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Krebse und Keimdichte

Algerich

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Guten Tag,

eine kurze Frage: Reagieren Krebse auf eine hohe Keimdichte ähnlich empfindlich wie Garnelen?

Gegebenenfalls: wie reduziere ich die Keimdichte, wenn ich gleichzeitig eine Mulmschichte erhalten will? Allgemein habe ich gelesen, dass Krebse kein allzu "sauberes" Becken mögen.
 
Hallo,

nur ein bißchen Staub/Mulm saugen... lass einfach eine größere Schmuddelecken und den Rest mußt du ja auch nicht sterilisieren.

Die Krebse mögen zwar Mulm, wollen aber auch nicht immer Wattwandern. Du kannst die Mulmschicht auch gut durch eine dicke Lage Laub ausgleichen.
 
Danke!
Darf ich noch einmal auf den ersten Teil meiner Frage zurückkommen? Wie groß ist die Empfindlichkeit von Krebsen gegenüber einer erhöhten Keimdichte? Ich suche immer noch den Grund für das Sterben meiner CPOs.
 
Hi,

das wird wohl entscheidend auf die Krebsart ankommen, Arten aus Fließgewässern sind da empfindlicher als sog. Sumpfkrebse, welche auch noch in der kleinsten, austrocknenden Pfütze überleben. Generell vertragen Krebse eher eine höhere Keimdicht als z.B Taiwan-Bees.
 
Algerich, woher weist du denn von dieser hohen Keimdichte ? (gemessen oder Bauchgefühl)

Ich habe auch schon ergebnislos nach den Gründen für mein Krebssterben gesucht und auch alles, was man mit den üblichen Tests messen kann, gemessen.
 
Hallo Algerich,

besonders das CPO Sterben wurde erst vor kurzen hier besprochen. 11.11. von dir begonnen...

Ich habe dir meine Antwort nochmal kopiert...

Unbekannte Krankheit bei Cambarellus patzguarense spec. „Orange“ (Auszug von der Interessengemeinschaft Süsswasserkrebse)

Seit einigen Jahren wird bei den Cpo eine rätselhafte Erkrankung mit bislang tödlichem Verlauf beobachtet.
Von der Krankheit sind überwiegen adulte Tiere betroffen, wobei ganze Zuchtstämme nach und nach befallen und vernichtet werden. Jungtiere sind offensichtlich nicht so anfällig.

Ohne erkennbaren Grund verharren agile Tiere mitten in der Bewegung und verfallen in eine Starre, wobei sie auch zur Seite kippen können. Die Körperstarre kann mehrere Stunden andauern. Plötzlich setzen die Tiere ihre Bewegungen wieder fort als sei nichts gewesen.
Bei völlig unauffälligem weiterem Verhalten einschließlich Nahrungsaufnahme, verenden die Tiere dann nach einigen Stunden bis mehreren Tagen.

Am äußeren Erscheinungsbild der Tiere ändert sich nichts. In jüngerer Zeit (Jan. 2005) wurde in diesem Zusammenhang bei einem verendeten Tier eine Weißfärbung eines Organs, vermutlich der Magen oder das Gehirn, beobachtet.
Die Erkrankung trat bislang nicht im Zusammenhang mit der Häutungsphase auf.
Mögliche Ursachen könnten Innzucht oder/und dauerhaft zu hohe Haltungstemperaturen sein, die zudem die Vermehrung von möglichen krankheitsauslösenden Pilzen, Bakterien oder Viren begünstigen.

Es hat nichts mit der Keimdichte in unseren Aquarien zu tun, die Tiere bringen es schon mit. Besonders der CPO ist sehr überzüchtet und der Genpool hat einfach keinerlei Reserve mehr.

Oder auch eine Überlegung wert...
Die Cambarellus patzcuarensis leben im Lago de Patzcuaro bei einem pH-Wert bis 9.
Unsere Leitungswässer kommen oft mit einem pH-Wert zwischen 7 und 8 aus der Leitung.
Die Lösung, einfach ein Kalkstein oder auch Muschelbruch im Becken. Der Kalkstein/Muschelbruch hält die Karbonathärte (KH) stabil und somit den pH-Wert konstant über 7, auch bei selteneren Wasserwechseln.


Hattest du schon versucht deinen pH im Becken zu erhöhen?
 
Hallo Brigitte,
Deine Antwort hatte ich auch in der damaligen Diskussion dankbar registriert. Ich bin durchaus bereit anzunehmen, dass die fortgesetzte Inzucht eine Teilursache ist - als alleinige Erklärung überzeugt sie mich aber nur bedingt.

Meine persönliche Ausgangssituation ist, dass bisher Tiere unterschiedlichen Alters aus unterschiedlichen Bezugsquellen ausnahmslos nach kurzer Zeit verstorben sind. Symptome der von Dir vgeschilderten "neuen CPO-Krankrheit" habe ich nicht beobachtet, kann ich aber auch nicht ausschließen. Folgende Ursachen habe ich untersucht und ausgeschlossen':

- Häutungsprobleme durch fehlende Mineralien.
Meine GH ist mit 9 Grad eigentlich ausreichend hoch. Im übrigen füge ich ein JBL-Produkt zur Erhöhrung der Mineralien zu und habe diese SH***- Steine eingesetzt, um die Wasserbedingungen positiv zu beeinflussen.

- pH-Wert
Mein ph-Wert liegt trotz Erlenzapfen und Seemandelbaumblätter jedenfalls konstant übner 7,3. Das sind zugegebenermaßen nicht die von Dir angegebenen 9, aber eine derartige Häufung von Todesfällen erklären sie nicht.

- Futter
Ich habe es sowohl mit stark proteinhaltiger Ernährung versucht, als auch mit einem Rückzug auf pflanzliche Proteine, jeweils ohne sichtbare Auswirkung auf die Überlebensrate (nicht ausschließbar haben sich die CPOs allerdings an meinen Blasen- und Posthornschnecken überfressen, aber ich glaube eher, dass der Populationsrückgang gleichfalls auf die Reduzierung des Gesamtfutterangebots zurückzuführen ist.)

- Gift
Eine Giftquelle im Aquarium kann man kaum je ganz ausschließen - sie müsste aber wenn dann im Bodengrund zu suchen sein, sofür ich keinerlei Anhaltspunkte habe. Kupfer habe ich natürlich gemessen, es ist nicht nachweisbar. Ansonsten spricht gegen eine Vergiftung, dass die Yellow Fire überleben und sich reproduzieren.

- Wassertemperatur
Die Wassertemperatur ist zugegebenrmaßen mit 23 Grad etwas hoch, obwohl eigentlich noch im Toleranzbereich. Die Konsequenz einer zu hohen Temperatur kann eine Verkürzung der Lebensdauer sein, aber keine Mortalität nach weniger als acht Wochen.

- Krankheiten
Krankheiten können die Ursache sein, wenn sie entweder ererbt oder im Becken aufgetreten sind.
Für eine Erbrkankheit spricht, wie erwähnt, das Inzucht-Problem bei CPOs. Ich habe mir deswegen schon Gedanken gemacht, ob ich ein Tier der Wildform hinzusetze, um den Genpool zu verbreitern, aber ich verstehe nicht genug von Selektionszucht, um anschließend wieder für eine erbfeste Farbe zu sorgen. Außerdem sterben die CPOs in der Vergangenheit dermaßen schnell, dass dieses Rettungsmodell zu lange dauern würde.
Erheblich gegen eine Erbrkankheit spricht, dass in kurzer Zeit Tiere verschiedener Herkunft zum Opfer wurden. Bei aller Inzucht werden aktuell immer noch CPOs gezüchtet, es gibt also Tiere, die zumindest die Geschlechtsreife erleben und sich reproduzieren. Wenn das bei mir nicht gelingt, ist wahrscheinlicher, dass der Fehler bei mir oder dem Becken liegt, als dass die ganze Zuchtart am kollektiven Aussterben ist.

Wird die Krankheit im Becken erworben, kann entweder eine Viren- oder Bakterienquelle im Becken sein oder es kann an den Haltungsbedingungen liegen. Wie ich spezielle CPO-Viren nachweisen soll, weiß ich nicht. Zu den Haltungsbedingungen fielt mir ergänzend zu dem beeits ausgeführten auf, dass die ersten Todesfälle kurz nach einem Urlaub und einer Zeit von zwei Wochen ohne Wasserwechsel (54 Liter) auftraten. Einen exakten Zusammenhang zwischen Wasserwechsel und Toesfällen konnte ich nicht feststellen, habe aber jetzt erst einmal die Wasserwechselfrequenz auf 10 Liter aller 48 Stunden erhöht. Ich werde sehen, ob es etwas nutzt. Weiter fiel mir eine verstärkt gelbliche Färbung des Wassers auf, ohne dass Nitrit- oder Nitratwerte erhöht gewesen wären. Das ganze ist natürlich mehr Bauchgefühl als alles andere, aber eine logische Deduktion steht mir zur Zeit nicht zur Verfügung. Deswegen auch diese Nachfrage nach der Keimdichte.
 
Hallo Algerich,

hast du schonmal Montmorillonit benutzt? Das bindet etliche Stoffe und schadet den Krebsen nicht.

Ich mache bei jedem WW immer eine Prise mit ins Becken.
 
Diese Mineralsteine, die ich eingesetzt habe, sollen aus Montmorillonit bestehen. GGf. kann ich die Dosierung natürlich noch durch Pulver erhöhen.

Folge einer Überdosierung wäre so weit ich sehe (nur) die Erhöhung des pH und evtl. des KH-Wertes, so dass sich die Frage, ob zuviel Monmorillonit gegeben wird, sehr einfach überprüfen lässt, oder?
 
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