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Kaum beachtet: die Rote Tigergarnele

cambarus

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Hallo zusammen,
im Internet werden ständig neue attraktive Einzeltiere von kaum noch nachvollziehbarer Kreuzungsreihen im Foto gezeigt, ohne dass es dazu hinlängliche Erklärungen über Eltern- bzw. Ausgangstiere gibt. Bei den TiBees (Kreuzungsprodukte aus ursprünglich Tiger- und Bienengarnele) fallen oft auch sogenannte "rote Tiger", meist mit roter Streifenzeichnung auf mehr oder weniger weißem Grund.
Die Bezeichnung "Rote Tigergarnele" ist dabei allerdings bereits seit Jahren für eine Wildform besetzt, die ursprünglich aus Südchina über Hongkong exportiert wurde und sich erbfest weiter züchten lässt. Wir haben hier mal einen Steckbrief mit den wichtigsten Informationen zusammengestellt:

Wissenschaftlicher Name:
Caridina mariae var. Rote Tigergarnele

Deutsche Bezeichnung: Rote Tigergarnele

Größe: In beiden Geschlechtern bis etwa 2,5 cm

Lebenserwartung: bis 2 Jahre

Empfohlene Aquariumgröße: ab 10 l Inhalt

Wasserwerte: Temperatur 15-25 °C, pH 6,0-7,8, Härte < 18° dGH

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Futter:
In der Natur sind diese Tigergarnelen Aufwuchsfresser; im Aquarium kommen sie auch mit handelsüblichem Spezialfutter für Garnelen oder Fischfutter in Flocken-, Granulat- und Tablettenform (am besten mit pflanzlichem Anteil) zurecht. Totlaub, zerdrückte Erbsen und überbrühte Blätter von Spinat oder Mangold ergänzen die Nahrungspalette und werden ebenfalls gerne genommen.

Haltung:
Die Rote Tigergarnele ist bereits in Kleinaquarien ein dankbarer Pflegling. Trotzdem sollte man eine normale Aquariengröße anstreben, denn das bringt zum Beispiel hinsichtlich der Wasserstabilität Vorteile. Als Bodengrund eigenen sich Sand, feiner Kies oder Basaltsplitt. Zur Bepflanzung verwendet man am besten feinblättrige und nicht zu hoch werdende Pflanzenarten, die ähnliche Pflegebedingungen benötigen wie die Garnelen. Die meisten Moose machen sich sehr gut im Garnelenaquarium, dazu kann man sie auch auf Steinen oder Holz aufbinden, was hübsche optische Effekte verspricht.
Gegen eine mögliche Wassertrübung wird vorbeugend ein Motorfilter oder ein luftbetriebener Innenfilter eingesetzt. Durch die Wasserbewegung ist so gleichzeitig für den nötigen Sauerstoffgehalt gesorgt. Bei hoher Saugleistung sollte der Ansaugstutzen so gesichert werden, dass keine Garnelen darin verschwinden können. Regelmäßige Wasserwechsel unterstützen den Aquarienfilter. In manchen Regionen sollte man beim Wasserwechsel dem Leitungswasser einen flüssigen Wasseraufbereiter hinzugeben, um schädliche Schwermetalle zu binden.
Eine nicht zu schwache Beleuchtung ist sinnvoll. Zum einen garantiert sie ein ordentliches Pflanzenwachstum, zum anderen werden dadurch auch die Farben der Garnelen kräftiger.

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Vermehrung:
In einer kleinen Gruppe dieser Zwerggarnelen sollte sich der Nachwuchs innerhalb weniger Wochen von selbst einstellen, wenn die äußeren Lebensumstände passen. Die Weibchen wirken insgesamt kräftiger. Besonders wenn sie unter dem Hinterleib Eier tragen, ist dieser sehr viel ausgeprägter als bei den Männchen.
Die Jungen entwickeln sich in sicherer Obhut unter dem Weibchen innerhalb von rund drei bis vier Wochen, was von der Wassertemperatur mitbestimmt wird. Die Mutter unterstützt ihren Start ins Leben, indem sie die Junggarnelen vorsichtig mit den hinteren Schreitbeinen von den Schwimmbeinen abstreift. Ein Wurf kann bis zu 40 Junggarnelen umfassen. Diese benötigen zunächst sehr feines Futter (spezielles Aufzuchtfutter), stellen sich mit fortschreitendem Wachstum aber dann auf die normalerweise angebotene Nahrung um.
Die Geschlechtsreife wird bereits im dritten Lebensmonat erreicht. Für die Gesundheit sind wechselnde Temperaturen förderlich.

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Vergesellschaftung:
Zwerggarnelen können mit vielen kleinen Friedfischen vergesellschaftet werden. Auch einige Schnecken im Aquarium schaden nichts.
Eine gemeinsame Haltung mit Zwergkrebsen der Gattung Cambarellus sollte vermieden werden, da diese Krebse den Tigergarnelen manchmal nachstellen. Gegenüber Zwerggarnelen völlig gleichgültig haben sich hingegen erwachsene Krebse der Gattung Cherax gezeigt. Hier ist eine Vergesellschaftung im entsprechend groß dimensionierten Aquarium unproblematisch.

Besonderes:
Die RoteTigergarnele ist eine reine Wildform, die so auch in der Natur vorkommt. Garnelen mit unregelmäßigeren breiteren Streifen bis flächiger roter Körperfarbe, die manchmal ebenfalls als Rote Tigergarnelen bezeichnet werden, sind hingegen Kreuzungsprodukte unterschiedlicher Stämme bzw. Arten. Bei ihnen streut das Zeichnungsmuster in der Nachzucht relativ stark.

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Hi,

eigentlich bin ich ja etwas lesefaul zur Zeit,aber der Artikel hat es mir voll angetan.

Die Roten Tiger habe ich schon gehalten und bei haben sich die im Gegensatz zu anderen Tigervarianten sehr gut halten lassen.
Zudem ist es eine wirklich sehr schöne,aber auch selten gehaltene Garnele.

LG Martin
 
Hallo,

ich find die roten Tiger auch richtig klasse. Für diese Tiere juckt es mich immer wieder in den Fingern, denen ein Becken einzurichten. Wenn doch nicht dann immer der logische Verstand sagen würde, nein Annika du hast genug Becken.

Naja, mal abwarten, wann der logische Verstand mal aussetzt.
 
Hallo.

Täuscht das oder hat die Garnele auf dem letztem Bild wirklich so ein sehr kurzes Rostrum?
 
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