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Inzucht bei Garnelen (RF)

Zipfelfreund

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Hallo liebe Garnelenfreunde,

nachdem ich im Frühjahr mit 18 RF gestartet habe, tummeln sich inzwischen schätzungsweise über hundert von den roten Teilchen in meinem AQ.
Nach meiner Recherche stellt Inzucht bei Garnelen kein so großes Problem dar, wie zum Beispiel bei Fischen.
Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass das auch bei Garnelen nicht endlos gut geht.

- Ist bekannt, wie lange man mit RF züchten* kann, bis sich die Folgen der Inzucht bemerkbar machen?
Ich hätte also gerne gewusst, ob und wann ich irgendwann mal neue (und wieviele?) Elterntiere hinzusetzen sollte, oder ob ich mir in den nächsten Jahren keine Gedanken darüber machen muss. Abgeben möchte ich keine.

Herzlichst,
Reni.


*Ich „züchte“ nicht wirklich, sondern lasse die Tiere sich einfach vermehren und selektiere nicht, denn sie sind einfach für mich und nicht für den Verkauf bestimmt.
 
Das würde mich allerdings auch einmal interessieren!

Ob's da überhaupt schon gesicherte Erfahrungswerte gibt?

Grüße

Jan
 
Es heißt ja man sol ab und an frisches Blut in Form von neuen Nelen in seinen Zuchtstamm bringen.
 
Hi Reni

Wenn Du nicht selektierst, ist das bestimmt weniger problematisch als bei Stämmen, die nach bestimmten Kriterien ausgelesen werden.

Bei dem Besatz, den Du hast, würde es auch schwierig/teuer, eine angemessene Anzahl neuer Garnelen hineinzusetzen. Vielleicht kannst Du ja mal mit jemand anderem so um die 30 Garnelen tauschen?

Dadurch kannst Du zwar nicht ausschließen, dass sich eng verwandte Tiere immer noch paaren, aber mit der Zeit wird sich das dann doch ein bisserl vermischen.

Spätestens, wenn Du erste Ausfallerscheinungen entdeckst, solltest Du handeln. Wobei es durchaus sein kann, dass Inzucht bei Garnelen zu lethalen Fehlern führt, die Nachkommen also nicht lebensfähig sind und Du daher keine Tiere mit körperlichen Fehlbildungen siehst.

Und da fällt dann nur auf, dass sich die Tiere weniger vermehren, was aber auch auf Besatzdichte zurückzuführen sein könnte - schwierig, das.

Vielleicht hat ja schon jemand genauere Erfahrungen damit?

lg
Karin
 
Hi Reni,

ich habe meine "Color Bienen" von einem bekannten Aquarianer aus meinem Verein, der mit diesem Stamm schon seit 15 Jahren züchtet ohne aufzufrischen. Ich hole mir auch immer nur Tiere von ihm dazu, "mein" Stamm läuft also quasi wiederum auch schon seit mehr als 2 Jahren ohne Auffrischung.
Ich denke je geringer die Anzahl der Gene und je unspezifischer die Zellen, desto weniger anfällig ist ein Lebewesen gegen degenerative Schäden und desto schneller kann eine Spezies sich anpassen an sich ändernde Umweltedingungen.
 
hallo!

eine auffrischung des stammes, sollte alle 1 bis 2 jahre mit wenigen tieren durchgeführt werden.
tausch bei anderen haltern natürlich die günstigste lösung.
wenn degenerative schäden an den tieren festgestellt werden, kann es oft schon für die population fast zu spät sein.
häufig haben die tiere häutungsprobleme, zeigen fortpflanzungsunwilligkeit,
auch werden sie krankheitsanfälliger.
obwohl ich kein züchter bin, möchte ich doch vorbeugen, um gesunden nachwuchs zu bekommen.
15 jahre aus einem stamm zu züchten, ist rein biologisch durchaus möglich,
sicher aber nicht die regel und auch sehr mutig!
nur meine meinung, auf keinen fall eine kritik!

gruß peter
 
Ich denke, daß da überhaupt nichts zu befürchten ist.
Der komplette CR Bestand stammt aus nur 2 Tieren,
gäbe es da irgendeine Inzucht Problematik bei Garnelen hätte man da schon was von gehört.
Selbst beim Menschen ist das Inzuchtrisiko weitaus geringer als weithin angenommen.
Bei Verwandschaft 1.Grades ist es wohl schon zu einem gewissen Maße gegeben,
aber schon bei der Verwandschaft 2. Grades ist das Risiko verschwindend gering.

cheers
 
Hi

@ Flash

Die Tatsache, dass CR nicht zu den Anfängergarnelen gehört, spricht doch dafür, dass gezüchtete Tiere weniger vital sind. Mein Eindruck von den Beiträgen in diesem Forum ist der, dass erheblich häufiger über Probleme mit CR, Bee´s, Tigern berichtet wird, als über solche mit RF, WP oder Glasgarnelen, die bisher so gut wie gar nicht selektiert wurden. Die Selektionkriterien eines Züchters sind eben doch grundverschieden von denen der Natur, und das ist zwangsläufig negativ für die Art.

MfG.
Wolfgang
 
@ Flash / alle, die es wissen: Was heißt, der gesamte (!) CR-Bstand stammt aus zwei (!) Tieren? Das heißt doch wohl nicht, dass ALLE auf dem Markt erhältlichen CR von zwei Tieren abstammen, oder etwa doch. *den Kopf schüttel*

Grüße

Jan
 
@ Wolfgang

Klar, da gebe ich dir Recht.
Ich hatte unter Inzucht nur die Ausbildung von Mißbildungen im Kopf und davon hatte ich bei Garnelen noch nie etwas mitbekommen.

@ Jan

Hast auch Recht, mein Fehler, war wohl nur eine CR Dame aus deren Nachkommenschaft der heutige Bestand ist ;)
Herr Suzuki entdeckte sie unter seinen Bienen.
Es kann natürlich sein, daß danach weitere "Rot mutierte Bienen" in Bienenstämmen entstanden sind, aber die erste gezielte
auslese und Weiterzucht kam von Herr Suzuki.


LG
Andi
 
Ich sehe die Sache genau so wie Wolfgang und Andi es schon sagten.

Zum einen sind Garnelen wie auch einige andere sehr oft gehaltene Terrarientiere, um mal Insekten(Stabheuschrecken ect.) oder Spinnen(hier vor allem Vogelspinnen) zu nennen, aufgrund ihres einfachen Körperbaus und der in ihrem Erbgut enthaltenen Informationen an sich über etliche Generationen sehr stabil zu züchten. Desto weniger vorhanden ist desto weniger kann kaputt/schief gehn trifft es hier wohl ganz gut.

Dem steht jedoch die Selektion(zumindest jene, welche wir hier betreiben) in einem starken wiederspruch entgegen. Wenn sich die Tiere frei vermehren(wie z.B. bei den angesprochenen Red Fire) weil sie nicht großartig selektiert werden dürften soweit keine Probleme auftreten, weil es weiterhin zu einer gewissen Mischung der entsprechenden Erbinformation kommt.
Wenn jetzt aber wie bei der Selektion gewünscht gerade auf gewisse Merkmale(welche sich ja im Erbgut manifestieren) hin selektiert und gezüchtet wird, also z.B. auf eine gewisse Farbe, kommt es sehr viel eher zu Inzuchterscheinungen/hoher Larvensterblichkeit/Mißbildungen.

Denn selbst wenn im Aquarium auch die meisten Tiere durchkommen die in der Natur nicht überleben würden ist es dennoch klar das gerade gesunde Tiere mit einem stabilen Erbgut vitaler sind und sich deshalb auch häufiger paren oder zumindest eine gesündere Nachkommenschaft erzeugen.

Erst wenn der Mensch wieder anfängt Tiere zu paaren die in seinen Augen hübsch sind, oft jedoch eine schlechte DNA besitzen, fängt es an problematisch zu werden.


Mit besten Grüßen
Niclas
 
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