Get your Shrimp here

HMF vs. Schwamm vs. xx-Filter

Garviel_Loken

GF-Mitglied
Mitglied seit
20. Aug 2014
Beiträge
57
Bewertungen
16
Punkte
10
Garneleneier
6.334
Hallo zusammen,

ich habe schon sehr viel in diesem Forum gelesen und gestöbert. Eine Sache ist mir aber bislang nicht klar geworden... Die richtige Filtrierung eines Garnelen-Cubes...

Ich habe mittlerweile herausfinden können, was ein HMF ist, war schonmal stolz auf mich :-)
Korrigiert mich, aber HMF werden ausschließlich mit Soil oder luftdurchlässigem Boden bedeckt oder?
Jetzt haben ich gelesen, dass daran ein Außenfilter oder eine Zirkulationspumpe angeschlossen werden kann. Aber wie funktioniert dann in letzterem Fall das Filtern? Es wird doch lediglich Wasser über das Steigrohr angesogen und oben wieder zugeführt. Oder fungiert der Bodengrund hier als eigentlicher Filter?

Ich möchte Anfang des nächsten Jahres meinen ersten Garnelen-Cube einrichten und versuche bis dahin, noch einige Wissenslücken zu schließen und Einrichtungs-Entscheidungen zu treffen :-)
 
Hallo [hier könnte Dein Name stehen],

was Du dort beschreibst ist kein HMF [Hamburger Matten Filter] sondern ein Bodenfilter. Der besteht nicht aus Filtermatte, wie der HMF sondern aus Platten, die eine Wasserzirkulation durch dem Bodengrund ermöglichen.
Als Siedlungsmaterial für die schadstoffzehrenden Bakterien wirkt dann in der Tat der Bodengrund. Bei dem muss man nur drauf achten, dass er nicht so feinkörnig ist damit die Zirkulation stattfinden kann. Ein Soil ist dazu nicht notwendig.

LG
Lars
 
Ok, erstmal vielen Dank und anscheinend war ich völlig grundlos stolz auf mich. Also muss ich mich bzgl. HMF auch noch mal an anderer Stelle schlau machen.

Zum Bodenfilter: Reicht ein Bodenfilter mit Zirkulationspumpe in einem 30 L Cube oder sollte zusätzlich noch ein Schwammfilter / Innenfilter angeschlossen werden. Ein Außenfilter möchte ich eigentlich vermeiden, um die Technik außerhalb des Cubes so gut es geht zu minimieren.
 
Ob Du noch zusätzlich einen Schwammfilter brauchst ist glaube ich Glaubensfrage und eine Frage der Besatzdichte.
Viele setzten den Schwammfilter auch zusätzlich, damit die Garnelen einen Weidegrund am Filterschwamm haben.

LG
Lars
 
Ich klinke mich mal da rein, weil ich hierzu passend auch mal eine Frage hätte.

Mein Cube 20L läuft derzeit nur mit dem Dennerle Eck Filter, mein 54 L Gesellschaftsbecken mit einem Schwammfilter mit Luftheber. Das 54 l Becken will ich mittelfristig neu aufbauen und vornehmlich oder ausschliesslich auch mit Garnelen besetzen. Welche Filterung würden denn die Profis empfehlen? Bodenfilter, HMF, oder Schwamm mit z.B: Aquael500? Wo sind die Vor- und Nachteile der jeweiligen Filter?

Liebe Grüße
Andy
 
Hallo zusammen,
Der Schwammfiltern ist bei 30l nicht nötig. Ich habe immer nur Bodenfilter mit einer Strömungspumpe im Einsatz. Das klappt in der Regel prima. Nach ca 9 Monaten setze ich evtl. Einen Schwammfiltern dazu jemachdem wie stark der Durchfluss nachlässt. So habe ich es etwas einfacher wenn ich den Bodengrund später tauschen muss. Ich kann dann schnell das Neu aufgesetzte Becken besetzen.
Das wäre der einzige Grund einen Schwammfilter später dazu zusetzen. Ansonsten ist er neues Erachtens nach nicht notwendig.

Lieben Gruß
Kim
 
So habe ich es etwas einfacher wenn ich den Bodengrund später tauschen muss. Ich kann dann schnell das Neu aufgesetzte Becken besetzen.
Kim
HI Kim,
wie machst du denn bei dem Bodenfilter die Reinigung? Alles raus und neu aufsetzen? Das ist ja ein Wahnsinnsaufwand, oder? Wie oft machst du das i.d.R.?

Andy
 
Überfiltert eure Garnelenbecken nicht ;)
Strömung und ordentlich Pflanzenmasse reichen :)

Filter haben neben ihren Vorteilen auch allerlei Nachteile:
1. Ausfällug von Nährstoffen
2. Möglicher Nitratabbau, was den Pflanzen nicht gut bekommt
3. Ein zugesetzter Filter kann faulen und Gifte freisetzen

Die Filterung stammt ja noch aus den Zeiten, als man eine Fischsuppe und null Pflanzen pflegte.
Eine aufwänige Filterung ist jedenfalls dann nicht nötig, wenn das Becken gut bepflanzt ist und der Besatz vorwiegend aus Garnelen und kleinen Fischen besteht.
 
HI Philipp,

was wäre denn deine Empfehlung? Bzw. wie filterst du?

Viele Grüße
Andy
 
HI Kim,
wie machst du denn bei dem Bodenfilter die Reinigung? Alles raus und neu aufsetzen? Das ist ja ein Wahnsinnsaufwand, oder? Wie oft machst du das i.d.R.?

Andy

Ca einmal in 18 Monaten.
Und da dann alles raus und Neu rein. Dauer ca. 6 Stunden.

Lieben Gruß
Kim
 
Und dann nimmst neuen Bodengrund, oder?
 
Hallo Andy,

Bei mir läuft die Filterung an den Pflanzen bzw. Im Becken ab. Der Außenfilter ist komplett leer geräumt.
Nitrit ist trotz Makro Spezial N (enthält Harnstoff) stets nicht nachweisbar.
Das Becken selbst ist sozusagen der Filter. Funktioniert prima.
 
Hallo Andy,

Bei mir läuft die Filterung an den Pflanzen bzw. Im Becken ab. Der Außenfilter ist komplett leer geräumt.
Nitrit ist trotz Makro Spezial N (enthält Harnstoff) stets nicht nachweisbar.
Das Becken selbst ist sozusagen der Filter. Funktioniert prima.

huhu,

in sehr gut bepflanzten becken kann ich mir das auch gut vorstellen, aber in spärlich bepflanzen "hochzuchtgarnelen"-becken ist das nur etwas für profis, die wissen auf welche wasserwerte sie wie eingehen müssen.
 
Wenn jemand mit Hochzuchten erfolgreich hantiert, dann ist die filterlose Haltung ja im Vergleich recht einfach.
Das Filterloseinmaleins:
1. Filter leer oder mit geringst moglicher Menge an Filtermedien betreiben.
2. Viele Pflanzen einsetzen
3. Keinen Mulm absaugen oder nur sehr sparsam
4. Den Pflanzen möglichst gute Wuchsbedingungen bescheren.

Die Punkte sind nicht als Pflichtstoff zu sehen. Sie unterstützen jedoch die im Becken anwesenden Nitrifizierer. Ich sag es nochmal. Die Anwesenheit der Nitrifizierer im Filter wird überschätzt. Das Becken als solches bietet gerade mit Moospolstern, Süßwassertang, feinfiedrigen Pflanzen und nicht zu vergessen gerade dem Bodengrund eine viel größere Besiedlungsfläche als der Filter. Nitrifizierer brauchen Sauerstoff. Na wo werden sie da besser mit versorgt als auf den Pflanzen selbst? Ok neben dem Oxydator vielleicht noch. Aber sicher nicht im langsam durchströmten HMF.
Die Filterreduzierung ist noch relativ jung. Ähnlich wie die NPK-Düngung stößt sie daher teilweise eben noch auf Skepsis. Das ist völlig OK und auch gut. Ich halte es eh für besser wenn jeder seinen eigenen Kopf benutzt, Dinge ausprobiert, ggf. verbessert oder eben alt bewährtes auch mal hinterfragt. In diesem Sinne kann ich nur sagen, dass ich positive Erfahrung mit Geringfilterung gemacht habe. Sowohl in Bezug auf Pflanzenwuchs, als auch bezüglich der Vitalität von Garnelen und Fischen. Auch ich war anfänglich sehr skeptisch und befürchtete Probleme in der Wasserchemie. Sie blieben aber komplett aus. Der Vorteil ist noch für die Faulis unter uns: Man muss keinen Filter mehr reinigen:D Ohne Filtermedien setzt sich dieser nicht zu.
 
Ich nutze alle 3 Arten der Filterung. Wenn man es genau nehmen will sogar 4.
Zum einen Filterlos, damit laufen 2 kleine 12L Becken jeweils mit wenig Fischbesatz und Schnecken - viele Pflanzen, aber anspruchslose.
HMF mit Pumpe, damit laufen 3 Becken in der Größenordnung ~25L, jeweils auch mit Fischbesatz - mittelmässig bis viele Pflanzen, bis mittelmässig anspruchsvoll.
Schwammfilter, damit laufen 2 Shrimpbecken - kaum Pflanzen, nur Moos.
Motorbetriebener Innenfilter, damit laufen 2 Becken, eins mit Shrimps + Fischen und eins mit Fischen, eher viele Pflanzen bis mittelmässig anspruchsvoll.

Ich nutze keine externe CO² Zufuhr und dünge mit NPK, Eisenvolldünger und Spezial N, wobei letzterer sporadisch gedüngt wird. EC gibt es auch sporadisch.

Ich persönlich kann ich keinem meiner 9 besetzten Becken einen Unterschied ausmachen was nun besser funktioniert, einzig der motorbetriebene Innenfilter benötigt in beiden Becken die häufigste Wartung, wobei ein Becken nur sehr moderat besetzt ist (10 Shrimps und 2 juvenile annulatus).
Algen kenne ich nur anfangs wenn ich das Becken neu aufgesetzt habe und dann ist der Spuk auch wieder recht schnell vorbei und bei den Tieren selbst kann ich keinen Unterschied ausmachen wie gefiltert wird.

Nichtsdestotrotz spreche ich absolut für das Motto: Filtermasse so wenig wie nötig, Filtervolumen so groß wie möglich (sei es durch große Töpfe oder eben filterlos durch viele Oberflächen). Funktioniert aber zuverlässig in meinen Augen nur bei wirklich recht stark bepflanzten Becken und moderatem Besatz.

Ebenso besetze ich mittlerweile alle Becken sofort und eine "Einfahrzeit" gibt es nicht mehr. Das ist eben vor allem der Vorteil wenn man auf Pflanzen aus bereits laufenden Becken zurückgreifen kann und diese eben schon reichlich Bakterien mitbringen und für eine stabile Wasserchemie sorgen. Zeigt aber auch wie "unbedeutend" letztlich ein Filter ist wenn der Rest passt.
 
Hallo,

ich glaube nicht wirklich daran, dass man ein Becken überfiltern kann, denn wenn die Bakterienpopulation im Filter durch das Filtervolumen nach oben begrenzt wird, so wird sie umgekehrt nach unten durch das Nahrungsangebot für die Bakterien limitiert. Daher können im Filter, egal wie groß er ist, eigentlich nur so viele Bakterien leben, wie das Nahrungsangebot zulässt.
Die Frage nach dem richtigen Filter ist nicht wirklich einfach zu beantworten, denn neben den klar zu definierenden Anforderung an seine Leistung, spielen persönliche Vorlieben und andere Faktoren eine genauso große Rolle.

Durch ihrer riesige Oberflächen haben Bodenfilter z.B. eine sehr gute biologisch-mechanische Reinigungsleistung. Das wird schon daran deutlich, wie schnell sich das Wasser mit einem BoFi nach der Einrichtung klärt, oder wie schnell Blackwater-Powder oder Staubfutter wieder aus dem freien Wasser rausgefiltert ist.
Der Nachteil ist ganz klar, dass quasi das ganze Becken "auf" dem Filter steht, und wenn der BoFi schlapp macht, sind eben größere Aktionen fällig.
Ein weiterer limitierender Faktor sind hier auch die Durchflussmengen: Auf den ersten Blick denkt man ja immer, dass es gut ist möglichst viel Wasser durch den Boden zu pumpen, weil dann nichts gammeln kann. Gleichzeitig muss man aber auch bedenken, dass die Pumpe des Filters mit einem entsprechenden Sog durch den Boden saugt und damit die Verdichtung des Bodengrunds begünstig.
Soils lassen im Laufe ihres Lebens auch in ihrer mechanischen Festigkeit nach, und wenn in so einem Cube 120 Garnelen fleissig Steinchen drehen und raspeln, dann gelangt natürlich auch entsprechend Abrieb ins Wasser. Oft sieht man dann einen leichten Schleier im Wasser, der dann auch vom Bodenfilter nicht mehrentfernt wird. Ein zusätzlicher Schwammfilter zieht diesen Staub aber aus dem Wasser und man hat dann wieder für eine lange Zeit klares Wasser. Es ist bemerkenswert, welche Soilmengen aus dem Schwamm kommen, wenn man ihn auswäscht.

Auch die Nano-Eckfilter leisten gute Arbeit, die aber sehr unterschiedlich ausfällt: In einem Soilbecken ist der Wartungsbedarf sehr hoch, während in einem Soilbecken mit Bodendecker kaum Reinigungsbedarf anfällt. Meine Erklärung hierfür ist, dass die Shrimps hier keinen direkten Zugangzum Soil haben, und deswegen auch nicht so viel Abrieb prouzieren, der im Filter landet.

Meine Schwammfilter haben eine sehr gute Reinigungsleistung, obwohl sie so klein wirken, allerdings muss man eben mit dem Blubbern und Pumpenbrummen leben, und wenn man mit CO2 arbeitet, ist das Geblubber auch kontraproduktiv.

Auch mit kleinen Außenfiltern habe ich in meiner Aquakarriere experimentiert, muss allerdings sagen, dass bei Nano-Becken der Benefit nie so groß war, dass ich dabei geblieben wäre.

Ab 54L wird das Aufwand/Nutzen-Verhältnis sicher besser, weshalb man da mal einen Blick riskieren kann/sollte, aber für die Nanos würde ich keine Außenfilter mehr verwenden.

Meine Erfahrungen mit HMfs sind eigentlich sehr positiv, wenn man sie schon beim Aufsetzen des Becken integriert. Die Nachrüstlösungen für den laufenden Betrieb hat sich bei mir nicht wirklich bewährt. Was man beim HMF allerdings haben sollte, ist eine ausreichend dimensionierte Kiesblende, um die Matte problemlos zu Reinigungszwecken entnehmen zu können. Auch ist es im Vorfeld eine Überlegung wert, wie man seine Shrimps effektiv am Übersteigen der Matte hindert, denn der Mulm hinter dem HMF zieht sie unweigerlich magisch an, und mit dem Kescher IN einem Nano-HMF MIT Nano-Abmessungen rumzustochern, um die Kameraden von der "Dunklen Seite" wieder zurückzubefördern, ist ziemlich nervig.

VG vom Himalaya
Yeti
 
Hallo Yeti,

Ich möchte kurz bei deinem ersten Satz anmerken, dass ein Becken immer dann überfiltert ist, wenn der Filter Nährstoffe abbaut, die man durch Dünger ja eigentlich mühsam und letztlich kostspielig zugibt.
Es ist schon auffallend, dass die Geringfilterung die Zugabemengen reduziert. Erst kürzlich haben wir ja über das häufig zu beobachtende Phänomen nitratfressender HMF hier im Forum gesprochen.
Ich denke also schon, dass man ein Becken überfiltern kann. Im Filter passiert ja noch mehr als nur Nitrifikation. Diese ist natürlich abhängig vom Stoffeintrag und kann nicht zuviel ablaufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
mit Hilfe eines Eisentest's und der "Brühe" des ausgewaschenen Filtermaterials lassen sich Teils verblüffende ergebnisse erzielen.:whistling:

In allen Becken von 12-300 L habe ich nur noch kleine Schwammfilterchen drin und alles ist gut.:sign:

Bodenfilter habe ich alle rausgeschmissen bzw. deaktiviert und das am schlechtesten laufende Becken ist eins mit HMF und der fliegt auch noch raus.:sign:
 
Das ist ja doch alles ein wenig komplizierter geworden, als ich dachte. Aber ich schätze, ich werde erstmal meine eigenen Erfahrungen machen, anders geht es wahrscheinlich eh nicht.

Bodenfilter klingt zwar toll, allerdings widerstrebt es mir ein wenig, das ganze Becken aufzulösen, um diesen neu aufzusetzen, auch wenn es nur in großen Zeitabständen passiert.

Ich wollte eh mit einer genügsamen Garnelen-Art (wird wohl Yellow Fire werden) beginnen und werden den Beckenaufbau daher möglichst einfach halten, sprich normalen Kiesgrund, Leitungswasser und ein Innenfilter.
 
Zurück
Oben