Get your Shrimp here

Gonzales on Tour 036 bei "Wolke" Altenburg/Mittelmeer

Hallo Biene,
gute Besserung in jedem Fall.
Und danke für die schönen Bilder, ich hatte nie
das Glück, im Flieger so zu sitzen dass solche
Aufnahmen möglich waren.
Schön dass die Reisegarnelen und ihr so viel
erleben konntet und wir das in Form von tollen
Bildern teilen dürfen.

Gruß

Erich
 
Auch von mir kurze, aber ehrliche Besserungswünsche an alle, die es bei Euch gerade nötig haben. :cheers2: Schön brav die Medizin schlucken, ja?
Bei dem coolen Foto von Dir und den Süßwasserliebhabern fehlen nur noch die Rettungswesten für die Krabbler, aber Größe XXXXXS war an Bord vermutlich nicht vorrätig... :D
Alles Gute und werde bitte schnell wieder fit!
 
Tag 2 verlief recht unspektakulär. Es war ein reiner Seetag, dessen aufregendstes Erlebnis noch die Umsegelung Sardiniens bei interessanten Wetterverhältnissen darstellte. Alles drängte sich backbord, ...

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also habe ich da auch mal geschaut, was es da zu schauen gibt: Land in Sicht!

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Wenn die Sonne durch die dunkelschwarzen Regenwolken brach, die bis zum Horizont hingen, sah das schon schick aus.

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Über den entsprechenden Wind, der die Wolken rotieren und nicht wenige Passagiere Möwen und Fische füttern ließ, sprechen wir lieber nicht. :o

An Tag 3 erreichten wir nicht wie geplant Palermo auf Sizilien, sondern Neapel. Bei Windstärke 12 und Böen über 140 km/h zog es unser Kapitän vor, zum Wohle des Schiffs und dessen Besatzung auf das Einlaufen in den sizilianischen Hafen zu verzichten und stattdessen Neapel vorzuziehen. Kluge Entscheidung bei 10m Wellengang.:censored:
Also setzte ich mich mit meiner Entourage in einen Bus und ließ mich über etwas mehr als 1200 Kurven an der Küste entlangschaukeln, von Neapel am Vesuv vorbei über Sorrent bis Amalfi. Mein vorsorglicher Gebrauch von Vomacur in hohen Dosen machte sich bei allen Beteiligten bezahlt. :censored:

Anfangs kämpften wir mit dichter Bewölkung und ab und an Regen mit eingestreuten Hagelschauern. Kein Ausflugswetter! Trotzdem stellten wir uns an jeden Aussichtspunkt, den unser netter Busfahrer anfuhr, und knipsten brav die obligatorischen Ansichtsfotos.

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Die steilen Küsten, an denen sich unsere Straße wie ein schmalen Band an die Wand drückte, machte gut was her. Wer hier Bus fährt, braucht Nerven aus Drahtseilen.

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Erstes größeres Ziel war Sorrent, das v.a. bekannt ist für seine Destillerien, wo die heimische Zitronenernte zu leckeren Likören verarbeitet und angeboten wird, dem italienischen Limoncello. Auch als Orancello und Meloncello erhältlich. (Zaunpfahl 1 für @MoKinA !) Ich stelle gerade mit Ärger im Bauch fest, dass die Fotos dazu auf der Spiegelreflex sind, die noch mein Freund hat.... reiche ich nach.

Ausblick hatte man von Sorrent ebenfalls einen sehr hübschen.

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Mutig posierten unsere beiden Rotköppe im Angesicht des Federviehs für die Daheimgebliebenen.

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Das Making-of zu diesem Bild hat mein Freund auf seiner Spiegelreflex festgehalten - das reiche ich ebenfalls unbedingt nach, denn es ist das wahrscheinlich beste Bild des ganzes Urlaubs. :gnorsi:

Weiter ging die Schaukelfahrt nach Amalfi. An dessen Küstenstreifen sieht man schon, warum die gleichnamige Amalfiküste ein beliebtes Ausflugs- und Reiseziel ist:

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Zu Fuß ging es in die Innenstadt. Vorbei ging es an einem Brunnen, dessen Figuren Raum geben für mehr als zweideutige Spekulationen.

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Weiter gings zum Futterfassen: Gepflegte italienische Steinofenpizza. Dank eines Rechenfehlers der Bedienung zum unnachahmlich günstigen Preis. :leaving:

Auf dem Rückweg ...

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... sahen wir eine der amalfianischen Künste: In fast jedem Ort bauen die Einheimischen kleine Krippenszenen, sowohl über als auch unter Wasser. Krippen sind in dieser Region zu Weihnachten wichtiger als ein Weihnachtsbaum.

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Durch enge Gassen hindurch...

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.... zu gefährlichen Läden! Aber dank der mittäglichen Siesta wurde Gonzales von exzessiven Saufgelagen abgehalten, so blieb nur das Posen vor den Begehrlichkeiten.

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Und während ich noch wartete, dass die Sonne rauskommt und die Leute endlich ihren Pöppes von der Freitreppe vor der Bischofskirche schwingen, damit ein gescheites Foto bei rumkommt...

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... schaue ich mich um, und auf einmal ist Gonzales weg. Der Schlingel, da passt man einmal nicht auf, und schon geht er auf Retutte! Aber schnell hatte ich ihn entdeckt. Er saß am Brunnen mit der schönen Jungfrau, und schielte auf ihre.... nun ja... er schielte halt.... typisch Mann... :rolleyes:

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Zu guter Letzt, als Ausklang des Tages, bescherte uns Petrus einen wunderschönen Sonnenuntergang vor spritziger Kulisse.

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und schielte auf ihre.... nun ja... er schielte halt.... typisch Mann...
... bewunderte er die Kunstfertigkeit der dortigen Steinmetzarbeit und genoss die Studien der einheimischen Kultur. :yes:

Schöner Bericht, macht Lust auf me(e/h)r! :thumbup:
 
boar biieeenee.. meine geliebte aida :D maaanoo ich will auch wieder .. hoffe es war wieder eine schöne reise :D
 
Tag 3 verhieß Kulturschock vom Feinsten: Rom stand auf dem Programm.

Da die komplette Innenstadt gesperrt war, weil der neu vereidigte Staatspräsident meinte, just an diesem Tag mit Pomp und Gloria in seine neue Residenz einziehen zu müssen, stiegen wie, eher als geplant, am Colloseum aus.

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Von dort ging der Gewaltmarsch zunächst am Forum Romanum vorbei. Sogar die Sonne tat uns den Gefallen, mal 5 Minuten durch die Regenwolken zu linsen, sodass wenigstens diese Bilder schön aussehen und mehr Farbe haben als Grau in Grau.

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Und weil Gonzales und Paula zu Besuch waren, schickte uns der Herr Predidente einen kleinen fliegerischen Gruß am Himmel vorbei. :)

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In Rom stehen bekanntlich viele Säulen. Und manche erzählen mit ihren Reliefs ganze Geschichten.

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Und weil der Fliegergruß noch nicht der Ehren genug war, marschierte für unsere hochverehrten Gäste Paula & Gonzales noch die Infanterie auf. Im Gleichschritt: Marsch!

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Nach einer kleinen Ewigkeit erreichten wir den Trevi-Brunnen (Fontana di Trevi), einen der bekanntesten Brunnen der Welt. Triton und Oceanus reiten dort auf imposanten Tierchen durchs Meer. Leider besteht das Baumaterial des Brunnens aus Travertin, was die dumme Angewohnheit hat, den Schmutz der Umgebung anzuziehen wie ein Staubsauger. Folglich muss solches Gestein alle paar Jahre restauriert werden - so dieses Jahr die Fontana di Trevi.

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Ein Volksglaube sagt, dass es Glück bringe, Münzen über die Schulter in den Brunnen zu werfen. Eine Münze führe zu einer sicheren Rückkehr nach Rom, zwei Münzen dazu, dass der Werfende sich in einen Römer oder eine Römerin verliebe, drei Münzen würden zu einer Heirat mit der entsprechenden Person führen. (Quelle: Wikipedia).

Damit auch während der Restaurierungsarbeiten diese Tradition gewahrt bleibt, wurde eine provisorische Badewanne aufgestellt.

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Ich persönlich bin ja ein großer Fan von Tom Hanks und v.a. "Illuminati". Eine Tour durch Rom ist wie eine Besichtigung der Hauptdrehorte. Das Pantheon ist einer der Schauplätze.
Ursprünglich war ein Pantheon ein den griechischen Göttern geweihtes Heiligtum (pan = "alles", theós = "Gott"). Im Laufe der Zeit wurde der Begriff auf alle polytheistischen Religionen ausgeweitet. So findet man im Pantheon von Rom nicht nur Huldigungen an die griechischen Götter, sondern auch Symbole aus anderen Kulturkreisen und Religionen.

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Die bekannteste Sehenswürdigkeit im Inneren des Pantheons ist mit Sicherheit neben dem Oculus, durch das es an diesem Tag kräftig ins Innere regnete, das Grab Raffael Santis.

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Kurios fand ich ja die Begebenheiten am Brunnen vor dem Pantheon.

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Auch dort werfen die Menschen viele Münzen hinein. Ganz zur Freude der Jäger und Sammler!

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Weiter gehts im nächsten Beitrag...
 
Die Piazza Navona wurde über ein antikes Stadion gebaut. Der innere Teil bildet die heutige Platzfläche, die ehemaligen Ränge wurden mit Gebäuden überbaut. In der Mitte steht der Vierströmebrunnen (Fontana dei Quattro Fiumi) von Bernini, wiederum ein Drehoprt aus "Illuminati".

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Und dann kam die Sache mit dem Petersdom. Wegen der Anschläge in Frankreich wurden die Sicherheitsvorkehrungen, die so schon viel Zeit kosteten, intensiviert. 2 Stunden Wartezeit vor den Bodyscannern musste man einplanen. Die Schlange der Wartenden wand sich einmal rund um den Petersplatz herum.

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Und wieder ein Drehort (jaja, Biene ist ein Freak): An der Plakette des Winds, West Ponente, starb einer der vier Kardinäle.

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Die Wartezeit konnte sich der geneigte Hobbyknipser mit der Betrachtung geometrischer Formen und Architektur vertreiben.

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Und immer dieser Regen... selbst das Federvieh suchte Zuflucht unter den Vorsprüngen.

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Dann aber waren wir endlich durch die Sicherheitskontrollen und enterten die Zentrale Petri. Rein von der Baukunst her ein schickes Stück Gebäude, das muss man zugeben. 130 Jahre haben sie daran gebaut. Man sieht hier aber auch, wozu die Kirchensteuer seit Jahrhunderten ver(sch)wendet wurde. Gold und Marmor, soweit das Auge reicht. Was hätte man mit diesen finanziellen Mitteln nicht alles Gutes tun können.

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Schließlich stiegen wir hinab in die Krypta. 23 Päpste sind hier bestattet worden, sowie einige Könige. Kalt ist es dort unten, und still. Im wahrsten Sinne: totenstill. Etwas beklommen fühlt man sich da schon, wenn man an jahrhundertealten Marmorsarkophagen langmarschiert, unter denen man die Gebeine und den Staub längst Verstorbener weiß. Fotografieren durfte man dort unten nicht.

Nach nur 25min verließen wir den Komplex wieder, es wurde Zeit zum Schiff zurückzufahren. Das Auslaufen aus Civitavecchia verpasste ich bei einem leckeren warmen Abendbrot im chinesischen Restaurant.
 
Tag 4 liefen wir im Ersatzhafen Livorno ein, den sie uns statt Sizilien anboten. Hier blieb ich aber auf dem Schiff und schaute mir weder Pisa, Lucca, noch Florenz an. Die Erkältung hatte mich voll im Griff, und deswegen schickte ich nur meinen Freund los und blieb im Bett.

Was mich dann allerdings raus zog, war eine Bemerkung, da würden zwei schicke Fähren im Hafen liegen. Aus dem Bett geschält, in Klamotte geworfen, hoch auf Deck. Und siehe da:

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Endlich mal ein Schiffsdesigner, der was von seinem Handwerk versteht. :punk:

Dann ging es aber wieder schnurstracks zurück in die Kajüte, noch eine Paracetamol einwerfen und auf Besserung und nicht so hohe Wellen hoffen.

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Tag 6 verbrachten wir ausschließlich auf See. Davon gibt es keine Bilder.

An Tag 7 stand Barcelona auf dem Programm. Ich hab da ja so meine Erfahrungen mit dieser Stadt, und das sind keine Guten. Optimistisch setzten wir uns also in einen roten Hop-on-hop-off-Bus und schaukelten eine Weile durch die Stadt.

Maßgeblich geprägt wurde die Stadt durch das Wirken Antonio Gaudís. Für manche erschafft er Kunstwerke...

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... für mich die wohl hässlichste Kirche der Welt. Ehrlich, wenn ein Kind im Sandkasten eine Kleckerburg baut, sieht das genauso aus!

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Die wirklichen Künstler findet man woanders!

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Das Highlight schlechthin war der Markt. DER MARKT. Nicht irgendein Markt, sondern DER Markt. Das muss man gesehen haben. Und vor allem darf man dort nicht mit Hunger im Bauch einkehren! 725.JPG

Essen, soweit das Auge reicht.... frisch auf den Tisch, aus dem Meer, vom Baum, aus der Erde. Wahnsinn.

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Und dann kamen wir an die Stände, die für unseren Gonzales wirklich traumatisch wurden...

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Fassungslos starrte er auf seine toten Kollegen, Brüdern und Schwestern.

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Ganz schnell gingen wir weiter und trösteten uns mit Erdbeeren und Serranoschinken. Und Smoothies.

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Uuhh, und manches Essen guckt einen direkt an!

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Zurück ging es über die berühmten Ramblas. Hier war ich sehr enttäuscht. Ganze 2 Künstler waren zu sehen. Im Sommer stehen sie alle paar Meter.
Nuja, wenigstens mit einem der zwei schloss Gonzales Freundschaft.

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Am Hafen haben sie da in den letzten Jahren einen großen Einkaufstempel hingesetzt. Kannte ich nicht vom letzten Mal. Hier kann man den Leuten auf den Teller gucken, ohne daneben zu stehen. :D

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Ein kleines Selbstportrait muss auch sein, just 4 fun.

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Wusstet ihr, dass in Barcelona Recycling von Biomüll anders aussieht als hierzulande?

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Wäre es wärmer gewesen, hätten wir uns sicher dort hingesetzt und bei einem Käffchen den Hafen beguckt. So blieb es nur beim Gucken.

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Und endlich wurde auch das Geheimnis um die Black Pearl gelüftet: Hier liegt sie, direkt an der Mittelmeerküste! Jack Sparrow hingegen war auf Kururlaub und leider nicht zugegen.

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Und besonders tierfreundlich sind die Spanier auch. Eigens für das Vogelvieh haben sie einen Möwenparkplatz eingerichtet - sehr nett!

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Neben unserem Kahn hatte noch ein anderes Schiffchen festgemacht. Geringfügig größer als die Mar - nur etwa doppelt so groß.... uff.

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Gegen 18 Uhr düste dann auch da ein Lotse hin - wir würden doch nicht gleichzeitig auslaufen?

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Parallel machten die Hafenmitarbeiter die Leinen los.

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Und wirklich, verfolgt von diesem Riesenkahn, verließen wir Barcelona.

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Abends zeigten dann die Köche, dass in ihnen kleine Handwerksgenies schlummern. Immer mit dem Essen spielen, tzetze! :no:

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Mutig posierten unsere beiden Rotköppe im Angesicht des Federviehs für die Daheimgebliebenen.
Das Making-of zu diesem Bild hat mein Freund auf seiner Spiegelreflex festgehalten - das reiche ich ebenfalls unbedingt nach, denn es ist das wahrscheinlich beste Bild des ganzes Urlaubs. :gnorsi:
Und hier kommt es, der makabre und feige Angriff der Killermöwe "Möwzilla" auf unsere herzensguten Reisekameraden:

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Da konnte ich nur mit einem Hechtsprung und einem Schrei hinspringen, mit den Armen fuchteln und meiner Spiegelreflex wedeln, bevor das wilde Federvieh eine arme unschuldige Häkelgarnele kidnappen und entführen konnte. :nono:

Und mein Freund, die dumme Nuss, stand daneben und schüttete sich fast aus vor Lachen. :mad:
 
Das eine Garnele mal bei der Post untergeht ist ja noch nachvollziehbar. Aber wenn du uns hättest beichten müssen, dass die Gonzales von einer Möve gekidnappt wurde... :arrgw: :hehe:
 
Das war der original Mövenpick! :hehe:

Jaja, genau diese Vorstellung trieb meinen Liebsten ja in einen Kicheranfall: "Was hätteste denn deinen Garnelenleuten gesagt, wenn der Vogel die Dinger mitgenommen hätte?" - Jaaa, seeeehr lustig! :mad:
 
:whistling: Flieg, Gonzi flieg... :whistling: :smilielol5:
In dem Fall hättest Du der Möwe aber auch die Kamera mitgeben und einen Nick hier im GF besorgen müssen, damit wir dann über die neue Flugreise von Gonzi weiter unterrichtet worden wären. :cool2:
 
Nee lassma. Morgen geht der Kleine auf Weiterreise zur nächsten Gastgeberin (übrigens dann im 2. Versuch - danke DHL! Zu doof zum Zustellen. :cuss:)
 
Hallo,
auch ich finde den Bericht sehr schön, in Wort und Bild.
Schöne Aufnahmen von den Schiffen, die knipse ich auch
sehr gerne und bei den Barcelona Bildern, da wurden auch
wieder Erinnerungen geweckt, eine tolle Stadt. Auch Rom,
sehr schöne Bilder.
Danke für all deine Mühen für den Gonzales und ihm eine
gute Weiterreise. Lassen wir uns überraschen.

Gruß

Erich
 
Moderiert:
Ja da bin ich ja nun schon gespannt auf Gonzi :D mal sehen ob er wirklich noch im Februar ankommt ^^ Das erste Event hat er ja nun dank Dhl verpasst.. gut das wir nicht verreist sind..
 
Kommen wir zum letzten Teil der Reise.

Tag 8 gilt gemeinhin als Abreisetag. Wir hatten das Glück, dass unser Transfer zum Flughafen erst für 18:30 Uhr angesetzt war. So blieb uns noch genügend Zeit, etwas vom schönen Inland von Mallorca anzuschauen.

Mit dem Kleinbus fuhr unser kleiens Häuflein Ausflügler direkt durch Palma hindurch

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durch die Bergstraßen nach Port de Soller. In der Ferne sah man Weiß auf den Bergen - für die Mallorciner eine Sensation.

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Am Strand von Port de Soller war nichts los. Ich bin mal runtergeklettert und habe todesmutig den Zeigefinger ins Wasser getitscht: Nein, kein Badewasser.

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Auffällig schon fand ich aber das Geröll, das dort angeschwemmt war. Probehalber und andenkenssammelnderweise nahm ich einen Stein von Faustgröße mit, um dann zu Hause festzustellen: Das ist versteinertes Laub. Ich Dussel, das wäre so ein schönes Hardscape geworden, hätte ich mir ein paar mehr davon eingepackt.

Unser Ausflug führte uns weiter in die Olivenöl-Manufaktur von Can'Det.

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"Can" bedeutet im mallorcinischen Dialekt soviel wie "Villa". Det ist der Name der Familie. Deren Ölherstellung geht, wenn ich es richtig in Erinnerung behalten habe, auf das 16. Jahrhundert zurück, sie sind eine der letzten 3 Manufakturen, die nach altem Brauch Olivenöl herstellen.

Und das geht so:
Geerntet werden grundsätzlich nur schwarze Oliven. Die brauchen länger zum Reifen, haben aber eine höhere Ausbeute an Öl. Geerntet wird per Hand, was vom Baum auf den Boden fällt. Alte Mütterchen kriechen da mit Kiepen auf dem Rücken über die Felder, man stelle es sich nur mal vor.
Die Oliven werden klassisch per Mühlstein zu einem Brei gemahlen.

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Der Brei wird zwischen Strohmatten gestrichen. Lage um Lage, bis der Turm hoch genug ist, um in die hydraulische Presse zu kommen. Dort wird der knapp 2m hohe Stapel auf gut 1m zusammengepresst. Das Öl fließt in einen Auffangbehälter.

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Übrig bleibt eine braune trockene Masse, die als Heizmaterial verwendet wird.

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Das Exsudat wird in seine Bestandteile aufgetrennt und am Ende zentrifugiert. Heraus kommt ein feines, goldenes Olivenöl, das ganz anders schmeckt als alles, was man hier zu kaufen bekommt. Liebe Anja, bitte berichte uns, wie es dir geschmeckt hat! :sign:

Nach der Führung ließen wir uns zu einer Verkostung nieder. Auf frisches, fast noch warmes Baguette träufelten wir das Olivenöl, und belegten es dann wahlweise mit Tomate, Käse, Salami, oder bestreuten es schlicht mit Salz. Als Abrundung bekamen wir einen wunderbar herben, tiefroten spanischen Rotwein, sowie eine frisch geerntete Orange, die man geschmacklich nicht mit den hier zu kaufenden Orangen vergleichen kann.
Und Oliven. Grüne und schwarze Oliven. Ich war zeitlebens kein Fan von Oliven. Der Geschmack war einfach nicht meins. Nachdem sie aber so über den grünen Klee gelobt wurden, musste ich es einfach mal probieren. Schob mir so eine schwarze Kuller in den Mund - und behielt die Schüssel gleich für mich. :D Mein Gott, was für ein Geschmackserlebnis!

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Zu Fuß marschierten wir, frisch gestärkt und vom guten Wein leicht angetüdelt, durch Soller.

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Eine wirklich süße kleine Innenstadt haben sie da hingebaut. Herzstück ist die Kirche.

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Und wie auf Kommando kam von fern ein "Bimmelimmeling", und die alte Traditionsbahn der Stadt rollte laut rumpelnd mitten über den Marktplatz.

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Wenn es nicht verboten gewesen wäre, Lebensmittel mit aufs Schiff zu nehmen, ich hätte hier eine unanständig hohe Summe ausgegeben für allerhand Köstlichkeiten, die hier angeboten wurden: Oliven, Honig, Salami, Schinken, Baguettes und Brötchen, Datteln, Gewürze, und noch so viel mehr.... eine echte Folter für meine Selbstbeherrschung.

Am Bahnhof von Soller warteten wir im Schein der schneebedeckten Berge auf unsere Kutsche. Dabei ließen wir es uns nicht nehmen, unsere Nasen in die warme Sonne zu stecken (es waren 16 Grad!).

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Direkt über meiner Bank, die ich mir mit Paula und Gonzales teilte, wuchsen verlockende Sachen, ich hätte nur die Hand ausstrecken müssen.

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Mit Schnaufpuff und Tschutschu kam sie dann angerollt, unsere Kutsche. Uralte Technik, aber: sie funktioniert.

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Ein letztes Mal ging es auf dem holpernden und ratternden Weg durch die Berge des Inlands.

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Vorbei an den Olivenplantagen.

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Und den Orangen- und Zitronenhainen.

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Ein allerletztes Mal enterten wir das Schiff. Dort lungerten wir in der Lounge herum, unsere Kabine war inzwischen von anderen, neuen Passagieren belegt. Man sagte uns, für die kommende Woche wäre durchweg strahlender Sonnenschein bei spiegelglatter See angesagt. Ein klein bisschen Unmut kam da bei uns schon auf.

Abends ging es dann zum Flieger und, bereits im Dunkeln, zurück in die kalten, deutschen Lande. Da ich während des gesamten Urlaubs erfolgreich meine Erkältung kultiviert hatte (die Klimaanlage in unserer Kabine tat ihr Übriges), hatte ich im Landeanflug tüchtig mit dem Druckausgleich zu kämpfen. Ab 3000m ging da nix mehr. Ich dachte, meine Trommelfelle platzen gleich. Am Ende war ich auf dem linken Ohr komplett taub, auf dem rechten zur Hälfte. Auch in der darauf folgenden Nacht in einem Hotel am Flughafen tat sich da nix. Erst als ich am Montag zu meiner Hausärztin und von da an zum HNO semmelte, und mir ein Hammerzeugs verschreiben ließ, kehrte allmählich das Gehör zurück.
Das war der eher unangenehme Teil der Rückreise.

Nichtsdestotrotz war es ein schöner Urlaub. Wir haben viel gesehen, gehört, und geschmeckt.

Unser kleiner Freund Gonzales kommt heute bei seiner neuen Gastmutti Anja an, die seine Abenteuer fortsetzen wird.

Paula und ich verbleiben mit einem: Auf AIDAsehen!

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Wir bedanken uns für das rege Interesse an unserem Bericht. :reise
 
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