Hallo Lutz,
lass dich von so etwas nicht verrückt machen. Staubfutter ist für die ganz Kleinen natürlich besser zugänglich als Granulat oder Plättchen, einfach weil sie sich nicht in das Gerangel am Futterplatz trauen. Ein spezielle Aufzuchtfutter benötigt man meiner Meinung nach nicht. Jedes Futter, welches für Garnelen geeignet ist, kann unter Zuhilfenahme eine Mörsers in Staubfutter verwandelt werden und erfüllt seinen Zweck.
Auch eine günstige Pfeffermühle ist dazu brauchbar.
Wenn man sich die einzelnen Futter mal anschaut, so sind sich die richtigen Garnlenfutter alle sehr ähnlich und die prozentualen Unterschiede in der Zusammensetzung gering.
Dieser ganze Hype, dass es ohne dies oder jenes Spezialfutter /-pulver eigentlich nicht geht, ist daher auch spurlos an mir vorbeigegangen. An meinen Garnelen übrigens auch.
Klar, kann ich mich darauf konzentrieren durch angepasste Fütterung möglichst jedes Jungtier hochzubringen. Aber das hat mit "Survival of the Fittest" nichts mehr zu tun. Ich denke gesunde Jungtiere, die in einem stabilen Becken leben, werden auch so erwachsen. All die Tiere, welche nur mit permanenter Starthilfe überleben, sind für mich nicht unbedingt die Qualitätsgaranten des Zuchtstamms und wenn die Natur diese "aussortiert", habe ich auch kein Problem damit, der Natur freie Hand zu lassen. Ich halte dies für eine gangbare Philosophie, solange das Becken in Ordnung ist und die Umweltbedingungen normal sind. Dann ist es mir sogar sehr recht, wenn nur die Tiere sich fortpflanzen, die in diesen Bedingungen gut klarkommen, denn auf lange Sicht bekomme ich so den stabileren und gesünderen Stamm.
Ein anderes Feld ist auch die nicht verstummen wollende Klage, dass auf dem deutschen Markt ja so wenig Qualität anzutreffen ist:
Ja, wie denn auch, wenn jeder Halter wirklich alle Tiere durchbringen will? Ist doch klar, dass dann da nicht nur die Toptiere unterwegs sein können. Ich möchte hier noch nicht einmal von strenger Zuchtauslese sprechen, die sicherlich ein ganz anderes Kapitel ist und sich auf streng definierte Merkmale konzentriert.
Mir geht es da eher um eine allgemeine Grundfitness der Tiere, die auch mal etwas "wegstecken" können, wenn es aus irgendwelchen Gründen mal nicht so rund läuft, ohne gleich mit Masse die Ohren beizuklappen.
Daher mein Rat sich nicht verrückt zu machen: Das gewohnte Futter zu mahlen oder Mörsern und der Rest läuft dann schon.
Garnelen sind evolutionsbiologisch betrachtet ein sehr alter Entwurf, der aber, weil so erfolgreich, noch immer fast unverändert beibehalten wurde. Daher denke ich mal, dass die Kerlchen wissen, wie man das Leben einer Garnelen erfolgreich führt und unsere Hilfe nur in bestimmten Grenzen benötigen.
Auf der anderen Seite ist es aber klar und verständlich, dass wir dazu neigen überbesorgt zu sein, eben weil wir an unseren Schützlingen hängen und sie uns wichtig sind. Das ist ja auch ok so, denn wofür bräuchten wir Haustiere, wenn sie uns dann nicht bedeuten würden?
VG vom Himalaya
Yeti