Get your Shrimp here

Gedanken zur "Einlaufzeit"

Das frage ich mich auch, wegen meines bevorstehenden Umzugs.... da können die Filter gut mal 2h ohne Strom sein. o_O
 
Hallo,
...Beim WW ist ja der Filter eine Weile ohne Wasser. Wie lange darf das sein, ohne dass die Bakterien Schaden nehmen. Man füllt das Wasser ja langsamer ein als man es ablässt...
solange der Biofilm, in dem die Bakterien leben, nicht austrocknet, passiert nichts. Werkelt man länger im geleerten Becken herum, kann man einen Innenfilter so lange in dem abgelassenen Wasser aufbewahren.
 
Hallo zusammen,

ich fahre seit 4 Wochen ein Becken ein. Habe es am Anfang mit Söll BioBooster angeimpft.
Alle Komponenten waren neu, auch das komplette Filtermaterial. Ein Teil des (aktiven) Bodengrunds war aus einem gebraucht gekauftem Garnelenbecken. Das stand aber mindestens eine Woche ohne Filterung usw. bei mir, bis der Bodengrund eingebracht wurde. Da sollte man davon ausgehen, dass die (nützlichen) Bakterien abgestorben waren.

Ich habe direkt am ersten Tag eine Wurzel mit Moos aus einem anderen Becken eingesetzt. Im Moos befand sich unbemerkt eine kleine RF. Die war also vom ersten Tag an in dem neu aufesetzten Becken und wuselt immer noch fröhlich rum!?
 
....Das stand aber mindestens eine Woche ohne Filterung usw. bei mir, bis der Bodengrund eingebracht wurde. Da sollte man davon ausgehen, dass die (nützlichen) Bakterien abgestorben waren.....
War denn Wasser drin? Wenn ja, warum sollten dann die nützlichen Bakterien abgestorben sein?
 
Der Bodengund war fast ganz mit Wasser bedeckt. Reicht damit die Bakterien überleben?
Man sagt doch immer wenn der Filter eine Stunde abgestellt ist sind die Bakterien tot!?
 
Hallo Klabuster und Hostie

an der Stelle möchte ich meinen Dank an Euch aussprechen. Sehr fundierte und aufschlussreiche Informationen die Ihr mit uns teilt. Könnte man nicht diese kummulieren und sticky machen? Denn die Informationen sind äusserst wichtig für unser Hobby.

Bezogen auf diese Themen:

sowie

Hi,
zum Thema pH und Ammonium-Ammoniak:
bei pH7 liegen etwa 0,6% als freies Ammoniak vor, der Rest in Form von Ammoniumsalzen.
bei pH 7.5 etwa 2%
bei pH 8 etwa 6%

Tiere scheiden prinzipiell abgebaute Aminosäuren als Ammoniak aus (inwiefern der Harnstoffzyklus auch bei Wirbellosentieren abläuft weis ich leider nicht genau).
Eine entscheidender Faktor müsste also auch die Art der Fütterung (Proteinreich -> Mehr Ammoniak) sein.

Die Frage ist natürlich auch: Was ist wirklich giftiger: Ammoniak (NH3) oder Ammonium (NH4+). Ionen können durch normale Membranen sehr viel schlechter diffundieren als geladene Teilchen (außer die Membran enthält spezielle Transportproteine).
Ohne umfangreiches Wissen über die Anatomie und Physiologie von Wirbelosen kann man extrem wenig abschätzen.

Größte Faktoren sind denke ich Schwermetalle und Pestizide. Die besten Starterbaktieren nützen nichts bei irgendwelchen Verunreinigungen im Wasser, die schon in Spuren tödlich wirken können.
Auf die meisten kann man nicht testen, und oft ist das auch Abhängig von den anderen Stoffen im Wasser.

Bei hohen Carbonatwerten ist zB bedeutend weniger freies Blei in Wasser als bei niedrigen.
Solche "Schnelltests" mögen schön und gut sein, aber ich würde mich auf diese wenig verlassen. Ich denke Organismen wie Daphien zeigen effektiv und günstig die Qualität des Wassers...

In meinem Chemiestudium hatt ich schon genug Vergnügen irgendwelche Schwermetalle nachzuweisen, und ich kann euch sagen Farben sind Schall und Rauch... Farbtests können so dermaßen daneben liegen. Also lieber mit "Verstand" daran gehen, als alles der Industrie zu glauben und mit dem Testkoffer täglich rumstehen =)

Viele Grüße
Tobi



Gruss
Alex
 
Hi Alex,

Man kann diese Themen auch wunderbar kumulieren, indem man sie als Artikel in die Wiki stellt. Dann wären sie gut sichtbar für alle verfügbar. Wikiartikel schreiben und erstellen darf jeder GF-User. :)
 
Da hast du Recht. Habs mal festgeklebt.
Was natürlich nicht heißt, dass damit ein Wiki-Eintrag ad acta gelegt wäre. ;)
 
Der Bodengund war fast ganz mit Wasser bedeckt. Reicht damit die Bakterien überleben? Man sagt doch immer wenn der Filter eine Stunde abgestellt ist sind die Bakterien tot!?

Also wenn Bakterien nach einer Stunde absterben würden ohne "Filterung", dann wäre Desinfektionsmittel ziemlich überflüssig .. ;) Klar kann man das nicht pauschalisieren und es gibt sicherlich Bakterien die Anpassungsfähiger sind als andere.

Generell entwickeln sich ja Bakterien ja auch nicht von irgendwo. Alle im Wasser nützlichen Bakterien die den Abbau des Ammnoniaks fördern, also die Nitriterzeugenden, die Nitraterzeugenden Baktieren sind in Wasser bereits enthalten. Benutzt man besonders keimfreies Wasser (wie z.B. deutsches Leitungswasser) dauert es entsprechend länger bis ich die Bakterien in ausreichender Zahl entwickelt haben.

Zur Entwicklung sind mehrere Faktoren wichtig: Temperatur (gilt aber relativ allgemein...) und Nahrungsquelle. Daraus resultiert ja auch der Nitritpeak.
Zunächst gibt es nur "Nahrung" für die Nitriterzeugenden Bakterien. Diese bauen Ammoniak (aus Pflanzen und eventuell bereits vorhandenen Tieren, bzw Bakterien) ab und erzeugen Nitrit. Ist dann Nitrit vorhanden, vermehren sich die Nitraterzeugenden Bakterien, die Nitrit als Nahrungsquelle verwenden.

Der Nitritpeak kann daher bei einer seeehr langsamen und langen Einlaufzeit (wenig Ammoniak im Becken, wenig Ammoniak-Produzenten) komplett ausfallen.

Setzt man nun irgendwie bereits "eingefahrene" Objekte, wie Pflanzen oder eventuell Filterschlamm ein, so bringt man gleich einen Anteil an Bakterien mit und daher kann sich die Einlaufzeit verkürzen.
Selben Effekt sollen diese Bakterienstarterkits bringen. Dabei ist jedoch immer die Frage: Welche der Bakterien in den käuflichen Lösungen leben noch? Ist die Lösung alt, könnten zB aufgrund von "Nahrungsmangel" die Nitraterzeugenden Bakterien schon abgestorben sein...
 
Hallo allerseits,
ich möchte auch mal meinen bescheidenen Senf dazugeben:
dies ist ein wirklich sehr interessantes Thema. Ich habe nun seit gut 2 Jahren Aquarien und kann euch genau sagen, wie mir das ergangen ist zu Anfang. Vorausgegangen ist, dass ich in meiner Jugendzeit schon mal Aquarien hatte. Angefangen mit Goldfischen bis eben dann die Skalar, Guppy, Neon etc. Fraktion ins AQ einzog. Irgendwann drangegeben wegen Zeitmangel und Interesse (entwickeln sich in der Jugend dann doch häufig mal anders :) )
Dann vor ca. 2 Jahren, sah ich diesen Dennerle Cube mit Garnelen ausgestellt im Futterhaus und ich war direkt verliebt. Größere Aquarien kamen nicht in Frage, mangels Platz. Also kaufte ich mir erstmal Lektüre dazu und nahm auch alles mit aus den Zoofachgschäften, was dahingehend Infos enthielt. Ich landete in diesem Forum und begann zu lesen... Ich hab noch nie so viel gelesen... Dann wurde der Cube bestellt und eingerichtet und lange eingefahren (4 Wochen glaube ich). Na ja, wie man oben liest, ist "lange" relativ.
Nach weiterer Lektüre des Forums saß ich eines Abends hier und sagte zu meinem Mann: " Ich glaub ich laß das mal lieber.... das ist mir zu kompliziert."
Dann bestellte ich meine ersten 10 Garnelen (vorher waren Schnecken im Becken). Eigentlich lief alles gut... dachte ich.. Nach ewig langer Zeit und immer wieder von verschiedenen Stellen getesteten Wasserwerten (und auch immer als super Wasserwerte attestiert) hatte ich immer noch kein Glück mit der Vermehrung meiner Garnelen. Bis ich dann mal in einer toten Garnele eine Planarie fand (eingeschleppt durch die Geweihschnecken). Also Panacur Behandlung. Und auch danach nix ergreifendes mit der Vermehrung. Wasserwerte und Bepflanzung immer super...

Als Neuling liest man eben sehr viel. Hast du eine Frage, bekommst du 5 Antworten und davon 5 verschiedene. Also muß man sich selber durchmogeln. Der eine machts so, der nächste anders. Der eine sagt, mach es so.... der nächste sagt: blos nicht.
So! Ganz ehrlich. Wasserwerte messe ich fast gar nicht mehr, nur wenn ich denke, irgendwas stimmt nicht. Ich wechsel alle 2 Wochen.
Zur Einlaufphase: werde auch mein nächstes Becken wieder einfahren lassen, aber dann animpfen aus laufendem AQ.
Man ist einfach als Anfänger, und ich denke ich bin immer noch einer, absolut überfordert mit all den Meinungen. Es gibt auch so viel Sachen, die man kaufen kann um alles toll zu machen. Jeder erzählt einem, was man alles braucht, im Geschäft ja sowieso. Hätte mir auch so einiges sparen können, aber na ja. Man will halt nur gut. Man sieht halt vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr und ist eigentlich komplett aufgeschmissen und macht dann einfach irgendwas, irgendwie. Das finde ich das Problem. Ich kenne Leute, die haben in ihren Aquarien noch nie die Wasserwerte überprüft und bei denen läuft alles wunderbar und die züchten und züchten. Und nun wird es so langsam auch in meinem Garnelen Becken...

Ich persönlich finde Wasserchemie schwierig. Ich finde es daher eigentlich wichtiger, dem Anfänger diese zu vermitteln. Vielleicht würden sich da einige Probleme erübrigen. Einer der sich gar nicht auskennt, versteht nur Bahnhof!! Ich denke dann, man, damals in meinem Aqarium hab ich nur den Ph Wert geprüft und trotz einiger heftiger (nach heutigem Kenntnisstand) Fehler, haben die Fische trotzdem noch gelebt. Hat mich schon mehrfach gewundert, ehrlich gesagt.
Ja wie soll ich sagen: Wasserchemie von Grund auf oder so. :)

Guter Tipp ist, sich halt Pflanzen und Deko aus dem Forum hier zu besorgen. Hab ich auch schon mehrfach gemacht. Ist auch meistens gut gegangen, aber auch da hab ich mir schon unliebsame Einwohner an Land gezogen.:(

Na ja, soweit die Gedanken eines fortgeschrittenen Anfängers.

LG Erika
 
Ich muss sagen, ich bin beeindruckt. Endlich mal etwas, was ich nachvollziehen kann (gottseidank war ich aufm Gymnasium, diese Chemie immer... ;-) ). Musste zwar 2-3 mal drüberlesen über gewisse Beiträge aus diesem Thread, aber man versteht gleich viel mehr, wenn man sich mal Mühe gibt die grauen Gehirnzellen anzuzapfen.

Also bei mir ist das so. Ich habe nicht wirklich mit Aquaristik zu tun gehabt, denn Fische fand ich immer langweilig, die schwimmen nur von rechts nach links und jut is. Aber Wasserschneckis hatte ich schon mal geschenkt bekommen ( aus heiterem Himmel, wurden mir 2 Schneckis in ner Monsterglasvase in die hand gedrückt:confused: ), nun das ist über 12 Jahre her und ich hatte keine Ahnung von nüscht, demnach haben die Schneckis leider auch nicht lang gelebt, glaube es waren 2 Apfelschnecken, bin mir da aber nicht sicher, ist zu lange her.
Die fand ich wiederrum super niedlich und interessant zu beobachten.
Als Kind hatte ich auch mehrere Versuche mit Artemia ( beliebtes Gimmick des YPS-Heftes damals), aber auch hier unzureichende Infos und Nachforchungsquellen, ist ja nun auch schon wieder 17 Jahre her ( hatte da auch keinen PC). Dann habe ich vor 6 Jahren irgenwo mal in einem Zooladen ein Nanobecken mit Spongebobdeko gesehen und fragte den Verkäufer, was da wohl für Tiere rein kommen. Schien mir für Fische zu klein. Dann hörte ich das erste mal von Garnelenhaltung und war hin und weg. Wusste ich ja bis dato nicht, dass man diese interessanten Tierchen auch im Heimaquarium halten kann.
Das sollte wohl aber erst mal nicht geschehen....

So nun hatte mein damaliger Freund von seinen Eltern ein klassisches 60er Becken bekommen ( 4 Jahre her, ...ihr seht dieses Thema hat mich Jahre lang begleitet ohne, dass ich dem Hobby Aquaristik genügend Aufmerksamkeit geschenkt hatte...) und nunja ich verließ den Freund und das Becken mich.
Aber auch hier gab es Algenprobleme, komisches Pflanzenwachstum und der ein oder andere Fisch verstarb. Seine Eltern hatten ja schon jahrelang ein Becken und hier und da auch mal kleinere Probleme, aber ich hab es damals einfach nicht verstanden woran es liegen könnte.

Jetzt bin ich vor 6 Monaten durch Zufall wieder auf die Aquaristik gekommen, genauer die NANO-Aquaristik ( bloß diesmal ohne diese lustige Spongebobdeko, hab mich eingelesen zwecks künstlich eingefärbtem Kunststoff und so weiter...).
Nun beschäftige ich mich seit diesem Zeitpunkt intensiv damit, habe mir Bücher gekauft, namhafte Züchter mit Emails gequält und gefühlte 100.000 Fragen gestellt, habe Onlineshops durchsucht, und Zoohändler genervt. Bis ich dann gemerkt habe, mit jedem Tröpfchen Wissen mehr, "..irgendwie erzählt hier jeder was anderes und der Werbung der Marken kannste och nicht trauen, die wollen größtenteils nur ihr Zeug verkaufen." Das war irgendwie etwas enttäuschend und ich hab das Thema 2 Monate ad acta gelegt.

Aber es hat mich nicht mehr losgelassen. Also wieder ran ans Thema und in diesem Gebiet, das ja nun auch nicht so alt ist, wie die klassische Aquaristik, kamen neue Farben der Garnelen dazu und neue Schnecken hab ich entdeckt und vieles mehr.
Da merkte ich dann aber als ich Themen durchlas, mit denen ich mich schon beschäftigt hatte, dass ich es teilweise besser verstanden hab, am Anfang hat mich das alles ziemlich verwirrt. Nun versteh ich auch was da vor vielen Jahren bei dem Becken meines damaligen Freundes schief gelaufen ist.
Gerade die sehr wichtige Wasserchemie und die Pflanzen und Tiere, die in dem flüssigen Berlinerbeton gedeihen könnten.
Ich habe gemerkt, es lohnt sich wirklich sich viel Zeit und Wissen vorher anzueigenen und sich aus den tausenden Meinungen eine eigene zu bilden und auch ein bisschen auf sein Bauchgefühl zu hören, dennoch schaue ich jeden Tag in dieses Forum rein und mir fällt jeden Tag eine neue Frage ein, dessen Antworten ich mir hier anlese.Und dieser Thread hier ist wirklich das fundierteste und verständlichste was ich bis jetzt gelesen habe.

Fazit: seit diesem Wochende steht mein NanoCube jippieh. Ich beobachte mehrmals am Tag meinen Cube, schaue mir die Pflanzen genau an, das Wasser, ich rieche sogar dran, um irgendwas draus zu lernen, quasi ich versuche diese kleine eigenen Welt, die ja bei jedem durch soviele Faktoren anders funktioniert, zu verstehen.
Und ich als Anfänger bin der Meinung, beobachten, viel lesen, tausend doofe Fragen stellen, auch diesselben Fragen an verschiedene Leute und dass was einem am plausibelsten erscheint, mit den Fakten der Gegebenheiten ( z.B. hiesige Wasserwerte und kleine Schritte machen) abwägen.
So hab ich mich doch in die blauen Tiger verliebt, aber werde mir diese als Anfänger gewiss nicht holen, sondern es einfacher beginnen und freue mich schon wie ein Eumel, wenn ich Schnecken in meinem Becken beheimaten werde.

Zurück zum Grundthema des Threads:
ich strebe einen sich langsam steigernden Besatz an. So werden dann, wenn die Wasserwerte stabil werden und bleiben erstmal Schneckis einziehen, dann warte ich 2 Wochen und beobachte fleißig weiter, dann kommt ein kleiner Trupp robuster Garnelen dazu, die ich mit Sicherheit sehr vorichitg an mein Betonwasser gewöhnen werde. Wenn das alles klappt und sich alle wohlfühlen, kann ich über die blauen Tiger in einem extra Becken mit Bienenwasser in 6-12 Monaten nachdenken.
Schritt für Schritt finde ich ist eine gute Devise und jaaanz viel lesen und fragen......und das eigene Hirn anschalten.:dipli:
Denn es kann immer mal was schief gehen, aber ich möchte dann wissen warum und es selbst nachvollziehen können, denn daraus lernt man.
 
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