Hallo,
müßiger Denkansatz. Man kann es sich ganz leicht machen und jegliche Fehler, die man so machen kann, von sich weg weisen und die Verluste bei den Garnelen auf "natürliche Auslese gemäß Darwin" schieben.
Manchmal würde ich das gern tun.
Ich habe derart viele Garnelen schon in den Himmel befördert, dass ich inzwischen bei Neuzugängen auf Fische umgestiegen bin. Offensichtlich bin ich zu blöd, Garnelen am Leben zu halten.
Zunächst war es mein Leitungswasser. Ok, dumm gelaufen, alles auf VE mit Salz umgestellt, nun muss es doch klappen.
Nö.
Hier und da fand ich auch mal die Ursache. Zuletzt gab es ein Massensterben nach Einsetzen einer 5 Minuten lang ausgekochten Hexennuss. Die Garnelen fanden die Hexennuss voll spannend und kletterten neugierig daruf herum. Ich habe mich gefreut, endlich wuselndes Leben zu sehen!
24 Stunden später war der Boden des Aquariums mit Garnelenleichen bedeckt.
Hexennuss raus, 100% Wasserwechsel, Boden komplett ausgetauscht (könnte ja noch Giftstoffe speichern?), Betaglucan und ein riesiges SMBB ins Wasser, Erlenzapfen dazu... das ist nun wohl 7 Wochen her und es sterben trotzdem noch weitere Tiere...
Handlungsmöglichkeiten ausgeschöpft, aber erfolgreich würde ich das nicht nennen.
Einmal war es der verfaulte Deponitmix... auch mit endlos dauernden Nachwirkungen. Man kann echt eine Menge falsch machen und eine Bedienungsanleitung gibt es leider nicht.
Was bei dem einen prima funktioniert, gesunde und vermehrungsfreudige Garnelen im stetig voller werdenden Aquarium... klappt beim nächsten nicht und endet als Desaster. (Bei mir zum Beispiel)
Ich glaube nicht, dass bei Garnelen per se "vereinzelte Todesfälle" als gegeben hingenommen werden sollten. Mir kommt aber doch der Gedanke, dass Garnelen derartig empfindlich sind, dass es Glückssache ist, wenn jemand sie erfolgreich halten und vermehren kann. Ich sehe immer nur bei anderen, "oh wieder 27 Garnelenbabys auf einen Schlag geschlüpft" oder "die vermehren sich so rasant, ich weiß gar nicht, wieviele 100erte Tiere im Becken sind" oder "entweder ich muss Tiere abgeben oder ich brauche ein größeres Aquarium".
Bei mir sieht ein persönlicher Erfolg so aus: Wenn ich 20 Garnelen ins Becken setze und nach zwei Monaten noch 10 davon leben, sollte ich mich freuen. Falls dann noch später mal ein Kind schlüpft und sogar groß wird, tanze ich durch die ganze Wohnung.
Warum es bei mir mit den Garnelen nicht klappt, konnte in über zwei Jahren voller Enttäuschungen keiner heraus finden. Ich suche auch nicht mehr weiter, da es nichts bringt.
Also: schauen, wer so überlebt und keine neuen Tiere kaufen.
Ich habe mir inzwischen schon ein umfangreiches theoretisches Wissen über Aquaristik und Garnelen angelesen und im Erfahrungsaustausch mit anderen konnte ich vieles lernen. In der Praxis sieht es bei mir leider ganz anders aus und da bisher niemand erkannte, was ich falsch mache, kann auch niemand helfen.
LG
Tanja (Fische sind auch toll)