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Garnelen ca. 1cm groß, schwimmen nach Einsetzen an der Oberfläche

Clarkii

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Hallo, habe mal eine Frage zu meinem seit ca. 4 Wochen in Betrieb genommenen Aquarium bzw. dessen Besatz.

Zur Erklärung: Habe mir ein 60x30x30 Aquarium zugelegt. Austattung: Red bee Sand, Luftheber, Innenfilter (Luftfilter tagsüber aktiv, Innenfilter nachts - Luftheber zu laut ist), Heizstab (23 Grad Wassertemperatur), Moose, Wurzeln etc. Habe von meinem anderen, bereits länger Eingelaufenem Aquarium mehrfach den Filter in das neue Becken ausgedrückt.
Wasserwerte: PH 6,7, GH ca. 10 - Leitwert ?

Nach 2 Wochen Einlaufzeit habe ich die ersten Garnelen -ca. 1 cm groß- in das neue Becken gesetzt. Der Verkäufer hat sie bei einem PH Wert von ca. 7,2-7,4 gehalten. (Lt. seiner Aussage) Sofort schwammen diese Garnelen an die Oberfläche in Richtung und auch gegen die Glasscheibe. Für mich ein eindeutiges Zeichen, dass etwas nicht stimmt. So, dann habe ich erstmal 50 Prozent Wasserwechsel gemacht, dann haben sich die Garnelen wieder beruhigt und "normal" auf dem Bodengrund aufgehalten. Am nächsten Tag wieder das gleiche Spiel, nachdem ich Licht angemacht habe wieder ein paar Garnelen an der Oberfläche wild hin und her schwimmend... Wieder WW, aber nur ca. 1/5 - Das Spielchen mache ich jetzt schon seit 2 Wochen, jeden Tag das gleiche. Mitlerweile schwimmen ca. 1/3 der 20 Garnelen an der Oberfläche. Aber ich bilde mir ein, das beginnt momentan wenn ich das AQ-Licht anmache.

Könnt ihr mir einen Tipp geben, was ich falsch mache?

Gruß, Simon
 
Ist der Innenfilter denn tagsüber aus?
 
Hallo Simon,

Luftheber, Innenfilter (Luftfilter tagsüber aktiv, Innenfilter nachts - Luftheber zu laut ist)
m.M. nach sollte deine diese Variante des Filterns etwas kontraproduktiv sein.

Die nitrifizierenden Bakterien in den Filtermedien brauchen eine kontinuierliche Sauerstoff- und
Nährstoffversorgung. Schaltest du nun nachts den Luftheber aus, werden die Bakterien des
Filtermediums des Lufthebers in den Nachtstunden nicht mehr versorgt und passen sich so
den Verhältnissen an. Andersherum genauso.

Jedesmal, wenn du einen Filter für ca. 8 Std. ausmachst, dann sterben eine Vielzahl der dort
vorhandenen nitrifizierenden Bakterien, weil sie unterversorgt werden.
Daher können Stoffe nicht effektiv verstoffwechselt werden und zusätzlich wird durch
absterbendes organisches Gut Sauerstoff zu dessen Verwertung verbraucht.

Du solltest dich für eine Filtermethode entscheiden, damit deine nitrifizierenden Filter-Bakterien
sich den entstehenden Stoffen des Beckens und des Besatzes anpassen können.

Um welche Garnelen-Art handelt es sich denn?
Und zeigt sonst nochmal ein Bild deines AQs in Gesamtansicht.
:)
 
Jedesmal, wenn du einen Filter für ca. 8 Std. ausmachst, dann sterben eine Vielzahl der dort vorhandenen nitrifizierenden Bakterien, weil sie unterversorgt werden. Daher können Stoffe nicht effektiv verstoffwechselt werden und zusätzlich wird durch absterbendes organisches Gut Sauerstoff zu dessen Verwertung verbraucht. Du solltest dich für eine Filtermethode entscheiden, damit deine nitrifizierenden Filter-Bakterien sich den entstehenden Stoffen des Beckens und des Besatzes anpassen können. Um welche Garnelen-Art handelt es sich denn? Und zeigt sonst nochmal ein Bild deines AQs in Gesamtansicht

Hi, erstmal Dankeschön für eure Antworten:

Der Innenfilter läuft von ca 23 Uhr - 6 Uhr , also 7 Stunden - Den Rest der Zeit ist er aus, und der Luftheber in Betrieb. Ich halte aktuell in diesem Aquarium 21 Taiwan Mischlinge F1.

Wäre es denn ein Nachteil nur den Innenfilter laufen zu lassen? habe gelesen, dass über den Luftheber gefährliche Stoffe, die die Garnelen über die Nahrung aufnehmen abgesaugt werden.
 
Wäre es denn ein Nachteil nur den Innenfilter laufen zu lassen?

Nein. Wenn er stark genug ist und natürlich Garnelensicher (auch für den Nachwuchs) gibt es daran nichts auszusetzen. Ob das jetzt aber das Problem mit dem rumschwimmen löst ist nicht vorherzusagen (muss man ausprobieren).
 
Hi,

naja, generell filtert ein Filtermedium in Kombination mit einem Ansaugverfahren
Stoffe aus dem Wasser – das ist ja auch der Sinn dabei.
Ob das nun via Luftheber mit Matte oder Filterschwamm passiert oder mit einem Innenfilter…

Letztendlich ist ein Filtersystem mit für den biologischen Prozeß im AQ verantwortlich.
Die "gefährlichen Stoffe" sind so erstmal nicht gefährlich. Ihre Konzentration auf das Wasservolumen ist entscheidend.

Durch dein Ausgeschalte der mechanischen Filter hälst du die nitrifizierenden Filter-Bakterien "an der kurzen Leine".
Sie bekommen so nicht wirklich die Chance ihre Population den anfallenden Stoffen anpassen zu können.
Dafür läuft dein Becken noch zu kurz, was nicht unbedingt bedeutet, daß es nach zig Wochen Betrieb besser wäre.

Die Filtermedien müssen bestenfalls stetig mit durchfliessendem Wasser versorgt werden,
um die anfallenden Stoffe im System verstoffwechseln zu können.

Garnelen fressen so nichts aus dem freien Wasser, dafür ist ihr Anatomie nicht ausgelegt;
sie müssen Substrate bzw. Dinge abweiden können.
So können Garnelen bsw. eine gesunde und gut versorgte Filtermatte/Filterschwamm abweiden,
weil dort durch die kontinuierliche Nährstoffversorgung sich Aufwuchs und sonstige Bakterien
bilden können, welche den Garnelen u.a. als Nahrung dienen.

Mit dem An- und Ausschalten der Filter greifst du jedesmal in das sich entwickelnde Bio-System des AQs ein.
So kann die Konzentration von Stoffen im Wasser nicht besatzgemäß abgebaut bzw. verstoffwechselt werden.
Das merken deine Garnelen und zeigen es dir durch ihr Verhalten.

Mit den häufigeren Wasserwechseln bist quasi du es, der die Filterfunktion übernimmt
und so jedesmal das Zuviel an Nitrat etc. herauswechselst, damit es den Garnelen wieder besser geht.
Auf Dauer finden die das sicher nicht so gesundheitlich positiv, weil es purer Stress für sie ist.
:)
 
Dankeschön, jetzt weis ich was ich mache :)

Nur einen Filter...
 
moin,
Nur einen Filter...
Es ist egal wieviele Filter Du am und im Becken hast. Sie müssen nur durchgehend laufen!
Vielleicht solltest Du die Boardsuche mal nach "Abbaukette" anwerfen. Dann verstehst Du auch was ein Filter in erster Linie macht.
 
Hi,

habe noch ein paar Fragen zu meinen Garnelen. Leider klappt das momentan überhaupt nicht
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Habe ja wie oben beschrieben ein 60l Aquarium, das schon seit ca. 3 Monaten eingelaufen ist. Ich habe in diesem Becken einen Soilboden der den PH-Wert auf 6,4 senkt (eingependelt + Osmosewasser). Filter: Einen Bodenfilter und zwei "normale" Innenilter. Die beiden Innenfilter laufen ununterbrochen, der Bodenfilter ca. 8 Stunden am Tag.- Über den einen Innenfilter habe ich einen Nylonstrumpf gezogen, dass die Jungtiere nicht eingezogen werden. In meinem Becken tummeln sich so ca. 20-25 F1 Mischlinge. Es waren auch 8 schwanger. Leider ist mir aufgefallen, dass vom Nachwuchs so gut wie nichts hochkommt. Alle verschwinden, ohne dass ich mit dem Finger darauf zeigen kann, woran es liegt. Futter für die Babys verwende ich Staubfutter, für die großen ist es E. Da*a - Kennen hier ja auch bestimmt einige. Ich nehme das Futter nach 6 Stunden wieder raus.
Mir ist aufgefallen, dass die Garnelen in den letzten 2 Wochen nicht mehr am Futter interessiert sind und sich lieber verstecken, anders als wie noch vor ein paar Wochen. Zudem sind in der letzten Woche 2 Garnelen ohne erkennbaren Grund verendet. Wasserwechsel mache ich 1 mal die Woche, ca 15 %.
Noch zur Info, den Soilboden habe ich bislang noch nicht "gesäubert" - habe gelesen, dass das eigentlich nichts ausmacht.
Hier meine Wasserwerte:

Temperatur: 23-24 Grad
pH: 6,4
GH: 8
NO3: 50mg/l !!!! -Wie kann der Wert so hoch sein?
NO2: 0,0
Cu: 0,0
KH: schwer mit dem Tröpfchentest definierbar - Könnte auch 0 sein?
NH4/NH3: 0,0

Könnt ihr mir helfen, was ich falsch mache?

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Liebe Grüße,
Simon
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Hallo Simon,
also nochmal: Filter müssen ununterbrochen laufen! Dein Bodenfilter hat keinen großen Sinn ausser die Wasserwerte unsinnigerweise zu verschlechtern.
Du saugst Nährstoffe 8h pro tag in den Boden und schlatest dann die Saurstoffversorgung der aeroben Bakterien ab. Zusätzlich zu den Nährstoffen sterben jetzt viele der Bakterien noch.
Nochmals mein Tipp: Abbaukette ergoogeln, lesen und verstehen.
Wo soll ds Nitrat denn Deiner Meinung hin? Die paar langsam wachsenden Pflanzen können das nicht so schnell verbrauchen. Und wenn Du Dir die Abbaukette mal ansiehst wirst Du feststellen, daß Nitrat ganz am Ende steht. danach kommt nichts mehr ;)
 
Hallo Simon,
also nochmal: Filter müssen ununterbrochen laufen! Dein Bodenfilter hat keinen großen Sinn ausser die Wasserwerte unsinnigerweise zu verschlechtern.
Du saugst Nährstoffe 8h pro tag in den Boden und schlatest dann die Saurstoffversorgung der aeroben Bakterien ab. Zusätzlich zu den Nährstoffen sterben jetzt viele der Bakterien noch.
Nochmals mein Tipp: Abbaukette ergoogeln, lesen und verstehen.
Wo soll ds Nitrat denn Deiner Meinung hin? Die paar langsam wachsenden Pflanzen können das nicht so schnell verbrauchen. Und wenn Du Dir die Abbaukette mal ansiehst wirst Du feststellen, daß Nitrat ganz am Ende steht. danach kommt nichts mehr ;)

Hi, Micha, was ist mit der Denitrifikation? Wie man sehr gut erkennen kann besitzt das Becken eine üppige Bodenschicht.

Hier mal was Anschauliches:

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vg
 
hi Bernhard,
anscheinend funktioniert die Denitrifikation aber nicht so berauschend. Oder wie erklärst Du Dir bei der üppigen Bodenschicht sonst den Nitratwert von 50mg/L? ;)
 
Hallo Simon,
also nochmal: Filter müssen ununterbrochen laufen! Dein Bodenfilter hat keinen großen Sinn ausser die Wasserwerte unsinnigerweise zu verschlechtern.
Du saugst Nährstoffe 8h pro tag in den Boden und schlatest dann die Saurstoffversorgung der aeroben Bakterien ab. Zusätzlich zu den Nährstoffen sterben jetzt viele der Bakterien noch.
Nochmals mein Tipp: Abbaukette ergoogeln, lesen und verstehen.
Wo soll ds Nitrat denn Deiner Meinung hin? Die paar langsam wachsenden Pflanzen können das nicht so schnell verbrauchen. Und wenn Du Dir die Abbaukette mal ansiehst wirst Du feststellen, daß Nitrat ganz am Ende steht. danach kommt nichts mehr ;)

Hallo Micha, ich habe das so verstanden, dass es nichts ausmacht wie viele Filter im AQ laufen - Da habe ich wohl was falsch verstanden. Werde nun den Bodenfilter "Außer Betrieb" nehmen und mal sehen, wie sich der Nitratwert in den kommenden Tagen/Wochen verändert. Außerdem schaue ich mir jetzt genau die Abbaukette an. Dankeschön für deine/eure Hilfe.

Gruß, Simon
 
hi Bernhard,
anscheinend funktioniert die Denitrifikation aber nicht so berauschend. Oder wie erklärst Du Dir bei der üppigen Bodenschicht sonst den Nitratwert von 50mg/L? ;)

Du habe das Thema nicht gelesen, war nur der Punkt: "Abbaukette mal ansiehst wirst Du feststellen, daß Nitrat ganz am Ende steht. danach kommt nichts mehr "
Ich lese es mal durch :)

EDIT: Ah ok, ich jetzt weiß woher das kommt. Ist ein heikles Thema.
 
Bitte nicht lachen, aber wenn:
NO2: 0,0
NH4/NH3: 0,0
Wie kann dann NO3: 50mg sein?

Habe mir mal den Stickstoffkreislauf zu Gemüte geführt - Liegt dann das Garnelensterben am rel. hohen Nitratwert, oder an den Baktieren oder Nährstoffen die durch den Bodenfilter zerstört werden? bzw. was kann ich kurzfristig/langfristig tun, um das Garnelensterben einzudämmen? Ich möchte keine falschen Schlüsse ziehen...
 
Die 2 Wochen EZ, sind viel zu wenig, der Boden kann Ammonium abgegeben, was natürlich zu einem sehr hohen No3-Spiegel führen kann wenn kein eingespielter Stickstoffkreislauf vorhanden ist. Mach kräftige TWW bis der NO3 in der Gegend von 15mg/l ist.
Falls du einen guten Zooladen in deiner Nähe hast, besorg dir Microbe Lift TheraP oder Special Blend.
 
Hi,
das liegt daran, daß Ammonium und Nitrat reltiv schnell abgebaut werden. Nitrat sich aber ansammelt.
Das ist als wenn Du große Steine in kleinere Steine und dann in Sand zerschlägst. Am Ende sind keine großen und kleineren Steine übrig sondern nur noch Sand.

Du habe das Thema nicht gelesen, war nur der Punkt: "Abbaukette mal ansiehst wirst Du feststellen, daß Nitrat ganz am Ende steht. danach kommt nichts mehr "
Ahso, jetzt versteh ich was Du meinst. OK, hast natürlich recht. Da kann noch was kommen. Fällt aber meiner Meinung nach im allgemeinen nicht groß ins Gewicht.

@clarkii:nachdem ich einen Tipp bekam habe ich mich mal auf der Herstellerseite Deines Bodengrundes umgesehen.
Laut Herstellerangabe kann es mit dem Boden zu einem messbaren Ammoniumanstieg während der Einlaufphase kommen. Wie lang diese Phase anhält ist leider nicht beschrieben, aber ich könnte mir vorstellen, daß es bei einer großen Menge Bodengrund auch länger dauern kann.
Wie Du ja jetzt weißt wird Ammonium zu Nitrit und dann zu Nitrat verstoffwechselt.
Anstatt den Boden jetzt zu verteufeln würde ich in der nächsten Zeit vermehrt größere Wasserwechsel machen um den Bodengrund "auszulaugen", bzw das Ammonium auszuwaschen.
 
Hi,
neben Filtermasse, die mit organischem Kohlenstoff arbeitet und reichlichen TWW - der schon genannt wurde - hilft der Einsatz nitratzehrender, schnellwachsender Pflanzen wie Hornkraut, Wasserpest, Wasserlinsen etc.,
Die meisten aktiven Böden brauchen eine relativ lange Einlaufzeit von 5 - 6 Wochen, bis sie "stabil" sind.
 
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