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Frage zur Haltung von Garnelen

SabineW

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Ein Hallo aus Saarbrücken,

zur Zeit habe ich einen 30iger Cube seit November 2020 in der Einfahrphase. In diesem wohnen Blue Jelly Garnelen seit einer Woche und sind dabei sich einzugewöhnen.
Lassen sich zu den blue Jellys noch Red Fire dazusetzen nach einer 3 stündigen Angleichung oder sollte ich lieber den Weg über ein Quarantänebecken nach Angleichung von 3 Stunden mit 1 monatiger Umgewöhnungszeit bei einer Zugabe von 1 EL Fremdwasser aus dem Zielbecken am Tag gehen?
Neos sind ja sehr robuste Tiere.
Caridinas würde ich immer erst über die Quarantäneschiene laufen lassen..

Was sollte ich tun? Welche Erfahrungen wurden ähnlicher Art bereits gemacht?
 
Hallo,
Wenn du ganz sicher gehen willst, mache die Quarantäne. Du musst auch wissen, daß du irgendwann wieder wildfarbige Tiere haben könntest, oder eine Farbe setzt sich durch.

LG

Gesendet von meinem M2007J17G mit Tapatalk
 
Ich habe vor gut 4 Wochen zu meinem Red Cherry/Fire-irgendwas-Wildwuchs ein paar red darkline Sakuras dazu gesetzt. Wobei die roten Reds als robuster gelten als die blauen Reds / Blue Jelly - also ohne Gewähr.

Die Neuen kamen aus einer Osmosewasser-Zucht und sind zu mir ins harte Leitungswasser gezogen*. Ich habe den Umstieg über .... ich weiß nicht mehr genau.... min. 7 Stunden mit der Tröpfchen-Methode gemacht (und vorher 90% WW während die neuen im Transportwasser auf Zimmertemperatur gekommen sind). Erst ganz wenige Tröpfchen, bis sich das Transportwasservolumen fast verdreifacht hatte. Danach nochmal schnelle Tröpfchen für min. 1 Stunde. Und dann mit dem Kescher einzeln umgezogen.
Bisher - toitoitoi - hat das funktioniert. Einen Großteil der ursprünglichen 13 kann ich auch jeden Fall sehen, Ausfälle sind wenn unbemerkt passiert. Die erste (kamerascheue) Eiertante gibt es auch schon. Die "Alten" scheinen das ganze auch gut verkraftet zu haben, zumindest kann ich auch hier keine vermehrten Ausfälle beobachten, dafür Eiertanten und Babys.
Mittelfristig soll noch etwas aus der roten Linien mit rein, z.B. ebenfalls Blue Jelly oder Rilis oder noch ein paar red Sakura.

Wie bereits erwähnt werden die sich aber mischen, es wird also "bunt".


*Allerdings würde ich mir in Zukunft überlegen, ob ich wieder Tiere aus so unterschiedlichen Wasserwerten nehme. Ich habe einen halben Herzinfarkt bekommen, als ich aus Neugierde ein Ratestäbchen in das Transportwasser gehalten habe. Dass pH und die Härtewerte so weit links sein können... Gruselig.
 
Das Einsetzen fremder Tiere ohne Quarantäne ist immer ein Risiko, das ich nicht eingehe. Mir ist schon klar das nicht jeder ein Quarantänebecken aufstellen kann, sicherer ist es aber in jedem Fall.

Ob man so eine langwierige Umgewöhnung, wie oben beschrieben, macht ist eine andere Sache. Da ich von den Krebsen her komme und es sinnlos ist Flusskrebse per Tröpfchenmethode um zu gewöhnen, mache ich es auch bei Garnelen nicht mehr. Die Gedanken dahinter sind folgende: Krebse passen ihre Körperflüssigkeit selbst an neue Wasserwerte an, Garnelen sind eng mit Flusskrebsen verwandt. Durch das ständige Zugeben eines Tröpfchens Fremdwasser nach dem anderen ändern sich die Wasserwerte ständig und die Garnelen müssen sich ständig auf neue Wasserwerte einstellen ohne zu "wissen" wohin die Reise geht.
Daher habe ich nun 1 Jahr lang alle Neuen (Galceo, Red Devil, Crystal Red, SCR, SCB, Rakoon Tiger, blaue Tiger, Tangerine Tiger und auch die C. rubropunctata), nach der Temperaturangleichung, direkt per Kescher umgesetzt. Fazit, dabei habe ich kein einziges Tier verloren. Wenige Minuten nach dem Einsetzen merkt man wie die Tiere ruhiger werden, man sieht förmlich wie sie sich selbst anpassen, am nächsten Tag ist alles gut. Damit will ich nicht sagen das die Tröpfchenmethode falsch ist, schließlich habe ich sie selbst jahrelang angewandt und hatte auch damit so gut wie keine Verluste, sondern nur das auch anders geht.
 
Wenn man verschiedenen Garnelen zusammen setzen will, sollte man auf jedenfall einen Tag vorher einen großen Wasserwechsel machen. Man sollte sich halt im klaren sein, das verschiedene Neos sich untereinander kreuzen. Da kommen bestimmt schöne tiere dabei raus, aber mit der Zeit auch wildfarbene.
 
Als Quarantäne „Becken“ gehen auch große Glasvasen oder Kunststoffboxen ( Lebensmittel echt) wer einmal durch eine BU einen Stamm verloren hat, gönnt sich auch ein Quarantäne Becken. Ich würde nie wieder 2 komplett fremde Stämme zusammen setzen. Ich weiß wo ich Tiere bekomme bei denen es klappt, die setze ich auch direkt dazu, aber nichts aus Zoohandlungen, Online Händlern oä.
 
Durch das ständige Zugeben eines Tröpfchens Fremdwasser nach dem anderen ändern sich die Wasserwerte ständig und die Garnelen müssen sich ständig auf neue Wasserwerte einstellen ohne zu "wissen" wohin die Reise geht.
Das Wasser ändert sich zwar über einen langen Zeitraum, ist es aber nicht auch ein Vorteil, daß der Körper/die Zellmembranen langsam und ganz ruhig den osmotischen Druck ausgleichen können, besonders bei stark unterschiedlichen Wasserwerten ? Es müssen ja nicht unbedingt Tröpfchen sein, 20 - 40 ml-Portionen mit entsprechenden Wartezeiten täten es sicherlich auch.
 
Wie geschrieben, ich will lediglich eine Alternative aufzeigen, die Tröpfchenmethode funktioniert ja. Ob eine Methode besser ist als die andere lasse ich mal offen.
 
Ob man das über so viele Stunden machen muss wie ich - das sei dahin gestellt.
Es war zum einen mein erstes Mal Garnelen eingewöhnen (den ersten Aufbau des Becken hat noch die Vorbesitzerin gemacht) und zum anderen bin ich in meinen ca. 10 Monaten AQ-Karriere dramengeplagt (oder wie Schatzi meine daraus resultierende Grundhaltung nennen würde: hysterisch). Und zudem gab es wie gesagt einen für meine Begriffe krassen Unterschied zwischen Zuchtwasser und "meinem" Wasser. Das kann man nach jahrzehntelanger Erfahrung vielleicht einfach besser einschätzen als ich. Bis ich das auch kann, tröpfle ich lieber gaaaaaaaanz langsam vor mich hin. ;)

Quarantänebecken klingt auf jeden Fall sinnvoll und ist für die Zukunft notiert.
 
Hallo,
die Direkt-Umsetzen-Methode von Hans, mit der entsprechenden Begründung, ist interessant.
Ich hatte vor langer Zeit Neocaridina von privat zugeschickt bekommen, die halb bis dreiviertel tot ankamen. Der Verkäufer hat sie in einer Plastikflasche mit viel zu viel Wasser (wenig Luft) und viel zu viel Laub verschickt.
Kein Tier hat sich mehr bewegt als sie ankamen.
Ich habe die Tiere direkt in Wasser des neuen AQs gesetzt, das andere Wasserwerte hatte und einen Luftsprudler reingehängt. Abends haben die Hälfte der Tiere Lebenszeichen von sich gegeben, den Rest konnte ich leider nicht retten. Von den restlichen Tieren haben es endlich, nach fast einer Woche im Sprudelbad, die meisten geschafft.
Die Ausgangssituation ist zwar nicht zu vergleichen, aber das radikale Umsetzen (andere Temperatur und von Leitungs- auf aufgesalzenes Osmosewasser) hat immerhin bei mir dazu geführt, dass sich Garnelen erholt haben.

P. S. Ich setze auch tröpfchenweiße um und traue mich nicht, die radikale Methode zu wiederholen.
 
Matze das sind so Notmaßnahmen, die einfach von der Notwendigkeit diktiert werden. Bei meinen Leopardgarnelen war es ähnlich, 1 Leiche (bereits im Zerfallen begriffen) und das Wasser eine stinkende Brühe. Die Lebenden habe ich mit 3 Esslöffel Wasser in einen Meßbecher gesetzt und habe den langsam voll laufen lassen, die armen Viecher mussten aus der Brühe raus.
 
aber das radikale Umsetzen (andere Temperatur und von Leitungs- auf aufgesalzenes Osmosewasser) hat immerhin bei mir dazu geführt, dass sich Garnelen erholt haben.
Ich würde sagen, die Tiere haben sich erholt, weil sie aus der sauerstoffverarmten Brühe raus in rettendes gesundes Wasser kamen und nicht weil sie radikal umgesetzt wurden, sondern obwohl sie radikal umgesetzt wurden.
 
Klar war das eine Notmaßnahme und Katzenfische, du hast natürlich recht. Mit dem Beispiel wollte ich nur Hans Theorie untermauern. Wenn die Garnelen so empfindlich wären, wie es teilweise diskutiert wird, dann hätten sie nach dem Transportstress in dieser Brühe das radikale Umsetzen bestimmt nicht überstanden.
 
Neos sind unglaublich robust beim Umsetzen. Wie oft schon sind Flusen als blinde Passagiere im Hornkraut mitgereist und in den Teich meiner Eltern geflogen. Das war eine Umstellung von Flüssigbeton auf Regenwasser und 25 auf 10 Grad. Und im Herbst fischte meine Ma dann regelmäßig dicke fette Wuchtbrummen aus dem Filterfass, die sie direkt ohne alles ins AQ warf. Von Regenwasser auf Flüssigbeton und erneut von 10 auf 25 Grad. Da gab es nie tote Tiere, und mit allem Anfängerglück auch keine USOs (wenngleich ich meiner Ma lange Vorträge gehalten habe über Würmer und anderes Viehzeugs). Meist waren es Blue Pearl, die da einen ungeplanten Sommeraufenthalt im Teich gebucht hatten.
 
Die Temperaturschwankungen verkraften die auch. Ich hatte gestern beim Wasserwechsel 14,9° im Becken. Normal sind um diese Jahreszeit 18-20, im Sommer auch bis zu 30. Schaden tut denen das nicht, einzig habe ich das Gefühl dass sie sich in wärmerem Wasser lieber vermehren - Wobei hier der Schwall an Abkühlung sehr häufig ein Paarungsschwimmen auslöst, was auch dem natürlichen Zyklus der Regenzeit entspricht. Ein rapider Abfall um ein paar Grad kann letztlich auch in der Natur vorkommen, nicht zu vergessen dass die Tiere aus tropischen Regionen kommen.
 
Caridina, zumindest habe ich mal ein Video des Tigergarnelen-Habitats gesehen: Pfützen im Wald.
 
Hallo Leute,

wenn ich mir Tiere zulegen möchte, versuche ich doch normalerweise
die Wasserparameter des Züchters oder Verkäufers bei mir anzugleichen.
Das einzige umgewöhnen findet ja nur bei der Temperatur oder bei dem
Versifften Transportwasser statt.
Quarantäne ist natürlich die Voraussetzung das ich keine Parasiten oder
Krankheiten einschleppe.

VG Frank.
 
Das Einsetzen fremder Tiere ohne Quarantäne ist immer ein Risiko, das ich nicht eingehe. Mir ist schon klar das nicht jeder ein Quarantänebecken aufstellen kann, sicherer ist es aber in jedem Fall.

Ob man so eine langwierige Umgewöhnung, wie oben beschrieben, macht ist eine andere Sache. Da ich von den Krebsen her komme und es sinnlos ist Flusskrebse per Tröpfchenmethode um zu gewöhnen, mache ich es auch bei Garnelen nicht mehr. Die Gedanken dahinter sind folgende: Krebse passen ihre Körperflüssigkeit selbst an neue Wasserwerte an, Garnelen sind eng mit Flusskrebsen verwandt. Durch das ständige Zugeben eines Tröpfchens Fremdwasser nach dem anderen ändern sich die Wasserwerte ständig und die Garnelen müssen sich ständig auf neue Wasserwerte einstellen ohne zu "wissen" wohin die Reise geht.
Daher habe ich nun 1 Jahr lang alle Neuen (Galceo, Red Devil, Crystal Red, SCR, SCB, Rakoon Tiger, blaue Tiger, Tangerine Tiger und auch die C. rubropunctata), nach der Temperaturangleichung, direkt per Kescher umgesetzt. Fazit, dabei habe ich kein einziges Tier verloren. Wenige Minuten nach dem Einsetzen merkt man wie die Tiere ruhiger werden, man sieht förmlich wie sie sich selbst anpassen, am nächsten Tag ist alles gut. Damit will ich nicht sagen das die Tröpfchenmethode falsch ist, schließlich habe ich sie selbst jahrelang angewandt und hatte auch damit so gut wie keine Verluste, sondern nur das auch anders geht.

Wie lange hältst du die „Neuen“ in Quarantäne, Hans?
 
Da alle Sorten ihr eigenes Becken bekommen, bleiben sie im Prinzip in Quarantäne. Bis ich die mit eigenen Tieren zusammen bringe dauert es 2-3 Monate, wenn überhaupt. Das hängt aber auch von der Herkunft der Tiere ab. Tiere aus dem Handel durchlaufen eine strengere Quarantäne als Tiere aus privaten Becken die ich selbst abgeholt habe. Der Grund ist klar, private Tiere aus einem Artbecken kommen im Prinzip aus Quarantäne.
 
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