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Fotos nicht zufriedenstellend

hondavfr

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Garneleneier
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Hallo,
ich habe heute meine ersten Garnelen gekauft.
Es sind blaue Tigergarnelen geworden.
Nach dem Einsetzen habe ich dann erste Fotos gemacht.
Ich bin alles andere als zufrieden. Fotografiert habe ich mit der Canon 40D Objektiv 17-55mm und als Blitz Canon 430SX II. Kein einziges Bild hat mit gefallen. Ich habe dann noch versucht mit meinen 70-200 2.8 Bilder zu machen, aber das hat erwartunggemäß überhaupt nicht funktioniert. Ich habe hier ein paar tolle Fotos gesehen, und frage mich nun ob diese alle mit einem Macro fotografiert wurden.
Z:B. Dirk hat gestern von der Messe sehr schöne Nahaufnahmen von Garnelen hier im Forum eingestellt.
Als Beispiel meiner nicht zufriedenstellenden Fotos werde ich mal eins einstellen.

Gruß
Ralf
 

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  • Tigergarnele.jpg
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hallo ralf,
also nen makro ist schon angebracht für nahaufnahmen von garnelen....
 
Moin Ralf,

ich versuche es mal nach Dominics Post mit Hilfe. Ein Makro ist nicht zwingend nötig, man kann auch mit einem Standard-Zoom vernünftige "Makros" machen. Die meisten Objektive dieser Klasse lassen aber nur Abbildungen von maximal 1:2 zu. Das bedeutet, dass das Motiv einhalb mal so groß auf dem Sensor abgebildet wird, wie es in der Realität ist. Ein richtiges Makroobjektiv hat eine feste Brennweite und schafft einen Abbildungsmaßstab von 1:1. Mit Achromaten kann der Maßstab noch weiter erhöht werden, doch ist jedes zusätzliche Glas vord der Linse ein Hindernis und beeinträchtigt die Bildqualität. Dies trifft auch auf das Glas des Beckens zu. Makroobjektive sind in der Regel recht/sehr teuer, weil die Linsen für Höchstleistungen und maximale Bildqualität ausgelegt sind. Wie dein 70 - 200, halt nur in einem festen Brennweitenbereich.

Um ein scharfes Bild zu machen ist es (egal welches Objektiv du hast) zwingen notwendig, dass der Sensor der Kamera (und somit die Optik davor) einen Winkel von 90° zur Aquarienscheibe hat. Das kannst du ja mal ausprobieren. Mach den manuellen Fokus an und stelle ein Objekt scharf. Wenn du jetzt den Winkel zwischen Scheibe und Objektiv veränderst verzerrt sich auch das Motiv.

Was ich (wahrscheinlich auch die meisten anderen) für ein scharfes Bild unbedingt benötigen ist ein Stativ. Habe ein wenig rumprobiert und brilliante Bilder nur dann gemacht, wenn die Kamera fest auf meinem Dreibein montiert war und sich beim Auslösen nicht bewegen konnte.

Das Fokussieren überlasse ich nicht dem AF sondern nehme das selbst in die "Hand". So habe ich mehr Kontrolle über das was scharf wird. Der Hinterleib, die Augenpartie, das ganze Tier u.s.w.. Meine Kamera (Sony Alpha 700) bietet mir die Möglichkeit, dass der AF direkt nach dem fokussieren ausgekuppelt wird und ich dann manuell nachjustieren kann. Das ist ganz praktisch, wenn man ein Motiv hat das ein wenig "flüchtig" ist und der komplette MF zu langsam wäre.

Auch die BRennweite spielt eine Rolle. Da du mit dem 70-200 f2,8 ja ein recht hochwertiges Objektiv besitzt weißt du sicher auch über das Schärfentiefe - Brennweite Problem bescheid. Je größer die Brennweite, desto niedriger die Schärfentiefe. Solltest du den Kauf eines Makros in Betracht ziehen ist das etwas, das du bedenken solltest. Makros mit größerer Brennweite erlauben es einen größeren Abstand zum Motiv zu wahren (sehr praktisch, wenn man Insekten fotografiert), haben aber eine geringere Schärfentiefe als beispielsweise ein 50mm Makro, mit dem man für ein 1:1 Makro aber bis auf wenige cm heran muss. Bei meinem 105mm Makro ist der 1:1 Abstand ungefähr bei 30cm zur Frontlinse. Am Besten ist man hat beides, aber wer ist schon Krösus...

Wichtig ist auch das Blitzen mit einem externen Blitz. Wenn du den Internen benutzt hast du meistens Reflektionen im Bildbereich und außerdem sind die Dinger immer ein wenig unterdimensioniert. Ich benutze einen Minolta Blitz mit einer BLitzleitzahl von 56. Das ist ein wenig viel für´s kleine Becken, aber das wird ja entsprechend (automatisch) runtergeregelt. Ein weiterer Vorteil des Blitzes ist es, dass ich dratlos blitzen kann, also von oberhalb des Beckens. Wenn ich den Blitz ein wenig gegen die Frontscheibe richte, dann bekommt man eine ziemlch gute Ausleuchtung des Tieres, auch von der Seite hin (meistens).

Einen letzten Tipp habe ich noch: Stelle die Belichtungsmessung auf Spot-Messung. Damit bekommst du dann die (in meinen Augen) besten Ergebnisse für die Garnele selbst. Wenn es nicht klappt, dann musst du halt wieder zur normalen Integral-Messung zurück.

Hoffe ein wenig geholfen zu haben und wünsche eine gute Nacht!
Phil
 
Hallo,
erstmal schönen Dank für deine ausführliche Antwort.
Ich habe heute morgen noch ein wenig herumexperimentiert, muß mir aber einen Funkauslöser kaufen, weil selbst wenn ich meine Kamera auf einem Stativ stelle, verwackele ich weil mein 70-200 zu schwer ist, und durch das Auslösen die Kamera wackelt. Ansonsten bekomme ich den Vordergrund mit der Garnele schon sehr schön aufs Bild, nur der Hintergrund ist mir noch ein wenig zu milchig. Liegt nicht am Wasser, das ist ganz klar.
Gruß
Ralf
 
Makros mit größerer Brennweite erlauben es einen größeren Abstand zum Motiv zu wahren (sehr praktisch, wenn man Insekten fotografiert), haben aber eine geringere Schärfentiefe als beispielsweise ein 50mm Makro, mit dem man für ein 1:1 Makro aber bis auf wenige cm heran muss. Bei meinem 105mm Makro ist der 1:1 Abstand ungefähr bei 30cm zur Frontlinse. Am Besten ist man hat beides, aber wer ist schon Krösus...
Hallo

Natürlich hast du recht.
Aber falls du das 50er Makro von Canon meinst - das bildet "nur" im Massstab 1:2 ab.
Aber an der 40D kann ich das 60er Makro sehr empfehlen.
 
Hey, Jörg.
Danke für die Ergänzung. Als Alpha-Besitzer ist mir der Canon Objektiv Fuhrpark nicht so sehr geläufig. War darum einfach mal von den guten alten Minolta- und den neuen Sony-Linsen ausgegangen.
Viele Grüße,
Phil
 
Hi Ralf

2,8 ist zu ziemlich die schlechteste Blende, die man für Nahaufnahmen nehmen kann, da die Tiefenschärfe bei ihr sehr gering ist. Nahaufnahmen sollte man immer mit der größtmöglichen Blendenzahl machen. Hol Dir einen Satz Nahaufnahmenlinsen, von einer bis 10 Dioptrien. Mit 4 Dioptrien z.B. ist der durchschnittliche Abstand 17-20 cm. Man kann dann in vielen Fällen das Objektiv sanft auf die Frontscheibe drücken. Es spiegelt sich kein Blitz und Verzerrungen oder Randspektren, wie bei beim schräg Fotografieren auftreten können, sind auch nicht zu befürchten. Verschmutzungen der Scheibe verschwimmen zur Unkenntlichkeit. Bei dem geringen Abstand genügt der Kamerablitz absolut. Mit dem Zoom kann man schon in gewissem Rahmen den Bildausschnitt wählen, so dass später keine Pixels durch Ausschnittsvergrößerung verloren gehen. Man wählt die Blende (A)vor und überlässt der Automatik die passende Zeit. Man kann aber auch bewusst einen Zeitwert unterbelichten. Viele Bilder, die ich hier sehe sind überbelichtet, da der Blitz auf Entfernungen von einem bis drei Meter optimiert ist. Aber Motivwahl, Übung und Erfahrung kann man mit keiner Kamera, sei sie auch noch so teuer, kompensieren.

MfG.
Wolfgang
 
@Ralf

Schau mal nach einem
Retroadapter.... eine Preiswerte Alternative zum Macro. (gibt es auch bei 1 2 3 @Made in Hongkong)

Dazu Stativ und Fern/Funkauslöser und im Dunklem zimmer "Knipsen".


 
Hi Ralf,

das 2,8er 70 - 200 hab ich auch - ein richtig lecker Teilchen aber für Garnelenfotografie denkbar ungeeignet. Da kriegst z.B. mit dem 0815-Kit um Welten bessere Fotos von Garnelen hin.

Ansonsten hast ja eigentlich schon viele gute Tipps bekommen und wie Wolfgang auch geschrieben hat, f2,8 is auch beim 70 - 200 nicht so wirklich der Bringer. Ich selbst bin ein f9 Fetischist :D da ich damit m. M. nach die beste Schärfe bei allen Linsen habe.

Retroadapter sind schön und gut für super Makros aber m. M. nach auch nicht für Garnelenfotografie geeignet da hier der Tiefenschärfebereich seeeeehr eng ist. Eine kleine Bewegung und Deine Nele ist wieder unscharf. Hinzu kommt, dass Du damit die Einstellungen vorher treffen musst und während des Fotografierens außer die Verschlusszeit die Blende nicht ändern kannst. Musst also alles manuell vorwählen.

Ne Alternative wären Nahlinsen und wenn Du wirklich gute Bilder machen willst, kommst halt leider um ein Makro nicht drum herum. Nutz doch mal die Hilfefunktion und such nach Makro - diese Thema kam in letzter Zeit immer wieder sehr oft hoch und hier gibts einiges dazu.

Edit: und nen Funkauslöser würde ich persönlich auch nicht nehmen - besser ist Kabel denn da kannst Dich dann auch entspannt hinter die Cam stellen. Die Funkauslöer brauchen einen gewissen Winkel zum Sensor an der Cam und der is nunmal leider vorne. Ergo - eine Bedienung von hinter der Cam funzt in der Regel nicht ;)
 
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