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Ein paar Fragen zu Rennschnecken

Speichenbieger

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Mahlzeit zusammen,
unsere Becken sind jetzt soweit, dass wir den Nitritpeak wohl überstanden haben. Die Pflanzen sind soweit angewachsen, Biofilm ist vorhanden etc.
Mit anderen Worten wollen wir mit dem Besatz starten.
U.a. sollen Schnecken als Algenfresser in die Becken. Mein erster Gedanke war Geweihschnecke, meine Tochter hat mich heute überstimmt und es werden wohl Rennschnecken.
Jetzt habe ich gerade mal schnell bei YT geschaut und schon mal herausgefunden, dass es da ganz verschiedene Arten gibt, aber was alle gemein haben ist, dass man ein offenes Becken absichern muss da diese schon mal ausbrecken.
Reicht es wenn ich mit dem 3D Drucker so einen Kragen von 20mm drucke, oder schaffen die es außerhalb von Wasser auch überkopf zu klettern? Wobei ich glaube, dass die spätestens die 180° wende von der Unterseite auf die Oberseite nicht schaffen würden oder?

Dann wegen der Fütterung.
In einem Video hat man so Algenplatten von <beliebiger Händler>.de vorgestellt, und dass fand ich erstmal recht Sinnvoll was die da sagten.
Weil man macht sich ja doch Gedanken da man gerade Schnecken schlecht ansieht wie es ihnen geht und ob sie genug bekommen.... wobei wenn ich mich an meine konstanten PHS Plagen zurückerinnere gibt es in Triopsbecken wohl immer genug zu fressen für Schmecken.

Dann zu den Wasserwerten.
Gibt es für Schnecken noch einen bestimmten Wert den ich im Auge haben sollte?
Für die Triops brauchen wir fast nur auf NO2 und GH achten.
Das Wasser ist 2/3 Destiliertes 1/3 aufbereitetes Leitungswasser.

Gibt es noch etwas wichtiges auf das man Achten muss?
Schnecken werden ja leider oft einfach als Nebenfauna ins Becken geworfen und nicht weiter beachtet was die Haltung angeht.
 
Rennschnecken selbst habe ich nicht - eben genau weil die gerne auf Wanderschaft gehen (und da habe ich schon die wildesten Ausbruchsgeschichten gehört) und meine Becken die meiste Zeit im Jahr offen sind. Ich habe Geweihschnecken und ANS (Anthrazit-Napfschnecken / Stahlhelmschnecken). Eine Geweihschnecke sitzt hin und wieder auf dem Rand ("Guck, Papa, freihändig!"), hat dankenswerterweise aber bisher immer den Rückweg angetreten. Wenn sie da zu lange sitzt, setze ich sie zurück.
Zur Sicherheit verteile ich im Sommer oben auf dem Beckenrand Vaseline / Snail Safe - glaube aber nicht, dass das irgendwen aufhält, der wirklich ernsthaft weg will.

Darum allgemein:

Wie groß sind deine Becken nochmal? Rennschnecken sind schon ordentliche Klopper. Wenn ich mir meine ANS anschaue, dann würde ich persönlich die nicht unter 50 Liter setzen.

In einem Video hat man so Algenplatten von <beliebiger Händler>.de vorgestellt, und dass fand ich erstmal recht Sinnvoll was die da sagten.
Von insgesamt aktuell 7 Geweihschnecken und 3 ANS geht exakt 1 Geweihschnecke nach einigen Tagen an die Algenplatten. Kann gehen, muss nicht gehen.
Ich habe auch schon von welchen gehört, die Kürbis mögen - meine nicht.
Das einzige, was hier an "Kunstfutter" maximal interessiert, sind die Futterschalen der Mitbewohner (je nach Becken aus Glas oder Ton). Die werden ab und an mal ausgeleckt.

Weil man macht sich ja doch Gedanken da man gerade Schnecken schlecht ansieht wie es ihnen geht und ob sie genug bekommen....
Doch, kann man mit ein wenig Übung. Z.B. über die Größe des Fußes bei den Neriten. Der sollte so groß wie das Haus sein. Ist er deutlich kleiner, hat die Schnecke zu wenig zu fressen. (Achtung: Sie pappen sich gerne zum Schlafen an die Scheibe. Dann wirkt der Fuß kleiner)

wobei wenn ich mich an meine konstanten PHS Plagen zurückerinnere gibt es in Triopsbecken wohl immer genug zu fressen für Schmecken.
PHS fressen alles.
Neriten sind Nahrungsspezialisten, die primär Aufwuchs fressen. Darum gehören sie auch nicht in frische Bechen. Wie lange laufen die Becken jetzt? Ich würde min 4 Monate ab Start warten (außer man hat Erfahrung mit ihnen und ggf. Ausweichmöglichkeiten).
Denk dran: Das sind obendrein Importtiere. Wenn du sie im Laden / sonstwo kaufst, haben sie oft schon eine ganze Zeit ohne ausreichend Nahrung hinter sich.

Gibt es für Schnecken noch einen bestimmten Wert den ich im Auge haben sollte?
Die meisten Schnecken mögen es hart.
Es geht auch in Weichwasser (gerade bei Geweihschnecken und PHS sieht man das IMHO allerdings durchaus am Haus), aber als Schneckenliebhaber freue ich mich in dieser Hinsicht über mein Leitungswasser.

ins Becken geworfen
Diesbezüglich bin ich übrigens ein großer Fan von Schneckenbalkonen. Muss nichts gekauftes sein, kann man sich auch selbst basteln (oder das Dach des Innenfilters o.ä. nehmen, wenn der knapp unter der Wasseroberfläche ist). Einfach eine Plattform, die ganz knapp unter Wasser ist (bei mir sitzen die Schnecken bis zu 1mm im Wasser) und an einer Scheibe angrenzt. Ich bringe sie obendrein "leicht abfallend" an. Dann die Schnecken auf den "trockenen" Teil setzen und ihnen Zeit und Ruhe gehen. Sie ziehen dann in ihrem Tempo ein.
Ich mache das nicht nur bei neuen Schnecken so, sondern auch, wenn ich sie vor Ort in ein anderes Becken setze.

Gibt es noch etwas wichtiges auf das man Achten muss?
Neriten haben manchmal Probleme sich umzudrehen, wenn sie auf dem "Rücken" landen. Gerade, wenn sie älter oder neu (= gerne geschwächt und ausgehungert sind) oder nichts zum Festhalten (Stein, Glas etc.) in der Nähe ist. Sie dann umdrehen.
Außerdem Neriten niemals "abreißen" oder durch Drehung ablösen (außer, man weiß wirklich extrem gut, was man tut). Ein wenig Geduld und sie am Fuß kitzeln klappt gut. Entweder lassen sich meine dann fallen (also mit einer Hand kitzeln, die andere drunter halten). Oder sie lösen sich so weit von der Scheibe, dass ich sie vorsichtig zu einer Kante schieben und da abheben kann (natürlich mit dem Schieben aufhören. wenn die Schnecken sich wieder "festsaugt"). Eine der ANS klettert stattdessen manchmal auf meine Hand und pappt sich da fest. Super, wenn man gerade gärtnert....
Und sie mögen es tendenziell wärmer. Meine sind tatsächlich bei 20 Grad noch aktiv ("kuscheln" dann aber bevorzugt am Innernfilter, der natürlich leicht Wärme produziert) - weiter runter würde ich nicht gehen.
 
Auf YT hab ich mal von Vaseline am Beckenrand als Schneckesperre gehört. Soll den Tieren wohl nichts tuen. Ist aber so wie ich die Videos verfolgt habe auch kein 100% Schutz.
 
Luca hat schon viel Richtiges und Wichtiges genannt, dem ich mich gerne anschließe.

In einem frisch aufgesetzten AQ haben Nahrungsspezialisten wie Neritiden nichts zu suchen. Ich als bekennende Schneckenfetischistin habe in etwas über 20 Jahren Schneckenpraxis noch keine einzige (!) gehabt, die dauerhaft an Kunstfutter gegangen ist. Einzelne Exemplare haben mal am TK Brokkoli genascht, das wars dann aber auch schon. Ohne Algenaufwuchs auf Interieur und Scheiben ist mehr oder weniger jede Renn-, Geweih- oder Helmschnecke des Todes.
Ich rechne etwa 1-2 RS auf ein Standard-54er. In meinem 84er werden 3 RS satt, hier muss ich aber ordentlich Kalium überdosieren für schöne Algen. Unter einem halben Jahr Standzeit würde ich grundsätzlich überhaupt gar keine Neritiden einsetzen.

Bei mir gehen Neritina & Co eher mal spazieren als Clithon, Theodoxus nahezu nie. Trotzdem kommen sie mir nicht in offene Becken. Vielleicht funktioniert ja Snailsafe wirklich, ich hab es nie ausprobiert.

Meine Renner lieben es zu graben. Wenn etwas im Sand lecker riecht, stecken sie auch gern mal den halben Fuß da hinein und sehen nach. Sie scheinen auch gesellig zu sein, ich sehe sie oft aufeinander Taxi fahren oder gemeinsam ruhen.
 
In meinem 84er werden 3 RS satt,
Bei mir sitzen die 3 ANS in 70l - erst nur 2, Nr 3 ist nach über einem weiteren Jahr eingezogen, weil die beiden alleine nicht hinterhergekommen sind. Hier ist eine helle Wohnung mit viel Sonnenlicht und "algenförderndes" Leitungswasser von Vorteil.
Meine Renner lieben es zu graben.
Kann ich auch für ANS und Geweihschnecken bestätigen. Komplettes Abtauchen an der Scheibe. Oder von unten unter den Futternapf kleben.
Sie scheinen auch gesellig zu sein, ich sehe sie oft aufeinander Taxi fahren oder gemeinsam ruhen.
Auch das kann ich für ANS und Geweihschnecken bestätigen. Und sie scheinen untereinander "Lieblinge" zu haben. Jeweils 2 ANS und 2 x 2 Geweihschnecken sieht man ständig kuscheln - was zumindes bei den Geweihschnecken nicht fortpflanzungsabhängig zu sein scheint. In einem Becken sitzen sie zu zweit und haben noch nicht ein einziges Ei irgendwohin gepappt (ich gehe darum davon aus, dass es 2 Jungs sind), knubbeln aber ständig miteinander. Im anderen Becken sitzen auch zwei, da pappen Eier am Hardscape - die sehe ich aber nur jeweils alleine unterwegs. In Becken Nr 3 sitzen die Geweihschnecken zu dritt, aber nur 2 von ihnen kuscheln ständig (Geschlechtsverteilung unbekannt)
 
Erstmal Danke für die Infos und euren Erfahrungen.
Ich hatte gesehen, dass es auch kleinere Rennschnecken gibt.
Wasser ist bei uns halt schon recht weich <10GH eher ~5GH
Wie geschrieben bilden sich hier schon gut Algen an den scheiben und am Hardscape, allein schon weil hier wohl zu lange belichtet wird.
Wie wo anders geschrieben war ich jetzt gut ne Woche im Krankenhaus und heute ist erstmal großes Scheibenputzen und Wasserwechsel dran gerade wegen den Algen. Daher auch der Gedanke, bzw die Überlegung ob langsam ne Schnecke einziehen könnte.
 
Dass sich am Anfang viele Algen bilden, ist normal. Warte besser ab, bis sich ein biologisches Gleichgewicht eingestellt hat, und ob das Aquarium in ein paar Monaten immer noch so viele Algen bildet. Mit intaktem Biofilm reduziert sich i.d.R. der Algenbelag auf ein Minimum. Dann lässt sich beurteilen, wie viele Schnecken davon satt werden können.
 
Ok. dann warte ich mit Schnecken noch.
Ich sag mal so, dass ein Triopsbecken schnecken ernähren kann habe ich immer an der Vermehrungsbereitschaft der PHS gemerkt, dem ich man kaum noch Herr geworden.
Diesmal wollte ich halt Schnecken die sich bei einem Überangebot nicht direkt vermehren.
 
Egal welche Schnecken, schaue auch auf genügend Mineralstoffe für das Gehäuse (Mineralballs oder ähnliches). Meine Schnecken wohnen auch bei Fischen und da reicht Fischfutter als Ernährung auch aus. Ab und an grüne Blätter und das wars.
LG Winni
 
Ich werde jetzt wohl doch mit den Schnecken etwas warten und habe somit etwas Zeit mich mehr schlau zu machen.
 
Hei, würde unheimlich gerne auch mal wieder Napfschnecken pflegen, schrecke aber davor zurück, weil ich mir keine Planarien einschleppen möchte. Problem ist halt, das man mit den Schnecken im Becken nicht behandeln kann.
VG Monika
 
schrecke aber davor zurück, weil ich mir keine Planarien einschleppen möchte
Da bin ich ganz bei dir.
Eine volle Quarantäne hab ich mit meinen nie durchhalten können (bzw sind mir beim Versuch Tiere verstorben....). Nur Kompromisse:
4 stammen von einem Händler in Ostwestfalen, der damals noch Schnecken aus Quarantäne angeboten und auf Rückfrage sein Verfahren erklärt hat. 1 von einem Kumpel, der selber Quarantäne macht (und dafür ganz andere Möglichkeiten hat als ich). Die haben jeweils eine Nacht unter intensiver Beobachtung und mit Planarienfalle verbracht.
Bei den anderen habe ich zumindest ein paar Tage Quarantäne durchgehalten, mit Beobachtung, Austausch des "Bodens" und Fallen.
Nicht ideal. Bis jetzt sind meine Becken bei den Planarienfallen-Stichproben unauffällig. Toitoitoi!

Aber zumindest darüber muss Mario sich bei den Triops ja keine Sorgen machen, wie ich just lernen durfte. :)
 
Hei, ja, das ist nicht einfach. Ich habe meine Tylomelania auch in Quarantäne gehabt, weil die ja zu den Kardinalsgarnelen reingekommen sind. Das ging aber recht gut über 3 Wochen. Die kann man ja auch gut füttern.
Ich habe Umsetzmethode gemacht. Da müßten Rennschnecken extrem gut genährt sein oder man läßt vorher Belag in den Pötten wachsen, oder macht schon vorher Algensteine für sie.
Und wenn man es dann geschafft hat, darf man halt niemals Planarien einschleppen, weil dann ja auch keine Behandlung mehr möglich ist. Aber das hab ich auch bei den Tylomelania und Pianoschnecken. Da ich aber wirklich nur emerse Pflanzen und Pflanzen aus gründlicher Quarantäne verwende, passiert da normal nix.
Muss mal überlegen...vielleicht kann ich ja im örtlichen Handel im Frühsommer welche ergattern, die Planarienfrei sind und noch paar Tage in eine Box zur Beobachtung. Die roten Waiginensis gefallen mir extrem gut.
Wie sieht es eigentlich mit Temperaturen unter 20 Grad aus? Die betreffenden Becken, werden im Winter so 18 Grad...Kahnschnecken wären halt das Optimum...oder kümmere ich mich einfach da drum...
VG Monika
 
Da müßten Rennschnecken extrem gut genährt sein oder man läßt vorher Belag in den Pötten wachsen, oder macht schon vorher Algensteine für sie.
Algensteine sind hier nie gut bei Geweihschnecken angekommen. Irgendwas mache ich wohl falsch ;)
Darum hab ich die Quarantäne-Vasen vorher immer eine Zeit mit ordentlich Dünger in die Sonne gestellt. Für den ersten Moment ging das auch gut - mit längerer Dauer sind mir die Geweihschnecken in der Quarantäne dann gekippt. Ich habe den Verdacht, dass meine Vasen einfach zu klein sind und die dadurch bedingten täglichen WW dann für Stress gesorgt haben. Ist aber nur geraten.
 
Luca, das tut mir leid für Deine gut gemeinten Quarantäneversuche. Mir sind da ein paar Fragen zum abklopfen einer Fehlersuche eingefallen. Vielleicht findest Du da das Problem es Misslingens.
Algensteine sind hier nie gut bei Geweihschnecken angekommen. Irgendwas mache ich wohl falsch ;)
Darum hab ich die Quarantäne-Vasen vorher immer eine Zeit mit ordentlich Dünger in die Sonne gestellt. Für den ersten Moment ging das auch gut - mit längerer Dauer sind mir die Geweihschnecken in der Quarantäne dann gekippt.
"... mit ordentlich Dünger drin."
:arrgw: Überdüngt? - Vergiftungsunfall?
Wenn Du die Schnecken beim Beckentausch vorsichtig angesammelt hast und sie weiter fressen dürfte eigentlich nichts passieren.
Wenn ich dünge, dann die Hälfte der Anleitung auf 2x/Wo. Bei wenig Pflanzen im Becken nochmals weniger.
Algensteine sind mir nie gelungen. Das lag wohl am leeren, nährstoffarmen Leitungswasser. Wenn ich wieder mal welche probiere, dann versuche ich es mit Aquarienwasser.

Quarantänevasen ... in die Sonne gegestellt.
Als die Schnecken dann drin waren, stand die Vase dann immer noch in der Sonne? Sauerstoffmangel durch zu hohe Temperatur? ... Lupenwirkung durch runde Vasenform?
Falls Vase oben am Wasserspiegel enger (allgemein das Verhältnis Wasseroberfläche zu Wasservolumen) dann evtl. zu wenig Sauerstoffaustausch.
 
Nein, nein. Überdüngung und pralle Sonne BEVOR ich da Tiere rein setze, um Algen zu provozieren.
Wenn Tiere drin sind, steht das Gefäß weder in der Sonne, noch kommt dann noch Dünger rein.
Verengten Hals gibt es auch nicht - und "Vase" ist technisch nur in einem Fall korrekt, der Rest sind Faunaboxen. Vase = Gefäß mit kleinem Volumen.
Wenn ich im Sommer Tiere in Quarantäne nehme, ist auch ein Luftstein drin. Und es gibt tägliche Wasserwechsel, unabhängig von Gefäßwechsel nach einer Woche.
Und das Problem mit dem nährstoffarmen Leitungswasser habe ich so gar nicht - wunderbar, leckeres Algenwasser. :banghead:

Klappt bisher in allen Fällen - nur nicht mit Geweihschnecken über die volle Quarantäne-Distanz.
Der Kumpel, von dem eine meiner ANS ist, macht das Ganze in deutlich größeren Volumen, für die ich schlicht keinen Platz habe. Darum mein Verdacht.
 
Luca,
dann tut es mir leid, daß ich Dir nicht weiter helfen konnte.
 
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