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Die Sache mit den Mineralien und den Garnelen

Sini333

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Hallo

Folgendes habe ich bisher "gelernt".

1. Unterschiedliche Garnelenarten haben unterschiedliche Ansprüche was Leitwert/ Wasserhärte angeht.
2. Zu wenig Mineralien im Wasser können zu Häutungsproblemen führen.

Nun würde ich gerne mehr darüber erfahren:

Welche Auswirkungen haben die im Wasser gelösten Mineralstoffe denn konkret auf den Garnelenorganismus? Warum vermehren sich Weichwassergarnelen in hartem Wasser nicht- wie nehmen sie dieses überhaupt war? Welche Stoffe sind denn für Garnelen nütztlich/ wichtig?

Inwiefern nehmen Garnelen über das Wasser Mineralien auf die sie dann auch für Wachstum und Häutung benötigen? Oder spielen die Mineralien im Wasser kaum eine Rolle weil wichtige Nährstoffe über das Futter aufgenommen werden?
 
Hallo Sini,
früher, so vor einer guten Weile war ich auch der Meinung, dass das Wasser mit den Parametern in einem gewissen Rahmen sein muss das alles "funktioniert". Heute bin ich wieder anderer Meinung, durch Erfahrung und möchte fast behaupten, dass die Wasserparameter in einem gewissen Rahmen egal sind, so lange genug frisches Wasser ohne Schadstoffe im Aquarium vorhanden ist.
Da habe ich eine Berliner Freundin, die problemlos F1er hält in Betonwasser (mal sehen wie das weitergeht). Da gibt es eine holländische Halterin die Garnelen in Leitwert GH 30 hält wo ich auf GH 6 geholt habe. Funktioniert alles, zeitenweise kurios!

Der Schlüssel ist meiner Meinung nicht 20% WW, nicht 30% WW, sondern ausrreichend WW! Wieviel das ist, ist nicht genau zu sagen, den das kommt auf die "Umstände" an. Wichtig ist, dass mehr Schadstoffe wöchentlich herauskommen als sich entwickeln. Dann klappts auch.
Deinen Punkt 2. kann zumindest ich nicht so bestätigen. Mineralien im Wasser sind nicht ausschlaggebend für irgend welche Häutungsprobleme. Man kann Garnelen in reinstem destillierten Wasser halten ohne Probleme (trotzdem nicht zu empfehlen!). Meinen Erfahrungen nach gibt es Häutungsprobleme bei zu hohem Nitratwert (häufig Wasserwechselmangel) oder wenn der Soil noch nicht richtig eingefahren ist und noch Stoffe abgibt, die den Garnelen nicht behagen. Auch gibt es noch Häutungsprobleme bei Importieren die schlicht einen "Schlag" ab haben.
 
Guten Morgen,

Das mit den Wasserwerten ist nett erklärt und ich bin mal gespannt ob deine Theorie sich
auch in der Praxis bewehrt. Das mit dem Betonwasser und den Weichwassergarnelen ist doch eh ein Mysterium.
Das das klappt ist für mich etwas verwunderlich, aber es kann so wie es scheint.
Ich hatte ja auch mal Bienen auf eher hartem Wasser. Habe mich aber dann da es nicht natur getreu ist mich dazu entscheiden das alles aufzugeben und auf Weichwasser umzustellen. Was Am Ende muss ich sagen die richtige Wahl war den die bienen haben im Weichwasser wesentlich besser gewirkt waren agiler und brachten mir mehr NAchwuchs.
Mal Sehen wie es mit deinen Erfahrungen da weitergeht Tom.

Was das Häutungsproblem angeht so sehe ich da auch die Ursache eher in der Schadstoffbelastung.
Da habe ich ja nun auch schon einiges durch. Bei den eben beschriebenen Bees hatte ich ja dann nach einiger Zeit eine Nitratvergiftung. Da gingen mir zieg Garnelen nach der Häutung kaputt. Oder sie starben noch während des Häutungsprozesses.
Alle Garnelen waren vorher etwas gelblich orange geworden und waren dann etwa 3-4 Tage später Tot.
Wenn sich die Schadstoffe in der Garnele ablagern kommen sich nach bzw bei der Häutung oft zum Vorschein und dann hat die Garnele keine Chance.
Das musste ich leider so erfahren.
Jedoch würde ich sagen das die Salze und Mineralienzusätze die wir für die Garnelen benutzten ob es das GH+ oder was auch immer ist, unsere Garnelen positiv unterstützten bei der Häutung. Da bin ich eigetnlich überzeugt davon.

So das war mein Senf dazu.

Lieben Gruß
Kim
 
HI, interessantes Thema! Ich hoffe auf noch mehr Infos und Erfahrungsberichten
 
Hier: http://www.garnelenforum.de/board/threads/mineralzusatz-für-bees.62893/ wurde das schonmal angesprochen, interessant ist, was Friedrich dazu schreibt und vorallem der letzte Kommentar in dem Thread, villeicht kann man ja daran anknüpfen.

Theorie: "Die Garnelen brauchen keine zusätzlichen Mineralgaben, wohl aber die Mikro Fauna/Flora von der sich die Garnelen ernähren und so die benötigten Mineralien aufnehmen."
 
Das Thema hat mir keine Ruhe gelassen, aber zumindest für einen Teil meiner Frage fand ich im Buch "Süßwasser- Garnelen" von Chris Lukhaup welches es auch als Leseprobe im Netz gibt eine Erklärung und zwar unter dem Stichwort Osmotischer Druck.

Hier eine Zusammenfassung:

In unterschiedlich salzhaltigen Medien versuchen beide Flüssigkeiten ihre Salzkonzentration anzugleichen. In diesem Fall die Körperzellen der Garnelen und das Aquarienwasser.
Die Salze können aber nicht durch das Zellmembran, nur die Wassermoleküle. Die Moleküle wandern von der niedrigen zur hohen Salzkonzentration um diese zu verdünnen.
Setzt man einen Organismus von einer niederen in eine hohe Salzkonzentration "vertrocknen" dessen Körperzellen. Umgekehrt (z.B. von Meer- in Süßwasser) platzen die Zellen.

Es gibt unterschiedliche Anpassungsmechanismen um osmotischen Druck zu kompensieren. Bei Tieren in Brackwasser ist der Mechanismus besonders gut ausgeprägt weil die Tiere sich ständig auf veränderte Wasserhärte einstellen müssen.
Garneleneier sind besonders empfindlich weil sie den Wasserhaushalt nicht regeln und Salze nicht abbauen können.

Unter diesen Gesichtpunkten würde es mich wundern, wenn man Garnelen wirklich problemlos in Osmosewasser halten könnte.
Offen bleibt auch noch, inwiefern die von uns gehaltenen Garnelen in der Lage sind, den osmotischen Druck zu kompensieren und ob es stimmt, dass der Leitwert bei Bienengarnelen im Aquarium offensichtlich höher sein sollte als im natürlichen Lebensraum.
 
Man kann Garnelen in reinstem destillierten Wasser halten ohne Probleme (trotzdem nicht zu empfehlen!).

Das interessiert mich immer noch. Wenn die Haltung von Garnelen in reinem Osmosewasser problemlos möglich ist, warum ist sie dann nicht empfehlenswert? Wurde das wirklich schon über längere Zeiträume getestet? Sind auch die Eier wirklich in der Lage, den dadurch entstehenden osmotischen Druck auszugleichen?
Dann könnten sich viele Halter doch die Kosten für Bienensalz und ähnliche Mineralien sparen?
 
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