Hallo Lukas,
generell ist es so, dass die Einlaufphase sich bei einem Soilbecken eher verlängert. Die ist ganz einfach zu erklären, wenn man sich mal die Eigenschaften eines Soils bewusst macht:
1. Soil sorgt für sehr weiches Wasser
Dadurch, dass Soil für weiches, in gewissem Sinne mineralarmes, Wasser sorgt, ist natürlich die Mineralversorgung von Bakterien für ein optimales Wachstum nicht so ideal.
2. Soi sorgt für saures Wasser
Alle Bakterien haben einen optimalen pH, bei welchem sie sich gut vermehren. Ein saurer pH ist für viele Bakterien allerdings ein Wachstumshemmnis. Man denke da nur an den sauren pH der Haut, der eine chemische Barriere für Bakterien darstellt und so einen gewissen Schutz vor bakteriellen Infekten bietet.
Im Aquarium sieht man dies sehr schön an Laub, welches man ins Becken gibt: In Becken mit neutralem Bodengrund und evtl. auch Leitungswasser, findet ein bakterieller Abbau des Laubs deutlich schneller statt, als dies in einem Soilbecken der Fall ist.
Von daher benötigt ein Soilbecken für gewöhnlich länger, bis es definitiv stabil eingefahren ist. Das ist allerdings bei allen Soils so. Im späteren Betrieb gleicht sich dieser "Nachteil" irgendwann aus, weil der saure pH natürlich ein Selektionskriterium für die Bakterien darstellt, und säuretolerante Bakterien den Platz der nicht säuretoleranten einnehmen. Dies dauert eben nur eine gewisse Zeit.
Um die Bakterienansiedlung im Bodengrund zu unterstützen, kann man beim Einfüllen des Soils alle 2 cm ein WENIG Mineralpulper aufstreuen, um den Bakterien den Start etwas zu erleichtern.
Eine Einlaufphase von 3 Wochen ist in meinen Augen definitiv zu kurz, wenn man ein stabiles Becken und gut wachsende Jungtiere haben will. Natürlich hat man nach 3 Wochen ein leidlich funktionierendes Becken, was auch nicht unbedingt Probleme machen wird, allerdings sind bei mir die wirklich nachwuchstarken Becken 6-8 Wochen eingelaufen und haben von Anfang an reichlich und überlebensfähige Jungtiere hervorgebracht.
VG vom Himalaya
Yeti