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DATZ-Artikel: Kardinalsgarnelen

mochito

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15. Apr 2008
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Garneleneier
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Hi allerseits,

mal eine Frage bezugnehmend auf die aktuelle Datz & den Kardinalsgarnelen..
Dort wird geschrieben, dass die Garnelen im Laufe der Jahre/Nachzuchten die Anzahl der Eier nachlässt.
Was meint Ihr zu diesem Artikel?
Gibt es bei Euch in dieser Hinsicht auch Beobachtungen und hat es (damals) mit den Wasserbedingungen/Futter/??? zu tun ?

cu, juergen
 
Hallo,

ein guter Freund von mir hat an den Maliliseen seine Doktorarbeit geschrieben und aufgrund seiner Erfahrungen und dem was mir bisher aus wissenschaftlicher Seite berichtet wurde sind diese Tiere schlicht und ergreifend nicht dauerhaft haltbar.
Lediglich Händler schildern diese Tatsache anders.
Schliesslich lässt sich mit abgeschnittenen Rosen mehr Geld umsetzen als mit einer Pflanze von der man selber abschneiden kann.
Sprich, diese Wegwerfgarnelen werden immer wieder neu eingekauft und verrecken dann primär.
Die Erhaltung eines dauerhaften Stammes ist aufgrund der spezifischen Nahrungsaufnahme und Wasseransprüche nicht möglich.
Dauerhaft steht für deutlich über fünf Jahre. Immer wieder werden WF abgesammelt und zum Sterben eingesperrt.
Die Verluste in der Hälterung vom Fänger bis in den Handel sind groß, im Grunde alles Todeskandidaten.
Natürlich gibt es auch kleine Erfolgsgeschichten, aber wenn ich schon lesen muss das diese Garnelen durch Zuchtauslese unserem Wasser angepasst werden sollen, spar dein Geld und kaufe dir haltbare Zwerggarnelen aus NZ.

Schöne Grüsse,
Björn
 
Hallo

Hat einer mal den bericht parat?Würde ihn gerne mal lesen:)


mfg swen
 
Hallo,

leider hört sich der Bericht sich für mich nicht sehr Aussagekräftig an.
Dort sind alle Angaben nur sehr schwammig formuliert und es werden auch keine Quellen benannt. Auch finde ich die Ausführung von Björn etwas sehr gewagt und im Zweifel auch nicht haltbar.
 
Hm ich meine, ALLE Garnelen wurden ja irgendwann mal gefangen und selbst bei den Vorfahren der RedFire wird es sehr viele Verluste gegeben haben. Warscheinlich weniger als bei den heute neu gefangenen Arten, da davon einfach mehr gefangen werden.

LG Zimti
 
Hi ,

ich habe mir auch schonmal Gedanken zu dieser Thematik gemacht.
1. haben Zwerggarnelen an sich schon eine recht kurze Lebenserwartung von unter 2 Jahren
2. Kann ich mir durchaus vorstellen dass die Sulawesigarnelen aufgrund der dauerhaft hohen Temperaturen einen derart gesteigerten Stoffwechsel haben, dass ihre Lebenserwartung noch um einiges kürzer ist als die von Zwerggarnelen aus kühleren Gewässern
3. Ist es durchaus möglich, dass die Fruchtbarkeit mit zunehmendem Lebensalter sinkt, ist ja bei uns Menschen auch nicht anders
 
Hey,

ich muß hier Ulf zustimmen.
Die Aussagekraft hält sich stark in Grenzen,zumal mit Nachzuchten aus 2001 und Folgejahren berichtet wird.Sind die Stämme mittlerweile eingegangen?

Mittlerweile hat sich auf dem Gebiet der Garnelenhaltung ja doch einiges geändert.

Mal abwarten,was in der nächsen Zeit berichtet wird.
 
Hallo Heike,

Björn meint es anders, nö ? ;) So wie ich das verstehe sollen die Nachfolgegenerationen immer weniger Eier produzieren. Wieviele Generationen denn und bei welchen Wasserwerten? Alles recht schwammig. Ich halte und vermehre seit 3-4 Generationen die Kardinalsgarnelen. Soetwas habe ich noch nicht beobachten können. Anscheinend ist es noch nicht akut.

Recht gebe ich Björn, daß der Hype auf diese Tiere wahrscheinlich schlecht für die dortigen Bestände sein kann.

Bezweifeln muss ich die angedeutete Aussage über die nicht mögliche Anpassungsfähigkeit der Garnelen an neue Wasserbedingungen. Das sehe ich ganz anders. ;)
Zudem empfinde ich für mich die in der Literatur beschriebenen Erkenntnisse und und Empfehlungen für die heimische Aquaristik als nicht zeitgemäß und überholungsbedürftig.
 
Kardinalsgarnele

hmm..., halte die Tiere jetzt schon rel. lange Zeit, bei pH Werten um 7.1-8,2 wobei der hohe pH-Wert durch die starke Sauerstoffanreicherung zustande kommt; kH 2; GH 3; Temp 27-30°. Ok, so weit so gut.

Oft ist der noch immer spärlichen Literatur zu entnehmen, das die Tiere schlecht an viele handelsübliche Futtersorten gehen. Richtig, bei mir auch so. Ich gehe hier folgenden Weg:
Habe speziell für die Sulawesis flache Becken (Höhe 10cm) welche mit vielen flachen Steinen bestückt sind, direkt in der Sonne stehen. Durch die starke Sonneneinstrahlung (handelsübliche 5400K Röhren tuns auch...!) sind die Steine in kürzester Zeit stark völlig veralgt und bilden einen unglaublichen Hort von Mikroorganismen! Diese Steine werden nach und nach ins Zuchtbecken gegeben und werden augenblicklich von allen Garnelen aufgesucht! Man findet dann auf einem Stein von 20cm² dutzende von Garnelen verschiedenster Größe! Alle paar Tage wird dieser gegen einen NEUEN ausgetauscht.
Vorteil dieser Methode, schnelles Wachstum, gute Fertilität und kaum Verluste! Wichtig erscheint mir die hohen Temperaturen beizubehalten, da in diversen Vergleichsbecken (25°) nur unwillig Laich angesetzt wurde, bzw. die Quantität der Eier stark abnahm!

Der pH-Wert stellt anscheinend kein so wichtigen Parameter dar, jedenfalls bei mir nicht, da habe ich keine großen Unterschiede bemerkt, man kann die Tiere wirklich auf niedrigere Werte "trimmen", sehr langsam versteht sich!

Die kurze Lebensdauer der Tiere dürfte wohl bedingt sein, durch die extreme Anpassung an höhere Wassertemperaturen und die geringe Endgröße der Tiere, aber auch hier fehlen wirklich Langzeituntersuchungen!

Na ja Björn, wir alle wissen das bedingt durch die asiatische Mentalität, hohe Verluste beim Fang, Hälterung und Transport zu verzeichnen sind! Mindestlöhne gibt es ja keine, Wasser und Strom sind auch nicht so teuer...und wo Menschenleben keine große Rolle spielen.... ist eben ein Wildfang wesentlich günstiger als zu züchten...

Aussterben, werden die Arten im See durch den für die Aquaristik bestimmten Fang, bestimmt nicht. Dafür sind die Seen viel zu Groß, die Garnelen zu klein und der Untergrund zu verklüftet....

Christian
 
Hi Christina,

ich weiß nicht o da nur die Asiaten so eine Mentalität haben, da sollten wir Europäer uns nicht von freisprechen. Wenn ich mir die Berichte,die auch hier so geschrieben wurden, über die Messe in Nürnberg durchlese und wie da mit den Kardinalsgarnelen umgegangen wurde, dann sind wir auch nicht unbedingt besser. Usere "Alles-haben-wollen" Mentalität ist ja schließlich der Auslöser.
 
Hi Björn (und natürlich auch den Rest *g*)

Habe diese Garnelen auch schon einige Zeit, wobei die erste "Lieferung",
die ich bekommen habe nicht sehr gut gestanden sind.
Dank eines nicht genannt werdendes Forenmitglied (nicht Mura) habe ich
via Mimbon nochmal welche bekommen, die sich prächtiger Gesundheit
zeigen und schon "etliche Nachwüchsler produziert haben".

Mir ist klar, dass in erster Linie die Wasserwerte des Ursprungshabitats eingehalten
werden müssen/sollten (soweit wie möglich) und EVTL. über viele Generationen
die Nellies "richtig aquarientauglich" werden KÖNNTEN.

Mein Bestreben ist schon nachzuziehen um privat-Nachzucht unter die Leute zu
bekommen, damit nicht nur auf die Wildfangtiere zurückgegriffen werden muss.

Nachdem einige Leute ja die Kardinälchen schon seit "einigen Jahren" pflegen, wäre
es wünschenswert, wenn nicht nur durch schreiben sondern wirklich die Aussage
zB aus der DATZ begründet werden könnte oder Argumente dagegen kommen.

Gewisse Aussagen auch des verlinkten DATZ-Artikel begründen es nämlich nicht.
Es könnte sich genausogut einfach um "die Schüchternheit unter Menschen, die
vor dem Glas gaffen" handeln, so dass sie nicht soviel Eier produzieren.

Wenn es um ein gewisses Nahrungsangebot gehen soll, könnte ich es verstehen
(wenn ein bestimmter Bestandteil fehlt).

Der Tip von Christian (mrshrimp) klingt übrigens sehr gut, wenn gleich bei mir im
Becken Steine und Wurzeln schön veralgen und dann angenuckelt werden.
(Nein, ich habe bewusst kein "sauberes Amanobecken" *g*)

cu, juergen
 
Hallo,

ich vermute das in ein paar Jahren eindeutigere Aussagen bzgl. Vermehrung und Erhaltung publiziert werden können.
Ich selber lese mit Begeisterung die interessanten Beiträge in der Nachzucht, halte diese empfindlichen Tiere dennoch nicht für den Einsteiger geeignet. Es ist nicht falsch diese Tiere als recht sensibel zu bezeichnen.
Als verantwortungsvolle Garnelenliebhaber sollten wir schon darüber Nachdenken was wir mit unserer Nachfrage anregen.
Mag es auch sein das in anderen Ländern mit mangelhaftem Zugang zur Ethik und Bildung das Leben niederer Tiere einer andere Wertigkeit zugeordnet wird, dass bedeutet aber nicht das man diese Disziplin sinnfrei übernehmen sollte.

Schöne Grüsse,
Björn
 
Hi Björn,

da haste schon recht. Ich hoffe jedoch (so blöd es klingen mag), dass
aufgrund des Preises (den ich okay finde bis zu einer gewissen Grenze)
sich in erster Linie nur die die Garnelen zulegen, die sich wirklich mit der
"artgerechten" Haltung beschäftigen und bewerkstelligen können.

Ich persönlich finde die Garnelen am interessantesten, da sie m.E. viel mehr
"Persönlichkeit" als andere Arten an den Tag legen.

cu, juergen
 
Hi Juergen

Wieso wegen des Preises?Dieser ist schon deutlich gesunken.Aber warum?Weil es leute gibt die diese schönen Tiere nur am kritisieren sind ohne eigene Erfahrung.Damit ist nicht die allgemeine Ahnung gemeint.;)

mfg
 
Hallo,

ich kritisiere nicht die Tiere, warum auch. Sie sind recht kleinbleibend, zeigen durchgehend sehr interessante Farben.
Der Preis ist gesunken weil inzwischen durch den über Deutschland ausgelösten Rummel auch andere Länder diese Tiere zu tausenden einführen und die kleinen Wildfänge inzwischen für nicht mal 80 Cent gelandet für den Großhandel zu haben sind.
Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken was mit der über Händler in Deutschland aktivierten Sammelwelle im Habitat ausgelöst wurde und wie es um die Wildpopulation in ein paar Jahren stehen wird.
Der Preis war im Grunde noch nie wesentlich teurer für den Großhandel, denn wie in einer Sammelreisendokumentation so treffend nach Kolonialstiel beurteilt wurde:
"Die Einheimischen sind schon ausreichend bezahlt worden..."
Vermutlich ersticken sie inzwischen im Wohlstand.
Denn wie treffend verglichen wurde, so teuer ist bei uns der Strom, Treibstoff und Zigaretten...
Wie kann man Preise eines Schwellenlandes mit denen eines mässig hochentwickelten Industrielandes vergleichen. Faire Preise für die Fänger sehen irgendwie anders aus!
Es ist immer so, dass Händler Neuheiten mit einer realtiv großen Mage verkaufen können. Nach einiger Zeit sinkt der Preis, speziell bei Tieren die nach wie vor zu tausenden als Wildfänge den Seen entnommen werden.
Wirtschaftlich zieht schliesslich niemand Tiere nach die mit ein paar Cent international gehandelt werden.
Die weltweite Nachfrage für die endemischen und nach wie vor bedrohten Zwerggarnelen ist ungebrochen.
Wer mag da sagen das soetwas für Kleinsttiere gut ist, die in einem durch menschliche Explorationsaktivitäten bedrohten Habitat, dass im Grunde in seiner Biodiversität der Einzigartigkeit von Galapagos in nichts nachsteht, massenhaft zur rein privaten Belustigung entnommen werden?
Verantwortliches Handeln fängt vor der eigenen Tür an und nicht bei "den" Anderen..

Schöne Grüsse,
Björn
 
Hallo,
Der Preis ist gesunken weil inzwischen durch den über Deutschland ausgelösten Rummel auch andere Länder diese Tiere zu tausenden einführen und die kleinen Wildfänge inzwischen für nicht mal 80 Cent gelandet für den Großhandel zu haben sind.
Schöne Grüsse,
Björn

Hi Björn,

ich kenn die Preise von einigen Grosshändlern (zB auch Mimbon) - aber 80 cent hab ich noch nirgends gesehen.

cu, juergen
 
Hi Björn,@ all,

ich möchte hier nochmal was zur Diskussion einwerfen (ich glaube wir beide haben da schon mal in einem anderen Thread eine Begegnung gehabt).
Klar ist es furchtbar, wenn Arten durch eine, einem Bomm folgende, "Überfischung" in ihrer Existenz bedroht oder sogar ausgerottet werden könnten.
Man sollte aber nicht immer mit erhobenem Zeigefinger gegen die wettern die diese Tiere erwerben.
Die Probleme in Sulawesi sind schon vor dem Sulawesigarnele und -Schnecken Boom da gewesen. Die dort ansässige Nickelmine, die ihre schwermetallhaltigen Abwässer in der Matana See abläßt, gibt es dort schon seit den 1960ger Jahren und die dortige Forstwirtschaft tut ein übriges.
http://www.eng.walhi.or.id/bioregion/sul/bio_sul_prof/
Eigentlich kann man nur staunen dass sich trotzdem eine solche Artenvielfallt bis jetzt dort erhalten hat.
Viele aquatile (aber auch andere) Arten haben sich nur durch Zucht in Aquarien oder Zoos überhaupt erhalten, und das nicht nur in im Großen, sondern auch beim kleinen Hausaquariner. Epalzeorhynchos/Labeo bicolor- Feuerschwanz- Fransenlipper z.B. gilt in der Natur als ausgestorben, es gibt ihn nur noch in aquaristischen Populationen.
Viele Garnelenarten die marine Larvenstadien zur Entwicklung benötigen sind bedroht, da die Zugänge zum Meer verbaut/gestaut werden. Nur um das mal zu erwähnen.
Jeder hier wird sich sicher bemühen die Arten die er /sie erworben hat auch nachzuziehen. Wenn sich dann ein entsprechender Stamm entwickel hat kann man auch darüber nachdenken Nachzuchten abzugeben, aber das dauert eben seine Zeit, wie bei allen Arten Garnelen, Schnecken, Fischen etc, die sich bis zum heutigen Tag in der Aquarienhaltung etabliert haben und inzwischen als Nachzuchten angeboten werden. Irgendwann fing Alles mal mit Wildfängen an.
Unabhängig vom Preis,von der Nachzüchtbarkeit, der Nachfrage und der Menge des natürlichen Vorkommens ist jedes Lebewesen kostbar und irgendwie bedroht.Wer macht sich z.B. ernsthaft Sorgen um den natürlichen Bestand von Neocaridina heteropodaß
 
Hi Björn,

ich kenn die Preise von einigen Grosshändlern (zB auch Mimbon) - aber 80 cent hab ich noch nirgends gesehen.

cu, juergen


Ja eben, 0,80 für den GROßHANDEL, da kann man mal sehen wie hoch die Spanne so ist.. und wie wenig wertvoll die Tiere sind, bzw. behandelt werden..
;-)

Schöne Grüße,
Björn
 
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