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30 Liter Taiwaner Becken einrichten

Nils-FD

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Hi Leute, erstmal möchte ich mich kurz vorstellen. Ich bin Nils und 22 Jahre alt. Neben der Aquaristik studiere ich, aber das ist ein anderes Thema :-P. Ich besitze nun seit ca. 2 Jahren ein 30l Cube, in dem sich bis letzte Woche mehrere hundert Redfire Garnelen tummelten (habe mit 10 begonnen, die Population ist innerhalb kurzer Zeit explodiert^^). Da ich derzeit plane das Becken umzugestalten und für Taiwan-Bees zurecht zu machen, sind die Redfire in den letzten Wochen zu Freunden und Bekannten gezogen. Seit einigen Monaten habe ich mich intensiv mit verschiedener Literatur zur Haltung von Bienengarnelen beschäftigt und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich es mit Taiwan-Bees probieren möchte. Im Folgenden würde ich euch gerne mal meinen Plan vorstellen und mich über eventuelle Verbesserungsvorschläge und Kritik sehr freuen, da ich den Tieren von Anfang an einen bestmöglichen Lebensraum bieten möchte.

Aquarium: 30 Liter Cube

Filterung: Bodenfilterplatten mit Steigrohr, welche mit einer 100l Membranpumpe angetrieben werden.

Soil: 4 Liter Environment-Soil, welches bei der Grundfläche des Beckens eine ca. 4-5 cm hohe Schicht bildet.

Wasser: Destilliertes Wasser (bekomme ich ziemlich günstig, sodass sich eine UO-Anlage für das Becken
nicht lohnt), das ich mit Beeshrimp GH+ auf Leitwert 200 aufhärten würde.

Pflanzen: Da würde ich die alten Pflanzen wieder einsetzen (verschiedene Valisnerien, Süßwassertang etc.)

Sonstige Dekoration: Eine relativ große Mangrovenwurzel

Dünger: Bisher habe ich 0,5ml EasyLife Profito gedüngt, was auch bei den Taiwanern kein Problem darstellen sollte (hoffe ich?)

CO2: Bei den Redfire hatte ich immer eine kleine Bio-CO2 Anlage von Dennerle drin. Bei den Taiwanern würde ich diese aufgrund des weichen Wassers und der dadurch nicht bestehenden Pufferwirkung weglassen.

Jetzt mal zum geplanten Besatz: Ich plane mir zu Beginn 10 Taiwan-Bees zu bestellen. Die Farbschläge plane ich wie folgt: 2x Blue Bolt, 2x Red Ruby, 2x Red Wine, 2x Panda, 2x King Kong.

Nun mal ein paar Fragen zum Besatz: Ist es überhaupt möglich Taiwaner mit dem Ziel der Vermehrung ohne normale Bees zu halten. Ich habe mehrfach gelesen, dass der Weg über F1-Mischlinge gegangen wird, da sich bei der reinen Taiwanerverpaarung relativ schnell (bereits ab der F3-Generation) eine starke Inzuchtdepression einstellen würde und generell auch weniger Nachwuchs hochkommen würde. Hat jemand Erfahrung mit der reinen Taiwanerverpaarung über einen längeren Zeitraum?
Und abschließend die Frage, wie es sich mit den Farbgebungen des Nachwuchs verhalten würde. Da sich Rot ja bekanntlich rezessiv vererbt, würde bei gleicher Anfangszahl von Rot und Schwarz die rote Farbe über Kurz oder Lang verloren gehen? Welche Farbe würde der Stamm über Länger annehmen?

Ich hoffe ich habe euch mit der Vielzahl an Fragen nicht überrumpelt und würde mich über jeden Tipp und Kritik zu meinen Plänen freuen.
Ich wünsche allen einen schönen Start in die Woche.

Liebe Grüße
Nils
 
Hallo Nils,

machen wir es mal kurz:

Aquarium: 30 Liter Cube passt

Filterung: Bodenfilterplatten mit Steigrohr, welche mit einer 100l Membranpumpe angetrieben werden. funktioniert, Bisserl mehr Luftleistung wäre aber besser.

Soil: 4 Liter Environment-Soil, welches bei der Grundfläche des Beckens eine ca. 4-5 cm hohe Schicht bildet. funktioniert

Wasser: Destilliertes Wasser (bekomme ich ziemlich günstig, sodass sich eine UO-Anlage für das Becken
nicht lohnt), das ich mit Beeshrimp GH+ auf Leitwert 200 aufhärten würde. 200µS geht zwar, besser sind aber 250 - 270µS

Pflanzen: Da würde ich die alten Pflanzen wieder einsetzen (verschiedene Valisnerien, Süßwassertang etc.) funktioniert, lediglich können wurzelnde Pflanzen in den Bodenfilter wachsen und zu Funktionsproblemen führen. Alternativ etwas weniger Soil nehmen damit die Schichthöhe etwas geringer und damit der Boden im Bedarfsfall leichter zu reinigen ist. In diesem Fall natürlich auf den Bodenfilter verzichten. Es bietet sich stattdessen, wenn es Luftfilterung sein soll, ein günstiger Doppelschwammfilter an.

Sonstige Dekoration: Eine relativ große Mangrovenwurzel

Dünger: Bisher habe ich 0,5ml EasyLife Profito gedüngt, was auch bei den Taiwanern kein Problem darstellen sollte (hoffe ich?) Normale Düngung stört die Shrimps nicht.

CO2: Bei den Redfire hatte ich immer eine kleine Bio-CO2 Anlage von Dennerle drin. Bei den Taiwanern würde ich diese aufgrund des weichen Wassers und der dadurch nicht bestehenden Pufferwirkung weglassen.Denkfehler: Du verwendest einen aktiven Bodengrund, der Pufferwirkung besitzt. Der Carbonatpuffer über die KH ist daher nicht mehr erforderlich. Wenn die Pflanzen CO2 brauchen, dann ruhig weiter mit dem Bio-CO2. Allerdings treibt die Blubberfilterung einen Großteil des CO2 wieder aus, weswegen man bei CO2 besser mit einer Pumpe arbeitet, statt mit Lufthebern.

Jetzt mal zum geplanten Besatz: Ich plane mir zu Beginn 10 Taiwan-Bees zu bestellen. Die Farbschläge plane ich wie folgt: 2x Blue Bolt, 2x Red Ruby, 2x Red Wine, 2x Panda, 2x King Kong. Eine bunte Mischung, die zwar irgendwo alles beinhaltet. In welche Richtung sich die Population in Bezug auf die Zeichnungen entwickelt kann man aber schlecht vorhersagen. Wahrscheinlich werden sich auf lange Sicht Wine Red und Panda mengenmäßig durchsetzen, während die BB eine seltene Erscheinung sein werden. Es sei denn die BB wären zufällig ein Pärchen und der Bock setzt sich bei der Paarung durch, so dass ein reiner BB Wurf fällt. Das ist aber unwahrscheinlich, denn oft sind an einem Wurf auch mehrere Männchen beteiligt.

Nun mal ein paar Fragen zum Besatz: Ist es überhaupt möglich Taiwaner mit dem Ziel der Vermehrung ohne normale Bees zu halten. Ich habe mehrfach gelesen, dass der Weg über F1-Mischlinge gegangen wird, da sich bei der reinen Taiwanerverpaarung relativ schnell (bereits ab der F3-Generation) eine starke Inzuchtdepression einstellen würde und generell auch weniger Nachwuchs hochkommen würde. Hat jemand Erfahrung mit der reinen Taiwanerverpaarung über einen längeren Zeitraum? Das ist absoluter Blödsinn, sorry, wenn ich mal so deutlich werde. Wenn man gute Ausgangstiere hat und den Genpool nicht durch massive Selektion noch extrem einengt, passiert da nichts. Leider werden viele Tiere von Händlern auf Masse vermehrt, was dann schon mal zu Problemen führt. In meinem Taibecken leben bestimmt 15 Generation querbeet durcheinander und da ist keine einzige deformierte Garnele bei.
Und abschließend die Frage, wie es sich mit den Farbgebungen des Nachwuchs verhalten würde. Da sich Rot ja bekanntlich rezessiv vererbt, würde bei gleicher Anfangszahl von Rot und Schwarz die rote Farbe über Kurz oder Lang verloren gehen? Welche Farbe würde der Stamm über Länger annehmen?
Auch so eine tolle, angeblich allgemeingültige Wahrheit: Statistisch mag das vielleicht zutreffen, aber es brauch in der Anfangszeit nur 2 Würfe mit komplett roten Tieren durchkommen und die rote Ausgangspopulation ist gegenüber den schwarzen Tieren so in der Überzahl, dass es fast ewig dauert, bis sich die statistisch erwartete Verteilung einstellt, wenn überhaupt.


Das in aller Kürze.

VG vom Himalaya
Yeti
 
Hi,

Ich denke Yeti hat wie immer alles wichtige gesagt.

Was die Farben angeht, kann man wenn man z.B. mehr BB haben möchte in einer
Breeding Box dementsprechend verpaaren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die schnellen Antworten. Ich werde die Tipps bei der Einrichtung berücksichtigen und mich mit Bildern melden, sobald es eingerichtet ist :-)
Viele Grüße
 
Ich drücke dir für deinen Start beide Daumen! Wenn du dich gut vorbereitet hast sollte es keine großen Schwierigkeiten geben. Am Ende dann der Besatz, diesen ganz ganz ganz langsam an das Wasser gewöhnen, nicht dass es am Ende daran scheitert und dir die Freude am Hobby verloren geht bevor es so richtig losgegangen ist.
 
Vielen Dank Dennis. Mir kommt gerade noch eine andere Fragen auf^^: Bisher habe ich in dem Becken (wurde nur mit Leitungswasser betrieben) immer nur den Profito Dünger benutzt, da in meinem Leitungs(wechsel)wasser schon genügend Makronährstoffe vorhanden waren (laut dem "Fachmann" im Aquaristikshop). Wenn ich in Zukunft dest. Wasser benutze und dieses aufsalze, benötige ich dann bei normaler Bepflanzung neben dem Profito auch einen NPK-Dünger? Falls ja, kann jemand einen empfehlen, der sich mit den Profito verträgt/gut ergänzt.

Liebe Grüße
Nils
 
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