Pepper Ann,
Du schreibst immer von Mutation... ist eine Mutation nicht was zufälliges...
Da man den Weg aber ganz klar durch Kreuzungen nachstellen kann, hat es doch eher wenig mit Zufall zu tun
Gruß
Uwe
Pepper Ann,
Du schreibst immer von Mutation... ist eine Mutation nicht was zufälliges...
Da man den Weg aber ganz klar durch Kreuzungen nachstellen kann, hat es doch eher wenig mit Zufall zu tun
Gruß
Uwe
Ja natürlich ist eine Mutation etwas zufälliges,
aber jede Änderung des Farbmusterst beruht auf
einer Änderung eines oderer mehrerer Gene die an
der Pigmentsynthese involviert sind und die irgendwann
einmal entstanden sind. Diese Änderungen heißen Mutationen,
aus diesem Grund spreche ich immer von Mutationen.
Natürlich können es auch durch Kreuzung mit Tigern oder anderen Arten
hinzugekommene Versionen dieses Genes sein. (Aber auch diese sind einst
durch eine Mutation entstanden.)
Lasst euch also nicht durch den begriff "Muation" verwirren.
Im Falle der Pigmentbildung gibt es sehr viele
zusammen wirkende Gene, deren Mutation z.B. totaler
Ausfall/Zerstörung der Genfunktion (=> kein Pigment
mehr = weiß/farbloses Erscheinungsbild) oder Veränderung
der Genfunktion (z.B. Änderung der Absorptionseigenschaften,
aus Schwarz wird Blau) auf verschiedene Weise das Erscheinungsbild
verändern können.
Nun sind es wie gesagt mehrere Gene, die durch Mutation
verändert sein können.
Ein Gen kann aber mehrmals in der Geschichte verändert worden sein,
was dazu führt das es verschiedene Versionen dieses Gens gibt,
diese heißen Allele. Zu den Allelel wäre zu sagen, dass jedes Individuum
jeweils zwei Allele eines Gens hat (eines von Mama und eines von Papa),
gibt es mehrere Versionen/Allele eines Genes, dann entsteht wieder eine multiple
Art der Zusammenwirkung, die man mit rezessiv, dominant und intermediär
(usw.) beschreiben kann.
Wir wissen dass es mindestens eine Genmutation oder Genveränderung gab,
die aus einer Biene einen Taiwaner macht. Also haben wir unser erstes verändertes
Gen. Da sind sich alle einig, dass das Taiwanerallel rezessiv gegenüber
dem Bienenallel ist. Aber was macht den unterschied zwischen Panda und KingKong aus?
Da gibt es zwei Erklärungsansätze:
1. Es gibt mehrere Versionen unseres Taiwanergene, sprich nachträglich veränderte
Allele. Eines für Panda/Wine und eines für KingKong.
2. Könnte es aber auch sein, dass es nur ein "Taiwanerallel" gibt, dass aus einer
Biene ein sehr farbintensiven Taiwaner macht. Der Unterschied zwischen Panda und
KingKong ergibt sich dann aus dem Vorhandensein eines weiteren Genes. Das kennt man
von allen anderen Tierarten auch. Es gibt nämlich so eine Art "Verteilungsvererbung"
die dafür verantwortlich ist, wo sich diese Farben überhaupt bilden.
Dies passiert meist durch Mutation an entwicklungsabhängigen Genen. Solche die nur zu
bestimmten Zeiten oder in bestimmten Geweben aktiv sind.
Man kann das etwas grob so erklären, dass weiße Stellen am Tier bedeuten, dass das
Pigment nicht richtig gebildet wird, es also farblos/weiß erscheint. Ist ein Tier
generell nicht in der Lage funktionstüchtige (= farbige) Pigmente zu bilden, weil
die Mutation alle Zellen im
Körper betrifft, ist das Tier komplett Weiß. Im Fall von Panda und Co. sind die
weißen Stellen aber auf wenige Körperbereiche begrenzt. Das kommt daher, dass nicht
alle Zellen am Körper die Mutation haben. Das Muster entsteht dann durch das zeitliche/
räumliche Auftreten der Mutation. Das erklärt sich so, dass wenn die Babysgarnele noch ein Haufen von undifferenzierten Zellen im befruchteten Ei ist, sind alle Zellen gleich.
Mit der Zeit teilen sie sich und verändern (differenzieren) sich und entwickeln ihre Aufgaben.
Einige werden Organe, andere zum Beispiel das Exoskelett und wieder andere werden dort
die Pigmentzellen am Kopf. Manche dieser Zellen haben nicht die korrekt arbeitenden Gene (oder nicht die Fähigkeit sie korrekt zu lesen), sprich sie sind weiß. Andere habden noch die Fähigkeit die Gene richtig abzulesen. Leider kann diese Art der Genexpression, also wie es zu der Farbverteilung kommt, sehr unterschiedliche Ursachen haben und kann auf vielerlei Weise während der Entwicklung passieren. Aber wir können zumindest sagen, dass die verscheidenen Muster:
Panda/Wine, KingKong/Ruby, Hinumaro, Mosura ... alle untereinander rezessiv oder dominant
sind. Was bedeutet, dass sie vermutlich allelisch vererbt werden. Das bedeutet dass hier sehr wahrscheinlich ein zweites Gen im Spiel ist von dem es mehrere Allele gibt.
Panda/Wine-Allel ist dominant gegenüber KingKong/Ruby, das ist dominant gegenüber Mosura usw.. Ob es sich um "echte" Allele handelt, kann man so nicht sagen, denn es verwischen ja auch oft die Grenzen, eine Wine kann sich bis zur Hinu-Zeichnung verändern und ein KingKong kann ganz extrem Schwarz mit wenig oder ohne Weiß sein.
Und da wir dasselbe Zeichungsspektrum auch bei Bienen haben, könnte ich mir vorstellen, dass
es keine "Genversion" ist, sondern diese durchweg bei allen Bienen zu finden ist und auch hier
das Farbmuster verursacht. Es gibt ind er Taiwanerversion höchstens leichte Änderung wie z.B. der KingKong-Phänotyp.
Aber ich denke dass wir hier also ein zweites Gen haben, dass "Zeichungsgen".
Kurz zusammen gefasst, denke ich dass es also sehr wahrscheinlich ist, dass es folgende Gene gibt:
1. Das Taiwanergen, dass aus Biene eine Taiwaner macht
2. Das Verteilungsgen, dass evtl. aus mehreren Allele besteht und die Zeichnung verursacht
Und dann gibt es noch das dritte Gen:
3. Das Rot/Schwarz-Gen, das entcheidet, ob die Biene oder der Taiwaner Rot oder Schwarz wird.
(Hierzu kann ich euch die Entstehung durch Eumelanin und Pheomelanin empfehlen, aber das findet sich leicht auch bei Wikipedia und Co.)
Und nun gibt es noch das vierte Gen:
4. Das Snow-Gen. Hierbei handelt es sich ganz sicher um ein weiteres betroffenes Gen der Farbsynthese. Hier scheint die Genveränderung sehr basal stattzufinden. Und es kann von vorne herein kein schwarzes oder rotes Pigment gebildet werden. Sowas kommt z.B. zu stande, indem ein für alle Farbpigmente wichtiger Grundbaustein nicht mehr gebildet werden kann.
Meine Idee zum Pintogen:
Aus all diesen Zusammenhängen würde sich mir eine Erklärung bieten, was es mit dem SpottedHead-Pinto auf sich hat. Und zwar ist dies einfach nur eine weitere Version des 2. Gens (Verteilungsgens). Das würde auch erklären, warum schon gelungen ist aus Taiwanern (ohne Pintogene) mit Spotted Head-Biene, SpottedHead-Pinto zu ziehen.
Genauso könnte es sich auch beim Striped-Pinto um eine solche Version handeln.
Vor allem wenn man bedenkt, dass es für den KingKong/Ruby auch kein Bienen-Aquivalent gibt.
Und der Striped-Pinto auch kein Muster hat, das es schon bei Bienen gäbe (außer vielleicht es ist eine Taiwaner-Version der Tigerstreifen?).
Dafür spricht auch, dass erstmals Shwadow Morsuras aufgetaucht sind, als man Taiwaner mit K14-Bienen gekreuzt hat.