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Wurzel-Arten: Vor- und Nachteile

Bealice

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Hallo erneut,

ich hoffe, es ist okay, diese Diskussion aus meinem Fragethread auszulagern, da sie ja eher allgemeinen Charakter hat. Bei der Planung meines ersten Beckens habe ich mir unter Anderem auch Gedanken zu den verschiedenen Wurzel-Arten gemacht. Die perfekte Wurzel habe ich dabei für mich noch nicht gefunden und würde jetzt gerne mal eure Meinung hören. Welche Wurzeln bevorzugt ihr und warum?

Meine Abwägungen bisher (bitte korrigieren, wenn ich irgendwo fehlinformiert bin!):

Mopani
steht im Verdacht, je nach Abbaugebiet Schadstoffe (Schwermetalle) freizusetzen, was Garnelen schaden kann -> für mich inakzeptabel, da man es dem guten Stück ja nicht ansieht und ich das Risiko nicht eingehen möchte

Mangrove
schwimmt lange, ist eher glatt und nicht so verzweigt wie andere Wurzeln -> Geschmackssache und vom Einzelstück abhängig

Moorkien
hübsch, ungefährlich, aber aus Hochmooren beim Torfabbau gewonnen -> Möchte ich persönlich ungern unterstützen, da Moore Jahrtausende zur Entstehung benötigen und dann die Wurzeln für ein Hobby wie Aquaristik einfach mal wieder ausgebuddelt werden. Sowas zerstört ja auch wichtige Ökosysteme.
Übersehe ich noch Vor- oder Nachteile einzelner Wurzelarten? Gibt es vielleicht noch mehr aquariengeeignete Sorten, die ich noch gar nicht bedacht habe? Oder bleibt mir letztlich nur, auf reine Steindeko umzusteigen? ;)

Ich bin gespannt, wie eure Meinungen und Erfahrungen dazu sind!

Beste Grüße
Bealice
 
Hallo Bealice :)

Zu den von dir genannten Wurzeln kann ich nichts sagen, weil ich noch nie Wurzeln in einem Laden gekauft habe.

Ich habe Wurzeln und Hölzer immer von befreundeten Gartenbesitzern bekommen oder selbst im Wald gesucht.

Nachteil:

1) Oft merke ich erst zuhause beim reinigen, dass ich morsche Stücke erwischt habe... die landen direkt im Biomüll... (Ich schätze, das passiert mir bei 50-80%... man gewöhnt sich dran)

2) Wenn es frische Wurzel/Hölzer sind, dauert es lange, bis die richtig durchgetrocknet sind. Backofen und Heizung sind da aber hilfreich. Erst nach den Trocknen und sehr gründlichem Reinigen fange ich an zu wässern ("Das Leben muss raus sein")

3) Viel Arbeit, die zu reinigen. Ich entferne zuerst den groben Dreck mit einer Wurzelbürste, lasse sie dann wässern und schrubbe zwischendurch immer mal wieder dran rum, u.a. mit Nagelbürste und Zahnbürste, kleine Löcher pule ich auch mit Zahnstochern aus... Reichlich Wasser (auch heißes) verbrauch ich dabei auch.

4) Unter Umständen muss ich wochenlang wässern bis die Wurzeln/Hölzer nicht mehr so viel Farbe abgeben. Das wäre zwar nicht schädlich, aber ich mag nicht wochenlang braune Brühe haben...

5) Wenns ganz doof läuft, fängt das Zeug nach einer oder zwei Wochen "Arbeit" doch an zu stinken, weil ich eine faule Stelle übersehen habe oder es von innen fault... (ist mir einmal mit sooo einer tollen Wurzel passiert *seufz*)

Vorteil:
1) Kostet kein Geld und macht Spaß

2) Da ich täglich im Wald bin (Hunde), hab ich eine sehr große Auswahl an Größen, Farben und Formen.

3) Ich hänge nicht an einer Wurzel, weil ich viel Geld dafür bezahlt habe, sondern kann abwechseln und umdekorieren, wenn ich mich satt gesehen habe.

Ich muss aber dazu sagen, dass ich von alten Erfahrungen rede (1974-2003) und ich damals keine, bzw. nur Amanogarnelen hatte. Meine Fische, auch immer viele Welse, die an den Hölzern raspeln, hatten nie Probleme damit. Ob das für alle garnelen so gilt, kann ich also nicht sagen ... werd ich dann bald wissen ;)

Lieben Gruß

Kirsten
 
Ich selbst kann auch eher nur zu den selbst gesammelten Wurzeln was sagen:

Hat Vor- und Nachteile das Ganze...Vorteile sind klar, daß man nix bezahlen muß und auch noch nebenbei an die frische Luft kommt und das Ganze spannend ist und auch Spaß macht zu sehen wie sich gefundenen Holz in eine brauchbre Deko fürs Aqua verwandelt.

Nachteil ist, es ist viel Arbeit!Man muß suchen, säubern, wässern und kann eben wie oben schon erwähnt auch das Pech haben, daß eine Wurzel am Ende doch noch nicht zu gebrauchen ist.Des weiteren weiß man oft auch nicht so genau, welche Holzart man vor sich hat und muß auch immer schauen, daß in einigen Gebieten auch Naturschutz ist und man nur begrenzte Möglichkeiten hat.Am Besten eignet sich die solide und rustikale Eiche, damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht...oft gehen auch neben den Wurzeln auch Äste von alten umgefallenen Bäumen, die nur noch Kernholz besitzen durch die Witterung und teilweise bizzare Formen angenommen haben bei dem Prozeß.(man muß dafür aber oft ne Säge beihaben*lach)

Ich selbst hänge eher an den selbst gesammelten Holz als am Gekauften, weil halt soviel Eigenarbeit drin steckt.Momentan habe ich gekauftes drin, weil mir irgendwann das selbst gesammlte Holz zuviel Arbeit gemahct hat...aber beim Spaziergehen habe ich immer noch ein Auge auf die Umgebung, falls doch nochmal ein besonders schönes Stück rum liegt ;)
 
Hi

Meines Erachtens ist das mit den Schwermetallen in Mopani ein Missverständnis. Der Baum wird auch Eisenholz genannt, aber wegen seiner Härte, nicht wegen eines Eisen- oder anderen Schwermetallgehaltes.

MfG.
Wolfgang
 
Hi

Meines Erachtens ist das mit den Schwermetallen in Mopani ein Missverständnis. Der Baum wird auch Eisenholz genannt, aber wegen seiner Härte, nicht wegen eines Eisen- oder anderen Schwermetallgehaltes.

MfG.
Wolfgang

Dann härtet die bestimmt das Wasser auf... :hehe:
 
@KirstenC & univers:

Respekt, dass ihr euch die viele Arbeit mit den selbst gesammelten Wurzeln macht! Diese Erfahrungsberichte dazu sind ja spannend. Bisher habe ich nur gelesen, dass man selbst gesammelte Wurzeln nicht nehmen sollte, da sie faulen, wenn sie ins Wasser gelegt werden und sich zersetzen. (Scheint ja auch bei euch vorzukommen.)

Hi

Meines Erachtens ist das mit den Schwermetallen in Mopani ein Missverständnis. Der Baum wird auch Eisenholz genannt, aber wegen seiner Härte, nicht wegen eines Eisen- oder anderen Schwermetallgehaltes.

MfG.
Wolfgang

Ich habe hingegen mal gelesen, dass es vorkommen kann, dass die Bäume in unmittelbarer Nähe von Minen gewachsen sind und dadurch Schwermetalle enthalten können. Die "Abbaugebiete" der Wurzeln sollen eben nicht in jedem Fall besonders günstig gewählt sein. Wie viel da dran ist, lässt sich natürlich schwer sagen.
Diese Alternativerklärung ist jedenfalls sehr interessant, das höre ich zum ersten Mal. Auch das wäre ein plausibler Grund für dieses Gerücht.

Was verwenden die anderen hier denn so?

Mir sagen die Moorkien-Wurzeln ja immer noch am meisten zu, aber die Moore... :( Da kriege ich doch gleich ein schlechtes Gewissen.
 
Hallo Bealice,
die Torf abbauenden Firmen hier haben nur noch für wenige Jahre Abbaulizenzen und müssen auch schon seit längerer Zeit renaturieren. Während die Wurzeln früher meist einfch verbrannt wurden, gehen die meisten heute direkt in den Schredder und werden somit in die diversen Torf- bzw. Gartenerden gemischt.
Für die Aquaristik zerstört niemand ein Torfmoor. Die Wurzeln werden im Idealfall beim Abbau abgesammelt, aber wie gesagt - die Primärverwendung ist mittlerweile der Schredder.

Gruß,
Friedrich
 
Hallo,

ich habe diese Woche in einem Zoogeschäft hier bei uns auf der Suche nach Dekomaterial auch eine Box in der Aquaristik Abteilung gesehen mit Wurzeln von Weinreben die sahen ja echt schön aus habe mich aber nicht getraut Sie mitzunehmen, kennt die jemand oder hat damit Erfahrung?

Ich hatte am Anfang auch eine schöne Mopani Wurzel im Becken habe Sie aber dann raus genommen weil ich Angst um meine Nelen hatte.
Danke schonmal
 
Hi

Meines Erachtens ist das mit den Schwermetallen in Mopani ein Missverständnis. Der Baum wird auch Eisenholz genannt, aber wegen seiner Härte, nicht wegen eines Eisen- oder anderen Schwermetallgehaltes.

MfG.
Wolfgang

Mopanihölzer werden oft Sandgestrahlt damit die Struktur besser rauskommt und Rinde und Bast entfernt werden. Dazu werden leider häufig metallische Schleifmittel eingesetzt. Diese stellen die Quelle der Belastung dar weshalb auch manche Wurzeln keine Probleme machen andere schon.

Man sieht es ihnen nicht an allerdings kann gründliches Waschen da helfen. Garantie gibt es keine.


VG Gernot


P.S.: Reben auf keinen Fall. Die kommen aus überalteten Weinbergen die neu bepflanzt werden. Nachdem sie vorher Jahrzehnte wuchsen haben sie die Bordeauxbrühe
noch voll mitbekommen.

Das Kupfer sitzt heut noch in den Böden manche Weinberge könnte man daher schon fast zu Kupferminen umwandeln.

Heutzutage werden diese Kupferspritzmittel nur noch im Bioanbau eingesetzt sonst haben sich synthetische Fungizide durchgesetzt.
 
Hallo Bealice,
die Torf abbauenden Firmen hier haben nur noch für wenige Jahre Abbaulizenzen und müssen auch schon seit längerer Zeit renaturieren. Während die Wurzeln früher meist einfch verbrannt wurden, gehen die meisten heute direkt in den Schredder und werden somit in die diversen Torf- bzw. Gartenerden gemischt.
Für die Aquaristik zerstört niemand ein Torfmoor. Die Wurzeln werden im Idealfall beim Abbau abgesammelt, aber wie gesagt - die Primärverwendung ist mittlerweile der Schredder.

Gruß,
Friedrich

Du glaubst gar nicht, wie mich diese Aussage beruhigt! Danke dafür. ;) Ich wusste ja, dass Torf hauptsächlich für Gartenerden abgebaut wird, aber dass die Wurzeln wirtschaftlich uninteressant sind, war mir nicht klar. Dann finde ich es vertretbar, Moorkienwurzeln zu verwenden.

@Gernot:
Auch für diesen Beitrag vielen Dank. Das erklärt natürlich, warum es dort so oft Ausfälle gibt.
 
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