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Einfahren - ein Buch mit mindestens 7 Siegeln?

Rabbi

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Moin moin,

momentan beschäftige ich mich erstmals ernsthaft mit Aquaristik und versuche mich mit dem Prinzip des Einfahrens vertraut zu machen.

Je mehr ich lese, desto verwirrter werde ich, da einige Vorschläge im Web zu lesen sind, die mich doch etwas irritieren. - Aber da ich nun doch lieber auf Nummer sicher gehen will frage ich euch Profis. (Wohlwissend, dass es auch bei euch verschiedene Ansätze gibt).

Gerüchte:
  1. Ein Becken sollte erst einmal 10 Tage ohne Pflanzen laufen, also nur Wasser, Filter und Kies.
Erscheint mir persönlich als unsinnig, denn woher sollen die nützlichen Bakterien denn ihren Nährboden her nehmen, wenn nicht aus organischem Material.


2. Den Pflanzenbesatz im Becken sollte man in der Einfahrphase langsam steigern.
Das kann ich nicht einschätzen. Ich habe jedenfalls eine größere Menge Pflanzen hier im Forum gekauft (Vielen Dank an dieser Stelle an alle Verkäufer hier aus dem Forum :D ). Jetzt frage ich mich also, ob ich diese sofort oder Verzögert einsetzen soll.


3. Kleine Portionen Futter beschleunigen die Bakterienentstehung in der Einfahrphase
Erscheint mir sinnvoll

4. ...und Schnecken dazu verhindern, dass das o.g. Futter gammelt und ihre Ausscheidungen beschleunigen die Bakterienbildung zusätzlich.
erscheint logisch, wenn (3) zutreffend sein sollte...

5. Filterschlamm und Bodengrund aus anderen Aquarien können entweder helfen, oder Krankenheiten, etc. einschleppen.
Tja, da bin ich ratlos...

6. Gesiebter Humus (richtiger Begriff?) aus dem Komposthaufen bringt ebenfalls nützliche Bakterien ins Wasser.
Klingt für mich sinnvoll, auch wenn ich nie auf die Idee gekommen wäre

7. Eine Efeutute (Landpflanze), deren Wurzeln in der letzten Phase des Einfahrens ins Becken gehängt werden, hilft den Überschuss an Nitrat zu reduzieren.
Klingt gut - v.a. weil ich gerade einen bewurzelten Efeututenableger habe ;)


Ich freue mich auf eure Einschätzungen.

Viele Grüße und Shalom

der Rabbi
 
Einfahren heisst nur das der Filter erstmal die mikroorganismen aufbauen muss damit überhaupt ein biologisches gleichgewicht besteht also das einimpfen des Filters was ungefährt 4-6 wochen dauert
 
Hiho
Gerüchte 1 & 2: Unsinn. Natürlich vom 1. Tag an mit Pflanzen einfahren.
Gerüchte 3 &4 : Kann man machen, ich behaupte aber mal das das die Einfahrdauer nur geringfügig verkürzt, wenn überhaupt.
Gerücht 5: ja stimmt. Aber wenn du Dir Zeit nimmt dann brauchst Du ohnehin keinen fremden Filterschlamm.
Gerücht 6: halte ich auch für ein Gerücht. Hab ich nie von gehört, hab ich nie praktiziert und ich würd den Teufel tun das zu probieren.
Gerücht 7: Soviel Nitrat sollte während des Einfahrens gar nicht einstehen. Außerdem brauchen Deine Pflanzen Makronährstoffe warum also ne Efeutute reinhängen bevor überhaupt annähernd zuviel Nitrat im Becken ist?.
 
Ein Becken sollte erst einmal 10 Tage ohne Pflanzen laufen, also nur Wasser, Filter und Kies.

Halte ich für Quark. Pflanzen müssen rein, von Anfang an. Sie bilden einen wichtigen Bestandteil der Nitrifikation, bieten Bioabfall, und wurzeln schon mal an, bevor der Besatz kommt und sie wieder ausgräbt. ;)

So viel kann man nicht falsch machen beim Einfahren.

1. Becken komplett einrichten - nur ohne Bewohner. Ein paar Schnecken dürfen ruhig drin sein. Ein Becher schöner schlammiger Filtermulm zum Animpfen kann den Nitritpeak beschleunigen und/oder abschwächen. Muss aber nicht.
2. 4-8 Wochen warten. Über einen TWW während dieser Zeit streiten sich die Geister. Tägliches Messen des Nitritwertes (NO2) mittels Tröpfchentests vermittelt einen guten Überblick über Ansteigen und Abfallen des Werts.
3. Wenn kein NO2 mehr nachweisbar ist, kann man mit dem Besatz beginnen.

Ist nicht so schwer, wie es oft beschrieben wird. ;)
 
Hallo miteinander,

ich klink mich hier einfach mal frech rein da meine Frage(n) sehr ähnlich sind.
Aufgrund meiner massiven Probleme mit sterbenden Neuzugängen (es liegt wohl an meinen Alt-Keimen) möchte ich ein zunächst "steriles" Quarantänebecken einrichten, d.h. ohne Kontakt mit Wasser, Tieren, Pflanzen, Mulm, Bakies aus anderen Aquarien die ich habe. Und auch gleich vorneweg: An eine Einfahrphase wegen Nitritmärchen etc. glaube ich nicht wirklich, da man ja rechtzeitig durch WW gegensteuern kann.
Würde es so machen wollen:
- Neues oder lange leer gebliebenes Aquarium und Zubehör nehmen.
- Sand/Kies rein (0,5-1cm hoch), Filter rein, Wasser rein, Wasseraufbereiter rein, Deko wegen Versteckmöglichkeiten rein
- Laufen lassen
Wie kommen nun überhaupt mal ein paar Filterbakterien rein?
Erst später erstmals mit dem Fischbesatz? Wäre akzeptabel für mich ...

Gruß Edi
 
Hi Edi,
Ob Du Filterbakterien hast siehst Du wenn das Nitritmärchen wahr wird ;)

Ob es für Garnelen so topp ist wegen Besserwisserei dauerhaft 100% Wasserwechsel zu machen wage ich jedoch zu bezweifeln.
Wünsche Dir jedoch viel Glück beim gegen den Strom schwimmen!

Mein Tipp: Schau Dir mal die Abbaukette an und überlege wo das Nitrit herkommt und ob man dem wirklich mit Wasserwechseln entgegenwirken kann ;)
 
Hallo Micha,

mal wieder einer von der pro Nitrit Fraktion ;) . Ist gar nicht böse gemeint - jeder wie er meint. Aktuell gings mir aber eher um meine roten Neon (+) als um Garnelen. Die Abbaukette kenne ich natürlich genau. Ich möchte sie hier keinesfalls nochmals ausführen, deshalb auch meine obigen knappen Statements. Jedoch kann man doch sagen, ohne groß zu überlegen, dass Schadstoffe generell durch Wasserwechsel verdünnt werden, sofern Sie nicht im neuen Wasser auch drin sind :D - soweit klar.
Und falls Du mit 100% Wasserwechsel meinst mit Fischen - das löst jedes Problem - außer Algen :cool: - nicht ganz Ernst gemeint.

Keinesfalls möchte ich abraten es bei einer normalen Neueinrichtung so zu machen wie vorgeschlagen. Nur habe ich einen etwas speziellen Fall den es zu meistern gilt.
Nochmals die Frage: Wie kommen die Bakies ins Wasser rein. Bliebe in meinen Fall und bei normaler Einlaufzeit, warum auch nicht, tatsächlich nur Starterbakterien zu kaufen?

(+): Hier habe ich das Quarantänebad eine halbe Woche stehen lassen, dann Fische rein. Bei regelmäßigen großen WW's absolut kein Thema. Außer Du möchtest mir glaubhaft versichern dass mein Fischsterben daher kam ...
Die Fische hatten jedenfalls zu keinem Zeitpunkt auch nur kleinste Anzeichen von Atemnot ...

Gruß Edi
 
Hi,
Hallo Micha,

mal wieder einer von der pro Nitrit Fraktion ;) .
Stimmt nicht:P Die Aussage ist nicht Pro Nitrit sondern sozusagen Contra Nitit;)

Nochmals die Frage: Wie kommen die Bakies ins Wasser rein. Bliebe in meinen Fall und bei normaler Einlaufzeit, warum auch nicht, tatsächlich nur Starterbakterien zu kaufen?
Die Bakterien sind schon im Wasser/ im Aquarium. Bei der funktionierenden Nitrifikationskette kommt es jedoch darauf an die nötige Bakterienanzahl zur rechten Zeit zu haben. Ich meine damit ein eingespieltes Gleichgewicht von Nitrosomonas und Nitrobacter, was aufgrund der unterschiedlichen Vermehrungsgeschwindigkeit der Arten auch schon genau das Hauptproblem wäre.
...und darum gehöre ich auch zu Micha`s Fraktion.

Von Starterbakterien halte ich nicht viel, da ich nicht verstehe wie die sauerstoffbedürftigen Nitrobacter ohne Sauererstoff Monatelang in einer verschlossenen Flasche überleben können.

Gruß
Dirk
 
Hi Dirk,

o.k. Contra Nitrit - oder so ...

Die Bakterien sind schon im Wasser/ im Aquarium.
Wie jetzt, ich will doch nur Leitungswasser rein tun?!

Bei der funktionierenden Nitrifikationskette kommt es jedoch darauf an die nötige Bakterienanzahl zur rechten Zeit zu haben.
Eh klar.

Ich meine damit ein eingespieltes Gleichgewicht von Nitrosomonas und Nitrobacter, was aufgrund der unterschiedlichen Vermehrungsgeschwindigkeit der Arten auch schon genau das Hauptproblem wäre.
Mag sein. Aber wie kommen die Bakies erstmals in Aquarium rein? Sind welche bereits im Leitungswasser? Können Sie durch zugegebenes Futter reinkommen oder dient das nur der Vermehrung?

Von Starterbakterien halte ich nicht viel, da ich nicht verstehe wie die sauerstoffbedürftigen Nitrobacter ohne Sauererstoff Monatelang in einer verschlossenen Flasche überleben können.
Habe ich nachgelesen, es soll wohl nur wenige gekühlte geben die auch nur frisch was bringen sollen.

Gruß Edi
 
Hallo Dirk,

na das ist doch mal ein Service vom Wasserwerk :D und etwas auf das man aufbauen kann. Also sollte man etwas Flockenfutter rein tun zum Vermehren ...
Dank Dir ...

Gruß Edi
 
Hi Edi,

Du wirst dich schwer tun, ein wirklich nitrit- und nitratfreies Leitungswasser in Deutschland zu finden. ;) Auch wenn die Wasserwerke alles Erdenkliche dafür tun. Und wo NO2 und NO3 sind, sind auch ein paar Bakterien. So kommen die halt ganz automatisch ins AQ, zusammen mit 1001 anderen Arten, die z.B. an deinen Händen kleben. Man braucht auch nicht zwingend Futter, damit sie sich vermehren.
 
Hallo Dirk

meine Rede Quarantaene durchfuehren (dein 3. Link) und um die moeglichst gut zu machen zunaechst eben keinerlei Kontakt mit bestehenden Keimen.

Gruss Edi
 
Moin,

wieso sieben Siegel?
Einfach mit den tierischen Besatz warten bis die Nitrifikation eingesetzt hat.
Das kann man via NH3 und NO3 -Test prüfen. Es sind keine Mythen dafür notwendig.

Die Punkte 1 - 7 sind aus meiner Sicht eher unwichtig und gehen teilweise in Richtung Hören-Sagen.
Alleine, wenn schon Zeiträume wie zB 10 Tage genannt werden, kann man davon ausgehen das da irgendwer sein Buch//Homepage krampfhaft mit Content befüllen wollte.
 
Richtig! "Einfahren" ist ein Buch mit mindestens 7 Siegeln - aber auch nur, weil jeder eine andere Vorgehensweise hat. Zum Beispiel ist der Standort (Bundesland/Stadt) ein wichtiger Faktor. Die Wasserqualität im Norden ist anders als im Süden usw. Mein Einfahren habe ich u.a. hier aufgeschrieben:

http://www.larsgroothoff.de/Uferaquarium_Erfahrungen_Berichte1.html

Beste Grüße grooti
 
Hallo Wolke,

noch ein Wort zu den Wasserwerken, sollte nicht unerwähnt bleiben. Du hast wegen den Nitrit und Nitrat geschrieben dass die Wasserwerke alles dafür tun. Meines Wissens nach dürfen Wasserwerke per Gesetz bei uns nichts am Wasser verändern. Klar sie dürfen es schon z.B. mischen - aber sonst nicht verändern. Weiss dass deshalb weil mal ein ein Bericht im TV kam dass in der Schweiz dem Wasser Flour zugesetzt wurde, was nachweislich zu besseren Zähnen verhilft. Bei uns wäre das absolut verboten.

Gruß Edi
 
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