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Was lange währt, wird endlich gut: Mein erstes Sulawesi Becken

Kupferdings

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Hallo!
Nach rund zwei Jahren intensiver Beschäftigung mit dem Thema Sulawesi, aufgeregter Verfolgung sämtlicher Threads hier im Forum, einer geplatzten Silikonnaht und völligem Redesign der Technik in der Abdeckung, ist es seit dem 10.04.2011 vollbracht und hat sich bisher gut entwickelt: Mein erstes Sulawesi Aquarium.

Grund genug es euch endlich vorzustellen. :)

Da das Thema Sulawesi ja immer noch für viele interessant, aber auch ein wenig "sagenumwoben" ist, werde ich versuchen alles so genau wie möglich zu beschreiben und damit dem Forum hoffentlich etwas zurückgeben können.

Die Bilder zeigen das Becken einmal direkt nach der Einrichtung und stand heute, fast vier Monate später.
Sulawesi00_klein.jpg

Sulawesi01_klein.jpg

Es handelt sich um ein Standard 60er Aquarium mit 54l Bruttoinhalt.

Verwendete Technik:

  • Umgebaute Abdeckung mit 1x14 Watt T5, 6000 Kelvin, mit Reflektor und dimmbarem EVG. Ich habe mich für die T5 Beleuchtung entschieden, weil der Lichtstrom doch deutlich höher ist und die Garnelen ja schließlich von Aufwuchs leben, der sich bei guter Beleuchtung viel besser bildet. Außerdem ist die Technik effizienter und damit stromsparend.
  • Zur Filterung kommt ein Eck-HMF mit selbstgebauten tschechischem Luftheber zum Einsatz. Ich war am Anfang etwas skeptisch, ob die tschechische Bauart wirklich etwas bringt, bin aber nun restlos begeistert und würde es immer wieder so machen. Der Luftheber ist praktisch nicht zu hören
  • Als Luftpumpe verwende ich ein Standard-Modell eines gut bekannten Herstellers, der mit "T" beginnt.

Dekoration:

  • Bodengrund ist feiner, weißer Sand von Herrn G*mmer.
  • Die Rückwand ist eine flache Struktur-Rückwand, die fest mit Silikon in das Aquarium geklebt wurde. Sie stammt von einem Hersteller, der stets zurück zur Natur möchte ;)
  • Die felsigen Steine stammen vom lokalen Händler und werden dort als Mondgestein angeboten. Ich habe sie eher zufällig dort gesehen und finde, dass sie gut zur Rückwand passen und bin nach wie vor von der Oberfläche begeistert. Diese ist an keiner Stelle glatt oder gleichmäßig, es sieht stark nach Felsen aus und der Stein ist sehr porös und rau, so dass sich massiv Aufwuchs an der Oberfläche bilden kann. Ideal für Sulawesi Garnelen.
  • Die Wurzel ist eine rote Moowurzel, die sich bisher nicht negativ auf die Wasserwerte ausgewirkt hat. Sie war allerdings in der ursprünglichen Form zu groß für ein 60er Becken, so dass ich sie kurzerhand zersägt und dann wieder passend zusammengesteckt habe. Leider will sie nicht wirklich untergehen und an der vorgesehen Position bleiben, so dass sie mit dünnen Nylonfäden an den Steinen fixiert wurde. So langsam ist aber zu erkennen, dass sie schwerer wird und ich hoffe, die Fäden in ein oder zwei Monaten entfernen zu können.
Bei der Gestaltung war mir wichtig, dass es dem ursprünglichen Habitat recht nahe kommt. Ich habe mich da an Bilder z.B. von den beiden Brüdern aus Hamburg orientiert, die sie bei ihren Reisen dort gemacht haben.
Pflanzen sind momentan keine im Becken und wenn, kommen nur richtige Sulawesi-Pflanzen hinein. Die sind aber bekanntlich ja sehr schwer zu bekommen, daher bleibt es erstmal so.

Wasserwerte:

  • Zur Wasseraufbereitung wird eine Osmoseanlage mit nachgeschaltetem Mischbettfilter verwendet. Dieses Wasser wird dann mit S*ra Mineralsalz auf 250µS, danach mit Sh*rakura CA+ flüssig auf 300µS und zuletzt mit Korallenbruch auf ~350µS aufgehärtet.
  • Temperatur: 27°-28°C
  • PH: stabil bei 8,0

Besatz

  • Eine inzwischen unüberschaubare Menge an schwarzen Turmdeckelschnecken, die kurz nach der Einrichtung eingezogen sind und hauptsächlich zum Auflockern des Sandbodens gedacht sind.
  • Seit etwa einem Monat Tylomelania sp mini.
  • Geplant sind in den nächsten Wochen 10-15 Kardinalsgarnelen (Caridina dennerli)

Ich hoffe, euch gefällt mein Sulawesi Aquarium und freue mich auf eure Kommentare.
Falls etwas unklar geblieben ist scheut euch nicht zu fragen :)
Ich werde hier auch weiter über die Entwicklung berichten.

Grüße,
Matthias
 
Hallo und wilkommen

Dein Becken sieht sehr schön aus.
Auch wie du die WW hochbringst hatt so wie es sich anhört Hand und Fuß.
Halte uns auf jeden Fall auf dem laufenden und noch viel
Glück von meiner Seite.
 
Hi,
ja, das liebe Wasser.. Das hat mir in der Tat am meisten Kopfzerbrechen bereitet, ich verweise da gerne nochmal auf den von mir eröffneten, fast ein Jahr alten Sulawesi-Wasser-Thread.
Nach der Anschaffung der Umkehrosmoseanlage und eines richtigen PH- und Leitwertmessgerätes sollte sich das jetzt allerdings beherrschen lassen.

Nach der langen, theoretischen Betrachtung der ganzen Sulawesi-Thematik hoffe ich jetzt, dass ich alle Gewohnheiten / Bedürfnisse / Besonderheiten dieser wunderschönen Tiere ausreichend berücksichtigt und umgesetzt habe und die Garnelen das Zuhause gut annehmen werden.

Grüße,
Matthias
 
Hallo

Ja die WW. Ich habe damals echt viel
Lehrgeld gezahlt. Ich findes es gut das
du dir Zeit gelassen hast um dich zu informieren.
In der Hinsicht biste geduldiger als ich ( Asche über mein Haupt ).;)

Aber nun klapts und ich kann sagen sind echt schöne Tierchen
und wenn man den Dreh raus hatt garnet so schwer zu halten.
Mann muss halt genau wissen was mann tut oder tun muss.
 
Hallo Matthias,

dein gestaltetes Becken gefällt mir wirklich gut, die Wurzel zusammen mit der Rückwand und den Steinen sieht einfach toll aus. Ich bin mal gespannt, wie es sich mit der ein oder anderen Pflanze und den Kardinälen macht. Ich hoffe, du berichtest fleißig weiter ;)
 
Hallo mal wieder!

Hier kommt ein kleines, dafür aber sehr freudiges Update.

Am 18.08.2011 sind 10 Kardinalsgarnelen eingezogen. Da ich auf keinen Fall Wildfänge haben wollte, habe ich eine etwas längere Tour auf mich genommen und Nachzuchten erworben. Was mich dabei äußerst positiv überrascht hat: Der Züchter / Vermehrer fragte bereits bei der ersten telefonischen Kontaktaufnahme nach meinem Becken, den Wasserwerten etc. und machte deutlich, dass er die Garnelen nur abgibt, wenn er zu der Überzeugung gelangt, dass ich die richtigen Bedingungen bieten kann. Hut ab, daran könnte sich manch einer (auch manche Zoohandlung) ein Vorbild nehmen.
Nun, ich habe die Prüfung bestanden und bin glücklich mit meinen ersten Kardinalsgarnelen nach Hause gefahren.

Die Eingewöhnung habe ich wie bei anderen Garnelen auch über etwa 2,5 Stunden gemächlich angehen lassen. Danach war erstmal eine Woche lang nichts mehr von den Garnelen zu sehen, ganz vereinzelt war mal eine der Antennen zu sehen.
Das bestätigt mich darin, die richtigen Steine verwendet zu haben. Durch die rauhe, poröse und sehr unregelmäßige Struktur ergeben sich sehr viele Schlupfwinkel und Versteckmöglichkeiten.

Inzwischen hat sich die Anspannung etwas gelegt und nach ein paar Minuten ohne Bewegung vor dem Aquarium kommen immer zwei oder drei Garnelen zum Vorschein.
Das Maximum, was ich bisher seit dem Einsetzen gezählt habe, waren neun Garnelen.

Nebenbei haben sich auch ein paar Mitbewohner eingenistet. Schätzungsweise hunderte von Wasserflöhen fühlen sich bei den Sulawesi-Bedingungen wie es scheint ziemlich wohl.
Ich denke, dass es die Garnelen wohl nicht stören wird, mich als Betrachter nervt es aber schon ;)
Hat da jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Am vergangenen Wochenende hat sich endlich bestätigt (nach 20 Minuten mit dem Stuhl ohne Bewegung vor dem Aquarium sitzen), was ich schon seit ein paar Tagen vermutet hatte, aber nur sehr schemenhaft erkennen konnte, da das Tier immer im dunkelsten Versteck saß.
Ich habe ein tragendes Weibchen! :D

Ich kann nur jedem, der Sulawesis halten möchte, wirklich dringend empfehlen, sich mit den vielen verfügbaren Informationen z.B. hier im Forum zu beschäftigen und Tipps / Anregungen / Erfahrungen anderer User auch zu beherzigen. Das erfordert zwar viel Zeit und bei den meisten wahrscheinlich auch einen Sprung über den eigenen Schatten (Menschen lassen sich nunmal nicht gerne von den Erfahrungen anderer helfen / beeinflussen, sondern ziehen lieber ihr "Ding" durch), lohnt sich aber in jedem Fall! Man betrachte allein die Zeit, die es bei mir gebraucht hat (gut, ich habe mit jetzt fast drei Jahren schon ziemlich lange gebraucht), dafür wurde ich jetzt mit einem sehr guten Ergebnis belohnt und bin stolz darauf, dass ich meinen Tieren offenbar ohne Verluste die richtige Umgebung bieten kann.

Viele Grüße,
Matthias
 
Sehr schön!
Da haben sich ja die 3 Jahre lesen gelohnt!
Berichte bitte schön weiter.
 
Hallo,

schönes Becken hast du da! Bin mich aktuell auch am einlesen zum Thema Sulawesi und bei so guten Beispielen werde ich immer motivierter mir auch Sulawesis anzuschaffen ;)
Viel Erfolg noch und halt uns auf dem laufenden :)

LG Julian
 
ohh, sieht aus wie ne Rotholzwurzel. Wenn sie net unten bleibt und hochtreibt, würd ich die sofort entfernen , da diese mit komischen Schimelpilzen besetzt ist und (so wie bei mir) der Pilz sich auf dem Sand kriechend ausbreitet und das Wasser in 2 Tagen zur toter- Fisch - Brühe macht
Des weiterem sind aus meiner damals Pünktchenkrankheiten rausgekommen.
 
@Enigma: ich verwende diese Wurzeln sehr gerne und wenn man sie nicht wässert sondern gleich ins Becken gibt, treiben sie natürlich auf (solange bis sie mit Wasser angesoffen sind) und die Pilzbildung ist normal und ganz natürlich...hab damit noch keine schlechten Erfahrungen gemacht.

Wie sieht denn dieser Pilz aus? der bei meinen Wurzeln immer wuchs war weislich und hat sich auch sehr leicht gelöst, wenn man ihn angefasst hat....hab ihn aber immer drinn gelassen, den Garnelen und Ancistren hats gemundet ;) Also von dem kriegt man keine Krankheiten,...der is ganz natürlich und verschwindet auch nach einer Weile.

(PS: war schon eine Weile hier nicht mehr aktiv: also falls in der Zwischenzeit herausgefunden wurde, dass dieser Pilz giftig ist - sagt es mir ;) Ich hab auf jeden Fall noch keine schlechten Erfahrungen damit gemacht und denk mir auch weiterhin nix, wenn der auf Wurzeln wächst. die Pünktchenkrankheit (Ichtio?) holt man sich meistens von wo anders, damit sind die meisten Fischen schon infiziert und bei Stress/Lebensumstellungen bricht das dann aus).

lg Flo
 
Hey das Becken gefällt mir auch sehr gut, wann gibts Bilder der Bewohner *gg*?

Viele Grüße
Maria
 
@Calvin
Also ich hatte ganz früher in meinen 64l Cube so ne Rotholzwurzel. Die war eigentlich für Terrarien oder Vogelvolieren gedacht, da die aber so schön "verzweigt" war hab ich die fürs Aquarium genommen.
Die trieb die ganze Zeit hoch (hatte es 2 Monate). Als Bodengrund hatte ich hellen Quarzsand und 3 oder 4 Pflanzen drin eingegraben. Alles so Grasähnliche und eine Anubias. Besatz waren Halbwüchsige CPO - Kinder (1-1,5cm groß) und ein Pärchen Schmetterlings Buntbarsche. Nach ner Zeit kam dieser Schimmel da aus der Wurzel und Kroch über den Sand im Becken. Wenn er auf ne Pflanze traf, wurde die Pflanze von der Stelle wo sie den Pilz berührte, bis hoch wie verfault und meine SBBs haben Pünktchen bekommen. Zudem wurde das Wasser milchig - weiß- blau.
vG
 
Vlt lag es daran dass sie fürs terrarium gedacht war und irgendwie behandelt war oder doch ein anderes Holz oder du hattest einfach Pech.
Die Wurzeln die ich kaufe werde im Fachhandel auch immer als Rotholz deklariert, gehn aber nach ca einer Woche unter und machen (bis dato) keine Probleme.

Aber ich gebe kein Terrarienholz in Aquarium auch wenn es vlt genauso aussieht wie das fürs Aquarium.
 
Huch, hier ist ja richtig was los :)

Bilder habe ich leider noch keine neuen, ich wollte aber eh die Tage mal wieder welche machen.
Das Becken läuft bisher außerorderntlich zufriedenstellend. Die Wasserwerte sind stabil, der PH immer bei 7,9-8,0.
Inzwischen hat mein einziges Weibchen schon drei Würfe entlassen, überall sind inzwischen kleine weiße Scheren zu sehen. Ich hoffe sehr, dass unter den zahlreichen Babys auch neue Weibchen dabei sind, sonst wird das langfristig wohl nichts mit dem selbsterhaltenden Stamm. ;)

Zu der Wurzeldiskussion hier:
Es handelt sich tatsächlich um eine rote Moorwurzel. Ich hatte im Zuge der Vorbereitung auch mal hier im Forum konkret nachgefragt, welche Wurzeln von einem erfolgreichen Halter verwendet werden (siehe hier).
Ich habe die Wurzel zunächst einige Tage gewässert und dann abgekocht. Wie bei diesen Wurzel üblich schwamm sie trotzdem heftig auf, deshalb wurde sie mit Nylonfäden an den zahlreichen Steinen festgebunden. Es hat glaube ich fast fünf Monate gedauert, bis zu erkennen war, dass die Nylonfäden entlastet sind und die Wurzel jetzt von selber unten bleibt.
Die Pilzproblematik hatte ich bisher mit allen neuen Wurzeln und in allen Becken. Ich sehe das allerdings nicht als Problem an. In den ersten Wochen ohne irgendeinen Besatz hat sich der übliche Belag gebildet. Als dann die Schnecken ins Becken kamen, war innerhalb von zwei Tagen Schluss mit dem Belag und die Schnecken waren gefühlt mehrere Zentimeter gewachsen ;)
Bisher hat sich nie wieder Belag gezeigt und nach meiner Erfahrung verschwindet der auch nach mehreren Wochen von selber wieder, da dann die Stoffe, die die Pilze so gerne haben und die am Anfang massig in der Wurzel vorkommen, aufgebraucht sind.
Zusammenfassend gesagt: Ich bin mit der Wurzel zufrieden. Sie sieht gut aus und wirkt nicht nachweisbar schlecht auf das Becken aus, zudem ist die Wasserfärbung nur sehr gering. Das ist nicht vergleichbar mit den sonst üblichen Morkienwurzeln.

Wenn Fragen zum Becken da sind, einfach Fragen :)

Viele Grüße
 
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