Für Anfänger mögen aktive Soils die richtige Wahl sein, aber da es bei meinem CR Start vor Jahren sowas noch nicht gab, habe ich mit schwarz gefärbtem Kies und normalem unbehandelten Aquarienkies angefangen, für letzteren möchte ich auch eine Lanze brechen...
Glücklicherweise gibt's hier in Bochum weiches bis mittelhartes Wasser, daher habe ich einen leichten Vorteil.
Vermehrung war immer massig gegeben bis das Garnelensterben durch eine eingeschleppte Krankheit hunderte Tiere dahinraffte in 4 Becken. Hatte Red fire, caridina spec Blue, und CR in Low Grades.
Jetzt arbeite ich seit einem Jahr mit Uenos...
Wieder nur mit stinknormalen Aqkies. Ich denke, dass die gesamte Biologie ausschlaggebend für einen Zuchterfolg ist.
Die Babies müssen, da sie relativ standorttreu nach dem Schlüpfen sind, ein wenig Mulm und Aufwuchs wie Mikroorganismen und Algen finden sonst klappt's nicht. Dafür sind Moose sehr förderlich, da finden die Babies in den ersten Tagen Verstecke und Nahrung. Soils sowie normaler Kies haben ja keine glatte Oberfläche, also bildet sich da so einiges, vor allem bei einem Bodenfilterbetrieb. Jedoch ist dies alles keine Gewähr für einen Zuchterfolg.
Ich habe einen Freund in Do der hat alles angetestet. Akadama, rbs etc. Hat einen Blockfilter und bereitet das Wasser aufwendig auf, nachdem seine Zucht mehr oder minder eingegangen war aus unerklärlichen Gründen. Vorher lief alles ohne diesen Aufwand einwandfrei bis zu Tag X. Vielleicht haben die Wasserwerke damals mit ein wenig mehr Chlor die Leitungen gespült aber leider schwer herauszufinden...
Solche Erfahrungen haben mich dann zum Nachdenken und zu Altwasseraquarien bzw eigentlich Altschlammaq. gebracht...
Nachzulesen bei Deters, wo's auch viele andere interessante Sachen zu lesen gibt:
http://www.deters-ing.de/Wasser/Altwasser.
So ich muss mal langsam zum Punkt kommen, so mache ich es jetzt nach langem Kopfzerbrechen:
Neues Becken mit normalem Aqkies und Wasser füllen, ich nutze einen Außenfilter und einen großen Schwammfilter über dem Ansaugrohr der Außenfilters.
Schnell wachsende Pflanzen wie Hornkraut, Wasserlinsen und Nixkraut ins Becken, die bauen Stickstoffverbindungen mit Hilfe von Bakterien schnell ab...
Schnecken als erstbewohner rein, die saugen zusammen mit den Filterbakterien und Pflanzen nach und nach die kh aus dem Becken...
Leider kommt man dann ums Absammeln der Schnecken ab und zu nicht herum... Raubschnecken fressen zu wenig von meinen PHS und Blasenschnecken...
Ancistren düngen mit den Schnecken die Pflanzen und geben durch ihren Urin harnsäureähnliche Substanzen ins Becken, was den pH senkt...
Dann kommen die Nelen ins Becken aber zunächst sollte die kh bis auf 3 gefallen sein, ist aber nicht zwingend, die Tiere tolerieren ja auch mehr jedoch ists mit dem Nachwuchs anders...
die Nelen gehen erst nachdem sie eine größere Population gebildet haben gierig ans Futter, vorher eher sporadisch, die finden einfach genug im Becken...
Kleine Wasserwechsel kann man machen oder aber im Rahmen von Altwasser nur verdunstetes Wasser nachfüllen.
Dabei immer die Wasserwerte im Auge behalten. Dann kann man später auch größere Wasserwechsel machen um sein Gewissen zu beruhigen, wie ich.
Immer wieder kh und gh, Nitrat und Nitrit im Auge behalten.
man kann sein Leitungswasser als Dünger nutzen und damit die Werte wieder anheben aber alles sehr behutsam durchführen...
Vor allem langsam, sehr langsam neues Wasser einfüllen! Dabei Dreh ich den Sprudelstein voll auf um das Chlor auszutreiben...
Meine Pflanzen etc sind üppig und ziehen die kh schnell gegen 0. Also hin und wieder gärtnern...
Ich denke kh bis 3 ist ein guter Richtwert.
Bei mir klappt's so prima. pH werte sind meinen Tieren eigentlich egal, von 5,2 bis knapp über 7 haben die schon alles gesehen und tolerieren alles.
Jedoch versuche ich den pH unter 7 zu halten, da sich dadurch kein Ammoniak bilden kann.
So kann man seine Parameter auf natürlichem Wege so einstellen, wie man sie braucht.
Ein Sprudelstein hab ich auch im Becken um den Tieren und den Aeroben Filterbakterien immer den nötigen Sauerstoff zu geben!
Bei großen Becken ist das alles leichter, da das Wasser nicht zu schnell zu stark belastet wird...
Ich hoffe ich kann für Anregungen sorgen!
Probiert's einfach mal aus...
Habe auch erst ein Feingefühl entwickeln müssen aber mein Zuchterfolg mit relativ geringem Aufwand spricht für sich. Bei den ersten 5 Würfen kamen an die 90 Junge hoch!
Und außer Futter und Leitungswasser direkt aus dem Hahn kommt nix ins Becken!