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Schleim im "Nacken" der Garnelen

Alsseun

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Hallo allerseits,

Ich hab vor Kurzem bei einer RF eine Art durchsichtigen Schleim im Nacken bemerkt. Da dachte ich zunächst an ein Schneckengelege =O ... was mir allerdings schon etwas komisch vorkam. Nun habe ich entdeckt, dass einige Garnelen diesen Schleim mehr oder weniger stark im Nacken haben.

Sonst konnte ich keine Symptome beobachten, lediglich sind sie etwas träge, was mit der fehlenden Strömung (Luftpume ist grad in Reparatur) oder der geringen Temperatur (nachts schon zeitweise um 15 ° Celsius zusammenhängen könnte. Auch die eventuell mangels Durchströmung absterbenden Filterbakterien könntens sein.

Aber zumindest ist mir das Symptom noch relativ neu, und deshalb wollte ich mal nachfragen, ob jemand sowas irgendwoher kennt.
Auf dem mittleren Bild ist der Schleim als Schatten, auf den anderen etwas besser erkennbar.

IMG_0877.JPGIMG_0872.JPGIMG_0874.JPG
 
Hallo,

Ist es ein Eifleck? Auf deinen Bildern kann ich leider nichts erkenne. Ich schätze, dass sich deine Garnelen bald vermehren wollen.
 
@Garnelenroboter: Nein, ein Eifleck ist das mit Sicherheit nicht. Er meint das Zeugs außerhalb des Körpers.

Hi Anselm,

bist Du Dir Sicher das es schleimig ist?

schau mal hier:
http://www.crustakrankheiten.de/

ehrlich gesagt, habe ich soetwas noch net gesehen...schaut a bissel wie eine Bakterienkolonie aus....*ratlosguck*

Gruß
Frank

edit:...mano, dass i auch immer so trödel...hab aber auch noch bissel Buch gewälzt...
 
Hm, könnte ev. Glockentierbesatz oder ne Pilzerkrankung sein.

Ersteres wäre nicht so schlimm, zweiteres müßte behandelt werden.

Marc
 
Hi,
das sieht ganz nach Glockentierchen aus.

Du könntest die Wasserwechsel erhöhen und da du schreibst das du wenig Sauerstoff im Becken hast,den Filterauslass höher schieben bzw zusätzlich belüften.

LG Steffi
 
Moin Anselm,

aus der Hüfte bei diesen Aufnahmen: Schon ein deutlicher Befall mit Glockentierchen - Steffi hat schon Maßnahmen genannt.
 
Also, wenn´s net wirklich schleimig ist, tät ich auch auf Glockentierchen tippen...;)

nimm mal ne Lupe, und vergleiche dann mit Bildern welche Du unter "Glockentierchen" findest...

...mit unter ziehen sich Glockentierchen bei Berührung zusammen, so dass sie wie ein winziger Punkt erscheinen...

Gruß
Frank
 
Hallo und vielen Dank an alle Antworter!

Ich bin mir nun fast sicher, dass es Glockentierchen sind - die "Substanz" sieht zwar schleimig aus, aber ich kann nicht schauen, obs sies wirklich ist, da ich die Garnelen nicht erwische :P
Auf jeden Fall zieht sich dieser "Schleim" tatsächlich zusammen bzw. ändert ein bisschen die Gestalt, wenn eine schnelle Bewegung der Garnele stattfindet. Ein Knäuel ist sogar abgefallen, als ich eine Garnele erschreckt hab. Lupe hab ich leider keine zur Hand, man kann jedoch mit bloßem Auge erkennen, dass der "Schleim" aus sehr kleinen Pünktchen zusammengesetzt scheint.
Sachen gibts 0o
 
Moin Anselm,

würde das Problem im Auge behalten - stärkerer Befall wäre mit Sicherheit für die Garnele als störend zu betrachten. Da sich diese Wimpertierchen überwiegend von Bakterien ernähren, könnte ein stärkerer Wasserwechsel und ein zusätzlicher Sauerstoffeintrag über Belüftung, wie Steffi schrieb, zumindest das Freiwassermilieu verändern - natürlich solltest Du evtl. Verschiebungen bei den Wasserwerten dabei gering halten.

Mittelfristig wäre ggf. bei stärkerer Mulmansammlung ein oberflächliches Absaugen ratsam - kenne Dein Becken aber nicht.
 
Moin,

kurzer Nachtrag, da ich eine entsprechende PN erhielt ...:

Prinzipiell rate ich bei starkem Glockentierchenbefall im Hinblick auf Dekapoden zunächst von irgendwelchen Behandlungen mit jodfreiem NaCl (Konzentration bis zu 0,6%, max. 7 Tage) oder einem eintägigen Bad in einer 20mg/l Formaldehydlösung - oder gar einer Kombination von beidem - ab.
Diese Vorgehensweise ist absolut nichts für Einsteiger, mit hohem Risiko behaftet und meist völlig unnötig, zumal sie eine Ableitung aus der Fischhaltung darstellt.

Grundsätzlich sollte zunächst die Ursache gesucht werden, und die stellt sich in 90% der Fälle als recht simpel dar.

Es gibt mehrere Arten von Glockentierchen oder Säulenglöckchen - z.B. kann man Vorticella oder Zoothamnium meist recht gut an der Fähigkeit erkennen, dass sich die Kolonien zusammenziehen können - der Gattung Epistylididae scheint diese Fähigkeit im Stiel zu fehlen. Ein stärkerer Befall wird irgendwann natürlich auch die Tiere schwächen.

Grundsätzliche Maßnahmen, neben dem oben erwähnten stärkeren Wasserwechsel und einer Belüftung, sind durchaus in einer Minderung des Nährstoffangebotes im Wasser zu suchen (Reduzierung der Eutrophierung durch organische Belastung). Ebenso kann eine leichte Absenkung der Temperatur Erleichterung bringen, bis die anderen Maßnahmen greifen. Liegt ein hoher Biologischer Sauerstoffbedarf (BSB) vor - der aus der Abwasserüberwachung bekannte BSB5-Wert - so sollte auch hinsichtlich einer Sauerstoffzehrung der Filter (z.B. sehr lange laufende HMF) überprüft werden. Evtl. bringt auch hier eine sanfte Spülung in Altwasser (anschließend im Becken nochmal einen kräftigen TWW durchführen, um den mit Mikroorganismen behafteten "Schweb" aus dem Becken zu entfernen) eine spürbare Reduzierung der Mikroorganismen mit sich.

Hoffe, es war dienlich ...
 
Hallo,

es wurde soweit ja schon alles wichtige geklärt. Bei anhaltend starkem Auftreten von Glockentierchen würde ich eventuell darüber nachdenken, die Keimdichte mit einem UVC-Entkeimer zu reduzieren (dieser sollte aber dauerhaft zum Einsatz kommen, nicht einfach gelegentlich mal zugeschaltet werden. Auch sollte er nicht unterdimensioniert sein). Damit werden den Glockentierchen die Nahrungszufuhr vermindert.
So ein Entkeimer nützt allerdings wenig, wenn nicht auf die übrigen Maßnahmen geachtet wird. Vor allem die Sauerstoffzufuhr darf nicht zu gering sein.

lg
P.
 
... würde ich eventuell darüber nachdenken, die Keimdichte mit einem UVC-Entkeimer zu reduzieren (dieser sollte aber dauerhaft zum Einsatz kommen, nicht einfach gelegentlich mal zugeschaltet werden. Auch sollte er nicht unterdimensioniert sein) ...

Aloha P-(Diddy) ... ;) ...,

genau das sehe ich im dauerhaften Einsatz sehr zwiespältig - als temporäre Behandlung ja, aber die Energie eines UV(C)-Wasserklärers reicht aus, die Chelatoren von Düngern zu zerstören, so dass Düngung + UV für die Tonne ist.
Was dann wieder in der Folge Ungleichgewichte im Pflanzenwachstum verursacht usw.
 
Ahoi Bauter,

der Zusammenhang mit den Chelatoren war mir bisher nicht bekannt. Gibts da Angaben zur Leistung der Brenner und Durchflußgeschwindigkeit, ab welcher es dazu kommt?

lg
 
Moinsen,

mir nicht bekannt (bin aber kein EDTA-Junkie, das ist bei uns nur "Randgebiet"), aber der natürliche UV-Anteil im Sonnenlicht kann bei einigen Komplexbildnern schon ausreichend sein, dass hängt aber hauptsächlich vom Partner im Komplex ab (z.B. Metalle). Die "Memme" ist da immer das allseits beliebte Eisen, auch in der freien Natur bei natürlichen Chelatoren ...
Insofern erachte ich die Leistung aller hü. UV-Klärer hinsichtlich "Zerstörung" als ausreichend ...
 
hhm, ich würde jetzt spontan mutmaßen, dass die Einwirkung der UV-Strahlung beim Entkeimer zu kurz ist. Aber werd mal bei Gelegenheit in der Richtung nachforschen, wäre ja wirklich nicht gerade förderlich. Danke für den Tipp ;)
 
Hoi,

vlt. liefert dies und das einige Ansätze für weitere Recherche ...

Ansonsten gibt es, meine ich, noch Arbeiten von Ershov/Seliverstov bzgl. dieses Themas ...

Natürliche Chelatoren sind noch wesentlich empfindlicher (Eiweiße, DOC) und Du darfst nicht vergessen, dass diese auch im Aquarium eine sehr große Rolle spielen, z.B. dem Entgegenwirken der Mineralisation von Abbauprodukten.
 
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