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Dünger, pro&contra.

Skalarbrasil

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Garneleneier
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Hallo liebe Garnelenhalter.
Wollte mal in die Runde fragen ob Ihr Dünger in euren Nano Becken einsetzt oder ob ihr es lieber laßt?
Überwiegen die negativen Eigenschaften des Düngens bei haltung von Hochzuchtgarnelen auf die Tiere oder kann man sagen Düngerzugabe hat keine Auswirkung auf die Tiere?
Würde mich auf eure Meinungen bzw. Erfahrungen freuen.:D
Lieben Gruss
Jens
 
Hi

Wer Dünger kauft, hofft und glaubt auch, dass er wirkt. Ob das wirklich und immer so ist, muss bezweifelt werden. Denn das Wachstum der Pflanzen wird nicht nur vom Dünger bestimmt, sondern stets von dem, was am Knappsten ist: Gesetz vom Minimum. Das heißt: Licht, CO2, Wärme, Strömung und vielleicht noch andere Dinge müssen übereinstimmen. Die andere Frage ist: ist das nötig? Es gibt Leute die den Rasen dauernd düngen und dann über das Rasenmähen lamentieren. Und es sind oft dann die falschen Pflanzen, die das Becken dann zu wuchern, sodass man dauernd stutzen muss. Im Aquarium kann auch ein geschlossener Kreislauf der Stoffe entstehen, bei dem die Ausscheidungen der Tiere von Bakterien zersetzt werden, wodurch wieder Pflanzendünger entsteht. Was wir als Tierfutter reingeben, holen wir als Pflanzenzuwachs raus.

MfG.
Wolfgang
 
hallo,

hierzu sollte mann einfach mal etwas über biologie und allgemeines pflanzenwachstum nachlesen, dann versteht mann, was pflanzen zum wachstum denötigen. jede pflanze benötigt auch nährstoffe ...

aber wer angst hat mit überdüngund, der sollte doch einfach mal aquafim verwenden, dies ist ein düngesystemträger, der absolut sicher ein überdüngen verhindert und trotzdem 24 stunden am tag nährstoffe zur verfügung stellen kann.

vg rené
 
Hi René

Natürlich benötigt eine Pflanze Nährstoffe (eigentlich Nährsalze, den Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße benötigt sie nicht). Das Vertrackte ist nur.: jede Pflanzen-Art wieder anders. Volldünger sind immer ein Kompromiss der Bedürfnisse, d.h. je nach Pflanzen-Art wird immer die eine oder andere Komponente übrigbleiben. Darum macht auch nichts falsch, wenn man normalen Blumendünger flüssig in der 10 fachen Verdünnung im Aq verwendet (aber keinen, der Guano enthält). Nur bei einer Monokultur können Fachleute einigermaßen "gezielt" düngen. Nun kann man mit dem käuflichen Dünger nicht viel falsch machen, da er ohnehin ziemlich stark verdünnt ist.
Würde man den Nährsalzinhalt auf 50 kg Blaukorndünger hochrechnen, so müsste der weit über tausend Euro kosten. Wer Ton oder Lehm hat, kann auch je ein Blaukorn in eine Lehmkugel einschließen, diese trocknen lassen, und sie später in den Wurzelbereich von Solitärpflanzen drücken. Wer´s leichter haben will, der nimmt dafür Düngestäbchen.

MfG.
Wolfgang
 
Hallo

Ohne den richtigen Dünger läuft jedes Pflanzenbecken richtig gegen die Wand.Natürlich müssen auch CO2 und das Licht passen.

MfG

Marc
 
hallo,

mann muss es nicht übertreibe, also nicht falsch verstehen, aber komplett ohne gehts halt nicht.
ausserdem sind in düngern auch viele mineralstoffe und spurenelemente drinnen, welche auch den bewohnern nicht schaden. sondern dann wieder als extra calcium beigabe verabreicht werden.

also wer wie gesagt komplett sicher gehen möchte ohne gefahr für irgendwelche bewohner liest mal nach aquafim!!!

vg rené
 
Hallo,

warum sollte es ohne Düngung nicht gehen? Es kommt da am ehesten auf die Pflanzen an, manchen reicht vollkommen was die übrigen Aquarienbewohner ausscheiden, bei anderen hingegen müssen alle Faktoren absolut stimmen ansonsten gehen sie ein. Dergrößte limitierende Faktor dürfte dabei in meinen Augen die Beleuchtung sein, das, was bei den meisten Aquarien standardmäßig dabei ist ist einfach für ein Pflanzenaquarium nicht stark genug. Hier sollten schon mindestens 0.5 Watt pro Liter verfügbar sein, übliche Komplettsets liefern hier gerade mal knapp 0.3 Watt.
Allerdings hat man natürlich die Möglichkeit auf Pflanzen auszuweichen, die nicht so lichthungrig sind, diese wachsen dann auch unter schwächerem Licht und sind im allgemeinen auch anspruchsloser was Düngung und CO2 angeht. In meinem jetzigen Becken ist mir z.B. alles ausser Javafarn, Javamoos und Heteranthera zosterifolia eingegangen. Warum? Nun, die Heterathera wuchert schnell an die Oberfläche und blockiert dadurch den Lichteinfall, dadurch kriegen darunter liegende Pflanzen nur noch wenig Licht. Während der Javafarn und das Javamoos damit wunderbar klar kommen haben sich mein Neuseelandgrad, die Nadelsimse und meine Pogostemon in Luft aufgelöst. Ok, mein Fehler, ich hätte die Heteranthera in Schach halten sollen. Aber daran sieht man, dass trotz Düngung (CO2 + Makro + Mikro) die Pflanzen, die zu wenig Licht gekriegt haben aber an sich etwas mehr benötigen schlapp gemacht haben. In meinem kleinen 12l Becken, dass ich seit über einem halben Jahr nicht mehr gereinigt habe o.ä. (keine Sorge, nur Pflanzen + Schnecken) hingegen wachsen Javamoos und Javafarn auch ohne Düngung während alles andere pflanzliche inzwischen platt ist ;)
 
Hi,

ich handhabe die Düngung nach dem Bedarfsprinzip, will heissen: ich beobachte die Pflanzen recht genau und häufig, so daß es möglich ist festzustellen, wann sie nicht mehr wachsen, dies ist dann der Zeitpunkt der Zugabe von Dünger (Makro + Mikro).
Grundvoraussetzung hierfür sind eine gute CO2-Versorgung (~20 mg/l) und Licht in ausreichender Form, 22W auf 30l, und dazu regelmäßige und großzügige Wasserwechsel >25%.
Damit fahre ich in Nanos gut, ist allerdings nicht auf jedes x-beliebige zu replizieren.
 
sorry, aber welcher fisch scheidet bitte mikronährstoffe aus, wie eisen und kalium!??

das ist doch quatsch!
 
Ich glaube Wolfgang wollte euch mal die "Alte Schule" der Aqoaristik näher bringen aber die ist so umfangreich das man sich eigentlich ne Woche zusammen setzen kann und dann haste vielleicht ein Teilstück drauf davon.
Mein Becken läuft auf die gleiche Art aber wenn man das versucht zu vermitteln und sagt mein Becken braucht kein Dünger die Fische brauchen kein Futter und WW und Wasserwerte sind überbewertet wird man in die Klapse gesteckt :hehe::hehe::hehe:

Und die Mikronährstoffe werden im AQ nur in sehr geringen Mengen benötigt und das kann man als winzige spur zufügen die Fische und die Pflanzen danken es einen mit Gesundheit und prächtigen Wuchs. Und die Algen sowie übermäßige Mulmschichten bleiben einen erspart ebenso wie ständige Todesfälle.

Aber jeder muss selbst entscheiden ob er düngt oder nicht und mit was und wieviel das sind nur meine Erfahrungen und ebenso wie bei Waschmitteln oder anderen Sachen sind sehr hohe dosen angegeben. Die wollen schließlich was verkaufen und davon leben.

Und bekanntlich ist es so "viel hilft nicht viel"

Menno ich glaube ich werde alt mein Vater hat mal gesagt wenn ich anfange das weiter zu geben was er mir als Kind gesagt hat dann werde ich alt :hehe::hehe:

L.G Jayne
 
@ Marc: Ohne den richtigen Dünger läuft jedes Pflanzenbecken richtig gegen die Wand.

Dann sind bis vor etwa 30 Jahren alle Aquarien gegen die Wand gefahren worden. Es gab damals und auch wohl noch heute in den Niederlanden Beckenschauen auf nationaler Ebene. Da brauchte einer unter dreißig verschiedenen Pflanzen gar nicht erst anzutreten. Und das Arrangement lässt alles das weit hinter sich was ich bisher hier im Forum gesehen habe. Und das alles ohne Dünger und CO2 aber mit viel Licht. In einem Aquarium entstehen Düngesalze, CO2 wie auch Spurenelemente aus dem Bodengrund aus den Ausscheidungen der Insassen. Und das sogar mehr, als es braucht, um nur den Pflanzenwuchs aufrecht zu erhalten. Auch in einem solchen Becken nimmt die Pflanzenmasse zu, sodass man hin und wieder lichten muss. Es scheint heute die Meinung vorzuherrschen, man müsse für alles bezahlen: was nichts kostete könnte auch nichts sein. Die Wirtschaft freut das. Wer einwendet, dass auch in der Landwirtschaft gedüngt werden müsse, dem sei gesagt, dass man, um davon leben zu können, eben die Erträge maximieren muss. Diese Notwendigkeit entfällt aber beim Aquarium, wenn man nicht mit den Pflanzen auch Geld verdienen will. Wer düngt die Pflanzen in natürlichen Gewässern?

@ René :sorry, aber welcher fisch scheidet bitte mikronährstoffe aus, wie eisen und kalium!??
Zunächst einmal: jeder!!! Würden sie diese Stoffe nicht ausscheiden, obwohl sie sie mit der Nahrung immer aufs Neue aufnehmen, dann bestünden sie irgendwann mal nur daraus. Übrigens ist Kalium eins der drei Hauptnährsalze und absolut kein Mikronährstoff, bei Eisen kann man sich streiten, weil die benötigte Menge größenmäßig zwischen den Hauptsalzen und den wirklichen Spurenelementen liegt. Aber Eisen ist nach Kalzium und Aluminium das häufigste Metall der Erdrinde, und jeder Sand oder Kies, der nicht schneeweiß ist, enthält mehr Eisen als Pflanzen brauchen. Fast überall muss z.B. Trinkwasser erst von Eisen befreit werden, da es sonst nicht schmeckt.

MfG.
Wolfgang
 
OH!!!! STIMMT Kalium ist ja wieder ein Makronährstoff, bringe die immer durcheinander, auf den düngermitteln steht ja auch immer NPK. dass ich dass immer wieder verwechsle!

es geht hier ja darum , dass mann fische nicht als düngerersatz verwenden kann!!!!

der punkt ist doch ausserdem, dass mann kaum auf eine gezielte zugabe von nährstoffen verzichten kann, denn die meisten garnelenhalter haben ja keine fische im aquarium und darauf beziehend, werden die becken ja auch kaum gefüttert und wo sollten da die ganzen nährstoffe herkommen!

desweiteren hat ja jeder anderes leitungswasser und gerade in weichem wasser sind ja weniger gelöste stoffe enthalten.

also glück dem, der so tolles leitungswasser hat, dass mann nicht düngen bräuchte, aber viele arbeiten doch auch mit osmosewasser und da muss mann halt wieder nährstoffe zugeben.

manche machen ies sogar durch ständiges überfüttern.

vg rené
 
Hallo!
Vielen Dank für diese rege Diskusssion. Ich muss aber Wolfgang darin Recht geben, das nicht alles was früher Praktiziert wurde nicht gleich falsch oder überholt ist.
Nicht jeder moderne Wunderdünger von Heute ist auch sein Geld wert.
Man kann auch mit einfachen Mitteln selber Dünger herstellen und spart sich so eine Menge Geld. Wer sagt einem denn aus was die Komerziellen Dünger hergestellt sind? Ich behaupte mal Eisen ist Eisen und Kalium, Kalium!
Nur weil auf der Flasche jetzt extra draufsteht "Aquariendünger XY" , denke mal man kann auch handelsüblichen Rosendünger und Pottasche nehmen, oder aber Blaukorn in Lehmkugeln. Vielen dank noch mal Wolfgang, ein Supertipp, das kannte ich noch nicht.
Ich denke jeder muss seinen Weg gehen und seine Erfahrungen machen. Wenn er dafür halt viel Geld ausgeben möchte,bitte schön. Ich für meinen Teil denke mir es geht auch mit geringeren Mitteln.
Alte Naturgesetze gelten auch Heute noch.:)

Lieben Gruss

Jens
 
Hallo,
kann Wolfgang nur absolut zustimmen, Licht und passender Besatz, wenn benötigt Fütterung in geringsten Maßen mit gutem, qualitativ hochwertigem (am besten Lebendfutter oder selber hergestellt) und eine große Siedlungsfläche für Bakterien - die man durch ausreichend und geeigneten Bodengrund und durch einen passenden Filter schafft-können auch ohne Dünger und CO2 ein schönes, gesundes, vielfältig bepflanztes Becken schaffen. Beweise dafür gibts genug.
Marc, die Aussage finde ich daher absolut haltlos und problemlos mit funktionierenden und laufenden Beispielen wiederlegbar.
Kann auch Jens nur zustimmen, mit ein wenig Hintergrundwissen über Botanik und Ökologie sollte man eigtl zum Schluss kommen, dass düngen oft genug eine überflüssige, den Verkäufern sehr gelegen kommende Sache ist.
Ich z.b. dünge bis auf seltene zugabe von Eisen sehr wenig und auch wenn nicht Unmengen an Licht genutzt werden, meine Aquarien könnte ich ohne Schäden an Tieren+Pflanzen befürchten zu müssen wochenlang alleine laufen lassen.
Gruß
Sina
 
hallo,

genau mann muss halt in bezug auf sein aquarium den richtigen zusammenhang finden und einfach schauen was die tiere und so benötigen ...

wenn mann die nährstoffen an den besatz anpasst und auch die fütterung und ww mit einbezieht, bekommt mann viel nährstoffe ins aquarium.

vg rené
 
:punk:Hallo zusammen,
an manchen Biotopen in der neuen Welt habe ich schon einige Wasserwerte genommen und da war oftmals ein Leitwert von zehn Microsiemens und weniger, kein Eisen nachweisbar , andere Parameter waren auch nicht nennenswert oder überhaupt nicht vorhanden. Aber da war trotzdem eine dichte Unterwasserwegetation ohne Mangelerscheinungen daher meine ich das man gerade bei solch Kleinbiotopen ( Aquacube ) sehrwohl mit ausreichenden Wasserwechslen sinnvoller " düngt " als mit so mancher Tröpfchenkur.

Es ist warscheinlich auch günstiger.

Gruss Astromaniac :hehe:
 
Hallo René

@desweiteren hat ja jeder anderes leitungswasser und gerade in weichem wasser sind ja weniger gelöste stoffe enthalten.

also glück dem, der so tolles leitungswasser hat, dass mann nicht düngen bräuchte, aber viele arbeiten doch auch mit osmosewasser und da muss mann halt wieder nährstoffe zugeben.

Es ist im Prinzip zwar richtig, dass weiches Wasser mineralärmer ist, es ist es aber nur ärmer an Ca/Mg. Alle anderen Mineralien könnte es enthalten ohne dass es härter würde. Übrigens scheiden alle Lebewesen einen Teil der Mineralien wieder aus, die sie mit der Nahrung aufnehmen, auch Garnelen, allerdings im Rahmen ihrer geringen Größe bzw. ihren niedrigeren Stoffwechsels.
Was heißt gezielte Nährsalzzugabe? Sie ist alles andere ans gezielt, denn wir geben sie auf gut Glück oder Gebrauchsanweisung dazu, ohne zu wissen, was eine bestimmte Pflanze braucht bzw. ohne zu wissen, wieviel von dem Mineral noch vorhanden ist. Und was zu viel war, wird beim nächsten Wasserwechsel mit "entsorgt"
Es ist schon ein bisschen schizophren, wenn man erst bei der UO unter Wasserverschwendung die meisten Salze rausholt, um sie dann, wie oben angegeben nach den Gießkannenprinzip wieder zuzufügen. Leitungswasser hat bis zu 50 mg Nitrat, dazu kommen die Nitrate/Ammoniumverbindungen aus den Ausscheidungen oder den Futterresten. Auch Phosphate werden reichlich ausgeschieden, was man an unerwünschtem Algenwachstum am besten merkt. Bliebe höchstens ein Lücke bei Kalium. Sie wäre der begrenzende Faktor, d.h. die Pflanzen würden bis zu einem gewissen Maße wachsen, aber nicht darüber hinaus. Moose leben übrigens in der Natur von dem, was der Regen aus der Luft herausspült, und das teilweise recht üppig.
Wildpflanzen brauchen keinen zusätzlichen Dünger! Und Wasserpflanzen sind - gottseidank - fast alle noch Wildformen, bis auf eine paar mit abweichenden Blattfarben oder -formen, wie z.B. der Windelov Javafarn, der auch nicht so wüchsig ist, wie die Nominatrasse. Wir sehen doch an Seen, dass die, ohne das einer düngen würde, soviel Pflanzenmasse produzieren, dass sie irgendwann verlanden. Einzige Düngerquelle: Tiere, sich zersetzende Reste und aus der Luft gewaschene Stickoxide und CO2. Den Rest liefert der Seeboden. Das gleiche Phänomen hat man beim tropischen Regenwald.
@Jens: Wenn wir Rosendünger nehmen, sind die Salze in einer anderen Zusammensetzung drin. Aber unsere Wasserpflanzen holen sich schon raus, was sie brauchen können. Mag sein, dass z.B. vom Phosphat mehr übrig bleibt, als bei einem Aquariendünger. Aber auch der ist nur eine Kompromisszusammensetzung, die auf unterschiedlichen Ansprüche, die unterschiedliche Pflanzen nun mal haben,
bestmöglichst eingeht. Das ändert aber nichts daran, dass man auch auf den verziechten kann.

MfG.
Wolfgang
 
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