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Eine traurige Lieferung

MartinH

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Garneleneier
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Hallo,

bisher war ich eher stiller Mitleser, doch nun bräuchte ich euren Rat.

Heute kam eine Lieferung von 16 Blue Dream Garnelen, die Tiere waren in zwei Beuteln in einer Styroporbox mit Zeitungspapier verpackt. Die Händlerin hat die Tiere Mittwoch versendet, heute kamen sie 12:00 Uhr an.

5 Tiere leben, 4 kämpfen noch 7 sind Tod. Der Beutel war etwas mehr als 1/3 mit Wasser gefüllt und als ich den Beutel Aufschnitt, gab es ein „Zisch“ - Geräusch. Zumindest bilde ich mir das ein.

Ich habe zwei Vermutungen: Sauerstoffmangel oder Kälte, es war kein Heatpack dabei und das Wasser hatte 12 Grad, bei 22 Grad Lufttemperaturen am Mittag.

Nun zu meiner Frage:

Die vier Tiere die noch leben, sie liegen auf der Seite oder dem Rücken und bewegen ihre Schwimmbeine. Immer wieder Düsen sie kurze Zeit seitlich oder in Rückenlage durch ihren Behälter. Landet eine mal auf den Beinen, kippt sie irgendwann wieder um. Die vorderen Beine werden nicht bewegt.

Ich habe sich in ihrem Behälter ins Becken gehängt, wegen der Temperatur und einen kleinen Blubberstein für den Sauerstoff. Kann ich noch irgendwas tun? Macht es Sinn sich Hoffnungen zumachen?

Danke schon mal für eure Hilfe
 
Den Händler/Händlerin sofort kontaktieren und auf den Putz hauen! Sowas geht garnicht. Also reklamiere und verlange das Geld zurück oder Ersatz.
Für die Nelen sehe ich schwarze.
LG Winni
 
Hallo,

Würde auch sofort reklamieren. Ich hoffe für dich, daß wenigstens die 5 überleben.

LG

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Reklamieren würde ich auch. Ich hab schon öfters online bestellt, die wurden abends beim Händler mit Go abgeholt und waren morgens 8.00 Uhr bei mir.
 
Unterkühlte wechselwarme Tiere fallen in Stasis. Wärme sie alle (!) ganz langsam (!) auf und schau was passiert (nur deutlich verfärbte Tiere sind tot).

Hast du das Wasser auf Ammonium getestet?

LG
Karin

LG
Karin
 
Hast du das Wasser auf Ammonium getestet

Habe ich eben mal gemacht, dass Wasser wurde von mir zu 3/4 für die Abgewöhnung mit dem Wasser aus meinem Becken verdünnt, der Ammoniumgehalt ist bei 0,1 (Tröpfchentest).

1 Tier war deutlich angefressen und 1 hatte ähnliche Verfärbungen, übrigens die zwei größten Tiere.
Die Tiere sind entsorgt, die anderen 9 Stück hängen in getrennten Behältern in meinem Becken, in der Hoffnung das vielleicht nochmal eine aufsteht.

Vor der Angewöhnung hab ich Stäbchentest gemacht um das wichtigste zu kontrollieren, da war alles iO, bis auf die Karbonathärte mit 15Grad (Stäbchentest misst kein Ammonium). Die Angewöhnung hab ich auch in 75Minuten gemacht, anstatt in 180min. Ich dachte ich muss jetzt zügiger handeln um die 5 vitalen lebenden Tiere zu retten. Denen geht es soweit auch ganz gut, schauen wir morgen mal, das Licht blieb heute aus.

Die Händlerin habe ich angeschrieben, bisher keine Reaktion. Ich habe das erste Mal bei ihr gekauft, es gab bisher keinerlei Kommunikation von ihrer Seite. Ich habe bestellt und bezahlt und am nächsten Morgen kam die Versandbestätigung. Ich war überrascht, wegen dem frühen Versand kurz vorm Feiertag und habe sie nach einer Sendungsverfolgung gefragt. Die bekam ich auch, aber nicht von ihr, sondern von DHL.

Ich denke Sie wird sich noch melden, alles sehr schade.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du die Sendeverfolgung von DHL bekommst, wurde wenigstens das von der Händlerin "richtig gemacht".

Dennoch, mir bestätigt das meine Abneigung, bestimmte "Dinge" (und in meiner Liste stehen lebende Tiere ganz oben) zu bestellen.
Grundsätzlich will ich alles, was ich kaufen will vorher anschauen und nur kaufen, wenn es gefällt.

Dieser Handel kann noch so unglücklich gelaufen sein … eine 2. Chance würde ich nicht mehr geben. :nono:
 
Zuletzt bearbeitet:
In meinem Aquahaushalt befinden sich auch Amphibien, deshalb kann ich Besatz leider nicht im örtlichen Handel kaufen, da diese Tiere mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Keime des Chytridpilzes (BD) tragen würden.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Chytridpilz

Dieser Pilz ist für Fische und Wirbellose ungefährlich, für meine Axolotl können sie allerdings tödlich enden. Da ich mehrere Becken habe und nicht für jedes Becken getrenntes Zubehör und die strenge Disziplin der Trennung habe, bin ich sehr darauf Bedacht nur aus BD- freien Bestand zuzukaufen.

Das funktioniert allerdings seltenst regional, da die breite Masse der Fisch- und Wirbellosenhalter nicht für dieses Thema sensibilisiert ist. Bei jedem Wasserwechsel landet dieser Erreger in den offenen Kreislauf und gefährdet unsere heimischen Amphibien.
 
Das tut mir Leid für dich und natürlich besonders für die Garnelen :( Ich drücke die Daumen, dass sie es schaffen! In den Nächten wird es noch recht kalt, die Tierchen dann über einen Feiertag ohne Heatpack zu verschicken ist wirklich verantwortungslos vom Händler.
 
Ich habe zwei Vermutungen: Sauerstoffmangel oder Kälte, es war kein Heatpack dabei und das Wasser hatte 12 Grad, bei 22 Grad Lufttemperaturen am Mittag.
Ich bin mir ziemlich sicher das keine von beiden zutrifft, ich habe die Sendung nicht gesehen aber 1 Drittel Wasser 2 Drittel Luft, nicht mehr als 10 Tiere pro Beutel, kein heatpack, Versand per DHL ohne Express das sind genau die Eckdaten wie ich meine Tiere auch versende und die kommen alle lebend an, auch wenn sie mal 3 Tage unterwegs sind. Im Gegensatz zur vorherrschenden Meinung ist ein heatpack so ziemlich das gefährlichste was man in eine Sendung mit Wirbellosen packen kann, ich habe etliche Sendungen gesehen wo der heatpack die Tiere tot gekocht hat.
@MartinH, Warum in Deiner Sendung so viele Tiere tot waren kann ich aus Deinen Posts nicht herauslesen.
 
Es ging mir auch ehrlich gesagt nicht um den Grund, ich war ganz froh über Karin‘s Tipp - Ähnliches hatte mir die Verkäuferin gestern Abend noch geraten. Leider hat es alles nichts genutzt und die 11 Tiere sind nun definitiv Tod.

Die 5 Überlebenden Tiere scheinen bei bester Gesundheit zu sein, sehr schöne leuchtend blaue Tiere. Vielen Dank für eure Hilfe!

@cheraxfan es waren 16 Tiere in einem Beutel, der Beutel war doppelt, da hab ich mich bissel doof ausgedrückt. Aber stabile und unbeschädigte Styroporbox und alles ordentlich mit Zeitung ausgefüllt. Das mit dem Heatpack darfst du mir aber gerne erklären, warum ist das so gefährlich?
 
Muss Hans vollkommen zu stimmen. Ich bin auch der Meinung mit dem Heatpack, bei diesen Temperaturen würde ich keine mehr einsetzen. Bei diesen Temperaturen können diese viel zu hoch aufheizen. Ich versendete auch vor 14 Tagen. Als sie angekommen sind lagen auch 50% der Tiere unten. Der Käufer legte den Beutel, so wie ich es ihn sagte, 2 Stunden auf den Küchentisch erst bevor er die Tüte ins AQ hang. 100% fitte Tiere danach! 16 Tiere imBeutel ist normal auch kein Problem!
 
Also habe ich falsch gehandelt, indem ich den Beutel direkt geöffnet habe?
 
Gibt es irgendwo ein Guide, falls mir das das nächste Mal passiert?
Was ist den „langsam“ und was ist „schnell“?

Die Tiere lagen 1,5 Stunden auf dem Tisch, dann bin ich heim gekommen und habe sie umgefüllt. Dann der mittelgroße Schock und nach ca. einer weiteren halben Stunde habe ich mit der Tröpfchenmethode angefangen.

Ich gebe ehrlich zu das ich zu diesem Zeitpunkt davon ausging, dass die 11 Stück Tod sind. Eine war es mal definitiv, sie war angefressen. Ich habe dann den Tropfen beim tropfen zugeschaut und Angst um die 5 restlichen Tiere bekommen, weshalb ich parallel immer mal wieder mit der 3 ml Spritze Beckenwasser zugeführt habe. Nach ca 1,25h hatte ich das ursprüngliche Wasser mindestens verdreifacht und die 5 lebenden Tiere ins Becken entlassen. Ich sollte dazu sagen, dass ich nur sehr 200ml von dem alten Wasser in dem Becher gelassen habe, bevor ich anfing. Ich weiß das es zu schnell war, aber ich wusste ja nicht was der Grund war, vielleicht war etwas mit dem Wasser, was mir der Stäbchentest verschweigt. Und ich wollte die restlichen 5 nicht auch noch verlieren.

Nachdem ihr und die Verkäuferin mir das mit der Schockstarre erklärt habt, habe ich den Becher mit den „toten“ Tieren in das Becken gehangen, damit die Temperatur weiterhin erhöht wird. Das war etwa 5 Stunden nach der Angewöhnung.
 
Jetzt aber mal ernshaft es ist doch nicht das bestreben eines Züchters die Tiere so zu verschicken das sie in Schockstarre ankommen? Sollte man die Tiere nicht möglichst so schicken, dass sie alle fit und lebendig ankommen. Hatte damals oft Tiere von privat und da waren auch mal welche 5 Tage unterwegs und sie kamen alle lebendig und fit an, da der Züchter sie super verpackt hat.
Meine letzten Garnelen kamen auch mit Heatpack. Sowas wie die Geschichte hier ist mir in all der Zeit noch nicht unter gekommen und glaubt mir ich hab damals sehr viele Garnelen online gekauft.
Jetzt dem Themenstarter die schuld zu geben, dass er was falsch gemacht hat find ich nicht so klasse man sollte eher mal den Züchter hinterfragen.
Schockstarre hab ich erst einmal bei einer Fächergarnele erlebt und da war mein Aquarium zu kalt das war mein Fehler aber das hier :nono:
So sorry aber das musste ich mal los werden.
 
Hi Martin,

wenn sie 1,5 Std. bei Raumtemperatur gelegen haben, kann es das nicht gewesen sein.

Wenn der Beutel mit Druckluft befüllt war, kann es auch am Druck oder an der Gaszusammensetzung gelegen haben.
Wenn von Anfang an ein totes Tier dabei war, kann das Wasser gekippt sein.
Du wirst das nicht mehr ergründen können.

Mach dir auf jeden Fall keine Vorwürfe - dein Fehler war es sicher nicht!

LG
Karin
 
Hallo Evelyn,
ich hatte gar nicht den Eindruck, das jemand Martin "die Schuld" gibt ...

Es geht hier nicht um Schockstarre, sondern um Kältestasis - eine Funktionalität von Wechselwarmen um Kälteperioden zu überstehen. Sie fahren schlicht ihren Stoffwechsel herunter und bekommen nicht mehr viel mit - auch nicht den Stress der Reise.
So gesehen ist das zum Verschicken möglicherweise sanfter als wenn sie "voll da" sind.

LG
Karin
 
Hi Karin,

Sie fahren schlicht ihren Stoffwechsel herunter und bekommen nicht mehr viel mit - auch nicht den Stress der Reise.
das klingt logisch.
Durch reduzierte Stoffwechsel wird zum Einen der Sauerstoffverbrauch der Tiere reduziert und zum Anderen wird weniger ausgeschieden, was in der Folge das Wasser weniger belastet und damit ebenfalls den Sauerstoffverbrauch reduziert. (In die Tüten kann man ja immer noch Sauerstoff füllen -> ca. 5-fache Sauerstoffmenge im Gas im Vergleich zu Luft)
Die Frage, die ich mir stelle, ist allerdings, wo dabei die Grenztemperatur liegt.
Des weiteren frage ich mich, wie schnell die üblichen Styroporboxen bei verschiedenen dT auskühlen.
Das Auskühlen ließe sich noch deutlich verlangsamen, wenn man den freien Platz mit komplett wassergefüllten Tüten gleicher Wassertemperatur auffüllt, da Wasser im Vergleich zu Luft eine sehr viel höhere Wärmekapazität hat, der Wärmeverlust über die Box aber gleich bleibt.
Der Faktor des Unterschiedes der spezifische Wärmekapazität Luft/Wasser ist ca 4000!!!
Kostet halt etwas mehr Porto, aber man läuft nicht Gefahr, dass einem die Heatpacks den Inhalt garen.

Schönen Gruß
Markus
 
Hallo Markus,

die Grenztemperatur ist von so vielen Faktoren abhängig (Gattung, Art, Gesundheitszustand, Dauer ...), dass man sie sicher sehr individuell definieren muss.

Wenn ich beruflich Lebendorganismen verschicke, kommen Salzpacks mit der gleichen Ausgangstemperatur mit in die Box. Das ist das Optimum. Die Wasseridee hilft auf jeden Fall, mich würde nur die dadurch erzeugte Bewegungsenergie stören. Ich könnte mir vorstellen, dass das den Stress für die Tiere erhöht (aber vielleicht schätze ich das auch falsch ein).

LG
Karin
 
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