Get your Shrimp here

Projekt: 700 Bienengarnelen-Nachkommen in kurzer Zeit

Die Frage empfinde ich schon auch komisch. :confused:
Die wievielte Generation (mit Inzucht) man im Aquarium hat, kann man doch gar nicht wissen, wenn man einen unbekannten Stammbaum gekauft hat.
binenneulich hat erst dieses Jahr aus 3 Quellen ihr 112-Liter-Becken mit Bienengarnelen bestückt. Ihrem Bestand, den sie in der Farbe nicht qualitativ genug fand hat sie neue Tiere aus dem Versand hinzu gefügt. Zeitgleich noch Tiere aus dem privaten Kreis. Deshalb mein Kommentar, daß sie noch nicht über Inzuchtschäden mitreden kann.

Wer sie nicht aus dem vorherigen Forum kennt, kann unsere Vorbehaltlichkeit ihr gegenüber nicht verstehen. Daher rühren auch die Mißstimmungen die manche ihr gegenüber mehr oder weniger offen zeigen. Dafür habe ich Verständnis.

Es wäre gut, wenn @Binenneuling sich hier mal outet wie lange sie überhaupt Bienengarnelen pflegt und nach welcher Zeitspanne sie ihre Zusammenführung von Tieren aus 3 Herkünften vollzogen hat. Dann würde unsere (wir von drüben) etwas vorbehaltliche Haltung ihr gegenüber wenigstens von Bienenkennern etwas verstanden.
 
Sich solche "Trojanischen Pferde" dann zu einem Jahrelang gut selektierten Stamm zu setzen- "absolut kontraproduktiv"
Gruß
Tim

Hallo ShrimpTim,
das Mischen würde ich auch nicht mit irgendeinem Tier, dessen "Stammbaum" ich nicht kenne, starten. Besonders dann nicht, wenn das Zuchtbecken wie in meinem Fall nicht 40-50 Tiere beherbergen würde, sondern mehr.
Es gibt Red Bees, die teuer sind, so dass man sie nicht in Gruppen kaufen kann/möchte, für die man aber dennoch eine Urkunde erhält, beispielsweise von Skyfish. So eine Mischung mit 10 besten aus dem eigenen Bestand wäre meiner Meinung nach überlegenswert.
 
Habe mich dabei auch auf den Post von Gyuri bezogen in dem er schreibt das man ja nicht weiß in der wievielten Generation sich die Garnelen befinden wenn man sie kauft. Der Ausgangspunkt ist i.d.R. wenn man sie erhält bzw. ein Becken damit besetzt.
Es kommen weiterhin neue Generationen von den Elterntieren der F1-Generation, wenn die 1. und zweite Generation produzieren. Je nachdem, wie viele Garnelenbabies von allen Generationen schlüpfen und hochkommen, vervielfach sich das exponentiell (nicht linear/proportional). Es läuft dann wie bei den Mäusen ab Deshalb liegt Gyuri hier nicht verkehrt, das es unüberschaubar wird.
Man hat meiner Meinung nach aus dem Grund bei einem großen Zuchtbecken viel mehr Möglichkeiten, vor allem wird man schneller seine Zuchtziele erreichen. Ich kann mich aber auch irren.


@Katzenfische Vielleicht suggeriert mein Nickname, als wäre ich gerade aus dem Ei geschlüpft, was die Aquaristik anbelangt.Vielleicht hat es deswegen zu Konfrontationen geführt.
Ich hatte schon mit 6 Jahren mein erstes Aquarium und von daher auch ein gutes Verständnis für die Aquaristik. Was die Bienengarnelen aber angeht, muss ich sagen, dass das um ein Vielfaches schwieriger ist. Ich lerne immer noch jeden Tag dazu und denke nicht, dass ich in 10 Jahren ausgelernt habe.
Zu deiner Frage bezüglich der Zusammenführung von verschiedenen Garnelenstämmen: Es war genauso, wie ich es im damaligen Forum beschrieben hatte. Alle Stämme habe ich mit Hilfe von ShrimpFit zusammengeführt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @Mephistopheles, das sehe ich auch so, einige Dinge sind festeingefahren. Am Anfang waren nur Deutschland, Japan und Taiwan die Länder, wo Zwerggarnelen beliebt sind. Ich kann mich noch daran erinnern, als ich mit den Garnelen anfing und von Bekannten gefragt wurde: "Wie lange dauert es bis sie ausgewachsen sind?". Meine Antwort, dass sie bereits ausgewachsen sind, verursacht Unverständnis, wo der Reiz bei so wenig "Fleisch" liegen soll.

Mittlerweile ziehen auch nehr Länder nach, so dass der Kreis der Garnelenhalter immer mehr zunimmt. Man erfährt immer Neues und Dank des Internets und moderner Technik ist die Haltung auch zunehmend einfacher.
 
Zu deiner Frage bezüglich der Zusammenführung von verschiedenen Garnelenstämmen: Es war genauso, wie ich es im damaligen Forum beschrieben hatte. Alle Stämme habe ich mit Hilfe von ShrimpFit zusammengeführt.
Mein Post, die Nr. 21, enthält keine Frage.

Das mit dem ShrimpFit wissen die hier die nicht drüben waren aber nicht.

Und sei doch so gut und oute hier seit wann Du Garnelen und seit wann Du Bienengarnelen pflegst.
 
Hallo,

ich klinke mich mal ganz kurz ein:

Hallo @Mephistopheles, das sehe ich auch so, einige Dinge sind festeingefahren. Am Anfang waren nur Deutschland, Japan und Taiwan die Länder, wo Zwerggarnelen beliebt sind. Ich kann mich noch daran erinnern, als ich mit den Garnelen anfing und von Bekannten gefragt wurde: "Wie lange dauert es bis sie ausgewachsen sind?". Meine Antwort, dass sie bereits ausgewachsen sind, verursacht Unverständnis, wo der Reiz bei so wenig "Fleisch" liegen soll.

Mittlerweile ziehen auch nehr Länder nach, so dass der Kreis der Garnelenhalter immer mehr zunimmt. Man erfährt immer Neues und Dank des Internets und moderner Technik ist die Haltung auch zunehmend einfacher.


Diese Aussage geht, meiner Meinung nach, an der Wirklichkeit vorbei, denn wenn man sich schon länger mit der Garnelenhaltung beschäftigt, dann hat man den Garnelenhype entweder in Gänze oder auch noch im Ausklingen miterlebt.
Jetzt zu sagen, dass Garnelen langsam in Mode kommen ist daher, etwas unverständlich.

Die Garnelenszene ist inzwischen deutlich hinter dem Gipfel angelangt, das sieht man allein schon an der Abnahme von Foren, Publikationen oder Championaten. Davon gab es mal richtig viele. Es gab sogar Shops, deren ganzes Sortiment nur aus Garnelen bestand. Etwas, wovon heute kein Shop mehr allein existieren kann.

Oder wenn man sich einmal die Namen der Züchter hochwertiger, aus Asien importierter Stämme ins Gedächtnis ruft, die jeder alte Hase kennt, oder sogar noch in seinen eigenen Becken seit fast 10 Jahren pflegt, die aber bei den jüngeren Garnelenhaltern unbekannt sind.

Viele dieser Halter/Züchter waren hier im Forum auch sehr aktiv, sind es aber heute nicht mehr bzw. sind stille Leser, da die für sie spannenden Fragen in den Foren heute nicht mehr diskutiert werden, bzw. der Erfahrungsaustausch wie er beim Betreten von Neuland, und das war es damals, erforderlich war. Und mal ehrlich: Zum drölftausendsten Mal die Wasserwerte für Neocaridina aufzuschreiben, weil ein Anfänger, anstatt den Leitfaden und den Artensteckbrief zu lesen, lieber einen Thread aufmacht, der nach 2 Posts dann verwaist, ist auch nicht so spannend, wenn man in seiner eigenen Anlage schon seit Jahren deutlich weiter ist.

Heute funktioniert Garnelenhaltung schon einfach und fast nach Fahrplan, da es alle Hilfsmittel bereits gibt. Wenn es nicht funktioniert, liegt es meisten an den Haltern, die es sich zu einfach machen und glauben auch die Sorgfalt weglassen zu können bzw. so von sich eingenommen sind, dass sie meinen alles völlig anders (und natürlich viel besser) machen zu müssen.
Manchmal gehen Dinge aber auch schief, weil es simples Pech war.

Ich sehe an diesem Thread hier allein schon die Zahl 700 kritisch, denn es geht (anders als in der kommerziellen (Speise)garnelenzucht) nicht um Ausbeute oder marktwirtschaftliche Gesichtspunkte, wenn man dieses Hobby züchterisch ernsthaft betreibt.

Wenn man mal in die Anlagen von Züchtern geht, die die Zucht aus Liebhaberei, abseits kommerzieller Überlegungen betreiben, so wird man feststellen, dass es in den Becken mit den Hochwerttieren sehr leer zugeht. Nicht, weil diese Züchter nicht auch mehr Tiere züchten könnten, sondern weil sie sehr strenge Selektionsmaßstäbe anlegen. Außerdem ist Garnelenhaltung so einfach geworden, dass man selbst Taiwaner für unter 5 € das Tier bekommt (Ich habe für meinen Taiwanerstamm damals noch 25€ pro Tier bezahlt). Und was waren damals Tais der Traum schlafloser Nächte eines manchen, finanziell nicht so liquiden, Garnelenhalters.

Was bedeutet das also für mich? Ganz einfach: Ich betreibe meine Becken so, dass meine Stämme sich selbst erhalten bzw. minimal wachsen, da ich keine Neigung verspüre meine Tiere, eben weil es sie inzwischen in großer Zahl am Markt gibt, zu verramschen. Das Geld ist mir dabei eigentlich ziemlich egal, obwohl es natürlich während des Tai-Hypes für 2-3 Jahre sehr angenehm war, dass sich das Aquaristikhobby selbst finanziert hat, sondern weil es doch eine Wahrheit ist, dass der Respekt und die Sorgfalt im Umgang mit den Tieren bei den Meisten abnimmt, je weniger sie investieren mussten.

Früher konnte man den Preis eine Tiers auch "Schutzgebühr für das Tier" verstehen, das funktioniert heute leider nicht mehr so gut. Unabhängig davon verschenke ich immer noch gern mal Tiere an einen Einsteiger (Schüler) aus meinem Umfeld, wenn ich das Gefühl habe, dass es den Tieren dort gutgehen wird, und ich dem Einsteiger den Start erleichtern möchte.

In Anbetracht der ganzen historischen Entwicklung, die ich mir in gut 10 Jahren aktiver Garnelenhaltung und fast 7 Jahren als Moderator hier im Forum anschauen durfte, bin ich inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Garnelenhaltung inzwischen hinlänglich abgesteckt und belegt sind.
Auch ist alles erforderliche Zubehör in guter Qualität und preislich erschwinglich marktverfügbar.

Natürlich kann man sich jetzt als Neuling selbst einen Meilenstein setzen (und wenn es 700 Garnelen sind), den man für sich gern erreichen möchte, aber ob das automatisch bedeutet, dass man jetzt die Garnelenhaltung revolutionieren kann, weil man ja alles anders, besser, genauer, machen wird, als alle erfolgreichen Halter und Züchter davor, sei einmal dahingestellt.

Ich glaube nicht wirklich, dass die Züchter, die vor Jahren teilweise noch Japan-Stämme zum Preis eines Gebrauchtwagens direkt und auf eigenes Risiko importiert und erfolgreich weiter gezüchtet haben so falsch lagen.



VG vom Himalaya


Yeti
 
Hallo TheYeti, dass die Garnelenshops, die nur physisch vor Ort existieren, am Aussterben sind, hat sich schon lange abgezeichnet. Das betrifft aber nicht nur diese Garnelenläden, sondern der Einzelhandel allgemein ist am Aussterben und das nicht nur wegen Corona. Alles, was auf Urbanität aufgebaut ist, erlebt zum Teil den harten Ellbogencheck zu spüren. Das Internet regiert. Es klingt blöd aber wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

Dass den Online-Garnelen-/Aquaristikshops gerade die Budentür eingerammt werden (Umsatz ohne Ende), das kriegen nur wenige mit.

Ich war auch der Annahme, als ich mit den Garnelen anfing (das war vor ca. einem Jahr und hier empfinde ich nichts Schlimmes dabei, wo man sich outen müsste, wie Katzenfisch es bezeichnet hat), dass alles, was Garnekenhaltung und Züchtung anbelangt, bereits abgesteckt wäre, wie du es geschildert hast. Das, was einem Anfänger in Foren erzählt wird, ist docj schon sehr unterschiedlich. Die Meinungen in der Garnelenhaltung gehen oft sehr stark auseinander, wie beispielsweise: PH-Werte würden keine Rolle spielen, bis hin zu PH-Wert gegen 7 anheben bei Soil-Einsatz, was ja auch ok ist, da es Meinungen sind. Ich finde es schade, wenn aber durch die Anonymität des Internets die Grenzen überschritten werden und dann kein vernünftiges Kommunizieren mehr möglich ist.

Ob der Hype schon weg ist oder gerade dabei ist auszuklingen, vermag ich nicht zu beurteilen. Wie du richtig beschrieben hast, ist die Haltung von Bienengarnelen heutzutage wesentlich einfacher geworden. Nur die Leute, die Probleme haben, melden sich. Die sieht und hört man. Diese bekommen Ratschläge, die nicht funktionieren, vielleicht falsch sind, vielleicht auch nur Pech, jedenfalls geben diese Leute nach einigen Anläufen schließlich auf. Von denen hört man nichts mehr. Abet es gibt auch Leute, die an die richtigen Informationen gelangen und haben nur wenig Probleme. Von denen hört man auch wenig, sie kaufen selbstverständlich auch nicht permanent Garnelen nach, weil keine sterben oder sogar sich stark vermehren.

Das mit dem Schutzgebühr empfinde ich auch als sehr traurig, wenn Tiere nur aufgrund ihres Geldwerts weniger umsorgt werden. Was mein hier im Forum genanntes Ziel bezüglich der 700 Bienengarnelen anbelangt, so ist es langfristig betrachtet nur ein kleiner Meilenstein und einmalig. Ich werde nicht anfangen, mir nur noch 500 Liter Becken einzufahren. Für mich war es aber eine Riesenfreude zu erfahren, wie man es anstellen muss. Die Krönung der Garnelenhaltung ist und bleibt nun mal, dass viele Garnelenbabies hochkommen und der Stamm sich langfristig hält und man viele Zuchttiere zur Auswahl hat.
.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

dazu möchte ich erwähnen, dass gerade solche User wie du zur Anonymität des Internets beitragen.
Du schreibst seit jeher ohne Abschiedsgruß oder einen Namen. Bei dir weiß niemand ob du männlich, weiblich bist oder welchen Namen du besitzt.
 
Hallo babywelsi, die Anonymität ist an sich aus meiner Sicht nicht unbedingt schlimm. Es gibt verschiedene Gründe dafür. Es ist nicht die Anonymität an sich, die ich kritisiere.
 
Ich will mich hier nicht (und auch sonst nirgendwo) als "G'scheithaferl" darstellen … :no:
Wer die Signatur nutzen will, soll das tun und wer nicht, lässt es bleiben.
Auch das Geschlecht m/w/d sollte hier überhaupt keine Rolle spielen.
Ich vermeide es auch "privates" in Fachthemen einzubauen.
Dafür gäbe es hier einen freiwilligen Bereich zur Vorstellung.:sign:
 
Hallo zusammen,

Ich finde es einfach nur noch traurig wie hier ein Thema aus persönlichen missstimmungen kaputt gemacht wird.
Wen es nicht passt, wenn jemand berichtet wie ggf. 700 Garnelen herangezogen werden kann, der kann doch einen anderen Thread lesen. In kommerzieller Züchter geht dadurch sicher nicht pleite.

Ich finde es großartig das zumindest Yeti hier noch Recht neutral bleibt. Katzenfische mag en topic Ersteller nicht. Unueberlesbar. Und ja ich kenne den Thread und das Verhalten aus dem alten Forum.

Es gibt unzählige Post zur Haltung, zur Zucht etc. Macht einer mehr da was aus? Jeder von uns filtert doch eh das raus was er braucht und möchte.

Ich fände es wirklich prima, wenn dieser Kleinkrieg per private Nachricht weitergehen könnte. Es führt zu einer schlechten Stimmung in einem der wenigen, und meiner Meinung nach, besten Garnelenforen die wir noch habe .

Ich lese hier fachlich interessiert weiter. Denn auch das gehört zum Hobby dazu. Der permanente Austausch.

Im übrigen hat jeder seine zweite Chance verdient oder? ;)

VG bine
 
Das Projekt läuft bis jetzt wie erwartet gut. Es freut mich, dass euch das Thema interessiert und werde bald Details zur Methode x schreiben.
 
Hallo, ich hoffe, dass ihr besinnliche Weihnachten hattet oder es gut überstanden habt.

Hier in dem Post möchte ich meine Vorgehensweise zur Methode X im Details beschreiben.

PART 1

Damals beim Verfüttern von ShrimpFit bei bevorstehenden Herausforderungen bzw. starken Stresssituationen für die Bienen, bin ich so vorgegangen:

* 1 Tag vor der Fütterun vor der Führung mit ShrimpFit habe ich nicht gefüttert
* Dann nur ShrimpFit füttern
* dann 1 Tag nach Fütterung mit ShrimpFit wieder nichts füttern
* Danach dann ausgiebig mit normalem Futter füttern

Dabei konnte ich gut beobachten, dass es jedesmal Paarungsschwimmen gab nach einer ausgiebigen, großzügigen Mahlzeit mit dem normalen Futter. Es ist davon auszugehen, dass der Wille der Garnelen zur Fortpflanzung besonders über deren Glückshormone beim Fressen gesteuert werden kann (natürlich müssen andere Faktoren, wie Wasserwerte stimmen). Dies könnte man sich zu Nutze machen. Wie genau?

Viel Futter
= viel Glückshormonenausschüttung
= Paarungsschwimmen

Prima, dann einfach nur noch richtig viel füttern? Das ist jedoch nicht so einfach... denn oft hört man, dass ein schnelles Wachstum durch starke Fütterung leider nicht immer einherginge mit der
Fertigstellung der darunter liegenden Schicht der Ritterausrüstung bzw. der Garnelenpanzer selbst würde härter werden als üblich, was oft zu Häutungsproblemen führe.
Der Grund dafür könnte u. a. einfach in der Zusammensetzung des Futters liegen. Die meisten Futter sind mit einem Nährstoffgehalt ausgelegt, so dass damit täglich gefüttert werden kann, was innerhalb von 1-2 Stunden aufgefressen sein sollte, ohne dass Probleme auftreten. Somit wären sie aber ungeeignet für die Methode X, da die 1-2 Std. Fütterung zu kurz sind.

Aber in der Speisegarnelenzucht wird doch mit sehr proteinreichem Futter gearbeitet und das auch fast jeden Tag. Dort haben die Garnelen keine Häutungsprobleme. Wie passt das denn zusammen? Der Grund : Unter anderem beeinflusst der Leitwert oder besser: die Wasserwerte die Härte der Panzerung. Je härter ein Wasser, desto härter die Panzerung. Ein zu weiches Wasser bewirkt dagegen, dass die Panzerung zu flexibel wird, wie Kaugummi. Das könnte man gut nutzen und die Garnelen bei extrem weichem Wasser auch viel zu füttern, um die Panzerung härter zu machen, das Wachstum der Garnelen zu forcieren und Paarungen anzukurbeln. Durch viel Futter kommt also vermehrt dann auch mehr Glückshormonenausschüttung zustande.
In meinem Becken herrscht aber leider kein PH-Wert von 4.9 (Leitwert 160-180), sondern 5.8 (190 microS). Ich bräuchte also ein Futter, das von den Garnelen gut angenommen wird und viel
weniger Protein enthält (ca. 6-10%) . Es muss sehr lange im Wasser liegenbleiben können, ohne das Wasser zu belasten! Ein Seemandelbaumblatt wäre theoretisch unter Umständenen geeignet. Das Proteingehalt ist aber extrem gering,
um Glückshormone in ausreichender Menge auszuschütten.
Die Garnelen sollten gierig rund um die Uhr fressen können, wann immer sie wollen. Durch Nachforschungen habe ich erfahren, das es dieses Futter gibt. Die Freude war außerordentlich groß:
Es sind die GlasGarten Shrimp Snacks bzw. Snow Flakes von den Logemannis. Dieses Futter ist ursprünglich als Snack/Zwischenmahlzeit gedacht und gibt es auch mit anderen Marken wie Shrimp King.
Die Schneeflocken sind aus
Sojabohnenhaut hergestellt, 100% pflanzlich
und belasten das Wasser kaum. Sie gehen förmlich auf in viele
kleine Teilchen, die aussehen wie Schneeflocken, wenn sie mit Wasser in Berührung kommen, so dass auch schüchterne und kleinere Bienen eine gute Chance haben, viel davon abzubekommen. Das Hervorragende daran ist, dass die Flocken locker 3-4 Tage im Becken liegen bleiben können. Das Wasser wird dadurch kaum beeinflusst.
Die Fressschalen werden mit Schneeflocken so aufgefüllt, dass die Flocken
erst nach 12 Stunden fast aufgefressen sind. Danach wird sofort wieder nachgefüllt mit der Menge für weitere 12 Stunden. Durch die permanente Möglichkeit, an dieses Futter zu kommen, fressen die Garnelen auch permanent 8-10 Stunden am Tag aus den Glasschalen.
Übrigens, die zwei Glasschalen bieten mittlerweile zu wenig Platz für so viele Garnelen, so dass ich beide herausgenommen habe (Schätzungsweise ca. 180-220 und jede Menge kleine und Kleinstgarnelen unter den Moosbergen, Wurzeln und auf dem Filterschaum, so dass mein Ziel bis Februar über 300 Garnelen heranzuziehen, in jedem Fall möglich sein wird). In einer Beckenecke habe ich anstatt dessen den Soil abgesaugt und ihn woanders im Becken verteilt, damit in dieser Fress-Ecke die Aquariumglasplatte zum Vorschein kommt, ca. 15cm x 15cm. So kommen auch viel mehr Garnelen gleichzeitig ans Futter und mit jedem WW kann die Ecke leicht abgesaugt werden.
Ich wünschte, ich hätte den Soilboden nicht schon so dick aufgetragen. 1-2 cm Soil überall hätten optimal gepasst und ich könnte die Schneeflocken komplett am Beckenboden verteilen, ohne Angst zu haben, dass sie zwischen die Soilklumpen fallen und gammeln. Dann könnten auch alle Garnelen noch schneller ran ans Futter. Denn es gibt immer Garnelen, die den Futterstreit mit Artgenossen meiden und sich mit Futterresten auf der Filterpatrone begnügen, die dort angesaugt werden.
Diese erstaunliche Methode X löst bei den Garnelen derartige Glückshormenenausschüttung aus, dass es fast alle 2-3 Tage zu Paarungsschwimmen kommt. Während einige Garnelenweibchen noch Eier unterm Bauch tragen, kann man schon den nächsten Eifleck an ihrem Nacken erkennen, was vermutlich bedeuten wird, dass sie locker bis 5-6x im Jahr Junge kriegen könnten. Es ist so faszinierend, in welcher Stimmung die Garnelen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
PART 2

Auf diese Weise können Bienengarnelen massenhaft trächtig werden. Es gilt nun noch dafür zu sorgen, dass sie auch andere Nachrungsstoffe aufnehmen, um nicht ausgelaugt zu werden, denn das bunte Treiben zerrt schon stark an ihren Kräften, deswegen:

* 1-2x in der Woche gibt es Futter mit höherem Proteinanteil, wie Shrimp Dinner oder alternativ Shrimp King Complete, damit auch tierische Proteinarten aufgenommen werden (obwohl Schnecken schon auf dem Speiseplan der Garnelen stehen)

* 2x die Woche gibt es Mineral Junkies für zusätzliche Mineralien. Die Mineral Bällchen werden direkt von den Garnelen vollständig aufgefressen, können aber auch lange im Becken verbleiben, ohne das Wasser zu belasten.

* 2x in der Woche gibt's den Schutzfilm ShrimpFit für eine starke Abwehrskraft gegen Bakterienbefall.

Das war das Futter für die erwachsenen Garnelen. Damit die Kleinen auch gut zahlreich die ersten Stunden überleben (obwohl ShrimpFit auch gerne von den Kleinen gefressen wird), denn sie sterben, wenn sie an der Geburtsstelle, wo die Muttergarnelle sie entlassen hat, kein geeignetes Futter vorfinden. Deswegen gibt es natürlich:

* 3x am Tag Shrimp Baby (Tagesration geteilt auf 3 Mahlzeiten) und

* das sehr gute Bacter AE (Tagesration geteilt auf 3 Mahlzeiten), und überall im Becken verteilen. Meiner Meinung nach ist Bacter AE ein Muss in jedem Bienengarnelen-Becken.
Mit Shrimp Baby und Bacter AE können die Garnelenbabies viel besser und schneller wachsen als ohne.

Ich sollte noch erwähnen, dass es einen Nachteil bei dieser Methode für mich gibt: Da ich Posthorn-, Blasenschnecken und Würmer im Becken habe, haben sie sich auch sehr stark mit
vermehrt. Zwar fressen die Garnelen ein paar Schnecken, die Raubschnecken erhalten auch noch den größten Teil als Naturfutter und anfangs konnte ich sie bei Freunden auch rum verteilen, aber mit der Zeit wurde es mir zu bunt. Trotzdem muss ich zusätzlich jeden Tag ca. 20 PHS, Blasenschnecken und Würmer rausfangen, da sie ansonsten das Wasser zusätzlich belastet hätten bzw. ich den Wasserwechsel stark erhöhen müsste, was die Babygarnelen zusätzlich in Gefahr gebracht hätte.

Selbstverständlich setzt es bei dieser Methode X voraus, dass das Becken lange gut eingefahren sein muss. Die Betonung liegt auf lange eingefahren, denn nur eingefahren seit einem Monat oder ein paar Wochen reicht hier nicht aus. Das Becken muss nämlich die Masse der Ausscheidungen der Tiere verarbeiten können, denn der Zuwachs an Garnelen geht sehr schnell vonstatten. Hier spielen Pflanzen und Filterbakterien eine große Rolle. Ein ausreichend großer, gesunder und gut wachsender Pflanzenbestand sollte in jedem Fall vorhanden sein, damit der biologische Kreislauf sich schließen kann. Ein großes Becken ab 100 Liter bestückt mit einer guten Filterung/mit dicken Filterpatronen gleicht Schwankungen einigermaßen aus. Damit überall in jeder Ecke das Wasser eine moderate, aber nicht starke Strömung erfährt, sollte der Filter mit einem Elektroantrieb ausgestattet sein, damit Pulverfutter, diverse Stoffe und Pflanzendünger überall im Becken gleichmäßig sich verteilen können.

Man könnte ein Defizit an Pflanzenbestand durch Erhöhung der Frischwassermenge beim Wasserwechsel ausgleichen, wenn man den Wassereinlauf und die Wasserwerte (besonders PH) gut beherrscht, damit die Babygarnelen nicht über den Jordan hüpfen. Hier hat sich bei mir eine Einlauf-Geschwindigkeit von 1 Std. pro 10 Liter bewährt bei einem 112 L Becken. Bei kleineren Becken ist es entsprechend länger, weil der Effekt der Änderung viel stärker ist.

Wie bei fast allem, was zu extrem ist,
könnte diese Methode X die Lebenserwartung der Garnelen verkürzen, wenn sie so viel Nachwuchs hervorbringen. Man sollte wieder zur normalen Fütterung zurückkehren, wenn der Stamm das Beckenmaximum erreicht hat - oder auch schon vorher.

Zusammengefast kann man sagen, dass es
nur wenigen grundlegenden Dingen bedarf,
an die man denken muss, um erfolgreich
Bienengarnelen zu halten und zu
vermehren:

* Tiefe Wasserwerte (PH5.5 bis 6.5, GH4, und KH0, Leitwert 180-200 Mikrosiemens)

* Soil-Substrat und flüssige Huminstoffe

* max. 15% Wasserwechsel pro Woche, solange Besatzmaximum unter 60% zulässiger Grenze liegt (Grenze sollte auf lange Sicht max. 3 erwachsene Tiere pro Liter Wasser sein) , danach bei höherer Garnelendichte den WW besser 25-30% die Woche, Nitratwert im Auge behalten

* Frischwasser immer langsam einfließen lassen

* Überwiegend Schneeflocken (Sojabohnenhaut) füttern

Sollte der eine oder andere es auch ausprobieren wollen, so freue ich mich über Feedback hier im Forum.
 
Zuletzt bearbeitet:
(…)
* max. 15% Wasserwechsel pro Woche, solange Besatzmaximum unter 60% zulässiger Grenze liegt (Grenze sollte auf lange Sicht max. 3 erwachsene Tiere pro Liter Wasser sein) , danach bei höherer Garnelendichte den WW besser 25-30% die Woche, Nitratwert im Auge behalten
(…)
Sollte der eine oder andere es auch ausprobieren wollen, so freue ich mich über Feedback hier im Forum.

Interessant: nicht dass ich an irgend einer Art von Zucht interessiert wäre!

Ganz zu Beginn meiner Garnelentätigkeit erzählte ich von einer alten Aquarien-Faustformel nach der maximal ein 1cm ausgewachsen Fisch-Länge pro Liter Wasser besetzt werden sollte. So ganz grob entspricht das deiner Regel von 3 Garnelen pro Liter. Eigenartiger Weise bin ich damit damals auf energischen Widerspruch gestoßen.

btw: Mit dem max. 30% Wasserwechsel halte ich das beim 30L Aquarium meiner Frau auch so seit … Monaten und erstaunlich ist es, dass erst seit zwei drei Wochen die KH° urplötzlich besser wurde und der Nitratwert auch etwas, obwohl da nie richtig viel zu beklagen war. Ich verwende jetzt immer fast nur destiliertes Wasser.
 
Hallo Gyuri, genau bei der Verwendung vom destilliertem Wasser bzw. Osmosewasser hast du viele Unbekannten ausgemerzt, was die Haltung auf jeden Fall berechenbar macht. Hast du hohe Verdunstung in deinem 30er Becken? Wenn ja, sollte dein Leitwert im Frischwasser mit zunehmender Zeit beim Aufsalzen auch 10 bis 20 Mikrosiemens tiefer aufgesalzen werden, als eigentlich angepeilt. Wenn du das nicht machst, wird dein Wasser mit der Zeit auch Steinhart werden. Es gibt einige Halter, die hier anders vorgehen und es mit 90% WW machen, um entgegen zu wirken.

3 Garnelen pro Liter ist meiner Meinung nach aber schon die Obergrenze, wenn der biologischer Kreislauf durch entsprechende Bepflanzung geschlossenen werden kann..
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

DAnke für deinen ausführlichen Bericht. Mit den Glücksgefühlen musste ich von etwas schmunzeln...

Wie lange ging dein Test bei der Futtermenge und den geringen wasserwechseln? War zwischen drin einmal ein grosser wasserwechsel?

Das Babyfutter auch an den Tagen vom Shrimp fit?

Darüber hinaus liest es sich schon arg wie eine Werbeanzeige von einem Hersteller ;) aber gut, Hauptsache es "funktioniert".

Vg
 
Hallo, in der Tat, wo ich das jetzt noch mal gelesen habe, musste auch ich schmunzeln, hier und da hatte sich auch die Autovervollständigung der Sätze meines Handys selbstständig gemacht. Jedenfalls wollte ich von Hormonen geschrieben haben.
Einen großen Wasserwechsel habe ich während des 1monatigen Tests nicht gemacht, also immer nur 15% pro Woche. Der Großteil besteht ja auch überwiegend aus Babygarnelen und Jungtieren. Ich denke, wenn die Charge der jetzigen Jungtiere und der Babygarnelen in 1-2 Monaten erwachsen sind, dann müsste ich vermehrt auch mehr messen und gegebenenfalls durch mehr Wasserwechsel gegensteuern - vielleicht teile ich dann den WW auch in zweimal die Woche auf, um nicht zu viel auf ein Mal zu machen.
Das mit 1 Tag fasten vor und 1 Tag nach Shrimpfit war damals gewesen. Da hatte auch viel Stress für die Garnelen auf dem Plan gestanden. Jetzt natürlich braucht es nur ca. 4 Stunden vor und nach Shrimpfit als Fastenszeit, wie in der Anleitung. ShrimpFit dient einfach als Backup-Schutz, falls eine Garnele zu viel bedrängt wird.
Jetzt an den Tagen mit ShrimpFit ersetzt das ShrimpFit eine Baby-Mahlzeit. Aber die Babygarnelen stürzen sich auch ganauso darauf, von daher ist es kein wirklicher Verzicht.
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Es kam auch bereits Fragen auf, ob es Verluste gibt, während des Tests. Bisher hatte ich keine Verluste. Solange das bunte Treiben permanent andauert und neue Babygarnelen jeden Tag zu sehen sind, gehe ich davon aus, dass alles ok ist. Auch erscheinen mir die Garnelen nach einem Monat Test nicht irgendwie dicker.
 
Bin gespannt wie es da weitergeht.
Du hast die richtige Einstellung und Elan, außerdem finde ich es Klasse das du hier so detailliert berichtest. Manchmal hab ich den Eindruck du interpretierst zu schnell Dinge in deine Beobachtungen hinein und stellst sie hier als Fakten dar (weiches Wasser weicher Panzer hmm)- vielleicht auch etwas der Begeisterung geschuldet ;)
Drück dir die Daumen das du dein Ziel erreichst.
:)
Gruß
Tim
 
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