Ich muss es nochmal sagen, auch wenns für die Thematik nicht relevant ist. Verzeiht.
Die
Karbonathärte ist
immer maximal so hoch wie die
Gesamthärte, egal was ein Test sagt. Die KH ist definiert als gelöstes (Hydrogen)Karbonat in Abhängigkeit der gelösten Erdalkalimetalle, und diese Erdalkalien stellen in Summe wiederum die GH dar. Daraus folgt, KH maximal GH. Unsere Tests messen aber
nicht die KH, sondern die
gesamte Menge an gelöstem (Hydrogen)Karbonat im Wasser. Die tatsächliche KH müsste man dann anhand der GH bestimmen. Im Normalfall passt das dann ohnehin, aber eben nicht immer.
Und da kommen wir zur Frage nach der Enthärtungsanlage. Dabei handelt es sich idR um Ionentauscher, die Calcium-(und Magnesium-)Ionen, also die hauptsächlich vorliegenden Erdalkalien, meist durch Natriumionen ersetzen; das gelöste (Hydrogen)Karbonat bleibt dabei unbeeinflusst. Nur dass jetzt eben quasi keine bzw weniger Erdalkalikarbonate sondern entsprechend mehr Alkalikarbonate gelöst sind.
Je nachdem wieviel Natrium im Wasser ist, kann das wieder eigene Probleme mit sich bringen.
Was ebenfalls Probleme bereiten könnte, du nimmst zum Wasserwechseln im Nano teilweise das Altwasser vom großen Becken. Das ist aber aus mehreren Gründen fragwürdig, besonders, falls du keinen Dünger verwendest:
- WW dienen nicht nur dazu, Schadstoffe zu verdünnen, sondern auch und besonders, um die Keimdichte zu reduzieren. Sollte die Keimdichte im kleinen Becken größer sein als im großen, würde dass durch das Verwenden von Altwasser immer noch eine Reduzierung insgesamt bedeuten, aber weniger stark, als wenn du nur Leitungswasser verwenden würdest. Bei gleicher oder gar höherer Keimzahl ist es entsprechend noch schlechter. Damit wird also eine der Funktionen eines WW ausgehebelt. Das muss nicht, kann aber eine Rolle bei der ggf. vorliegenden Bakterienblüte spielen; wenn dem so wäre, wäre das aber nicht der einzige Faktor.
- Im Leitungswasser sind allerhand Mineralstoffe, da euer Wasser stark mineralisiert ist, wird auch vermutlich der Gehalt an Spurenelementen nicht gering sein. Falls du keinen Dünger verwendest, werden diese, sobald für die Pflanzen verfügbar, sehr schnell von den Pflanzen im großen Becken verwertet (die dann aber auch ohne sichtbare Symptome wohl unterversorgt sind). Wenn jetzt das Wechselwasser des kleinen Beckens zum größten Teil aus dem schon ausgelutschten Altwasser des großen Beckens besteht, führst du den Pflanzen dort noch weniger Mineralstoffe zu. Symptome zeigen sich dann natürlich auch eher. Und die so geschwächten Pflanzen sind entsprechend anfälliger.
Oft (aber nicht immer) ist zudem die Beleuchtung bei Nanos stärker als bei Standardbecken, steht den Pflanzen aber mehr Licht zur Verfügung, steigt damit auch deren Nährstoffbedarf. Das kann das Ungleichgewicht noch verstärken.
Die Trübung kann eine Bakterienblüte sein, es kann sich aber auch um Einzeller handeln, die sich dank der erhöhten Bakteriendichte bilden. Eine Algenblüte wird idR mit grünem Wasser assoziiert, es können aber auch recht blasse Algen auftreten, die dann eher wie eine Bakterienblüte ausschauen. Anhand der Informationen halte ich alle drei Fälle für möglich. Und in allen drei Fällen wäre es von Vorteil, kein Altwasser mehr für die WW zu benutzen. Die Nitrosomonas und Nitrobacter, die bei unseren Aquarien hauptsächlich für den Abbau der Stickstoffverbindungen verantwortlich sind, sind ohnehin substratgebunden, sie sind kaum im Freiwasser zu finden. Falls du also deshalb Wasser aus deinem Standardbecken in den neuen Cube gibst, brächte das kaum etwas.
Falls sich das im 57er einigermaßen ausgeht mit den Nährstoffen ohne zudüngen, muss man da natürlich nichts ändern. Im Nano sollte bei ggf höherer Lichtintensität aber ein Eisenvolldünger zugegeben werden. Man kann da mit einer geringen Dosierung anfangen, etwa ein fünftel bis ein viertel der angegebenen Dosierung, erhöhen kann man immer noch, falls es nicht reicht. Man vermeidet so aber eine Anreicherung von Nährstoffen, die weniger verbraucht werden.