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Mein erstes Aquarium - soweit so gut ?

NumiX

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Garneleneier
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Guten Abend zusammen,

ich würde gerne etwas leben in meinem Zimmer bekommen und hatte mich dazu gedacht, dass ich mir ein schönes Aquarium mit ein paar Garnelen zulege, da ich diese Tierchen wirklich interessant finde.

Ich habe mich nun schon etwas eingelesen - bin mir aber nicht sicher, ob ich nicht doch noch das ein oder andere vergessen habe; daher wollte ich einfach mal mein Aktuelles vorhaben hier posten:

Equipment:
Aquarium: Fulval Edge 23l
Digitales Thermometer
Garnelen 20x Neocardina Sakura

Bepflanzung:
Idealer Weise würde ich es so bepflanzen wie hier in dem Video, habe aber aus einem anderen Youtube-Video gehört, dass man nicht genug Pflanzen in ein Aquarium einsetzen kann. Sollte ich also mehr Bepflanzen als in dem Video zu sehen ist?

Bodenbeschaffenheit:
Für den Boden würde ich Soil verwenden damit sich dort Nitratabbauende Bakterien ansammeln können. Dauber dann etwas feinerer Kies.

Sonstige Technik:
Was sagt ihr zu einer Co2 Pumpe? Ist die wirklich nötig oder reicht der CO2 Gehalt durch die Garnelen aus, welche sich ja vermutlich sowieso schnell vermehren werden?

Einfahrzeit:
Hier habe ich vor das Aquarium etwa 3 Wochen einzufahren und folgende Wasserwechsel durchzuführen;
1 Woche: Jeden Tag 50%
2 Woche: Alle 2 Tage 50 %
3. Woche alle 3 Tage 50 %
Die Garnelen würde ich über eine Art Tropf über etwa 12 Stunden langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnen und dann erst einlassen.

Offene Fragen:
- Ich würde gerne so wenig wie möglich selbst Putzen; daher würde ich mir gerne noch Schnecken mit in das Aquarium holen - welche würden sich da anbieten eurer Meinung nach und vor allem wie viele würdet ihr empfehlen?
- Falls ich noch wichtige Punkte vergessen wäre ich für Hinweise sehr dankbar
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Übrigens, das Fulval Edge soll eine relativ schlechte Lichtausbeute haben. Ich spiele mit dem Gedanken - sofern das Licht nicht ausreichend ist - dieses durch stärkere LED's zu tauschen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich will dich ja nicht deprimieren, aber mit dem Setup wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit Schiffbruch erleiden, denn es ist absolut nicht anfängertauglich bzw. stellenweise auch fehlerhaft.

Das fängt bereits beim Becken an, denn das Fluval Edge ist mehr ein Designobjekt, denn ein wirkliches Aquarium. Ich weiss das, denn ich habe mal eines geschenkt bekommen und konnte es ausprobieren. Das Teil ist leider alles andere als gut zu pflegen und hat auch andere Einschränkungen.

Das fängt schon bei der Einfüllöffnung an, durch die man nur sehr unbequem im Becken hantieren kann, geht weiter über die schwache Beleuchtung und endet bei der ungünstigen Filterung.

Wenn man sich das Aquarium im Video anschaut, so behaupte ich mal, dass das Becken auf Dauer nicht so aufgeräumt ausgesehen hat. Unter der Mittelabdeckung hängt nämlich ein HangOn-Filter, der mit schöner Regelmäßigkeit eine Grube in den Bodengrund spült, wenn man ihn mit entsprechender Leistung laufen lässt. Das liegt an der relativ geringen Beckenhöhe, wo der Schwung des Wassers aus dem Einlauf bis zum Boden reicht.

Die Beleuchtung beschränkt sich auf 2x 12V Ledspots mit Pinsockel. Die leuchten dann ziemlich zentral mit 2 Lichtkegeln ins Becken und in den äußeren Dritteln herrscht Halbschatten. Durch die vorgegeben Einbauposition der der beiden Spots kann man da auch nichts mit stärkeren Leds machen, denn es wird dann zwar in der Mitte des Beckens heller, aber den Rändern bringt das trotzdem nicht viel.


Idealer Weise würde ich es so bepflanzen wie hier in dem Video, habe aber aus einem anderen Youtube-Video gehört, dass man nicht genug Pflanzen in ein Aquarium einsetzen kann. Sollte ich also mehr Bepflanzen als in dem Video zu sehen ist?

Mmmh, eine sportliche Aussage, das man nie genug Pflanzen im Aquarium haben kann. Das Blöde ist nur, dass die Pflanzen nachts Sauerstoff ziehen und die Oberfläche zum Gasaustausch durch das, ich nenne es mal "Bullauge" begrenzt ist. Durch die Vollverglasung haben die Tiere bei Sauerstoffmangel nur leider keine Chance ihrem Instinkt zu folgen, und sich einen sauerstoffreicheren Sitzplatz an der Wasseroberfläche zu suchen. Das kann dann auch ganz schnell schief gehen. Hier kann man zwar mit einem Oxydator Abhilfe schaffen, aber das Grundproblem der Bauform bleibt.


Für den Boden würde ich Soil verwenden damit sich dort Nitratabbauende Bakterien ansammeln können. Dauber dann etwas feinerer Kies.
Der Soil hat nichts direkt mit der biologischen Reinigung des Wassers zu tun. Es ist lediglich ein Bodengrund für Becken, die mit Weichwasser betrieben werden. Da es hier aber Neocaridina und Leitungswasser werden soll, ist Soil eher schädlich, weil er die Wasserwerte verändert.


Was sagt ihr zu einer Co2 Pumpe? Ist die wirklich nötig oder reicht der CO2 Gehalt durch die Garnelen aus, welche sich ja vermutlich sowieso schnell vermehren werden?
Was bitte ist eine CO2-Pumpe? Wenn du eine Membranpumpe meinst, die pumpt kein CO2, sondern Umgebungsluft für einen Schwammfilter, einen Sprudelstein oder dieses gräßliche Unterwasserspielzeug wie schnappende Muscheln oder Schatztruhen mit klappendem Deckel.
Redest du hier von Druckgas-CO2, so kann ich davon bei einem Edge nur abraten. Durch die Vollverglasung ist das Becken quasi eine einzige Paffrathschale. Selbst Bio-CO2 erreicht da Konzentrationen von 20-30mg/L, weil die geringe Austauschfläche das CO2 am Ausgasen hindert.
Zusammen mit einem Sauerstoffmangel bei Dunkelheit ist das brandgefährlich für die Tiere. Gerade in den Händen eines Einsteigers, der die Anzeichen aufgrund der noch fehlenden Erfahrung noch nicht deuten kann und das Problem vielleicht erst realisiert, wenn die ersten Tiere den Löffel werfen.


Ich würde gerne so wenig wie möglich selbst Putzen; daher würde ich mir gerne noch Schnecken mit in das Aquarium holen - welche würden sich da anbieten eurer Meinung nach und vor allem wie viele würdet ihr empfehlen?
Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass man nur genug Schnecken einsetzen muss, um ein sauberes Becken zu haben. Ja, sie raspeln Algen von Oberflächen und verspeisen totes Pflanzenmaterial, aber alles was sie verspeisen kommt irgendwann in verdauter Form auch mal wieder hinten bzw. seitwärts aus der Schnecke. Mulm entsteht also trotzdem und man muss das Becken als Besitzer schon selbst sauber halten.

Hier ist dann die Vollverglasung wieder von Nachteil, denn man kommt da mit dem Arm und einem Lappen, der Mulmglocke oder der Schere beim Pflanzen schneiden wirklich schlecht in alle Ecken, und das Heraussammeln abgeschnittener Pflanzenteile ist auch mühselig, weil die Reste bei vollem Becken von unten an der Scheibe kleben, und bei teilentleertem Becken kommt man mit dem Kescher schlecht ran.
Das gibt den Tieren übrigens auch einen Heimvorteil, wenn man sie mal fangen will/muss.

Alles was ich geschrieben habe ist leist- und beherrschbar, aber eben nur mit deutlich höherem Aufwand als bei einem "normalen" Becken. Wenn man das Becken wegen seiner Optik unbedingt haben möchte, muss man das dann eben akzeptieren.

Für einen Anfänger rate ich davon allerdings dringend ab, denn am Anfang sollte man Erfahrungen mit dem Normalbetrieb sammeln und das Becken soll auch mal Unerfahrenheitsfehler verzeihen. Da muss man es nicht darauf anlegen, ab dem ersten Tag gleich nur Spezialfälle beherrschen zu müssen.

Da würde ich mir lieber das 34L Fluval Flex holen. Das schaut durch die gewölbte Frontscheibe auch stylisch aus, hat eine Ledbeleuchtung und eine Farbeleuchtung integriert, und den in die Rückwand integrierten Filter kann man mit einem Nylongewebe auch ganz gut garnelensicher machen. Abgesehen davon ist es ca. 40€ günstiger, womit man schon einen guten Teil der Pflanzen und der sonstigen Einrichtung finanziert hat.


VG vom Himalaya

Yeti
 
Hi,
unser Yeti hat die Probleme des Fulval Edge wirklich gut beschrieben. Wenn du das Aquarium schon gekauft hast würde ich mir noch einen Söchting Mini Oxydator reinstellen um die Sauerstoffversogung (O2) sicherzustellen (auf keinem Fall eine CO2-Anlage!).

Die Garnelen würde ich über eine Art Tropf über etwa 12 Stunden langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnen und dann erst einlassen.

Offene Fragen:
- Ich würde gerne so wenig wie möglich selbst Putzen; daher würde ich mir gerne noch Schnecken mit in das Aquarium holen - welche würden sich da anbieten eurer Meinung nach und vor allem wie viele würdet ihr empfehlen?

Punkt 1: Für die Eingewöhnung der Garnelen würde ich höchstens 2-3 Stunden ansetzen.

Punkt 2 (Schnecken/Putzen): Geweihschnecken (höchstens 1-2 bei so einem kleinen Becken) fressen sehr gut Algen von den Scheiben. Eine regelmäßige Pflege ersetzen sie natürlich nicht. Ich vermute jedoch das aufgrund der schlechten Beleuchtung erst gar keine Algen entstehen und die Schnecken vermutlich hungern müssten. Sonst empfehle ich noch kleine Turmdeckelschnecken, die die Reinigung des Bodens und die Verwertung der Futterreste gut übernehmen.

Grundsätzlich kann man in dem Fluval Edge 23 bestimmt Garnelen halten, jedoch macht man sich mit so einem Becken das Leben wirklich schwer. Sofern das Becken also noch nicht gekauft ist würde ich auch etwas Bedienungsfreundlicheres empfehlen.

Gruß
Dirk
 
Einfahrzeit:
Hier habe ich vor das Aquarium etwa 3 Wochen einzufahren und folgende Wasserwechsel durchzuführen;
1 Woche: Jeden Tag 50%
2 Woche: Alle 2 Tage 50 %
3. Woche alle 3 Tage 50 %
Das ist auch zuviel. Ein wöchentlicher Wasserwechsel reicht. Wenn du so viel Wasser wechselst nimmst du der Biologie die Nährstoffe und der Filter wird vollkommen unvorbereitet auf die Neuankömmlinge reagieren. In der Einfahrzeit möglichst schon die Filterbakterien etwas beschäftigen (füttern).

Vor dem Einsetzen der neuen Garnelen dann noch einmal einen Wasserwechsel machen und eventuell vorhandene Futterreste absaugen.

Nach dem Einsetzen der Garnelen noch mindestens 1-2 Wochen ganz vorsichtig füttern. Die ersten Tage am besten gar nicht. Die Bakterien im Filter müssen sich möglichst langsam an die neue Situation anpassen.

Gruß
Dirk
 
Oha, vielen Dank für die Zeit, Mühe und Erfahrung die in den Beiträgen Stecken. Damit hatte ich so jetzt nicht gerechnet. Ich hatte die letzten Tage wirklich wenig Zeit um mich weiter mit dem Thema zu beschäftigen, verzeiht mir daher meine später Rückmeldung.

Nunja, wie es der Zufall wollte, hat mir meine Freundin gestern das Fluval Edge 2 geschenkt (übrigens eine überarbeitete Version mit überarbeiteter Beleuchtung mit 120° Abstrahlwinkel).

Das klingt wirklich mal nach einer Herausforderung, aber ich bin bereit mich in ein Thema tiefer einzugraben bevor ich loslege und scheitere, daher wollte ich mich eben auch so gut es geht vorher Informieren, auch wenn das Aquarium anspruchsvoll ist. Aber ich muss sagen, dass mir das Design und der Formfaktor von allem Aquarien (mit Abstand) am besten gefällt. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass es entweder dieses oder gar keines ist.

Bezüglich des Reinigens habe ich - schon allein wegen den Blasen welche sich oben sammeln einen Magnetschwamm vorgesehen, damit bekomme ich vielleicht das Grobe vielleicht schonmal so gereinigt.

Der Soil hat nichts direkt mit der biologischen Reinigung des Wassers zu tun. Es ist lediglich ein Bodengrund für Becken, die mit Weichwasser betrieben werden. Da es hier aber Neocaridina und Leitungswasser werden soll, ist Soil eher schädlich, weil er die Wasserwerte verändert.

Was würdest du mir denn empfehlen? Ich hatte vor das Aquarium heute (natürlich ohne die Garnelen) einzurichten. Was wären da aus deiner Sicht Dinge an die ich auf jeden Fall denken sollte?

Sonst empfehle ich noch kleine Turmdeckelschnecken, die die Reinigung des Bodens und die Verwertung der Futterreste gut übernehmen

Auch hier wäre ich interessiert wie ihr den Erstbesatz aussehen lassen würdet. Wie viele Garnelen, Schnecken ja/nein - wenn ja wie viele, Sonstige Bewohner?

Sofern das Aquarium ähnlich wie das in dem Video bepflanz wird, würdet ihr da einen Oxidator empfehlen? Vielleicht bekommen wir ja sowas wie eine Einkaufsliste zusammen mit Dingen die bei der Einrichtung gekauft werden sollten und Dinge, die bei dem Erstbezug gekauft werden sollten.
 
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