Hallo,
ich kann von mir behaupten inzwischen über reichlich Erfahrung in der Haltung von Weichwassergarnelen zu verfügen, da ich ausschließlich diese netten Gesellen in meinen Aquarien pflege. Daher gebe ich mal mein "Rezept" zum Besten. Ich halte nicht viel davon das Rad permanent neu erfinden zu wollen.
Da in den Becken keine großartige Bepflanzung vorgesehen ist, hätte ich die Bodenhöhe ungefähr halbiert. Das reduziert die Gefahr von Gammelstellen ungemein, wenn keine Pflanzenwurzeln den Boden durchziehen und Nährstoffe aus sich zersetzenden Futterresten gleich aufnehmen.
Auf den Mattenfilter hätte ich verzichtet, da bei den kleinen Würfelchen der PAT die Filterung mit links erledigt. Der poröse Soil vergrößert die Filterfläche ja auch nochmal ungemein.
Das Geld für das pH-Messgerät hätte ich mir ehrlich gesagt auch gespart. Der Soil wird einen pH-Wert einstellen und das wars dann auch.
Das ein zu großer Wasserwechsel den Tieren irgendetwas tut, halte ich für sehr unwahrscheinlich, wenn man sein Wechselwasser sorgfältig vorbereitet. Nach Medikamentgabe habe ich schon so große Wasserwechsel gemacht, dass die Shrimps gerade so noch Wasser über dem Kopf hatten. Ohne jegliche negative Effekte.
Der Trick dabei ist der, dass aufbereitete Osmosewasser über Nacht in der Nähe des (unbeheizten) Aquariums stehen zu lassen, damit sich die Temperaturen angleichen können. Bevor man das Wasser dann ins Becken gibt, misst man schnell nochmal den Leitwert im Aquarium und im Kanister. Wenn das ungefähr passt, kann das Wasser dann auch ins Becken. Nach meiner Erfahrung sind 50-60µS Unterschied zwischen Becken und Wechselwasser völlig unproblematisch.
Hier sollte man sich mal kurz mathematisch bewusst machen, wie sich ein 50% Wasserwechsel auswirkt:
Angenommen das Becken hat 300µS und man ersetzt 50% der Wassermenge durch Wasser mit 250µS.
Dann gilt: Leitwert im Becken x 0,5 + Leitwert Wechselwasser x 0,5 = Leitwert im Becken nach Wasserwechsel.
(300µS x 0,5 = 150µS) + (250µS x 0,5 = 125µS) = 275µS nach Wasserwechsel.
Die Veränderung beträgt als lediglich 25µS, was rechnerisch beim Salty Shrimp etwas weniger als 1° GH Veränderung entspricht. Alles natürlich idealisiert angenommen, da ja auch noch ein paar andere Ionen im Aquarium herumschwirren, die wir jetzt der Einfachheit halber mal ignorieren.
Ich halte es für viel wichtiger grundsätzlich nicht so knapp aufzusalzen. Meine Tiere wohnen alle bei ca. 280µS und nicht bei den 200µS, die auf der Dose stehen. Damit habe ich nur gute Erfahrungen und Häutungsprobleme etc. habe ich in all den Jahren nie beobachten können.
Für das Einfahren des Beckens würde ich
1. Den Wasserwechsel genau so durchführen, wie auch später im Betrieb
2. Die Beleuchtungszeiten schon jetzt durchziehen, denn die Leddys sind jetzt nicht so die Höhensonne, dass man da übermäßig Angst vor Algen haben muss.
3. Beim Wasserwechsel während der Einfahrzeit ruhig auf 300-350µS aufsalzen. Das nimmt dem Soil etwas die Schärfe und begünstigt den Beckenstart. Kurz vor Einzug der Tiere geht man dann mit einem großen Wasserwechsel auf die endgültigen Haltungswerte runter.
VG vom Himalaya
Yeti