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Bio Co2 optimieren vs. Drucksprühflasche

Laura G

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Hallo Zusammen,

ursprünglich hatte ich meine Frage in kurze Frage kurze Antwort gepostet. Denn ich habe nach Erfahrungen mit den Drucksprühflaschen gefragt. Nun kamen aber vom Yeti und der Monika spannende Antworten und ich möchte mich intensiver mit dem Thema (vor allem BIO CO2 optimieren) beschäftigen. Ich werde hier im ersten Beitrag die Antworten aus dem Ursprungs-Thread zitieren. Wer die schon kennt, kann einfach ab dem 2. Beitrag weiter lesen.
Ich denke, dass sich ein eigener Thread lohnt.

Meine Frage:

Hallo Zusammen,
ich habe immer wieder Frust mit meinem BioCO2, dass es die Produktion einstellt und die neue Flasche noch nicht angesetzt ist.
Heute habe ich mir eine CO2 Sprühflasche bestellt. Ich will sie mit meinem vorhandenen Topper vom BioCO2 verwenden.
Benutzt jemand von euch diese Sprühdosen, die man 1x täglich bedienen soll?

Bei meinem Küchen Cube kommt nur BioC02 bzw. so eine Sprühflasche in Frage, da kein Platz für eine Gasflasche / richtige Anlage vorhanden ist.
Mit den vielen negativen Punkten habe ich mich schon auseinander gesetzt. Mich würden tatsächliche Erfahrungsberichte interessieren.

Schon mal danke!

Yetis Antwort:

Hallo,

meiner Meinung nach haben diese Sprühflaschen keine Daseinsberechtigung, denn sie sind ein wirtschaftlicher und ökologischer Super-Gau. Aber davon mal ganz ab halte ich es für fast unmöglich mit einem normalen Topper sinnvolle CO2-Werte erzeugen zu können, wenn er nur 1x am Tag mit CO2 befüllt wird.
Ohne kontinuierlichen CO2 Nachschub passieren im dümmsten Fall nämlich 2 Dinge:

Sollte die Falschgasentlüftung des Toppers auslösen, so rauscht sofort die komplette Füllung des Toppers in die Atmosphäre ab. Gleichzeitig handelt es ich beim Gasaustausch an Grenzflächen, und nichts anderes passiert da im Topper, um eine Form der Diffusion.
Der Diffusionsgradient entwickelt sich entlang eine Konzentrationsgefälles vom Ort der höheren Konzentration in Richtung der geringeren Konzentration. Er ist umso stärker ausgeprägt, je größer der Konzentrationsunterschied ausgeprägt ist.
Hier liegt dann auch der Hase im Pfeffer, denn bei voll mit CO2 gefülltem Topper ist der Gehalt an sog. Falschgase (alles, was nicht CO2 ist) im Topper quasi 0. Dadurch entsteht ein Diffusiongradient, der die Falschgase aus dem Wasser in den Topper diffundieren lässt. Umgekehrt diffundiert natürlich CO2 ins Wasser, weil der CO2-Gehalt der reinen CO2-Atmosphäre im Topper ungleich größer ist, als im Wasser.
Die "Verdünnung" des CO2 im Topper durch die Falschgase schwächt natürlich den Diffusionsgradienten des CO2 ins Wasser. Dieser Effekt wird natürlich noch dadurch verstärkt, dass ins Wasser übergetretenes Wasser auch zu einer Verringerung der CO2-Konzentration im Topper führt. Der Gasaustausch wird daher über die Zeit sukzessive schlechter. Ein permanenter CO2 Nachschub sorgt für eine durchgängig hohe CO2-Konzentration im Topper und einen gleichmäßigen und permanenten Übertritt von CO2 ins Wasser. Bei einer quasi unendlichen CO2-Konzentration wird die Effizienz des Toppers nämlich nur noch über die zur Verfügung stehende Austauschfläche beeinflusst.

Aspekt Nr. 2 ist die, über den Tag verfügbare Gesamtmenge an CO2:

Der Dennerle Topper für Becken bis 120L hat beispielsweise die Abmessungen 15x4x5 cm. Idealisiert gerechnet kommt man damit also auf ein Volumen von ungefähr 300ccm oder 0,3L.
Die Chemie lehrt uns mit dem Satz des Avogadro und dem Molbegriff, dass ein Mol eine gasförmigen Stoffes bei Normbedingungen ein Volumen von 22,4L einnimmt. Gleichzeitig wird, dass die Molmasse eines Stoffes so viele g beträgt, wie seine Molekülmasse in u.
Für CO2 bedeutet dies, dass ein Mol CO2 die Masse von 44g hat, denn Sauerstoff hat eine Atommasse von 16u, während Kohlenstoff mit 12u daherkommt.
Rein rechnerisch wiegen die 300ccm CO2 im Topper also aufgerundet etwa 0,6g das sind dann 600mg. Bei angestrebten 20mg/L CO2 im Wasser würde die CO2-Menge bei 100%igem Wirkungsgrad also gerade mal für 30L Wasser reichen.
Dummerweise spielt hier aber der Faktor Zeit eine Rolle: Da das CO2 nicht schlagartig ins Wasser übertritt, sondern dafürauch eine gewisse Zeit erforderlich ist, sind Verbauch und Verlust durch ausgasen an der Wasseroberfläche mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich höher als der CO2-Eintrag, weshalb sinnvolle Konzentrationen wahrscheinlich nicht erreicht werden können.
Jedes Einbringen von CO2 ins Wasser ist auf seine Art ein mehr oder weniger großes Verlustgeschäft, was aber aufgrund des geringen Bereitstellungspreises für CO2 im Normalfall hinnehmbar ist. Kann man schnell genug größere Mengen CO2 ins Wasser bringen, so hat der CO2-Gehalt auch eine Chance das Wettrennen gegen den Verlust und Verbrauch zu gewinnen und nennenswerte Konzentrationen im Wasser zu erreichen.
Oder anders gesagt: Auch ein Eimer mit Loch wird voll, wenn ich das Wasser schneller einfüllen kann, als es durch das Loch hinausläuft.

Unter diesen Gesichtspunkten wäre mein Vorschlag, das Bio-CO2 zu optimieren:

1. Wieviel Zucker wird im Bio-CO2 Ansatz mit wieviel Wasser angesetzt?
Die normale Hefe Saccharomyces cerevisiae mag nämlich nur einen Zuckergehalt von 100-250g/L. Alles darüber hemmt die Gärung eher. Dieser Effekt ist übrigens der Grund, warum an durch Einkochen mit Zucker oder Kandieren die Haltbarkeit von Marmelade, Früchten etc. erhöhen kann.Zuviel Zucker konserviert. Also besser keine Langzeitansätze mit extra viel Zucker bauen, sondern lieber etwas weniger und dafür öfters neu ansetzen.
2. Der Alkoholgehalt
Alkohol ist für die Hefe ein Stoffwechselendprodukt.Ohne den genauen Vorgang jetzt biochemisch zu erklären sei gesagt, dass eine zu hohe Konzentration der Endprodukte den Stoffwechsel der Zellen hemmt. Speziell gezüchtete Hefen für die Alkoholgewinnung schaffen zwar 13-15%, dies ist aber nur unter optimalen Gärbedingungen der Fall. In der professionellen Alkoholgewinnung wird viel technischer Aufwand betrieben, um es dem jeweiligen Hefestamm besonders nett zu machen. Im heimischen Gebrauch ist das eher selten der Fall. Schwächelt ein Gäransatz, obwohl noch genug Zucker da ist,kann die an einem zu hohen Alkoholgehalt liegen, gerade wenn er schon eine Weile läuft. Arbeitet man mit Zucker und Wasser als Nahrung für die Hefe, kann ein Schuss lauwarmes Wasser durch Verdünnen den Alkoholgehalt verringern und die Gärung wieder in Gang bringen. Effektiver funktioniert es bei Zucker/Hefe-Mischungen, denn hier ist der Zucker im Gelee fixiert und geht auch bei einem kompletten Wechsel den Wassers nicht verloren. Allerdings sollte man dann wieder Hefe und eine Prise Zucker zusetzen, um der Hefe den Neustart zu erleichtern.
3. Temperatur
Hefen haben ein Temperaturoptimum, welches sich in etwa zwischen 22 und 27°C bewegt. Alles darüber oder darunter verschlechtert das Ergebnis eher. Bei normaler Raumtemperatur ist das jedoch im Regelfall unproblematisch, da während der Gärung auch Wärme frei wird, die den Gäransatz anwärmt.
4. Mineralien
Auch Hefezellen benötigen Mineralien, um ihre Enzyme bilden und betreiben zu können. In der Weinbreitung kommt daher auch sog. Hefenährsalz zum Einsatz. Dieses beinhaltet Ammoniumsulfat und Diammonphosphat. Wie die Inhaltsstoffe vermuten lassen, geht es darum den Hefezellen Phosphat, Schwefel und Stickstoff zur Verfügung zu stellen. Beim Bio CO2 können ein paar wenige Tropfen NPK-Dünger den gleichen Zweck erfüllen.

Vielleicht macht Bio-CO2 nach Umsetzung o.g. Tipps wieder ein wenig mehr Spass und die überteuerten CO2-Büchsen überflüssig.

VG vom Himalaya
Yeti

Monikas Antwort:
Hei, vor 30 Jahren hatte ich solche hellgrünen Co2Flaschen mit dem Orginalzugabegerät.
Das ging unterstützend sehr gut, war mir dann aber auch zu teuer.
Ich bin ja genügsam und hab auch ohne co2Anlagen schon grüne Hölle, mehr als mir lieb ist.
Nur ganz wenige Zicken versagen mir den Dienst. Für die juckt es dann ab und zu dochmal in den Fingern...
Vg Monika
 
Hallo,
meiner Meinung nach haben diese Sprühflaschen keine Daseinsberechtigung, denn sie sind ein wirtschaftlicher und ökologischer Super-Gau.


Lieber Yeti, vielen, vielen Dank, dass du dir so viel Mühe mit der Antwort gegeben hast. Sehr würde ich mich über weitere Unterstützung in diesem Thread freuen!
Ich habe ja schon viel über BioCO2 gelesen, aber was du schreibst ist unglaublich spannend.
Der Ökologische Supergau ist der mich auf den ersten Blick auch der (extrem) schlimmste Aspekt

@All:
Ja, dass die CO2 Abgabe mit dieser Sprühflasche sehr stark über den Tag schwankt, war mir klar. Zudem bei meinem harten Wasser eh fast Hopfen und Malz verloren ist.
Ich möchte ja gerne mit den gegebenen Randbedingungen die Situation verbessern. Aber deine Ausführung bestärken mich nun darin, dass ich es mit dem BioCO2 lieber noch mal versuche.

Ich verwende die Dennerle 500ml BioCO2 Flaschen und befülle sie mit einem reinen Wasser/Zucker Hefe Gemisch.
Die Tortenguss-Variante wollte ich nur verwenden, wenn ich ab 1 Woche in den Urlaub fahre. Denn das Hantieren mit dem heißen Tortenguss, bis er abgekühlt ist, ist mir eigentlich zu umständlich. Fülle ich zu früh um, verformt es die Flasche, warte ich zu lang, bekomme ich die Klumpen nicht mehr umgefüllt ...
Der kalt anzurührende Tortenguss war mir dann zu teuer. 1x die Woche das Gemisch anzusetzen wäre ok für mich.

Ich verwende das System bei einem 126l Aquarium meiner Tochter mit dem Dennerle Topper, der bei diesem Komplett Set dabei war und bei meinem 20l Küchen Cube mit einem Mini-Topper.
Nur in dem Cube hängt ein Dauertest, der eigentlich kaum die Farbe Grün anzeigt. Meist ist zu wenig CO2 vorhanden, aber mehr, als ohne BioCO2. Nur selten rutscht der Test in den gelben Bereich. Und zwar dann, wenn das System nicht anlaufen wollte und ich genervt noch mal Hefe nachfülle. Dann ziehe ich den Schlauch für 1 Tag ab und schließe dann am nächsten Morgen das CO2 wieder an.

Ich habe mich an dem Internet-Standard-Rezept orientiert und 200g Zucker auf 250g Wasser gegeben. Eher noch einen Schucker Zucker mehr oder einen Schluck Wasser weniger ....
Aber Frau ist ja lernfähig.
Dann kommt noch die Menge der Hefe. Weil ich ständig Startprobleme habe, gebe ich (nach Gefühl dosiert) eine Dennerle-Kapsel Menge Trockenhefe zu dem Zuckerwasser und nach 24 Stunden oder auch mal 48 Stunden eine 2. Portion. Dann geht das ganze ans AQ.

Die Umgebungstemperatur ist natürlich vor allem im Winter jenseits des Optimums.
Beim Küchencube herrscht eine Raumtemperatur zwischen 19 und 20 Grad. Sei denn, es scheint die Sonne, dann ist es in der Küche wärmer. Wobei die CO2 Flasche mit der Pappschachtel an die Rückwand geklebt ist und hier Wärme abbekommt.
Beim Gesellschaftsbecken steht die Flasche dekorativ auf der Abdeckung und bekommt in dem eher kühlen Raum (im Winter ca. 18 Grad) während der Beleuchtungsphase sozusagen eine Fußbodenheizung.

Was mache ich jetzt?

1.) Ich setze gleich als erstes eine Zucker/Wasser Lösung an mit 200g / Liter (also 1/4 der bisherigen Zuckermenge)
2.) Ich geh gleich neue Trockenhefe kaufen, beim Nachschauen, ob die Hefe-Art auf dem Päckchen angegeben ist, fiel mir auf, dass meine Trockenhefe abgelaufen ist.
Es ist nicht angegeben, um welche Hefe es sich handelt. "Trockenbackhefe"

3.) Bis die Bio CO2 Sache gestartet ist, werde ich die Druckgassprühflasche mal ausprobieren. Die müsste morgen kommen. Es interessiert mich sehr, wie lange eine Topper-Ladung hält und was der Dauertest dazu sagt. Es handelt sich um die von Monika erwähnte grüne Nachfüllflasche.

4.) Dann werde ich es mit einem Tropfen Dünger pro BioCO2 Mischung versuchen und regelmäßig mal einen Schluck Zucker/Wasser Mischung nachgeben.
5.) Die Druckgassprühflasche als Notfallbackup in den Schrank stellen

Ich möchte das CO2 nicht zwingend optimal dosieren (Hauptsache nicht zu viel!) Aber unterstützend für die Pflanzen und gegen Fadenalgen (lieber zu wenig als gar nichts). Hier hat es auch gegriffen.

Welche Fragen habe ich noch?
1.) Wie viel Trockenhefe soll ich nehmen? Soll ich mich an der Dennerle Startkapselmenge orientieren?
2.) Ich habe als NPK Dünger gerade nur den Ferrotopol da. Schadet das Eisen der Hefe? Alternativ kann ich Kalium Flüssigdünger nehmen.
3.) Welche BioCO2 Rezepte ohne Tortenguss verwenden denn die anderen hier im Forum?
DANKESCHÖN!!!!
 
Hallo Laura!

Bei CO2 ist es immer Ansichtssache.
Am "einfachsten" sind die Druckgasanlagen, sie halten lange, sind komplett regelbar (=gleichmäßige Zugabe des Gases) und wartungsarm.
Da du schreibst dass diese Variante aus Platzgründen ausfällt (warum eigentlich? Nano-Anlagen sind kaum größer als Bio-CO2-Flaschen) bleiben nur noch die Bio-Alternativen.
Hier gibt es jedoch auch unterschiedliche Ansätze. CO2 kann nämlich nicht nur als Gärnebenprodukt (oder in unserem Fall Hauptprodukt) der Hefegärung entstehen sondern auch auf chemischem Wege durch eine Reaktion von Natriumbicarbonat mit einer Säure gebildet werden.

Und nun kommen deine eigenen Ansprüche ins Spiel. Wie wichtig ist dir die CO2-Versorgung deines Aquariums? Wie genau willst du den Gasgehalt im Wasser kontrollieren? Geht es dir um das Erreichen des Zielwertes oder um das "Geblubbere" des Ausströmers? Welchen Ausströmer willst du überhaupt nutzen? Diffusor? Topper? Sprudelstein?
Du siehst, das Thema ist auch wenn man sich rein auf die Bio-Variante beschränkt schon sehr komplex.

Ich versuche mal, die beiden gängigen Bio-CO2-Systeme kurz zu beschreiben und dir eine Pro-/Contra-Liste aufzustellen.

Bio-CO2 durch Hefegärung
Bei dieser Variante wird Hefe in ein "Nährmedium" gegeben. Durch den natürlichen Stoffwechsel der Hefepilze entstehen Alkohol und CO2. Der Alkohol verbleibt in der Flasche, das CO2 entweicht ins Becken.
Je nach Zusammensetzung des Nährmediums kann die Reaktion komplett unkontrolliert und zum Teil sehr stürmisch (Hefe in Zucker-Wasser-Gemisch) oder etwas kontrollierter und langfristiger (Hefe in Wasser auf Nährmedium aus Zucker und Gelatine) verlaufen.

Pro:
- einfach in der Handhabung (Flasche mit Wasser füllen, Hefe zugeben, anstopseln, fertig)
- relativ kostengünstig
- für Einzelbecken sehr platzsparend installierbar (nur Nährlösungsflasche und Waschflasche benötigt)
- gute Lebensdauer

Contra:
- je nach Nährmedium teils sehr unkontrollierte CO2-Produktion
- Gefahr der Kontaminierung des Aquariums (Flüssigkeit aus der Flasche kann über den Schlauch ins Becken gelangen -> Waschflasche nutzen!)
- etwas aufwändigere Herstellung des Nährmediums nötig
- aufgrund fehlender Druckkontrolle sind nur einfache Einbringungsmethoden möglich (Sprudelstein, Topper)

Bio-CO2 durch chemische Reaktion
Bei dieser Variante wird das CO2 durch die Reaktion zwischen einer Lauge (Natriumbicarbonat-Lösung = Speisesoda = Natron) und einer Säure, meist Zitronen- oder Essigsäure erzeugt. Die Säurelösung fließt hier aufgrund von Druckunterschieden in die Laugenlösung, wodurch eine chemische Reaktion ausgelöst wird - Säure und Lauge neutralisieren sich, dabei entsteht CO2.
Da in dieser Variante keine lebenden Organismen für die CO2-Produktion verantwortlich sind kann die Reaktion besser kontrolliert werden.

Pro:
- einfach in der Handhabung (Laugen- und Säurelösungen in Flaschen füllen, Schläuche anschließen, fertig)
- relativ kostengünstig
- für Einzelbecken platzsparend installierbar (2 1,5-Liter PET-Flaschen)
- gute Lebensdauer
- Betriebsdruck regelbar
- alle Einbringungsarten möglich (auch Diffusoren nutzbar)

Contra:
- Feineinstellung der Zugabegeschwindigkeit anfangs sehr mühsam
- Druck sollte regelmäßig kontrolliert werden
- Zutaten etwas teurer als bei der Hefelösung

Das mal als Überblick.

In der Zwischenzeit hast du ja ein weiteres Posting verfasst, auf welches ich auch gerne eingehen würde.
Wie bereits oben erwähnt ist die Variante mit Zuckerwasser und Hefe suboptimal. Im allgemeinen Gärverlauf passiert hier nämlich Folgendes:
In den ersten paar Stunden vermehrt sich die Hefe. Danach beginnt die Gärphase - und hier wird der gesamte zur Verfügung stehende Nährstoff verarbeitet. Meist ist dann innerhalb der ersten 2-3 Tage der komplette Zucker verbraucht.

Was bedeutet das nun für dein Aquarium? Der Topper füllt sich mit CO2, welches unaufhaltsam produziert wird. Es kann aber nicht schnell genug diffundieren (im Wasser aufgenommen werden). Die Folge daraus: Der Topper läuft über, ungelöstes CO2 schießt als große Blase an die Oberfläche und verschwindet wirkungslos. Du nutzt also genaugenommen nur einen Bruchteil des produzierten CO2 effektiv im Becken aus.
Der Tortenguss dient in dieser Variante dazu, den Nährstoff für die Hefe zu limitieren. Es löst sich über die gesamte Zeit gesehen immer nur ein Teil des verfügbaren Zuckers welcher dann von der Hefe verstoffwechselt wird. Dadurch läuft auch die CO2-Produktion gemäßigter ab. Das Resultat ist hier eine weit längere Lebensdauer (30-40 Tage pro Flasche!) und eine konstantere CO2-Zuführung ins Aquarium. Der zusätzliche Aufwand mit dem Tortenguss würde sich in deinem Fall also ganz sicher lohnen!
 
Hallo Chris,
danke!
Ich möchte bei der Einbringung über den Topper bleiben, da ich keine konstante Gasmenge erzeugen kann und der Topper ein Zuviel verhindert, bzw. der Gasaustausch konstanter ist. Hoff.
Als ich eben nach nicht abgelaufender Hefe gesucht habe bin ich auch über meine Natron Päckchen gestolpert und habe überlegt, ob man eigentlich auch diesen Weg einschlagen kann. Dazu hatte ich noch nichts gelesen. Aber von Kinderexperimenten weiß ich, dass zumindest Backpulver sehr schäumt und ich sicherlich eine ordentliche Waschflasche bräuchte.
Diese Nano-CO2 Flaschen habe ich auch kurz in Betracht gezogen, aber auch die passt vermutlich nicht in das Eck hinter das AQ. Das AQ nimmt so schon Platz von der Arbeitsfläche und ich kann hier nicht ganz ohne Zustimmung meiner besseren Hälfte handeln. Bei den Nanoflaschen soll, so habe ich gelesen, schon beim Anschließen eine beachtliche Menge Gas entweichen. Bei dem Gesellschaftsbecken meiner Tochter wäre es möglich eine ordentliche CO2 Flasche zu installieren, aber die soll ruhig mal ihr Aquarium selber finanzieren. Und das ist schon eine Anschaffung.
Ich selbst möchte auch gerne erst mal ohne teure Anschaffungen arbeiten. Das muss doch möglich sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Laura!

Für die Natron-Säure-Anlage benötigst du eine eigene Anschlussausrüstung. Mit normalen Bio-CO2-Flaschen ist das nicht möglich da hier druckkommunizierende Gefäße (mit einem Schlauch verbundene Flaschen) benötigt werden. Wenn du einfach Natron in Wasser auflöst und Säure dazuschüttest wird eine extreme Reaktion ausgelöst und sobald diese vorbei ist wird kein CO2 mehr produziert. Bei dem CO2-System erfolgt die Zugabe der Säure automatisch portionsweise. Schaumbildung ist kaum vorhanden.

Da du bei deiner Ausrüstung bleiben willst führt meiner Meinung nach kein Weg an der Tortenguss-Lösung vorbei. Nur so kannst du über einen akzeptablen Zeitraum eine gute CO2-Versorgung sicherstellen.

Ein Rezept dafür könnte so aussehen:
250g Zucker
250ml Wasser
1 Päckchen Tortenguss

Wasser, Zucker und Tortenguss mischen und nach Anleitung auf dem Tortengusspäckchen aufkochen. Danach kurz (2-3 Minuten) abkühlen lassen, in einen Messbecher füllen und mittels Trichter in drei vorbereitete Bio-CO2-Flaschen füllen. Die Füllhöhe ist ungefähr beim ersten "N" von Dennerle.
Das Ganze kommt dann entweder beiseite oder in den Kühlschrank. und hält sich verschlossen einige Zeit.
Sobald eine neue Flasche benötigt wird einfach mit Wasser auffüllen - nicht ganz bis zur Markierung, diese Mischung reagiert etwas stärker als die Originalmixtur - und eine Messerspitze Hefe aufstreuen.

Ich habe bis vor Kurzem mit diesem System gearbeitet und war grundsätzlich zufrieden damit. Eine gleichmäßige CO2-Produktion ist möglich, wobei aber hier nie die Optimalwerte im Becken erreicht wurden. Dafür wurde einfach zu wenig CO2 im Wasser gelöst. Deshalb erfolgte vor einer Woche auch die Umstellung auf die Natron-Variante, welche seit nun 4 Monaten schon im großen Aquarium meiner Tochter in Betrieb ist. Die ist bei fünf Aquarien mit 5fach-Verteiler einfach komfortabler in der Handhabung.
 
Ahhh. Das hätte mich gewundert wenn das mit dem Natron so einfach wäre *grins*
Ja, jetzt probiere ich es erst mal wie oben beschrieben ohne Tortenguss mit einer anderen Zuckerkonzentration.
Wenn das nicht gut genug ist, dann arrangiere ich mich vielleicht noch mal mit dem Tortenguss.
Mir gefällt sehr, dass ich hier nun eine Sammlung sehr konstruktiver Varianten habe.
Jetzt steht noch die Frage zum Ferrotopol im Raum und was bitte ist eine Messerspitze voll? Diese Mengenangabe kann je nach Interpretation locker um den Faktor 10 variieren. Allein schon, wenn beim Kochen mein Mann eine Messerspitze verwendet oder ich...
 
Eine Messerspitze ist für mich auch eher eine Angabe für "nach Gefühl". :D
Als Richtwert die Originalkapsel zu nehmen ist sicher nicht verkehrt.

Ferrotopol ist ein Eisendünger. Hier ist kein (oder kaum) NPK enthalten.
Grundsätzlich benötigst du das aber auch nicht, Hefe lebt in Leitungswasser eigentlich ganz gut da hier die meisten Elemente bereits enthalten sind. Auf Osmosewasser solltest du in der CO2-Flasche aber verzichten, das funktioniert nicht.
 
Hei, es gibt noch von Sera und Hobby brausetabletten für co2.
Das is aber nurwas zum Anschieben, wenn es ohne Co2 auchschon läuft und ist recht teuer.
Von sera gibt es ein Zugabegerät, das einem Topper gleicht.man wirft die Tablette in einen Schlitz und die braust auf und füllt einen Tank, aus dem dann das co2 wie aus dem Topper ans Wasser abgegeben wird.

Die von Sera sind viel kleiner, etwa 7mm Durchmesser. 1 ist für 54 Liter

Beide enthalten noch Nährstoffe , also Dünger.
××××××××××××××××××××××

Das Zugabegerät von der grünen Tetraflasche ist ein Klarsichtkolben mit 2 Saugern und einer Membran am oberen Ende.
Bei den Brausetabletten von sera und dem Tetramodell muss man das Falschgas händisch entfernen, also das Gerät umdrehen.
Kokriterium sind außerdem die Sauger...die gibts nicht oder nicht überall nachzukaufen. Bähhh
××××××××××××××××××××××××
Dann gibt es noch die Version, Zucker direkt dem Becken zuzugeben. Bis zu 3 Würfelzucker pro 100 Liter.
Nachzulesen in den den Heimbiotop Newslettern, ich glaub 42 war das.

Das ist auch das Prinzip der ganzen Carbo und Biocarboflüssigkeiten.
Backterien und Pilze ernähren sich vom Zucker und geben Co2 ab. Die Pflanzen können aber auch den reinen Kohlenstoff im Zucker direkt verwerten. Wenns Wasser grün oder Milchig wird, war es zuviel:hehe:
Ich mach das manchmal, wenn die Pflanzen eh schon gut wachsen. Vor allem die Eichhornia azurea rotstängelig freut sich da ab und zu über eine Priese auf 100 liter. Mer hab ich da aber noch nie genommen.
3 Würfelzucker je 100 Liter erscheint mir doch schon sehr viel...
Wenn alle Becken bisschen abbekommen, geb ich 1Tl. In einen Becher ind fülle auf 100ml auf.
Löse den Zucker auf zund messe dann mit der Spritze zb. 54 ml ab, für ein 54liter Becken gestopftevoll mit Wasserpflanzen. Aber sehr unregelmäßig, das reicht trotzdem zum anschubbsen in Becken, die eh schon laufen...außerdem bin ich zu faul.
In Becken, die frisch sind oder nicht richtig laufen, würd ich die Flossen davon lassen, die könnten das evt. Nicht verwursten und Ärger machen
Vg Monika
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitatmeinereiner: die von Sera sind viel kleiner. .
__________________
Das soll heißen, die von Hobby (Sanoplant)sind viel kleiner...
Vg Monika
 
Mit Bio-CO² hab ich wirklich lange rumprobiert, bis ich die für mich beste Lösung gefunden habe.
Ausprobiert habe ich bisher den Dennerle Mini-Flipper, den ich für nicht gerade Alltagstauglich halte. Der JBL-Taifun funktioniert schon etwas besser, ist aber sehr groß, dennoch nicht optimal.

Jetzt benutze ich einen simplen 5mm Schlauch der um etwa 100° gebogen ist, am Schlauchende befindet sich ein 6mm Zigarettenfilter (Slim-Filter) der in den Schlauch reingedreht ist. Es kommen wunderbar kleine Blasen aus dem Filter und mein CO²-Wert ist recht konstant im optimalen Bereich. Sogar so konstant, dass ich den Dauertest nun aus meine Becken verbannt habe. Das Pflanzenwachstum ist hervorragend!

Mein Rezept ist recht einfach, 250g Zucker, 1/4 TL Hefe und 500ml Wasser. Das hält etwa 2 Wochen.

Hier mal ein paar Bilder.
Das HCC in der Mitte wurde erst letztes Wochenende entfernt, deswegen etwas kahl dort. :)

VG

001.jpg 002.jpg 003.jpg
 
Hei, wie groß is das Becken?
Scapers Tank?


Frage ät all:
Was passiert, wenn man zb. Vor dem Urlaub das Bioco2 abklemmt?
Vg Monika
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist das 50l Scapers Tank von Dennerle.
45 x 31 x 36 cm

VG
 
@gGarnele: auch spannend! Und du hast nicht zu Beginn viel mehr Blasen als zum Schluss?
 
Könnte man doch auchnoch mit einer Paffrathschale kombinieren bei größeren Becken, oder?
Vg Monika
 
Die Blasenzahl ist eigentlich recht konstant, nach gut 2 Wochen lassen die natürlich nach, was dann ein neuen Ansatz bedeutet, der aber in 1min erledigt ist.

@moni, ja natürlich, ist bei dieser Größe aber nicht nötig. :)

VG
 
Das wäre durchaus noch mal etwas für das AQ meiner Tochter. Da muss ich zuvor aber einen Dauertest anhängen und schauen, ob der Topper vielleicht doch ausreichend ist.
Im 20l Cube ist es sicher eine Überdosierung. Da könnte man dann max. durch die Höhe des Diffusors etwas regulieren.
Mein aktuelles Hauptproblem ist, das BioCO2 zu starten.
1x die Woche etwas neues anzusetzen wäre überhaupt kein Problem für mich.
Für den Cube versuche ich es jetzt mal mit der schwächeren Zuckerlösung und der späteren Verdünnung.
Kann nur gerade keine Hefe kaufen, weil die Handwerker an der Heizung werkeln und ich hier bleiben muss. Die leichtere Zuckerlösung ist schon fertig.
 
Erster Zwischenbericht. Gut, dass der Yeti mich noch mal motiviert hat. Ich habe gestern neue Trockenhefe gekauft und mich für die Lucullus BackHefe extra Triebstark entschieden.
Unter den Zutaten steht wie bei allen anderen auch nur "Trockenbackhefe und Emulgator".
Gestern Abend in der Zuckelösung "light" angesetzt (mit ca. 1/4 TL, heute ans AQ und es perlt und perlt und perlt. :hurray:
Ich bin begeistert, hatte ich doch sonst immer so Startprobleme. Mir war aber auch nicht bewusst, dass die Trockenhefe schon abgelaufen war :banghead:

Wenn das ganze jetzt 7 - 10 Tage produktiv arbeitet, dann bin ich absolut happy.

Nach 3-4 Tagen werde ich mal etwas Zuckerwasser zum verdünnen hinzu geben.

Dünger habe ich jetzt noch keinen rein, weil ich nicht sicher war, ob das Eisen aus meinem Ferrotopol kontraproduktiv wäre.
 
Hei, ferropol ist aber auch kein Npk.
Der sollte doch rein oder hab ich was falsch verstanden?
Vg Monika
 
Uuuups. Ich dachte das sei NPK plus Eisen... *rotwert*

Aaaaber. Nachdem ich heute die Drucksprühflasche CO2 in der Hand hielt und diese megaleicht aber recht groß ist, da muss ich zugeben:
das ist ökologisch ein Supergau und kommt gar nicht in die Tüte!
 
Hallo Zusammen,
nach 12 Tagen habe ich mal eine neue CO2 Fuhre angesetzt, obwohl die alten Ladungen noch gut perlen, aber es wird doch weniger und es ist so herrlich einfach.
Ich mixe nun 200g Zucker auf einen ganzen Liter warmes Wasser.
Das löst sich ohne Kochen ganz fix auf.
Gestern die Hefe rein und heute ist es schon einsatzbereit. Toll. Ich bin wirklich froh, diesen Thread gestartet zu haben.
Danke euch!

Im Urlaub mache ich die Zuckerguss Variante mit anderem Zucker / Wasser Verhältnis.
Solange ich nicht verreise ist das Ansetzen ohne Tortenguss schneller erledigt und bei den verbrauchten Flaschen muss ich nicht mühsam die Brocken rauswurschteln und im Ausguss nachhelfen.
Einfach spülen und fertig.
 
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