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Wie lange Baytril im Becken lassen ?

Hi,

gleich ist relativ, es gibt nen Schnelltest, der dauert einen Tag. Ansonsten dauerts ein paar Tage. Es müssen ja erst Kulturen angelegt werden, die dann untersucht werden. Was das Labor bzw der TA benötigt, und wie man dabei vorgeht, erfährt man am besten telefonisch. Bisweilen wird eher um ein lebendes, betroffenes Tier statt eines Kadavers gebeten. Aber wie gesagt, das wird einem dann mitgeteilt.
 
Werde bei nächsten Besuch beim TA mal nachfragen.
Bei den bakteriellen Infektionen die ich bisher hatte, war es aber nicht zu erkennen ob ein Tier infiziert war oder nicht. Die Tiere sind i. d. R. nachts verendet und haben sich sehr schnell zersetzt.
 
Wegen der schnellen Zersetzung wird eben bei Klein(st)tieren wie Fischen und Wirbellosen nach lebenden Exemplaren gefragt. Bis die Kadaver im Labor ankommen, sind sie oft unbrauchbar. Aber wie gesagt, am einfachsten klärt man so etwas mit dem Labor/dem TA direkt. Und sowas mal ohne Bedarf nachgefragt zu haben, wenn man eh vorort ist, ist sicher auch nicht verkehrt. :)
 
In der Regel werden bakterielle Infektionen nicht von echten pathogenen Keimen sondern nur von potenziell pathogenen Keimen ausgelöst. Dise potenziell pathogenen Keime sind Bestandteil der normalen Bakterienflora und können erst Krankheiten verursachen, wenn sie sich bei für sie günstigen Bedingungen stark vermehren. Das ist in aller Regel die starke Fütterung mit Aminosäuren bzw. Eiweißfuttermitteln.

Man kann als Halter da sehr viel vorbeugen indem man möglichst wenig füttert und durch Bakterienpräparate das Substrat mit harmlosen Keimen besetzt hält.
Ich denke da z.b. an Microbelift special blend.

Breitbandantibiotika halte ich in der Aquaristik für nicht angebracht.
Jeder nutzer dieser Mittel leistet seinen Beitrag für gleich mehrfach resistente Keime.
Diese gibt es längst. Tötet man durch ein Breitbandantibiotikum die restlichen Keime ab, haben die multiresistenten Erreger freie Bahn.

Die Rettung von zugegebenermaßen liebsamen Garnelen steht für mich in keinem Verhältnis zu den vielen Toten durch multiresistente Keime in der Humanmedizin.
Schon jetzt mehr als im Straßenverkehr. Tendenz steigend.

In Ländern mit schwacher Pharmalobby ist Baytril verboten. Z.B. in den USA.
Das ist konsequent, denn der Wirkstoff ist solchen aus der Humanmedizin derart ähnlich, dass die Erreger gleich gegen die gesamte Stoffgruppe resistent werden.

Natürlich ist sowas besonders bedenklich bei Geflügelgroßzüchtern.
Aber nicht weniger bedenklich für jeden Aquarianer selbst, der dann mit diesen Keimen in Kontakt kommt. Einmal erworbene Resistenzen werden über die Zellmembranen der Bakterien an andere weitergegeben.
Muss man sich nun einer OP unterziehen bergen diese Reservoire multiresistenter Erreger große Gefahren. Insbesondere bei inneren Verletzungen.
 
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Ich möchte nur mal kurz die letztenTage nach Baytril schildern.
Am Montag abend grosser WW und Gabe von 1,5 ml Baytril. Füttern eingestellt.
Am Dienstag eine tote SCR.
Am Donnerstag WW gemacht und begonnen mit Easylife zu filtern. Freitag Abend 90 % WW gemacht. Das Laub entfernt. Kohlefilter rein.
Heute das erste Futter gegeben. Wenig. Alle waren sehr hungrig.
Bisher keinen Verlust mehr.
Das Wechselwasser wird in einem grossen Eimer ebenfalls über Kohle gefiltert.

Ich weiß, dass Baytril ein Geschoss ist. So viel Hintergrundwissen wie einige von euch haben, habe ich nicht. Habe es mir aber zu Herzen genommen.
 
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In der Regel werden bakterielle Infektionen nicht von echten pathogenen Keimen sondern nur von potenziell pathogenen Keimen ausgelöst.

Hallo,
handelt es sich bei den üblichen Bakterienprodukten für die Aquaristik auch um potenziell pathogenen Keime?
 
handelt es sich bei den üblichen Bakterienprodukten für die Aquaristik auch um potenziell pathogenen Keime?
Der Begriff der pathogenen Keime ist etwas kompliziert. Vereinfacht gesagt ist ein Keim pathogen, wenn er in der Lage ist seine Ressourcen aus lebenden Zellen zu beschaffen, insbesondere in der Lage ist durch Enzyme deren Zellwände/Zellmembranen aufzubrechen.

Dennoch reagiert das Immunsystem auch auf andere eher harmlose Keime. Das bindet Kräfte und kann ein Tier schwächen, so dass potenziell pathogene Keime leichteres Spiel haben. Das Stichwort lautet hier "Keimdruck".

Potenziell pathogene Keime leben aber auch in Konkurrenz zu harmlosen Nitrifizieren u.ä..
Finden sie kein freies Substrat, werden sie sich kaum ausbreiten können. Kleine Mikroorganismen nehmen inhnen zudem die Nahrung weg.
Die Bedingungen müssen schon sehr schlecht sein. Insbesondere Zucker und Aminosäuren in freiem Wasser könnten eine solche schlagartige Vermehrung begünstigen.

Während ich Microbelift special blend auch in höherer Dosis als absolut harmlos erachte, ist mit Bakterienpräparaten wie Bacter AE, Polytase&Biozyme doch vorsicht geboten.
Sie liefern Aminosäuren in feinster Pulverform. Das kommt nicht nur den mitgelieferten Bakterien zu Gute.
Eine Überdosierung ist zu vermeiden. Ich fahre lieber mit der Hälfte der angegebenen Dosis. Das reicht nach meiner Erfahrung auch schon aus.

Auf Sie verzichten würde ich wegen des positiven Einflusses auf den wichtigen Biofilm auch nicht. Normales Hauptfutter ist ebenso gefährlich, wenn es zu lange im Becken liegen bleibt. Alles Futter ist eben auch Futter für Bakterien. Für gewollte und ungewollte Begleiter.
Der Aquarianer hat es mit etwas Gefühl bei der Fütterung in der Hand, wo die Reise hingeht.
 
Ein Bakterium (oder andere Erreger) muss nicht zwingend lebendes Gewebe als Ressource verwenden, um als pathogen eingestuft zu werden, es kann schon ausreichen, wenn dessen Stoffwechsel lediglich toxische Stoffe bildet, ohne einen anderen Organismus direkt anzugreifen. Auch wenn im AQ die meisten Pathogene wohl wirklich direkt Gewebe angreifen.

Das Verdrängungsprinzip nutzen übrigens auch all diejenigen, die ihren probiotischen Joghurt(drink) zu sich nehmen. Es wird die Ansiedelung apathogener Keime begünstigt, zu Ungunsten (potenziell) pathogener Keime.
Und andersrum führt eine Antibiotika-Gabe (insbesondere von Breitbandantibiotika) nicht selten beim Menschen zu Durchfall; die 'guten' Bakterien, die die 'schlechten' Keime (hier neben Bakterien auch insbesondere Pilze) in Schach hielten, sind weg, weswegen letztere sich stärker vermehren können, ihre Konkurrenz wurde ausgeschaltet.
 
Ein Bakterium (oder andere Erreger) muss nicht zwingend lebendes Gewebe als Ressource verwenden, um als pathogen eingestuft zu werden, es kann schon ausreichen, wenn dessen Stoffwechsel lediglich toxische Stoffe bildet, ohne einen anderen Organismus direkt anzugreifen. Auch wenn im AQ die meisten Pathogene wohl wirklich direkt Gewebe angreifen.


Richtig, ich habe aber die engere Definition der pathogenen Erreger gemeint.
Der weite schließt auch toxisch pathogene Keime mit ein.
 
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