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Beta krank?

netti2312

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Hallo liebe Fischfreunde,

ich habe seit etwas mehr als einem Jahr einen Beta-Fisch. Seit einer Weile sind aber seine hübschen Flossen ganz kurz und sehen zerfetzt aus und auch die leuchtende Farbe ist weg... könnte es sein, dass er krank ist oder wird er einfach nur alt? Anbei zwei Vorher-Nachher-Bilder zum Vergleich.
DSC_0481.JPGDSC_1078.jpg
 
Auweia, wie lange baut er schon so ab ?
Ich bin auch Betta-Neuling, aber wenn gegen abend die Spezialisten hier reinschauen, brauchen sie noch einige Angaben:
Was fütterst Du ?
Wie ist das Becken eingerichtet, Pflanzen, Steine Wurzeln ? (Foto wäre gut)
Wie groß ist es ?
Welche Wassertemperatur hat es ? Weißt Du die Wasserwerte ?
Ist er allein oder mit anderen Tieren im Becken ?
Hat der Züchter Dir gesagt, wie alt er ist oder stammt er aus dem Handel ? (Fast alle hier hatten schon mal nen Fisch aus dem Baumarkt, darf man ruhig sagen)

Bis später, Gruß cat
 
Achje, das sind ja viele Fragen... :confused:

Also den Fisch habe ich seit Mai letzten Jahres aus einem Laden, der sich speziell auf Aquaristik spezialisiert. Also, keine anderen Tiere werden dort verkauft. Jedoch hatte ich nicht nachgefragt, wie alt der Fisch ist.
Die Wassertemperatur ist 24-25 Grad, die Wasserwerte kann ich leider nicht nennen. Gereinigt wird das Aquarium (10 Liter) aber alle zwei Wochen mit kochendem Wasser.
Pflanzen sind alle künstlich, der Grund ist noch immer derselbe wie auf dem oberen Foto und er ist allein im Becken, da ich ihn nicht stressen möchte. Sie sind ja bekannt für ihr aggressives Verhalten.
Das Futter hatte ich damals vom Händler erhalten. Habe es im Laufe der Zeit aber mit anderem Futter für Zierfische gemischt. Auf der Verpackung wurde auch diese Fischart genannt.
Eine Freundin hatte sich ebenso einen Betta gekauft, ungefähr zwei Monate vor mir. Sie hatte dasselbe Problem mit ihrem. Im Handel gaben sie ihr eine Flüssigkeit, die Sie ins Wasser geben muss, damit dem Fisch die Flossen nachwachsen. Fand ich sehr merkwürdig, da ich nicht wusste, dass Flossen nachwachsen können. Als ich sie zuletzt nach ihrem Fisch gefragt hatte, meinte sie, dass die keinen Unterschied feststellen kann (nach bereits mehreren Monaten).
 
Hallo Netti,
der sieht aber gar nicht gut aus.
Auch wenn ich keinen Kampffisch pflege,
fällt mir einiges auf.
Das Becken wird alle zwei Wochen gereinigt,
die Pflanzen sind künstlich und
der Fisch bekommt Flockenfutter.
Ich würde versuchen etwas lebendiges
Moos oder Wasserpest in das Becken zu
geben. Eigentlich braucht man ein
Aquarium nicht alle zwei Wochen zu spülen.
Kampffische mögen Lebend- oder Frostfutter.
Es grüßt Josef
 
Alle zwei Wochen deshalb, weil das Becken jetzt im Sommer sehr schnell grün wird. Wir leben seit ein paar Monaten in einem neuen Haus mit großen Fenster. Weiß nicht ob es vielleicht daran liegt. Vorher habe ich das Aquarium nur alle zwei Monate sauber machen müssen. Flockenfutter ist es nicht, sondern krümelig. Aber warum wurde mir das mit dem Lebendfutter nicht im Laden gesagt? Der Besitzer scheint wirklich ein Experte zu sein und auch Wert auf eine richtige Pflege zu legen. Meine Freundin hatte ihren Fisch von Ihrem Freund geschenkt bekommen und als dieser ihn kaufte, bat ihn der Verkäufer, ihm zu versprechen, sich auch wirklich zu kümmern. Also glaube ich eher nicht, dass es ihm egal ist, wie es den verkauften Fischen geht. Na, dann werde ich wohl mal nach Lebendfutter fragen gehen.

Lebendige Pflanzen wollte ich auch erst, aber der Verkäufer meinte, dass ich dafür auch eine Lampe bräuchte. Ansonsten könnten die nicht überleben.

Danke schon einmal für die Hilfe!
 
Hallo Netti!

Das Tier wirkt sehr dünn und die Flossen sind deutlich kürzer - insbesondere letzteres lässt nicht auf ein Problem mit dem Alter schließen, sondern eher auf eine Infektion.
Frisst das Tier noch? Und wenn ja, welche Farbe hat der Kot?
Ist das Tier noch sehr agil oder bewegt es sich kaum noch?
Auch wenn eine Ferndiagnose schwierig ist - aber das Bild allein macht deutlich, dass hier SCHNELL gehandelt werden sollte.

Noch einige Fragen und Anmerkungen zur Haltung:
Grundsätzlich sind 10 Liter auch für einen Kampffisch sehr, sehr wenig. Auch Kampffische bewegen sich gerne und lieben verkrautete Becken mit dichtem Pflanzenbewuchs.
Hinzu kommt das Problem, dass kleine Becken schnell kippen - je größer das Becken ist, desto stabiler sind die Wasserwerte.
Steht das Aquarium direkt am Fenster? Was für eine Technik ist angeschlossen (Heizung? Filter? Beleuchtung?).
Ich würde dir dringend raten, auch die Haltungsbedingungen für das Tier zu verbessern.
 
Hallo Netti,

den Betta alleine zu halten, ist gut. Auch wenn nicht alle Kafis aggressiv sind, werden sie durch fischige Mitbewohner gestresst.

Ohne eine Krankheit ausschließen zu wollen: Es kann auch sein, dass der arme Betta sich die Flossen an den harten Kanten der künstlichen Blätter abgerieben hat. Oder das die harten Kanten kleine Verletzungen verursachen, die dann zu einer Krankheit führten. Vielleicht rupft er sich auch selber an den Flossen, kommt schon mal vor.

Begannen die Flossen schon vor dem Umzug weniger zu werden?

Das Becken wird alle zwei Wochen "steril" gemacht, das ist nicht gut, denn so kann sich keine Abbaukette für Schadstoffe, die durch Fütterung und Verdauung entstehen, entwickeln. Statt alle zwei Wochen komplett zu reinigen, solltest du deinem Fisch echte Pflanzen spendieren. Die Bettas lieben es, sich durch ein Pflanzendickicht zu zwängen - natürlich muss auch etwas Freiraum zum schwimmen bleiben. Dann kann sich eine Abbaukette für die Schadstoffe entwickeln, wobei die Pflanzen einen Teil der Stoffe als Nahrung/Dünger aufnehmen. Dann jede Woche einen Wasserwechsel machen, d.h. nur altes Wasser raus und neues (temperiertes) Wasser rein, das ist viel weniger Arbeit als alle zwei Wochen das Becken komplett auseinander zu nehmen und alles abzukochen.

Wenn du kein anderes Becken mit mehr Grundfläche nehmen möchtest, das 10 Liter Aquarium tut es auch. Nicht das optimale, doch richtig eingerichtet mit Pflanzen erfüllt es seinen Zweck, zumal der Fisch nichts größeres gewöhnt ist. Du brauchst nicht unbedingt eine Lampe für die Pflanzen, wenn durch ein Fenster ausreichend Licht kommt. Am besten sind Ost- oder Westfenster und nicht die Südlage; die geht aber auch, ggf. eine Licht und Hitze reduzierende Folie verwenden.

Futter wurde schon erwähnt, Lebend- oder Frostfutter ist besser als herkömmliches getrocknetes Futter aus dem Handel, auch wenn es laut Hersteller für Bettas geeignet sein soll. Die Fische sind rein Carnivor, sprich Fleischfresser. In den Fisch-Trockenfuttern, egal ob Flocken oder Granulat, ist auch Getreide, Gemüse und ähnliches enthalten. Eine Ausnahme bilden (gefrier-)getrocknete Mückenlarven, Tubifex, Wasserflöhe etc., doch sind diese für Betta splendens nur als Ergänzung zum Lebendfutter geeignet.

Warum der Händler das nicht gesagt hat? Vielleicht ist er nicht richtig informiert bzw. hat seine Informationen aus den falschen oder veralteten Quellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

oh man, ganz ehrlich. Ich mecker nicht oft rum, aber hast du dich auch nur im geringsten darüber informiert, worum es in der Aquaristik geht? Oder wolltest du nur tolle Deko? So kommt es mir nämlich vor. Natürlich entstehen Algen wenn es keine Konkurenz im Becken gibt, die die Nährstoffe aufnehmen. Kampffische mögen dunkle, dicht bepflanzte Becken. Echte Pflanzen, ein paar Schwimmplanzen für Deckung von oben und ein nicht so greller Boden. Im übrigen finde ich auch 10 Liter für einen Kampffisch zu wenig, unter 20 würde ich nicht gehen.
Ist es ein Cube oder ein Rechteckbecken?

Zur Ernährung werden dir sicher andere noch etwas schreiben, Betta brauchen Lebend- und Frostfutter keine Flocken. Zur Not gibt es gefriergetrocknetes Futter, nicht ideal aber noch immer besser als Flocken.

Du siehst ja selber wie dein Fisch mal aussah und wie er jetzt aussieht.

Hol dir vernünftiges Futter und dann kauf ein neues Becken ab 20 Liter, nimm Sand oder dunkelen Kies und viele echte Pflanzen (bekommst du hier im Forum weitaus günstiger als beim Händler). Dann lässt du das Becken vier Wochen einfahren bevor du der Fisch dort reinkommt.
 
Hallo,

oh man, ganz ehrlich. Ich mecker nicht oft rum,

Andrea, ich teile Deine Meinung.
Als ich las, dass der arme Fisch in einer Plastikwelt leben muss, nicht annähernd artgerecht gefüttert oder gehalten wird... anhand der Bilder kann ich kaum glauben, dass es sich dabei um denselben Fisch handelt. :eek:
Wenn das 10 Literbehältnis alle zwei Wochen desinfiziert wird - muss der Fisch jedes Mal dafür ausziehen?
So einen Stress kann der nicht billigen.

Aber die Threaderstellerin ist offensichtlich weder beraten worden, noch hat sie sich mit der Haltung eines Bettas befasst und sie sucht hier nach Hilfe.

Ob man dem Tier noch helfen kann, möchte ich nicht beurteilen. Aber der Vorschlag, ein artgerecht eingerichtetes und gern größeres Aquarium für ihn aufzubauen und einzufahren, finde ich sehr gut.

So kann man ihm wenigstens einen angenehmen Lebensabend bescheren. Ob die Flossen nachwachsen?
Mein Glenn (Crowntail) hatte als ich ihn gekauft habe, an der Schwanzflosse keine "Strahlen". Diese Missbildung hat sich nicht zurecht gewachsen, aber er ist einigermaßen fidel und jagt gern Mückenlarven, schwimmt herum und chillt gern auf dem Schwammfilter.

Mir sind Bettas natürlich schon verstorben. Der erste an einem Tumor, der zweite an Altersschwäche. Aber solche Schäden an den Flossen hatten beide nicht.
Hier könnte eine Krankheit dahinter stecken. Ob das so ist und welche, ob sie behandelbar ist... ich weiß es ehrlich gesagt nicht.

An netti: Dir liegt augenscheinlich etwas an dem Tier. Du kannst die Zeit nicht zurück drehen, aber wenn Du ein paar Tipps umsetzt, kannst Du ihm wenigstens den Rest seines Lebens angenehmer gestalten.

LG
Tanja
 
@Keksdose Finde es nicht richtig, jemanden, der um Hilfe bittet, anzugreifen, wenn auch nur leicht. Da denkt man gleich dreimal darüber nach, ob man das nächste Mal in einem Forum nachfragt. Sicher, habe ich mich informiert, und zwar im Laden selbst und da erwarte ich auch kompetente Informationen. Dass mir so einiges nicht richtig erklärt wurde, merk ich ja jetzt selbst. Mir wollte der Verkäufer sogar ein noch kleineres Aquarium anbieten, von echten Pflanzen hatte er mir, wie gesagt, abgeraten und das Futter hab auch ich mir nicht selbst ausgesucht. Das gleiche gilt für den Grund. Auf die Frage, wie oft ich das Becken saubermachen soll, erhielt ich die Antwort "sobald es schmutzig wird".

Ansonsten hat sich mein Fisch noch nie so richtig bewegt. Er macht mal ein-zwei Runden und legt sich dann irgendwo hin. Appetit hat er auf jeden Fall. Danke an alle für die Tipps! Ich werd geeignetes Futter und Pflanzen besorgen.
 
OK; dann muß ich auch mal meinen Senf dazu los werden.

Netti, bevor Du jetzt wieder zu Deinem kompetenten Aqua-Händler gehts, der sich anscheinend "nur" darauf spezialisiert hat, würde ich mir mal überlegen, ob er sich nicht nur auf BWL spezialisiert hat und sich die Taschen füllen will. Will damit sagen, das kein Tierfreund jemals einen Gedanken darüber verliert auch nur eine Kunststoffpflanze einzusetzen, geschweige denn so eine Aussage "wenn es dreckig ist" macht. Definiere mal dreckig. Ein Becken kann dreckig sein, obwohl es das klarste Wasser hat. Ebenso muß ein leicht bräunliches und trübes Wasser nicht zwngsläufig dreckig sein. Wer hat Dir denn den Floh mit dem "abkochen" ins Ohr gesetzt ?

OK, informiere Dich vorher, oder frage hier zumindest. Gibt nette Suchmaschinen im Internet und auch das Forum hier hat entsprechende Suchfunktionen.

Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
@Keksdose Finde es nicht richtig, jemanden, der um Hilfe bittet, anzugreifen, wenn auch nur leicht. Da denkt man gleich dreimal darüber nach, ob man das nächste Mal in einem Forum nachfragt. Sicher, habe ich mich informiert, und zwar im Laden selbst und da erwarte ich auch kompetente Informationen. Dass mir so einiges nicht richtig erklärt wurde, merk ich ja jetzt selbst. Mir wollte der Verkäufer sogar ein noch kleineres Aquarium anbieten, von echten Pflanzen hatte er mir, wie gesagt, abgeraten und das Futter hab auch ich mir nicht selbst ausgesucht. Das gleiche gilt für den Grund. Auf die Frage, wie oft ich das Becken saubermachen soll, erhielt ich die Antwort "sobald es schmutzig wird".

Ansonsten hat sich mein Fisch noch nie so richtig bewegt. Er macht mal ein-zwei Runden und legt sich dann irgendwo hin. Appetit hat er auf jeden Fall. Danke an alle für die Tipps! Ich werd geeignetes Futter und Pflanzen besorgen.


In meine Augen war es kein Angriff, aber ok gibt eben sensible Menschen. Ich denke einfach nur, dass ein normal denkender Mensch, aufmerksam werden sollte, wenn einem ein miniatur Aquarium und Plastikpflanzen empfohlen werden. Das sowas nicht richtig sein kann, sagt einem doch der logische Menschenverstand. Immerhin kommen Fische aus der Natur und da gibt es echte Pflanzen, Schnecken, eine Mikrofauna und sicher keine sterile Glasbecken. Das weiß man einfach! Wenn dann jemand kommt und mir erklärt, dass ich Plastikpflanzen kaufen soll dann werde ich hellhörig und suche mir noch andere Informationsquellen.

Aber anscheind denken die meisten Menschen nicht so weit, sonst würde auch sicher niemand Rudeltiere in kleinen Käfigen einzeln halten oder Katzen mit Gemüse füttern. Man macht es sich halt lieber leicht. Es gibt soviel Tierleid in Deutschland, Kleintiere, Fische, Wirbellose, Hunde, Katzen, so viele werden falsch gehalten und hinterher soll man den Tierhalter fest drücken und trösten, denn er wusste es ja nicht anders, es wurde ihm so von der Tierhandlung empfohlen. Kann ich einfach nicht verstehen.
Wie ich schon oben schrieb, der normale Menschenverstand sollte einem da schon sagen, dass einige Sachen die einem erzählt werden nicht richtig sind.
 
Moin,
versteh ich das richtig?
Es ist ein 10 Liter Glas mit Plastikpflanzen und Du fängst alle 2 Wochen den Fisch raus,wechselst das Wasser komplett und überbrühst dann alles mit kochendem Wasser?Und das seit einem Jahr?
 
Hallo,
die Fragen bzw den Thread habe ich mir jetzt schon einige male durch gelesen.
Es ist für mich kaum vorstellbar, dass das alles ernst gemeint ist, denn:
Ich gehe also in ein Aquaristikgeschäft ohne irgendeine Ahnung oder Hintergrundwissen
von Pflanzen, Tieren und deren Bedürfnissen zu haben? Für mich unglaublich und unverantwortlich.
Habe ich eine 1 Zimmerwohnung und bin täglich mindestens 12 Stunden am Stück außer Haus, da
schaffe ich mir dann eine schöne große Dogge als Haustier an, da brauche ich gar nicht lange überlegen oder?
Hoffentlich verkauft mir demnächst niemand die schöne und praktische Plastikverpackung einer Jacke, auch
wenn ich aber die Jacke eigentlich wollte. Aber laut Verkäufer ist doch die Verpackung viel praktischer, sie ist
Luft und Regen dicht, also brauchbarer als die dünne Stoffjacke daraus.
Jetzt ist das Kind aber in den Brunnen gefallen. Die Plastikpflanzen dem Verkäufer am besten im voll besetzten
Laden mit entsprechenden Bemerkungen auf den Tresen legen.
Hier im Form neue Pflanzen suchen, den Bodengrund austauschen gegen Sand oder Kies.
Dann damit versuchen das Tier noch zu retten. Viel Lebendfutter in entsprechender Dosierung anbieten.
Im Sinne des Tieres hoffe ich dass Du ihm noch ein erträgliches Zuhause schaffen und ihn am Leben halten kannst.
Entschuldigung für die Art dieser Zeilen, aber ich zweifel immer noch an der Ernsthaftigkeit des Themas.

Gruß

Erich
 
Ich gebe zu, ich war entsetzt über die Haltungsbedingungen und mein erster Gedanke war: "Der arme Fisch! Tierschutzverein rufen!" Aber - die Threaderstellerin hat um Hilfe gebeten. Und ihre Haltungsfehler nicht kaschiert. Da bringt es nichts, zu schimpfen, sondern es sind Vorschläge gefragt, wie die Haltungsbedingungen verbessert werden können. Die Threaderstellerin ist bereit, die Haltungsbedingungen vom Betta zu verbessern und ich glaube, sie ist auch darüber hinaus einsichtig.

Sich die Information zur Tierhaltung nur beim Fachhändler zu holen, erscheint heutzutage vielleicht etwas fahrlässig, war vor den Zeiten des Internets jedoch üblich. Da wurde dann allenfalls mal ein Fachbuch gelesen - das oft auch falsche Informationen enthielt. Nicht jeder heutzutage die Zeit, Lust und Fähigkeit, sich im Internet durch ein Thema durchzulesen und dort die Informations-Streu vom Informations-Weizen zu trennen. Denn leider steht im Web auch viel Mist.

Uns wurde Ende der 80-er im Aqua-Terraistik-Fachhandel empfohlen, den Außenfilter unserer Schildkrötenbecken alle zwei Wochen komplett heiß zu reinigen und auch das Glasbecken komplett zu reinigen. Auch in mehreren Büchern zur Wasserschildkröten-Haltung wurde dies empfohlen. Ihr könnt euch denken, was mein Mann und ich lange Zeit alle zwei Wochen gemacht haben... Heute schlage ich die Hände über dem Kopf zusammen, wenn ich nur daran denke. Mich tröstet zumindest, dass die Schildkröten den Landgang während dieser Zeit augenscheinlich gut fanden.

Ein anderes Beispiel aus eigener Erfahrung für Beratung im Fachgeschäft, beim Züchter und im Internet: Katzenfutter. Wäre ich diesen Empfehlungen gefolgt, bekämen unsere Katzen bestenfalls Nassfutter mit viel Zucker, für das mit süßen Kätzchen Werbung im Fernsehen gemacht wird und schlimmstenfalls ausschließlich ein Trockenfutter, in dem Fleisch nur in homöopathischer Dosis enthalten ist. Die Empfehlung "Trockenfutter ist das beste Futter für die Katzen" stammt übrigens aus einem Fachgeschäft - da sollte man doch annehmen, dass dies stimmt, zumal das Geschäft mit dem viel teureren Nassfutter mehr Geld verdienen dürfte.

Erich hat zwischenzeitlich, während ich geschrieben habe, einen Post verfasst:
Ich gehe also in ein Aquaristikgeschäft ohne irgendeine Ahnung oder Hintergrundwissen
von Pflanzen, Tieren und deren Bedürfnissen zu haben? Für mich unglaublich und unverantwortlich.
Das kommt leider immer wieder vor und hier sehe ich auch den Händler in der Pflicht. Der Kunde geht in gutem Glauben in ein Fachgeschäft und rechnet mit guter Beratung. Was kommt oft dabei raus: Ein Aquarium wird verkauft und gleich die Fische mit. Und das ist dann auch oft das, was der Kunde schon vorher im Internet gelesen hat. Warum sollte er also dem Fachverkäufer nicht glauben? Zumindest beim ersten Mal, spätestens wenn die Fische nach wenigen Wochen in den ewigen Fischgründen gelandet sind, sollte der Kunde ans grübeln kommen und andere Informationsquellen suchen.

Und ja, ich würde auch am liebsten jeden schütteln, der seine Katze nur mit Trockenfutter füttert, der einen großen Hund in einer kleinen Großstadtwohnung hält und den halben Tag alleine lässt, der seinen Betta ohne echte Pflanzen im Aquarium hat, der ein einzelnes Kaninchen zusammen mit einem einzelnen Meerschweinchen hält oder einen einzelnen Wellensittich im Mini-Käfig. Wobei in den 70-er letzteres üblich war und mir mein armer Hansi im Nachhinein noch leid tut (allerdings war er nur zum schlafen im Käfig und hatte ansonsten Freiflug).
 
Naja, was soll man dazu schreiben? Positiv ist, dass der Kampffisch nicht einfach in ein Gesellschaftsbecken geworfen wurde. Das ist wohl der meist gemachte (Beratung-) Fehler bei diesen Tieren. Mehr Gutes kann ich leider nicht finden, sorry!

Auf die "Beratung" in sogenannten Zoohandelsketten sollte man sich sowieso nie verlassen. Sicherlich gibt es dort auch den einen oder anderen guten Verkäufer, aber effektiv geht es doch bei den meisten darum Fische zu verkaufen. Ein Kafi mit seiner intensiven Farbe und denn imposanten Flossen ist da ein gerne verkauftes Opfer für Aquaristikneulinge. Sicherlich stecken die einiges Weg, können Sauerstoff über die Wasseroberfläche aufnehmen und so in Becken mit Plastikpflanzen (omg, wie schrecklich!) überleben. Wenn das reine "Überleben" eines Tieres aber der Maßstab ist, dann gute Nacht! Es gibt genug Möglichkeiten sich über sein Wunschtier vorher schlau zu machen und das Setup entsprechend anzulegen. In deinen Fall z.B. das Kampffischforum.

Meine Kafis hatte ich immer in 30l Cubes mit viel Pflanzennasse gehalten. 20l gehen bei langflossigen Zuchtformen auch. 10l, puh, sehr eng und das Becken kippt eben auch schnell.
Ganz ehrlich, hol dir ein 30l Komplettset, pack dir einfache Pflanzen rein und gut ist es. Ernährung entweder mit Lebendfutter oder Frostfutter. Alles andere wie Granulat ist meiner Meinung nach nur ein Notbehelf.

Grundsätzlich sind die Tiere durch ihre enorm gezüchteten Flossen auch sehr empfindlich für Krankheiten und Entzündungen eben dieser. Sind die Ernährung und die Haltungsbedingungen nicht artgerecht, kommt genau das raus was bei dir eben jetzt passiert ist.

Zudem würde ich dir empfehlen etwas Seemandelbaumblatt oder Extrakt in das Becken zu geben. Das hilft oft Entzündungen zu heilen und gehört meiner Meinung nach zur Grundausstattung für Kafis.

Viel Erfolg
Joe
 
Hallo,

kannst du bitte genau sagen, welche Granulat (Krümelfutter) dir der Händler verkauft hat und mit welchem genau du abwechselst (also jeweils Marke und Sorte)?

Auch wenn vieles schon geschrieben wurde, hier nochmal als Reinschrift mit ergänzenden Informationen, ohne Gemecker.

Durch die regelmäßige zu gründliche Reinigung und die fehlenden Pflanzen schwanken die Werte im Wasser (vor allem Stickstoffverbindungen, Phosphate und Keimdichte inkl 'Filterbakterien') vermutlich sehr stark. Das dürfte einer der Gründe für den Zustand des Tiers sein.

Kampffische sind carnivor, die meisten Trockenfutter sind ungeeignet für sie, da der pflanzliche Anteil zu hoch ist. Das kann auf Dauer den Verdauungstrakt beeinträchtigen, zu Verstopfung und Entzündungen, sowie, wenn das Futter extrem ungeeignet ist oder Erkrankungen im Darm verursacht hat, zu (starker) Mangelversorgung führen. An Lebendfutter eigenen sich momentan vor allem Daphnien (balaststoffreich) und schwarze Mückenlarven (nahrhaftes LeFu zum Päppeln). Wenn du keine schwarzen 'züchten' oder bekommen kannst, keine weißen als Ersatz nehmen, die eignen sich aufgrund des geringen Nährwerts nicht zum Päppeln. Auf rote würde ich wegen des wohl geschädigten Darms auch momentan eher verzichten. Statt dessen dann lieber adulte Artemien lebend füttern, oder nen Grindalzuchtansatz besorgen und mit Pipette verfüttern.
An Trockenfutter zur Ergänzung betaglucan-haltiges, carnivorengeeignetes Granulat, z.B. Dennerle Labyrinth Booster oder Tropical D-50 plus Discusgran. Das Dennerlefutter enthält zusätzlich noch Probiotika, die den Darm sanieren helfen. Beta-1,3/1,6-Glucan unterstützt zudem das Immunsystem, besonders bei Immunsuppression (bspw. stressbedingt), in dem es die Aktivität u.a. der Makrophagen (Fresszellen) steigert.
Eventuell könnte es aber auch nötig werden, mehr für den Darm zu tun.
Auf gar keinen Fall momentan gefriergetrocknete Futtertiere verfüttern und schon dreimal nicht, ohne sie vorquellen zu lassen!

Es liegen hier auch vermutlich gleich mehrere Infektionen vor. Bei dem schlechten Allgemeinzustand würde ich nicht warten, ob die Maßnahmen schon reichen, damit sich der Fisch erholt, sondern medikamentös behandeln. Hierfür würde ich ein Kombipräparat empfehlen, dass die meisten Bakterien, viele Pilze, einige Parasiten und manche Viren abdeckt, z.B. Omnipur von Sera (Acriflavin, Ethacridin, Aminoacridin und Malachitgrün als Wirkstoffkombi), das ganze vorm Einsatz neuer Pflanzen (das Acriflavin kann einige Pflanzen angreifen oder gar killen, besonders Moose und weichblättrige Stengelpflanzen).
Während der Behandlung alle 2 Tage einen großen Wasserwechsel machen und das Medikament voll nachdosieren. Also nicht, wie es auf dem Beipackzettel steht. Die Farbstoffe, die hier als Wirkstoffe dienen, werden teils vom Licht, teils aber auch durch die (bei dir wohl aber eh unzureichend vorhandenen) Filterbakterien abgebaut. Du wirst daher vermutlich vor allem anfangs eine rasche Entfärbung feststellen, kann sein das am nächsten Tag das Wasser bereits fast wieder klar ist.
Die Behandlung wird mindestens 8 Tage dauern müssen. Danach sollten die WW als zwei Tage beibehalten werden und Naturheilmittel wie SMBB, Herbstlaub von Buche/Eiche/Walnuss, CEYLON-Zimtrinde, etc verwendet werden.
Auch wenn sich sicher viele gegen die 'Chemiekeule' aussprechen werden, dem Betta geht es schon zu lange zu schlecht, als dass man da noch experimentieren sollte, er braucht möglichst sofort Hilfe. Bitte auch nicht irgend etwas anderes aufschwatzen lassen, ich habe das Omnipur nicht grundlos gewählt (und leider passiert es ständig, dass Verkäufer einem dann was ganz anderes aufschwatzen, entweder weil sie das Gewünschte nicht da haben, oder weil sie unbedingt ihre (meist eh nicht vorhandene) Kompetenz zur Schau tragen müssen.

Da der Fisch schon längere Zeit angeschlagen ist, kann es aber trotzdem sein, dess er während der Behandlung stirbt. Dann ist aber nicht die Behandlung, sondern der Zustand des Fisches schuld.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann leider nicht mehr editieren, daher Doppelpost:
Bin schon länger nicht mehr so recht aktiv gewesen hier, daher ist mir nicht gleich eingefallen, dass es ja auch einen Wiki-Eintrag zum Betta splendens hier gibt, der vielleicht ein wenig Basiswissen zu dieser Art vermittelt und vielleicht hilreich ist. Wenn du also mal ein paar Minuten Zeit findest, neben der anstehenden Behandlung und den Änderungen am Becken, schau doch mal hier rein:
http://www.garnelenforum.de/board/wiki/betta-splendens-siamesischer-kampffisch/
 
Ich denke, daß viele einfach unterschätzen wieviel Arbeit ein Aquarium wirklich bedeutet...vor allem sich nicht klar sind wieviel Infos man dann wirklich braucht!Meine Mutter wollte auch unbedingt eins haben und hat eben wieviel andere sich im Zoohandel "beraten" und leider auch viel aufquatschen lassen.(die meisten sind einfach nur Verkäufer und kennen sich kaum aus)

An sich lief das Becken stabil, da es recht groß war...aber viele Fische starben und/oder bekamen keinen Nachwuchs.(ich kenne mich mit Fischen einfach zu wenig aus, um sie da beraten zu können...habe aber immer wieder mal versucht Tips zu geben, aber eher erfolglos...sobald es wirklich Arbeit macht, verlieren viele das Intresse und es dümpelt nur noch vor sich hin)

Leider ist der Mensch oft so, daß er den kürzeren und bequemeren Weg geht...das wird man nie aus den meisten rausbekommen.Man kann nur hingehen und einmal den Kopf waschen und dann gute Infos geben und hoffen, daß sie ankommen!(nur Vowürfe machen wird hier nicht helfen, von daher freue ich mich zu sehen, wenn jemand gute Infos an die Hand gibt...bitte folge den Anweisungen hier dem Fisch zu lieb!)
 
10l, puh, sehr eng und das Becken kippt eben auch schnell.
Grundsätzlich sind die Tiere durch ihre enorm gezüchteten Flossen auch sehr empfindlich für Krankheiten und Entzündungen eben dieser.

Beides würde ich so pauschal nicht stehen lassen.

Bei mir laufen 12l Becken wunderbar stabil, seit Jahren, teils bis auf die Beleuchtung techniklos, ohne ständiges Messen von Wasserwerten und exorbitant hohem Pflegeaufwand.
Und auch die gesteigerte Anfälligkeit von Hochzucht-Bettas kann ich so nicht bestätigen. Ob Wildform oder Hochzucht, letztlich war jeder Kampffisch nur so gesund, wie es seine Umgebung zuließ. Wobei nach meinen persönlichen Erfahrungen Bettas zu den widerstandsfähigsten und anspruchslosesten Fischarten gehören, die mir je untergekommen sind. Ein gewisses Maß Resistenz bringt auch die Zuchtlinie selbst mit. Eine wohlselektierte und durchdachte Zucht im Hobbykeller produziert resilientere Fische als die armen gestressten Ausschuss-Kreaturen im Zooladen nebenan.

[Mod-Biene ON]
[mod]Es wurde jetzt auch genug auf der TE herumgehackt. Jeder von uns hat wohl schon gravierende Fehler begangen, die er heute bitter bereut. Draufzuschlagen ist leicht, aber nun ist es bitte gut. Es wurde nach Tipps und Hilfe gefragt, zum Wohle des Tieres. Mit erhobenem Zeigefinger kommen wir nicht weit.[/mod]
[/Mod-Biene OFF]
 
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