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Wer kennt Medaka?

cambarus

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Der Japanische Reisfisch oder kurz Medaka, wie er in seiner Heimat genannt wird, hat sich, von uns Europäern fast unbemerkt, in Fernost bereits einen festen Platz im Hobby erobert. Seit mehreren Hundert Jahren pflegt man ihn bereits in Japan. Dazu wurde er nach dem Ende des 2. Weltkriegs verstärkt Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen, bei denen es vor allem um Embryologie und Genetik geht. Besonders der Gencode ist relativ weit erschlossen.

medaka03fm.jpg

Es gibt den Fisch in diversen Farben und Formen. Ich habe heute auf facebook die Gruppe medaka.eu gegründet, um die Art auch anderen näher zu bringen. Wer lieber nicht auf die facebook-Seiten gehen möchte: Nach und nach werde ich hier ebenfalls Fotos einpflegen.

medaka04fm.jpg

Die Fische werden nur knapp dreieinhalb Zentimeter lang und geben sich vom Platzbedarf her relativ genügsam. Als einheimische Art (für Japan) reicht das akzeptierte Temperaturspektrum von 4-34 °C. Die Vermehrung erfolgt über Eier, die das Weibchen morgens als Traube abgibt (werden noch am Weibchen vom Männchen befruchtet). Später setzt das Weibchen sie an Wasserpflanzen oder anderem Substrat ab, wo sie sich innerhalb 6-9 Tagen entwickeln.

eggs.jpg

Ein erwachsenes Weibchen setzt ungefähr 30 Eier ab. Im Aquarium wird den Jungen meist nachgestellt, doch hält man die Fische in Mini-Teichen oder versteckreich ausgestatteten Schalen, kommen immer ein paar Jungfische auf. So, das war´s erst einmal für heute als kleine Einstimmung.

Gruß,
Friedrich

Japan160160.jpg
 
Die Medaka-Freilandhaltung kann in Mini-Teichen, Kübeln und ähnlichen Gefäßen erfolgen. Hier einmal ein Becken mit Fischen und der Wasserhyazinthe, Eichhornia crassipes. Sie hat einen dichten Wurzelbart, in dem die Fische bevorzugt ablaichen.

eichhornia.jpg
 
Wieviel ist mit

vom Platzbedarf her relativ genügsam
gemeint? Und kann man sie mit Garnelen vergesellschaften? Schoene Tiere hast du da!
Zu der Frage wer diese Fische kennt: Habe mal von ihnen gehoert, aber so schoene habe ih nicht gesehen.

Gruss Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Platzbedarf: 20-30 Liter Inhalt für 10 Tiere im Daueransatz sind ausreichend. Einer der von mir besuchten Züchter packt in ein Aquarium von 60x30x35 cm zu Anfang 2.000 Eier. Die Jungen bleiben bis zu einer Größe von 15 mm zusammen.

MiyukiBlue-OneSuperLightmale.jpg
 
Hi
Ein schöner Bericht.
Ich muß sagen die könnten mir auch gefallen.
sind die unterschiedlich in der Färbung , oder färben sie sich erst später aus ?
LG
 
Hallo,
ja, die Reisfische sind schon was feines. Ich halte ja die Minis mit der roten Schwanzflosse. Tolle Tiere. Ich stelle mal morgen Abend Bilder ein, sind aber Wizlinge, aber trotzdem ganz hübsch.

Gruß

Erich
 
Klasse Bericht! Erst dachte ich, Hey, die sind ja toll, dann dachte ich, klingt wie meine wolasis: sind ja beides Oryzias.
Nein, ein weiteres Becken kann ich nicht aufstellen, und leider kreuzen sich die Arten, sonst hätte ich gefragt, ob wir tauschen wollen ;)
Sollte mein Eigenheim klappen, das mit der teichhaltung klingt echt spannend!

Die Medaka sind also reproduktionsfreudiger als die wolasis? Züchtest du sie auch, sind das deine Kübel?
LG, Shivi
 
Hallo Friedrich,

danke für den interessanten Bericht, gerne möchte ich mehr über den kleinen Fisch erfahren, von dem ich bisher nur in ein, zwei kleinen Beiträgen in Aqauarienzeitschriften gelesen habe. Wie weich/hart möchten die Fische ihr Wasser? Und mein Mann murmelte etwas von Kellerfisch und fragt, wo man die Medakas bekommen kann (das Internet war diesbezüglich nicht ergiebig).
 
Ich verschicke ab und an Eier meiner wolasis, eine richtige Garantie gibt es dann natürlich nicht, aber von 10 Eiern schlüpfen doch meist 5-7 Stück, wenn der neue Halter die Eier richtig behandelt ;) nur jetzt mit der Post ist es etwas schwierig...
 
Kann man die denn mit Garnelen vergesellschaften bzw. Was passiert dann mit den Junggarnelen?

Gruss Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Michael, ich denke, dass man generell reiskärpflinge nur schwer mit Garnelen vergesellschaften kann, wenn man bei beiden eine wachsende Population anstrebt. Die Garnelen fressen die Fischeier, und die Fische die jubggarnelen. Nicht komplett, aber bestimmt zum Teil. Ich hatte ein Jahr fast Fische mit Garnelen, und es sind tatsächlich wenige Fische hochgekommen, und immer wieder kleinste Garnelen. Verstecke sind hier wichtig und gute Fütterung. Man könnte zum Beispiel ein Becken für die Fische einrichten und immer wieder ausselektierte Garnelen einsetzten, dann erhält man seinen Stamm farbechter und muss nicht ständig überlegen, wohin mit den weniger schönen.
LG, Shivi

Ps: Friedrich, ist es bei den Medaka anders?
 
Hallo zusammen,
wie bereits erwähnt, kann die Haltung vom späten Frühjahr an bis in den Herbst durchaus auch im Freien stattfinden. Dazu gibt es auch in Baumärkten entsprechende Gefäße, wie zum Beispiel Tonschalen oder dunkle Plastikwannen, Beton-Mischkübel, usw. In den Zoogeschäften bietet man sie zum Teil sogar in solchen Gefäßen an, obwohl mir dieses für die Dauerhaltung dann doch als zu klein erscheint.

display.jpg
 
Oh, die gefallen mir auch gut! Und dabei bin ich sonst gar keine Freundin von Fischhaltung. Aber in der Größe und mit dem Farbspektrum, toll! Freue mich auf weitere Fotos. :) Und hoffe heimlich dauf, irgendwann mal einen Teich zu haben.
 
Auch ich besitze seit knapp einer Woche einen kleinen Trupp Medakas.
Bekommen habe ich sie von meinem Freund Claus, der wiederum hat sie von einem befeundeten japanischen Züchter.

Nach der erfolgreichen Zucht von Lebendgebärenden möchte ich mich nun auch mit der Nachzucht der hübschen Reiskärpflinge versuchen.

Hier ein paar Eindrücke meiner Tiere und ihres neuen Zuhauses:

IMG_2886.JPG IMG_2886.JPG IMG_2964.JPG IMG_2967.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
yangguifei30.jpg

Es gibt in Japan mehrere Hauptzuchtlinien. Alle orangegrundigen Varianten werden Yang Guifei genannt. Hier Männchen (links) und Weibchen (rechts) mit der Bezeichnung "JMN (Japan Medaka Number) 30". Die Geschlechter sind am einfachsten an der Rückenflosse (Dorsale) zu erkennen, die bei den Männchen typisch eingekerbt ist. Etwas schwieriger ist die Unterscheidung der Geschlechter anhand der Afterflosse (Anale). Sie verläuft bei den Weibchen relativ spitz und fast dreieckig nach hinten, bei den Männchen ist sie breiter und vor allem auch noch hinten ziemlich breit (was auf diesem Foto nicht so gut zu erkennen ist).
 
doubledorsal.jpg

Eine Beonderheit stellen die "Doppel-Rückenflosser" dar. In einem Reisfeld entdeckte man vor einigen Jahren Exemplare, deren Rückenflosse die doppelte Menge an Flossenstrahlen aufwies, wahrscheinlich eine Laune der Natur (Spontanmutation). Findige Züchter haben diese Eigenschaft dann durch Einkreuzung auf ihre Farbstämme übertragen, so dass man heute viele Zuchtstämme mit vergrößerten Rückenflossen kennt.
 
Ich habe mal ein kleines Video von meinen Medakas gemacht:


Bitte ignoriert den Fehler im englischen Titel, es war wohl schon zu spät für so eine Aktion... :D
 
Hi,

mancher wird mich jetzt hauen wollen, aber als einfach zu züchtende, scheinbar produktive Kaltwasserfische muss ich hier irgendwie gleich denken, dass das ein idealer Futterfisch für Axolotl wäre :whistling:
 
Wie einfach die Fische nun zu züchten sind, muss jeder für sich selbst herausfinden. Dass sie bei entsprechender Größe auch ihre Fressfeinde haben, liegt in der Natur der Sache.

Interessant ist der Japanische Reisfisch aber auf jeden Fall auch für die Wissenschaft. Dadurch fällt auch einiges für die Aquaristik ab. So sieht das nachfolgende Exemplar ja ganz hübsch aus...

3617.jpg

Es hat aber die genetische Veranlagung, ähnlich wie unsere Rili-Garnelen, auf Teilen des Körpers unpigmentiert zu sein. Sicherlich nicht unbedingt ein optischer Nachteil. Wer aber beispielsweise flächig orangefarbene Tiere züchten möchte, der sollte diese Variante keinesfalls einkreuzen, denn die Eigenschaft "Teilpigmentiert" bekommt man aus dem so entstandenen Kreuzungsstamm nicht mehr heraus.
 
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