Get your Shrimp here

Absurdes Neocaridinasterben

Bones

GF-Mitglied
Mitglied seit
15. Jan 2015
Beiträge
118
Bewertungen
86
Punkte
10
Garneleneier
13.006
Hallo,
seit einer Woche sterben mir täglich einzelne Tiere fast immer Männchen weg.
Ich habe am Becken nichts verändert und mir sind vorher noch nie so robuste Garnelen gestorben (außer irgendwann an Altersschwäche)

Hier das Problem als Fragebogen



- Was ist genau das Problem?
Einzelne Tiere werden apathisch, haben teils verstümmelte Fühler, ihr Fleisch verfärbt sich leicht ins gelbliche (bilde ich mir ein) und fallen tot um.
Bisher hat es kein einziges Eiertragendes Weibchen, die anfälliger sein müssen betroffen, der Rest ist unverändert Fit.

- Seit wann tritt es auf?
täglich 1-2 Tiere

- Wurde schon irgendetwas gemacht? Wenn ja: Was?
Teilwasserwechsel, Venturidüse an Filtereinlauf installiert, für noch höhere Sauerstoffsättigung.

- Wie lange läuft das Becken bereits?
3 Monate

- Wie groß ist das Becken?
125 Liter

- Wie wird es gefiltert?
Eheim Pro 3 250 + Eheim Classic in Serie, nur biologische und mechanische Filtermedien.
Dennerle Nano als Oberflächenumwälzer

- Welcher Bodengrund wird verwendet?
JBL Aquabasis 5L
JBL Manado 25 L
Dennerle Garnelenkies 10l

- Sind Pflanzen, Wurzeln, Steine im Becken? Wenn ja: Welche genau?
Schiefer Bruchsteine
Wurzeln 3 sehr große, schon 15 Jahre alt, aus Vorgängeraquarien
1 alte Weinrebe

- Wird das Wasser technisch oder chemisch aufbereitet? Womit?
Osmosewasser verschnitten mit 30% Leiterwasser x Wasseraufbereiter

- Wie sind folgende Wasserwerte im AQ:
PH:7,1
GH:7,0
KH:2,5
Leitfähigkeit:330
Nitrit:0
Nitrat:0
Ammoniak: ?
Kupfer: ?

- Welche Temperatur hat das Wasser im Becken?
23,5 °C

- Wie oft wird ein Wasserwechsel gemacht und wieviel?
1 mal wöchentlich 35 Liter

- Wie ist der genaue Besatz des Beckens?
ca. 50 Neocaridina davidi verschiedener Zuchtlinien
5 Ottocynclus sp. Wildfänge aus Peru
Posthornschnecken und Blasenschnecken

- Was wird gefüttert? Wie oft und wieviel?
alle 2 Tage Dennerle Crustagran in homöopatischen Mengen, Trockenes Eichenlaub

- Gab es in letzter Zeit Neukäufe von Tieren, Pflanzen oder Einrichtungsgegenständen?
Nein

- Wurden im Raum in dem das Becken steht irgendwelche Chemikalien (z.b. Raumspray, Insektenspray, Floh- oder Zeckenmitteln bei anderen Haustieren angewendet, etc.) verwendet?
Zigaretten ;)

- Sind im Aquarium irgendwelche unbekannten Tiere (Parasiten) zu sehen?
Winzige Mistkerle, die ich als Hüpferlinge beschreiben würde. Sie bewegen sich aber planvoll un orientiert wie ich das nur von Fischlarven kenne. (sind aber keine)

Selbstdiagnose:
-Es betifft (fast) nur Männchen, Schoko Sakuras scheinen gänzlich resistent bisher.
-Optisch müsste es eine bakterielle Infektion sein, aber der Rest und vor allem die hoch labilen Ottos zeigen keine Beschwerden.
-Es können auch die kleinen Mistviecher sein, die etwa vor 2 Wochen aufgetaucht sind, aber was soll das sein ?
Ganz absurd: Ich habe heute 2 sterbende Männchen isoliert, obwohl sie sich im Aquarium schon nicht mehr geregt haben, ging im Isoliergefäß sofort ein Ringkampf wie bei Flusskrebsen los. Beide sind "kämpfend" verstorben. Zerlegen sich die Männchen also gegenseitig die Fühler und sterben daran ?


Würde mich über Hilfestellung sehr freuen.

Grüße

Yves
 
Hallo Yves,

die verstümmelten Fühler könnten durch einen Gendefekt oder Häutungsproblemen kommen.

Da du zwei Filtertöpfe hintereinander laufen hast und Nitrit und Nitrat bei 0 liegen. Solltest du dringend einen Ammoniak Test machen.
Es könnte sein dass deine Lange Filterkette als Nitratilter fungiert aber nicht lang genug ist um auch das Ammoniak zu verarbeiten.

Gruß,
Markus
 
Hallo Markus,
Habe mir gerade nen Test dafür geliehen. Ammioniak ist auch im nicht messbaren Bereich.

Gruß,
Yves
 
Hallo,
helfen kann ich zwar nicht direkt, aber genau dieses Problem hatte ich vor einigen Jahre auch mal. Nach und nach sindsind nur sämtliche Männchen verstorben. Bei den Tiere fiel mir ebenfalls auf, daß die Antennen/Fühler abgebrochen waren, auch schon vor dem Tod.Ich habe fast täglich große Wasserwechsel gemacht.Den Weibchen ging es zunächst noch gut. Aber nachdem sämtliche Männchen hinweggerafft waren, fing es bei den Weibchen an. Komischerweise ging es dem Nachwuchs in dem Becken gut, die Kleinen wuchsen und verhielten sich normal. Allerdings fiel mir dann irgendwann auf, daß keines der Nachkommen auch nur im entferntesten daran dachte sich fortzupflanzen. Die Tiere wurden teilweise echt riesig aber es bildete sich nicht mal der Ansatz eines Eiflecks. Auch neueingesetzte Tiere vermehrten sich nicht. Ich hab den Stamm dann letztendlich aufgegeben und das ganze Becken neu gemacht... Bei mir waren es übrigens Bienen und keine Neocaridina und ich verwendete Osmosewasser,auf gesalzen.
Ich Druck Dir die Daumen, damit Du es in den Griff kriegst!
LG
Silke
 
Zuletzt bearbeitet:
Klingt schon sehr nach ner bakteriellen Infektion. Je nach Bakterium kann das ja auch verschiedene Verläufe nehmen und verschiedenen Organismen bevorzugen (oder eben bestimmte Stämme / Geschlechter). Ich denke der beobachtete Kampf war bei beiden Tieren der Instinkt: Hey, da ist was zum festhalten, ich halt mich mal dran fest". Im Isoliergefäß war vermutlich sonst keine Dekung oder Untergrund vorhanden an dem sie Halt finden konnten.

Guter Rat ist da leider teuer.

Ich selbst hab gute Erfahrungen damit gemacht, befallene Tiere abzusammeln (rigoros) und isoliert zu halten. Das Becken möglichst so gestalten das alle Tiere sichbar sind um keine Toten oder befallenen Tiere zu übersehen ... und dann über mehrere Monate lang kontrollieren und absammeln.

Was sonst noch immer Empfohlen wird:
Regelmäßige Wasserwechsel, UV-Filter, Erlenzapfen, Seemandelbaumpräparate, Torf, Walnusslaub, ausgewogene Ernährung ... und grundsätzliche verbesserung der Lebensverhältnisse. Und dann kann man nur noch Hoffen, dass sich der Stamm stabilisert.
 
Mittlerweile konnte ich beobachten:
Es sind Parasiten !
Eines meiner schönsten Tiere hat gerade im Vordergrund gesessen, als es sich plötzlich wild gewunden hat und anschießend fast panisch begann etwas zwischen seinen Schwimmbeinen entfernen zu wollen. Nach etwa 10 Minuten gab es auf und verkroch sich. Jetzt sitzt es wie die anderen todgeweihten einfach nur herum. Vor 2 Stunden schwamm es noch fröhlich den Weibchen hinterher.
Außerdem ist scheinbar über Nacht die gesamte Brut verschwunden ich kann kein einzigen Zwerg mehr finden.
Ich bin jetzt kurz davor alle Überlebenden zu evakuieren, aber ich möchte den Grund für diese Tragödie nicht ins nächste System einschleppen..
:heul:

Grüße
Yves
 
Hallo Yves,

das ist wirklich bedauerlich. Konntest Du denn den mutmaßlichen Parasiten sehen oder vielleicht sogar beschreiben?
Ich kämpfe in einem meiner Aquarien auch seit Wochen erfolgsneutral gegen einen unbekannten Feind... das ist wirklich eine ganz bescheidene Situation. Man kann den Tieren beim Sterben zusehen und weiß nicht mehr, welche Maßnahme noch ergriffen werden kann, um Tiere zu retten.

Wenn wenigstens die Ursache bekannt ist, kann man über weitere sinnreiche Schritte befinden. Ohne Ursache...ist das problematischer.:(
Was genau hast Du beobachten können? Bzw. was hat die Garnele wohl versucht loszuwerden?

LG
Tanja
 
Hallo,
Na das ist ja schonmal gut, daß Du das Problem nun eingrenzen kannst. Nun kannst du auch besser dagegen vorgehen. Allerdings würde ich nicht separieren, sondern den gesammten Stamm behandeln. Holst du jetzt Tiere raus, ist die Wahrscheinlichkeit da, dass du Parasiten mit schleppst. Sollte alles nix nützen, sollte das gesammte Becken sowieso komplett neu gemacht werde, einschließlich gründlicher Desinfizierung.
LG
Silke
 
Was es war kann ich nicht genau einschätzen.
Ich habe schon gestern 3 Stunden ins Aquarium gestarrt und mir den Tag und auch zur Zeit den Spaß an meinem ältesten Hobby verdorben...
Ich habe gefunden:
  • Ein Planarien - ähnlichen grauen Wurm den ich sofort gekillt habe, blieb aber ein Einzelstück. Fällt als verdächtiger aus weil viel zu groß
  • Echte Hüpferlinge, die Weibchen tragen das typische paarige Eipacket. Die sind ungefährlich.
  • Und jetzt kommts: Wirklich an der Sehgrenze, völlig rund wirkende sehr schnelle Drecksviecher, die sich vor allem Horizontal in Bodennähe bewegen . Ich hab die Anfangs für verrirte CO2 Bläschen gehalten, aber anders als die Hüpferlinge scheinen die genau zu wissen, wo sie als nächstes hin schwimmen wollen. Die könnten es sein - aber dem Kind einen Namen geben - da bin ich überfragt.
Da die Hunderschaften kleiner Flusen und somit die nächste Generation sowieso vernichtet ist, habe ich vorhin 5 junge Perlhuhnbärblinge eingesetzt. Der Sichtbare Bestand an kleinen Drecksviehchern hat sich seither in die Mägen der emsigen Jäger verlagert......:drool5:
Die noch zahlreichen Eiertanten werde ich kurz vor der Entbindung in ein 10 Liter Notfallcube setzen um dem Stamm noch ne Chance zu geben.

Besonders ärgerlich ist, das alle Pflanzen von mir selbst sind und ich solche Viecher niemals hatte. In das Becken kam nie etwas unsteriles außer:
Den Ottowildfängen, den Garnelen vom Züchter, und Dennerle Crusta gran. Und genau das habe ich im Verdacht....
 
Hi,

deine schnellen runden Drecksviehcher, klingen sehr nach Muschelkrebsen. Die sind harmlos wie Hüpferlinge.
Such mal bei google nach Muschelkrebsen und vergleich die Bilder mit deinen Drecksviehchern :)

Gruß,
Markus
 
Hört sich für mich auch danach an. Eher unwahrscheinlich, dass es an denen liegt.
 
Hallo,
Na das ist ja schonmal gut, daß Du das Problem nun eingrenzen kannst. Nun kannst du auch besser dagegen vorgehen. Allerdings würde ich nicht separieren, sondern den gesammten Stamm behandeln. Holst du jetzt Tiere raus, ist die Wahrscheinlichkeit da, dass du Parasiten mit schleppst. Sollte alles nix nützen, sollte das gesammte Becken sowieso komplett neu gemacht werde, einschließlich gründlicher Desinfizierung.
LG
Silke

Aber wogegen behandeln, wenn man nicht weiß was es ist? Und wenn man auch nciht weiß, ob das denn wirklich der Grund ist. Nur weil man Tiere an einer (noch) lebenden Garnele sieht, die dann später tot (oder zumindest auf dem besten Weg dorthin) ist heißt das nicht, dass sie ursächlich für das Problem sind.

Zum Beispiel lässt sich das Beobachtete sehr gut folgendermaßen erklären:
In dem Becken befinden sich Bakterien, die potentiell in der Lage sind Garnelen zu infizieren. Das ist wie bei allen anderen Bakterien auch: sie sind immer da, aber nur unter bestimmten Bedingungen können sie einen Wirt auch infizieren bzw. stark genug infizieren um Schaden anzurichten.
Die beobachtete Garnele war am fressen an der Frontscheibe. Die Muschelkrebse (oder andere Kleinstorganismen) wollten das selbe Futter fressen und haben sich dort versammelt. Die Garnele hat sich von der Anzahl an Muschelkrebsen gestört und mit typischen Bewegungen versucht diese zu verscheuchen und ist anshcließend geflohen. Ich konnte z.B. schon öfter beobachten, dass diese Krebse auf Nahrungssuche zwischen die Schwimmbeine der Tiere geraten, was die Garnelen verständlicherweise stört. Diese Aktion hat das Tier vielleicht stark unter Stress gesetzt, was wiederum den Ausbruch einer bakteriellen Infektion bei diesem Tier verursacht haben kann. Alternativ ist es vielleicht auch einfach nur Zufall und das Tier wäre auch ohne den Zwischenfall am Abend erkrankt, weil einfach die Inkubationszeit durch war.

Wie gesagt, handelt es sich dabei nur um ein mögliches Szenario ... aber aus einem solchen Vorfall kann man meiner Meinung nach nicht auf die Schädlichkeit der beobachteten "Dinger" schließen.

Die Maßnahme mit den Fressfeinden ist meiner Meinung nach gut, so kannst du diesen Faktor zumindest ausschließen und sehen ob die Erkrankung trotzdem auftritt. Allerdings besteht auch die Gefahrt, dass die Fische deine verbliebenen Garnelen ebenfalls unter Stress setzen (auch wenn sie sie nicht fressen können) und so die Krankheitsgefahr steigern.
 
Kleines Update:
Heute erster Tag ohne Todesfall oder apathische Tiere.. muss noch nichts heißen.
Das Team PHB hat gnadenlos gejagt und es ist nichts mehr an Viehzeugs zu sehen.
Natürlich wird jetzt die Garnelenbrut restlos gefressen, aber ich lass die Perlhühner noch ne Woche drin.
Wenn es auch die kleinen Viehcher nicht direkt waren- die Muschelkrebse die ich kenne sind so schnell nicht- dann haben sie doch die Garnelen sehr gestresst.
Von allen Krankheitsbeschreibungen passt die Porzellankrankheit bisher am besten und ich halte es durchaus für möglich dass der Stress einzelne Tiere empfänglich dafür gemacht hat.
( die Tiere sind die F1 Generation eines Taiwan Imports)
Die Bärblinge stressen die adulten Tiere überhaupt nicht, der Nachwuchs ist jetzt für ne gewisse Zeit erstmal zweitrangig.

Grüße

Yves
 
Bei Interesse noch ein kleines Video, kann man vielleicht ganz gut den Allgemeinzustand beobachten.
 
Hallo Yves,

wie sieht es inzwischen aus ? Habe auch merkwürdige Muschelkrebschen gesichtet und frage mich, ob sie wirklich soooo harmlos sind, speziell was den frischen Nachwuchs betrifft. Die Eier meiner WP sind sowas von winzig, da komm ich ins Grübeln.
LG cat
 
Muschelkrebse fressen höchstens die Nahrung der Babys weg, sind quasi Nahrungskonkurrenten. An sich haben Muschelkrebse, als Filtrierer keine Möglichkeit die Mini Garnelen zu fressen.
 
Hallo Yves,

wie sieht es inzwischen aus ? Habe auch merkwürdige Muschelkrebschen gesichtet und frage mich, ob sie wirklich soooo harmlos sind, speziell was den frischen Nachwuchs betrifft. Die Eier meiner WP sind sowas von winzig, da komm ich ins Grübeln.
LG cat

Dank einem Schwarm Moskitorasboras , die im Unterschied zu Perlhuhnbärblingen friedlich mit dem Garnelennachwuchs umgehen, gibt es bei mir kein Viehzeugs mehr.
Grund für das Sterben war aber die Milchkrankheit. (sch*** Taiwangarnelen)

Grüße
Yves
 
Zurück
Oben