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Untersuchungsergebnisse von Import-Garnelen

GarnelenTom

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Hallo zusammen,
ich habe bei einem weiteren Importversuch kranke Garnelen erhalten und diese zur Untersuchung in die Hochschule Hannover eingesendet. Das Ergebnis ist für Gruppe 1 (Ergebnis Gruppe 2 mit dem grünen Zeug zwischen den Schwimmfüßen steht noch aus).
Anbei das Untersuchungsergebnis was ich euch nicht vorenthalten will.

Ungeachtet dessen, dass auf Antibiotikabehandlung geraten wurde fällt evtl. dem einen oder anderen im GF dazu noch was auf oder ein.

LG Tom

gruppe1.jpg
 
Hallo,

es macht derzeit in der Tat keinen Spaß mehr mit Import-Garnelen zu arbeiten. Man bekommt offensichtlich kaum noch gesunde und stabile Stämme. Die Ausfallrate ist entsprechend. Man kann dies auch sehr gut hier im GF beobachten. Es wird über die Sterblichkeit von Bloody-Mary (eigentlich, der stabilen Sakura sehr ähnlich) geschrieben. Sehr oft scheint es auch nicht möglich die Blue-Dream (Dark-blue-Rilli) erfolgreich zu pflegen.

Was mir weiterhin auffällt, der Nachwuchs der Importgarnelen ist meißt grottenschlecht. Es fallen z.B. bei den Bloody's ganz durchsichtige Tiere, auch braune und schwarze, diverse Rili's, sowie die ganze Palette der Rottöne von deckend bis zum schlechten Red-Fire Muster. Man kann kaum eine Garnele abgeben die den Vorstellungen von einer Bloody enspricht. Hier ist man noch weit von dem Qualitätsstandard der Sakura Garnele entfernt. Bei den Blue's ist es nach meiner Erfahrung nicht anders.

Was ist bei den asiatischen Züchtern los? Geht es denen bei den neuen Farben auch nur noch um die schnelle Kohle? Also aus den großen Betonbecken aussortieren was halbwegs gut aussieht und ab in den Flieger. Obwohl wissend, dass die Stämme noch lange nicht erbfest sind also ausreichend selektiert wurden. Wie seht Ihr das?

Ich gehe nun den Weg das nachzuholen. Große Stückzahlen kaufen, sofort selektieren und das dann auch sehr intensiv beim Nachwuchs tun. Bin gespannt wie viele Generationen es dauert bis man durchgängig ordentliche Garnelen im Nachwuchs hat.

Pardon Tom, wenn ich hier etwas zu weit von Deinem Thema abgewichen bin. (Kannst den Beitrag ja evt. löschen). Zu den medizinischen Ergebnissen kann ich kaum was sagen, da habe ich nicht die entsprechende Ausbildung.

Beste Grüße aus dem Westerwald

Matthias
 
Schlimm ist auch die mehrfachresistenz der erreger. Diese wird mit zunehmenden antibiotikaeinsatz noch steigen. Muss denn wirklich der Kauf in diesen farmen sein? Gibt es da keine alternativen? selbst nach einer antibiotikabehandlung kann der erreger ja noch weiter gegeben werden. Zudem sind Antibiotika behandelte Lebewesen im immunsystem grundsätzlich einige Zeit herabgesetzt, möglicherweise auch dauerhaft. So züchtet man sich den nächsten anfälligen stamm. Keulen und geld zurück fordern ist keine Alternative? gibt es keine guten züchter vor ort? In vielen farmen wird ja unter freiem Himmel gearbeitet und oft mit Verbindung zu einheimischen Gewässern. Da ist die Ansteckung mit Krankheiten fast logische Konsequenz.
 
Intressant, wenn auch traurige Wahrheit.

Die Keime und Parasiten haben sich in den letzten Jahren ziemlich unter den Garnelen gemischt und es ist kaum noch möglich, wirklich gesunde Tiere zu bekommen.Habe selber schon Saugwürmerbefall, bakterielle Infektion/anfällige Tiere und dieses komische grüne Zeug zwischen den Schwimmbeinen mitbekommen.

Von daher würde das Ergebnis des zweiten Tests mich ziemlich intressieren.Da gibts noch wenig Infos zu und offenbar auch keine wirkliche Behandlung.

Man traut sich kaum noch Garnelen zu zu kaufen, wer weiß was man sich wieder einschleppt.
 
Und bei den Mehrfachresistenzen ist Enrofloxacin dabei, sprich das hier schon vielfach hochgelobte Baytril!
Braucht man sich also nicht wundern, wenn das im eigenen Becken nicht mehr anspricht. Finde das besonders übel, weil es eigentlich als Reserveantibiotikum empfohlen wird, sprich nur im äußersten Notfall, wenn nichts mehr hilft. Dann hat sich das also schon erledigt, na super!
Wollte ich letztens im Zusammenhang mit Baytril schon mal gefragt haben: hat eigentlich schon mal wer beim Tierarzt nach Alternativen gefragt, die ebenfalls garnelenverträglich wären? Eben mit dem Hintergrund dem Enroflxacin als Reserveantibiotikum das Leben nicht noch schwerer zu machen?

Grüße,
Petra
 
Schlimm ist auch die mehrfachresistenz der erreger. Diese wird mit zunehmenden antibiotikaeinsatz noch steigen. Muss denn wirklich der Kauf in diesen farmen sein? Gibt es da keine alternativen? selbst nach einer antibiotikabehandlung kann der erreger ja noch weiter gegeben werden. Zudem sind Antibiotika behandelte Lebewesen im immunsystem grundsätzlich einige Zeit herabgesetzt, möglicherweise auch dauerhaft. So züchtet man sich den nächsten anfälligen stamm. Keulen und geld zurück fordern ist keine Alternative? gibt es keine guten züchter vor ort? In vielen farmen wird ja unter freiem Himmel gearbeitet und oft mit Verbindung zu einheimischen Gewässern. Da ist die Ansteckung mit Krankheiten fast logische Konsequenz.


Hallo,
man sollte das ganze nicht zu oberflächlich betrachten. Ohne neue Import => keine neuen Garnelenarten. Und ja, es steckt eine Industrie dahinter und damit viele Menschen die davon leben. Das ist auch ein Grund warum ich die Garnelen untersuchen habe lassen, den ich verstehe nicht warum da nicht mal jemand einschreitet und dafür sorgt das gesunde Tiere zu uns importiert werden. Ist in meinen Augen eine Frage der Behandlung und Heilung in Fernost. Aber da beisst sich wohl der Teufel wieder selber in den Schwanz den ich denke, dass man keine importierten "Qualitätsgarnelen" für 10 Stück 15€ erhalten kann bzw. es einfach Glücksache ist ob man gesunde oder angeschlagene Tiere bekommt.
Meine letzten Importe der Bloody Mary (wo ja schon am Preis etwas gemäckelt wurde) sind gesund => bei dem Preis wo ich die einkaufe da wird auch in Fernost was damit verdient. Somit ist da vermutlich die Motivation höher. Anders kann ich mir das nicht vorstellen.

DNZ (Deutsche Nachzuchten) sind nicht in der Menge zu erhalten wie man sie bräuchte um deutschlandweit auf Importe verzichten zu können. Es gibt glaub nicht viele deutsche Züchter die monatlich 30.000 oder mehr Garnelen liefern können.

@Petra
Baytril wirkt gegen die allermeisten Probleme (Bakterien) wo wir hier Probleme haben und hat eine von mir eingeschätzte Heilungsquote von 99%. Es ist normal, dass es auch Bakterien gibt die resistent dagegen sind und man dementsprechend mit anderen Mitteln ran muss um was zu bewirken.

LG Tom
 
Resitenz gene können von bakterie zu bakterie durch reine Berührung übertragen werden. so breitet sich eine resistenz auch über unterschiedliche Bakterien immer weiter aus. Das sollte man schon im blick haben.
 
Hallo,
das zweite Ergebnis steht fest. Von dem grünen Bewuchs vorwiegend an der Unterseite. Es handelt sich im einen Pilz (Lagenidium) der in das Fleisch der Garnele eindringt. Auch wenn sich die Garnele unter Umständen noch häuten kann um einen Großteil des Pilzes abzuwerfen wird der Bewuchs wiederkommen, da er wie gesagt im Fleisch sitzt.
Als Behandlungsmethode wurde Malachitgrün empfohlen.

So sieht das aus:

P4052311.jpgP5296172.jpg xxxxxxx.jpg
 
Wow! Ist der Pilz denn mit eingeschleppt wurden oder gibt es den bei uns natürlicherweise auch?
Oder sind die Tiere in dem Fall nur dermaßen empfindlich, dass ihr Immunsystem den Pilz nicht bekämpfen kann?
 
Hallo Joe,
so einen Pilz habe ich bei DNZ noch nicht gesehen, nur bei Importieren. Wie sich der Pilz entwickelt weis ich noch nicht genau. An einigen Stellen schreibt man von Sporen die durchs Wasser treiben und sich an einem neuen Wirt festsetzen.

LG Tom
 
hallo,

so einen pilz hatte ich bei meinen red sakuras auch. das tier habe ich separiert und mit fungol behandelt. auch nach der dritten behandlung stellte sich nur eine geringfügige besserung ein (pilz wurde bräunlich-gelb). das tier ist verstorben. während der behandlung konnte ich keine häutung oder einen rückgang des pilzes beobachten. leider hab ich auch kein bild davon :(

edit: das tier war nicht von tom, angeblich eine dnz...
 
Hallo Linda,
es macht evtl. noch einen Unterschied ob ein Stamm schon eine längere DNZ Karriere hatte oder ob man die ersten Jungen von Importtieren als DNZ betitelte bekommt. Wenn die Sporen im Wasser schwimmen können sich auch die Jungen anstecken. In wie fern sich das dann verhält bzw. wie lange es dauert bis der Pilz so extrem durchbricht weis ich auch noch nicht. Die Frage ist, kann ein Jungtiere die Sporen lange tragen bis sie extreme Auswüchse produzieren? Evtl. erst im adulten Alter? Ich bin mir sicher, dass so eine grün bewachsene Garnele bei der nächsten Häutung nicht mehr aus der Haut kommt. Wenn sie das also in dem Ausmaß schon länger hätte wäre sie nicht so alt geworden.
Na wir werden schon noch dahinter kommen. Der Untersuchungsarzt mit dem ich heute telefoniert hatte, hatte großes Interesse an den Fällen und ich kann ihm gerne weitere Garnelen schicken wenn was nicht in Ordnung wäre. Das ist schon mal super finde ich.

Lg Tom
 
Hallo Tom,

danke für die Mitteilungen die du hier gemacht hast.
Ich kann mich da Hennings Ausführung nur anschliesen.
Und wenn du nun ja so einen guten und kompetenten Arzt an
der Uni an der seite stehen hast können wir uns sicher noch über weiter
hoffentlich ebenfalls so hilfreiche Infos und Untersuchungen freuen.

Auch wenn das natürlich nicht von uns gewollt ist.
Interresant ist es allemal.

Lieben Gruß
Kim
 
Hallo,

Scheint ja irgendwie so zu sein das man sich mit neuen Tieren auch neue Krankheiten holt .... Supertoll .... Das hatten wir z.b. bei Diskus ja auch schon ... Vielleicht sollte man einfach mal die Importe stoppen ...
Schade das man hier in Deutschland allem hinterher läuft was neu ist, man aber auf gesunden Nachzuchten meist sitzen bleibt.
... es wundert mich nicht das Themen zu 'Garnelen sterben" mit die häufigsten hier sind.
Importe die erst behandelt werden müssen weil sie krank sind sind meiner Meinung nach nicht akzeptabel.

Gruß
Ralf
 
Hallo,

ich bin hier eigentlich eher der stumme Leser aber zu sehen, dass ein Händler so offen mit solchen Informationen umgeht finde ich einfach großartig!
Sorry für OT, aber dass wollte ich an dieser Stelle doch einmal loswerden.

Gruß Tim
 
Hallo,

Scheint ja irgendwie so zu sein das man sich mit neuen Tieren auch neue Krankheiten holt .... Supertoll .... Das hatten wir z.b. bei Diskus ja auch schon ... Vielleicht sollte man einfach mal die Importe stoppen ...
Schade das man hier in Deutschland allem hinterher läuft was neu ist, man aber auf gesunden Nachzuchten meist sitzen bleibt.
... es wundert mich nicht das Themen zu 'Garnelen sterben" mit die häufigsten hier sind.
Importe die erst behandelt werden müssen weil sie krank sind sind meiner Meinung nach nicht akzeptabel.

Gruß
Ralf


Hallo Ralf,
Importe stoppen ist keine Alternative für die Verantwortlichen. Jedoch stoppt bzw. verringert sich das von selber mit der Zeit. Solange es Geschäfte gibt die 14 Tage Bestellungen sammeln, dann beim Großhändler bestellen und sofort umpacken zum Versand - solange die Kunden das mitmachen - solange läuft das mehr oder weniger weiter. Man kann das prinzipiell nur durch Aufklärung verändern.

Schau mal hier, ist etwas älter, aber krasser Befall aller Art und gute Bilder

LG Tom
 
Ok,die Vermutung lag ja öfter schon nahe, daß das grüne Zeug ein Art Pilz ist...aber dann wurde auf einigen Seiten zu Garnelenkrankheiten davon gesprochen, daß es doch eine parasitäre Sache ist.

Meine Garnelen habe ich damals mit einem Medikament behandelt, was gegen Parasiten und auch Pilze hilft und indem Malachitgrün auch vorhanden war...leider ohne Erfolg.
 
Auch ich hatte eben selben Pilz einmal bei zwei neu erstandenen Garnelen, allerdings war der latent schon vor der Häutung sichtbar und erst nach der Häutung kam er durch. Beide Garnelen sind trotz Malachitgrünbehandlung nach 4-5 Tagen gestorben. Das nächste Mal müsste man vielleicht schon vor dem "Durchbruch" des Pilzes, also wenn eine leicht grünliche Verfärbung vor der Häutung auftritt, behandeln. Gott sei Dank wurden bei mir dadurch keine weiteren Garnelen angesteckt.
 
Hallo Tom,
vor langer Zeit hatten wir Dr. Schubert aus Stuttgart (v on ihm gibt es auch Bücher über Fischkrankheiten), der uns bei Fischkrankheiten geholfen hat. Bei ihm konnten sogar interessierte Liebhaber Kurse belegen, wie man einen Fisch seziert und Krankheiten erkennt.
Wenn du n un einen Arzt an der Hand hast, der sich für Garnelen interessiert, dann ist das nicht hoch genug einzuschätzen.
Mach weiter so.
Gruß Dieter
 
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