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Kardinalsgarnele + hartes Wasser

Schon alleine der Versuch Sulawesigarnelen im Leitungswasser zu halten ist grob fahrlässig und die Verbreitung von Erfolgsmeldungen provoziert unzählige weitere uneinsichtige Nachahmer.

Guten Morgen!

Sollte man diesen Satz nicht etwas umändern, indem man "im Leitungswasser" streicht, und ihn dann auf die Haltung der meisten Sulawesi-Garnelen aus den Seen anwenden? Anscheinend kommt ja gerade die zweite "Sulawesi-Welle" auf uns zu - vermutlich mit ähnlichen desaströsen Ergebnissen bei Handel und Hobby. Hier arbeiten doch zu viele nach dem Prinzip "trial and error" - auf dem Rücken der Tiere.

Gruß
Friedrich
 
Guten Morgen Friedrich,
ganz klar: Sulawesis sind nichts für unerfahrene Aquarianer! Das muss man ganz deutlich sagen. So bitter es für die Liebhaber und Interessierten ist.
Ich denke - und kann aus eigener Erfahrung sagen - dass die Phase das "Rumtüftelns" vorbei ist. Sehr viele Halter haben inzwischen ihre Erfahrungen zusammengetragen, und die Haltebedingungen für die "einfachen" Arten wie Kardinalsgarnelen und Blaufüßen sind jetzt bekannt. --> "einfach" ist relativ!

Die Frage ist doch: wenden die Interessierten diese Erfahrungen auch an?

Harlekin und Spinata sind in meinen Augen immer noch nicht Haltbar in unseren Aquarien.
 
Die Frage ist doch: wenden die Interessierten diese Erfahrungen auch an?

Harlekin und Spinata sind in meinen Augen immer noch nicht Haltbar in unseren Aquarien.

Leider wenden die Meisten die Erfahrungen nicht an. Da wird noch viel zu viel probiert.
Bei den Harlekin und Spinatas muss ich Dir leider wiedersprechen. Es gibt einige Halter, die auch erfolgreich nachzüchten. Es ist halt nicht ohne Aufwand zu realisieren.
Ich hatte bei meinen Sechband auch 10 Ausfälle, wohlgemerkt von 12 Tieren. Die anderen beiden stehen jetzt sehr stabil. Allerdings sind die beiden gleichgeschlechtlich.
So hart es auch klingen mag, auch bei "Optimalen" Haltungsbedingungen wird es bei Wildfängen nicht ohne Verluste Laufen. Schön dabei ist, das einige sich die Mühe machen, und auch die Kosten in Kauf nehmen, um die Arten nachzuzüchten.
Natürlich gibt es bei den Wildfängen immer wieder Ausfälle, aber wenn es weiterhin klappt die Garnelen nachzuzüchten werden die Nachzuchten eventuell etwas, und ich betone etwas, anpassungsfähiger.

LG

Markus
 
Die Frage ist doch: wenden die Interessierten diese Erfahrungen auch an?

Hallo Holger,
es dürften leider wieder ähnlich viele Garnelen über die Klinge springen wie bei der ersten Welle. Auch damals haben nicht wenige Leute warnend den Finger gehoben. Was passiert ist und bis heute passiert, wissen wir ja.
Warum sollte es jetzt anders werden? Das Gedächtnis ist kurz, der Geldbeutel sitzt oftmals locker. Und dann darf man nicht vergessen, dass in der Zwischenzeit jede Menge neuer Leute zum Hobby gestoßen sind. Die wollen wie die Sulawesi-Fans damals "eigene Erfahrungen sammeln". Leider.

Gruß
Friedrich
 
Sollte man diesen Satz nicht etwas umändern, indem man "im Leitungswasser" streicht, und ihn dann auf die Haltung der meisten Sulawesi-Garnelen aus den Seen anwenden?

Hallo Friedrich,
ich hoffe damit nicht missverstanden zu werden. Hier geht es ja um die Kardinäle und die können mit sehr großem Erfolg in der Konstellation Osmosewasser mit Mineralsalzen gehalten und vermehrt werden. Auch White Orchids und Blaufußgarnelen sind in diesem Wasser ohne Probleme züchtbar.
Mag sein, dass ich nicht auf dem neuesten Stand bin und es weitere Ausnahmen gibt. Von anderen Arten kann ich zum derzeitigen Zeitpunkt nur abraten. Auch wenn gerade eine neue Salzmischung von mir von ein paar Züchtern erprobt wird ist es definitiv viel zu früh von Erfolgen zu sprechen. Aber die neue Salzmischung beruhen auf Wasseruntersuchungen, die mir zugetragen wurden. Mit etwas unkonventionellen Methoden konnte ich nun die Wasserwerte weitestgehend kopieren. Warten wir es ab was weitere Versuche ergeben werden.
 
@ Markus -
ich habe mich einmal an Goldflake-Spinatas versucht, mit den Wasserwerten der Kardinalsgarnelen, und bin derbe auf dem Bauch gelandet. So gerne ich sie halten würde, ich warte noch ein bischen ab, bis vielleicht noch mehr Erfahrungen verfügbar sind.

@ Friedrich -
wenn man teuer erkauftes Wissen (in Form von Geld und dem Leben der Tiere) nicht annehmen mag, dann tut es mir nur leid um das leben der Tiere. Wie dann diese leute ihr Geld rauswerfen und damit die deutsche Wirtschaft ankurbeln ist deren Sache.
Dazu gibt es doch dieses Forum: um von dem Wissen und den Erfahrungen anderer Halter zu partizipieren!
10 Halter sagen: nimm KEIN leitungswasser.
1 Halter sagt: bei mir klappts mit Leitungswasser.
Auf WEN hört man?
Tja, Dummheit und Beratungsresistenz gehört bestraft - leider auf dem Rücken der Tiere, da hast du leider völlig recht :(
 
So hart es auch klingen mag, auch bei "Optimalen" Haltungsbedingungen wird es bei Wildfängen nicht ohne Verluste Laufen.

Hallo Holger,

siehst du, was ich meine? Es sind eigentlich die "bösen" Wildfänge, die von selbst einfach so sterben.:faint: Auch wenn in der Aussage das Wort "optimale" in Anführungszeichen steht, viele meinen, optimale Bedingungen geschaffen zu haben bzw. bieten zu können. Solange das die Einstellung ist, wird sich an der Situation auch nichts ändern und Abertausende Sulawesi-Garnelen werden noch in den zweifelhaften Genuss kommen, ihre letzte Reise mit einem Flug nach Deutschland zu beginnen.

Gruß
Friedrich
 
Hallo Holger,

siehst du, was ich meine? Es sind eigentlich die "bösen" Wildfänge, die von selbst einfach so sterben.:faint: Auch wenn in der Aussage das Wort "optimale" in Anführungszeichen steht, viele meinen, optimale Bedingungen geschaffen zu haben bzw. bieten zu können. Solange das die Einstellung ist, wird sich an der Situation auch nichts ändern und Abertausende Sulawesi-Garnelen werden noch in den zweifelhaften Genuss kommen, ihre letzte Reise mit einem Flug nach Deutschland zu beginnen.

Gruß
Friedrich

Darum sollte es zu aller Erst in den Verstand eindringen, dass man sich als relativ unerfahrener Halter sich NUR an deutsche Nachzuchten herantraut.
Das schont das Biotop, rettet Garnelenleben, und beugt Halterfrust vor. Das Importieren und Anpassen an die Wasserwerte in DE sollte man eindeutig den Profis überlassen.
 
Da geb ich Dir Recht Holger!
Ich habe, nach dem komplettverlust meiner ersten Blaufüsse, einen Riesen aufwand betrieben das es beim 2 mal alles funktioniert. Da hatte nur die Umstellung des Wasseraufbereiters genügt, das alle Garnelen eingegangen sind.
Das war ein harter Schlag für mich.
Manche denken halt, das sind ja nur Garnelen. Eine Modeerscheinung.
Auch bei den Nachzuchten geht es nicht ohne die goldenen Regeln, soviel ist sicher.
Meine Blaufüsse vermehren sich mittlerweile sehr gut. Von den 12 gekauften Tieren waren noch 6 übrig geblieben. Mittlerweile habe ich 50-60, und 6 Weibchen tragen schon wieder.
Die Einlaufphase hatte ich über 5-6 Monate vorgenommen, unter ständiger Kontrolle. Ich wollte nicht noch mal einen Stamm schrotten, dafür waren mir die Garnelen zu schade.
Als nächstes werde ich spinatas in Angriff nehmen, und auch bei deren AQ wird der gleiche Aufwand betrieben. Erst wenn alle Parameter über 5-6 Monaate stimmen werd ich Garnelen einsetzen.
Wenn das dann mit dem Nachwuchs auch gut klappt, wäre das doch super.

LG

Markus
 
Erfahrungen

Hallo Garnelengemeinde,
als "Neuling" find ich dieses Thema nach wie vor sehr schwierig.Hab mir vor 2 Monaten einen kleinen 25iger Cube geholt , schön alles einegrichtet(für ein Sulawesibecken allerdings nicht ganz stilecht, da ich nicht vollkommen auf was Grünes verzichten wollte)und es stehen "einlaufen" lassen.Dann ging es ans messen der Wasserwerte und ans rege durchforsten diverser Foren. Schnell war mir klar das es Kardinälchen sein sollten, aber die vielen Berichte über erfolgreiche Haltung in Leitungswasser(und die vielen dagegen) haben mich doch sehr verunsichert.Schließlich hab ich mich dann doch zu der Kombination Osmosewasser und serasalz durchgerungen, wobei die Versuchung, es mit Leitungswasser zu probieren doch groß war und ich die Zweifler doch gut verstehen kann. Allerdings haben die Leutchen hier schon recht das es sich hier um lebende Tierchen handelt, und ich zugeben muß, das sie mir fürs experementieren auch viel zu teuer sind. Seit 2 Wochen leben nun 14 Kardinäle bei mir bei 28Grad, GH 5, KH 3 und Ph zwischen 7,5 und 8.Jeden Tag wird ängstlich durchgezählt, aber bis jetzt keine Ausfälle und meist ein sehr lebhaftes Gewusel ab 18 uhr, das mir sehr viel spass macht.Nun haben sich die ersten auch schon scheinbar problemlos gehäutet, was mich zu der Annahme verleitet, das es ihnen nicht so schlecht gehen kann.Beim füttern fällt es mir recht schwer, wirklich minimalistisch zu sein, aber ich zwinge mich erfolgreich dazu.
Somit kann ich meinen "Anfängerkollegen" nur empfehlen, allthergebrachte Erfahrungen durchaus nachzuahmen, den warum ein erfolgreiches System verändern und durch dann doch sinnlose Experimente sich den spass an diesen so schönen und possierlichen Tierchen zu verderben.Ich bin letztendlich froh, das ich diesen Weg gewählt habe und hoffe jetzt natürlich wie jeder auf Nachwuchs.

LG Ralf
 
Hallo

Gut gebrüll würde ich sagen.
Und an alle Neulinge die das hier lesen.

ER HATT RECHT !!!
 
Nachtrag: Auch wenns für die Kracks hier ja nichts mehr besonderes ist, freu ich mich nun über die ersten beiden eiertragenden Nelenweibchen.Alle 14 Kardinäle wohl auf, Wasserwerte stabil und der ideologische innere Kampf bezüglich grüner Hydra etc(zig Internetbeiträge gewälzt) ist beigelegt, da sie nach sparsamer Fütterung nun ihren Bestand verringert haben..sie dürfen bleiben.Letztendlch gehören sie wohl(in Maßen natürlich) zu so einem "Microcosmos" dazu. Und zur Belohnung gabs heute noch 2 Minithylobabys...Anfängerherz was willst du mehr.
In der Hoffnung das alles so bleibt
LG Ralf
 
Wie ist es eigentlich mit Wasser aus dem Brunnen im Garten?

Hallo zusammen,

ich wollte demnächst auch mal ein paar Kardinäle bei mir einziehen lassen und lese die Beiträge recht interessiert.

Bisher bin ich zu dem Schluß gekommen, Osmosewasser mit den enstprechenden Mineralien zu versetzen und ein Holz- und Steinbecken mit ein paar kleinen Moosen einzurichten. Soweit - so gut.

Jetzt kam mir gerade, dass meine Eltern in Garten einen Brunnen haben. Hat das jemand schon mal mit Wasser aus einer solchen Quelle versucht? Eigentlich wäre das dann doch das gleiche wie Regenwasser, oder täusche ich mich da?

Grüße
Daniel
 
Hallo Daniel,

bei Brunnenwasser wäre ich vorsichtig. Habe mich noch nicht allgemein mit Brunnenwasser auseinandergesetzt, unseres hier ist jedoch eisenhaltig.
Ich halte meine Kardinäle auch mit Osmosewasser + Salz. Keine Verluste und haben sich sehr schnell vermehrt. Mir wäre das zu riskant bei all den Erfahrungen anderer Garnelenhalter noch zu experimentieren

Gruß
Yvonne
 
Hallo Daniel,

ich würde das lassen, im Grundwasser ist alles das gelöst, was sich so in erdoberflächennahen Erdschichten befindet. Und das ist meist garnicht gut für Aquarienbewohner, sei es, weil der Boden durch irgendwelche Giftstoffe belastet ist (Je nach dem wo du wohnst und was es an Industrie dort gibt/gab), oder hohe Nitrat und Phosphatwerte durch landwirtschaftliche Düngung. Dazu kommt noch alles andere an Elementen aus dem Periodensystem, die sich im Boden befinden können und sich im Wasser lösen oder zumindest Partikelweise mit nach oben gefördert werden. Nicht umsonst stehen Trinkwasserbrunnen nicht überall und muss Trinkwasser aufwändig aufbereitet werden. Also ich rate dir dringend davon ab, mit Regenwasser hat Brunnenwasser absolut nichts gemeinsam, allein schon aufgrund der oftmals nicht geringen Wasserhärte und des nicht geringen Leitwerts, um mal nur die Speerspitze an möglichen Inhaltsstoffen zu benennen, über deren Konztentration ja schon der Leitwert zumindest Prognosen zulässt, dass da mehr drin ist als bloß H2O.

Gruß, Marco
 
Hi,

unser Grundwasser ist auch sehr Eisen und Phophat haltig und hat eine GH die so hoch ist das man Sie mit Tröpfchentests nicht mehr messen kann.
Bei uns werden auch sehr viele Rinder auf den Weiden gehalten. Das Grundwasser riecht inzwischen manchmal sogar etwas nach Gülle.

Da unser Koi Teich mit weichem Regenwasser befüllt wird, haben wir mal versucht mit dem Grundwasser die Härte anzuheben. Die Koi haben es nicht gemocht und wurden teils sogar Krank.

Gruß
Markus
 
ok, bin überzeugt.

Hallo an alle,

ja, das hat mich schon überzeugt, da habt ihr Recht. Dann eben das Osmose-Wasser, war sowieso so geplant. Bei kleinen Becken ist das ja auch erschwinglich.

So long
Daniel
 
Moin,

ich verstehe nicht, was es mit Erschwinglichkeit zu tun hat, sich eine Osmoseanlage zuzulegen.. Die Teile kosten um die 40€, dafür kannst du aber Ausfälle und damit Neukäufe von Tieren mit ein wenig Erfahrung vermeiden, wenn du aufgesalztes Osmosewasser nutzst. Oder meinst du mit Erschwinglich, sich im Supermarkt einmal die Woche einen 5l- Kanister zu kaufen? Weiß nicht.. Bei einem kleinen Becken mit 5l Wechselwasser pro Woche mag das vielleicht sogar erstmal preiswert erscheinen, aber wenn du 51x2 Euro rechnest, also einen Kanister pro Woche bei 5l Wechselwasser, bist du im Jahr bei 102 Euro.. Damit hat sich eine günstige Osmoseanlage aus dem Netz (die übrigens in meinen Augen keinerlei Nachteile haben und keinesfalls qualitativ minderwertiger sind, als die teureren Anlagen der Markenhersteller) nach etwas weniger als einem halben Jahr amortisiert und du bist unabhängiger. Bei 5l Wasserbedarf die Woche UND vernünftiger Handhabe der Anlage hält die Membran Jahre, ebenfalls sollten die Filter auch nicht übermäßig zugesetzt werden. Wie gesagt, dass ist nur eine kleine Rechnung.. Rechne noch 15€ oder was fürs Salz dazu und du hast ein mehrere- Jahre- Komplettpaket, um deinen Tieren zumindest gutes und halbwegs artgerechtes Wasser zu bieten. Diese werden es dir danken (wenn denn die anderen Faktoren stimmen) durch mehr Nachwuchs und weniger Todesfälle, wodurch du nicht ständig Tiere nachkaufen musst.

Gruß, Marco
 
Hallo Marco,

da hast du eigentlich Recht. So eine könnte ich mir zulegen. Empfiehl doch mal eine! Aus der Bucht oder von woanders?

Und außerdem, mir geht's echt nicht drum, da zu sparen. Nur, Geld wächst halt nicht auf Bäumen und ich versuche alles so schlicht wie möglich zu halten. Aber auf Kosten der Tiere zu sparen, das kommt bei mir nicht in die Tüte. Die Einstellung, "naja, wenn's mit dem Wasser nicht klappt, dann hol ich mir halt einen neuen Schwung Garnelen", die ist mir schon ein wenig fremd. Sind ja auch Geschöpfe und kein Couchtisch vom Ikea.

so long
Daniel
 
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