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Seltsames Teilchen---

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Garneleneier
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Hallo zusammen,

in meinem Becken habe ich eine Nele - und nur eine einzige! - die sich von allen anderen erheblich unterscheidet: hinter ihrem Kopf hat sie einen dunkelroten "Rückenschild", der sich seitlich abspreizt, so dass es aussieht, als sei ihr eine Art "Tragfläche" gewachsen. Leider konnte ich sie bisher nicht frontal erwischen, so dass man diesen Effekt bei diesem Bild nicht sehen kann.

Hat jemand eine Ahnung, um was es sich bei dieser Garnele handeln kann? Ein sagenhaft schönes Tierchen!

Liebe Grüße

Trudel

30_08_2020-DSC08460.jpg
 
Hallo,
würde mal stark auf Carbon rili tippen.
Was hast du denn sonst noch für Garnelen in dem Becken?
Gruß
 
Ich gehe eher von aus, daß die Garnele ev. bei der Häutung Probleme hatte und die dunkelrote Färbung indem Fall eher vom Blut kommt...das würde auch erklären, warum dort die Stelle absteht.(bei der Häutung ist ja noch alles weich und wenn die alte Haut nicht richtig abgeht, verbiegt sich der Panzer teilweise schon mal bei dem Prozeß und härtet dann so aus)

Das kann bei der nächsten Häutung ev. zu weiteren Problemen führen oder auch mit Glück wieder verschwinden.

Schlimmstenfalls hat sie aber auch eine Krankheit oder Bakterienbefall.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ShrimpTim
"Rili" scheint hinzukommen, was dieses panzerartige betrifft; auch wenn ich genau meine nicht gefunden habe. Eine ähnliche habe ich auch noch, aber nicht so intensiv gefärbt und vor allem nicht mit diesem breiten "Schild".

Was ich sonst noch habe, wüsste ich auch gerne... :-)
Ich habe als Anfängerin (März 2020) zweimal gemischte Truppen gekauft, dann noch von einem Privatmann etwa 15 verschiedene. Die Überraschung ist immer wieder erfreulich, da sich der Nachwuchs in völlig anderen Farben und Erscheinunbgsbildern zeigt! Obwohl die Grundform, Rückenstrichgarnele farblos (aber wunderhübsch gezeichnet) vorwiegt.

Ich hatte z.B. nie schwarze Elterntiere, dennoch sind einige Nachkommen schwarz. Dazu gibt es braune, leicht-braune, rötlich-braune, leicht-blaue, zwei dunkelblaue, gesprenkelt-rötliche, zart-orangene, drei hauchzart-grüne... usw. Viele mit den Zeichnungen (Striche, Punkte) der Rückenstrichtierchen.
Einfach herrlich! :D

Ich nehme an, dass bei einer solchen bunten Bande die Gene von frühen Vorfahren durchschlagen.

@univers
Die betreffende Garnele ist gut vier Monate alt und sieht schon seit Anfang an so aus. Deine Annahmen kommen mir daher eher unwahrscheinlich vor. Zumal dieser "Panzer" auf beiden Seiten akkurat gleich absteht.
Trotzdem vielen Dank für deine Gedanken!
Übrigens: rotes Blut bei Garnelen? *grübel*

Viele Grüße
Trudel
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Trudel,
hast du mal ein Bild von diesem "abstehenden Panzer-- Rückenschild".
Ich persönlich gehe nämlich genau wie Marc von einer Deformation aus.
Ein deformierter Carapax sieht übrigens auch von Anfang an deformiert aus. :whistling:
 
@babywelsi
Das ist nicht einfach, ich versuche es schon seit langer Zeit! Dummerweise zeigt sich diese Nele aber immer, wenn sie die Cam sieht, nie frontal! ;-)
Andererseits kann ich nicht an eine Deformation glauben, die sich über mehrere Monate hinzieht und trotz Häutungen immer wieder die gleiche Form hervorbringt; das wäre unnatürlich; aber ein Gendefekt könnte dafür die Ursache sein: zig Häutungen, aber immer wieder diese seltsame "Flügelform" hinter dem Kopf. Interessant wäre, Nachkommen zu studieren, was aber schlicht unmöglich ist.

Liebe Grüße
Trudel
 
Hi,
wenn das Tier den Carapax nach oben abgespreizt hat, handelt es sich um eine Deformation und eine Nachzucht nicht unbedingt erstrebenswert.
Wenn es sich um ein Männchen handelt ist auch noch die Gefahr da, dass dieser Gendefekt rezessiv weiter vererbt wird. Ich persönlich würde die Garnele, egal wie schön gefärbt sie ist, aus dem Stamm heraus selektieren.
 
Guckst Du hier: https://www.garnelenhaus.de/wiki/haeutungsprobleme-bei-garnelen

Das Blut der Garnelen soll angeblich nicht rot sein, dennoch hatte ich schon Tiere mit Häutungsproblemen, bei denen sich die verletzte Stelle am Panzer rötlich verfärbt hatte.Ich bin auch lang genug dabei, um sagen zu können es gibt keine Garnelen mit neuer Panzerform.(wäre völlig unlogisch, weil dieser stromlinienförmig mehr Vorteile bietet)
 
Zuletzt bearbeitet:
Beate:
Aha! Deswegen hat also die andere Nele, die sehr änlich aussieht, aber nicht so intensiv hübsch ist, diese "Drachenkiemen" nicht!
'Selektieren' hieße wohl, das Tierchen einzeln in ein Goldfischglas zu setzen... Das kann ich nicht, es würde mir zu sehr weh tun... Andererseits wäre eine Vererbung auch nicht unbedingt erwünscht; obwohl die Nele sich offensichtlich sehr wohl fühlt mit dieser Missbildung, und sie obendrein auch noch granatenmäßig gut wirkt damit!

Marc:
Danke für diesen guten Link!

Zu Euren Gedanken habe ich mir ebenfalls welche gemacht:

Falls diese Panzerform vererbt wird und dadurch tatsächlich eine neue Form entstehen sollte: warum nicht? Eine solche kleine Evolution würde in meinem eng begrenzten Gebiet entstehen und wäre sicherlich beobachtenswert. Wäre diese Verformung ein Nachteil für die Garnele (insbesondere für ihr Wohlbefinden), würde ich sicher nicht so handeln, wie ich es tun werde: ich warte ab und lasse der Natur ihren freien Lauf, frei nach Darwin!

Liebe Grüße
Trudel
 
Hi Trudel,
auch Goldfische müssen was fressen und das nicht vegan.
Hoffentlich gibst du aus diesen Stamm nie unwissenden Interessenten Garnelen ab.
 
Nein Beate, aus diesem Becken werde ich nichts abgeben, außer, ein Abnehmer nimmt meine Warnung zur Kenntnis! ;-)

Liebe Grüße
Trudel

wenn du sie irgendwann so weit gezüchtet hast das es kleine Pegasus Flügel sind, kannst dich ja mal bei mir melden :-D
LG
Tim
 
Tim, bisher sieht sie nur aus wie eine Art Flugdrachen! In 15 bis 12 Generationen werde ich berichten, ob sich eine Art Pegasus darunter befindet... :D

Lieben Gruß

Evolutionsförderin Trudel
 
Moin,

Evolutionsförderin

das hat mit Evolution nichts zu tun.
Evolution liegt vor, wenn eine Veränderung einer Art dieser einen Vorteil bringt, was dann dazu führen kann, dass die veränderte Art die ursprüngliche Art im Habitat verdrängt.
In Aquarien passiert so etwas nicht, da in der Regel keine Fressfeinde vorhanden sind und da die Tiere nicht mit anderen Arten in Kunkurrenz stehen.
Es kommen also nicht die fittesten, sondern fast alle hoch - auch die, die in der Natur schnell gefressen würden.

Ich kann ja noch nachvollziehen, dass Garnelen in Richtung einer bestimmten Farbe gezüchtet werden, bekomme aber bei Zuchten bestimmter, artabweichender Formen regelmäßig einen dicken Hals.
Arten, die in der Natur keine Chance hätten, werden weiter vermehrt, weil das irgend jemand toll findet.
Diese Leute halte ich für Tierquäler (nicht unbedingt wissentlich, was es ja nicht besser macht).
Das Ergebnis können sehr schnell sog. Qualzuchten werden.

Irgendwann führt das noch dazu, dass die aquaristische Tierhaltung weiter reglementiert wird und Sachkunde nachgewiesen werden muss.
Ich bin normalerweise nicht dafür, alles zu reglementieren, aber in diesem Fall wäre es ein Vorteil für die Tiere.

Zum Thema Separation:
Zum Erzielen eines bestimmten Zuchtzieles muss natürlich selektiert werden.
Dabei sind dann regelmäßig Tiere "über", die irgendwie "weg" müssen.
Natürlich könnte man extra Becken einrichten, in denen diese Tiere dann landen, aber machen das so viele?
Ich denke nein (Ausnahme natürlich die Halter, die ihre Tiere vermenschlichen, sie nicht einzel gesetzt vereinsamen lassen wollen und von "Nelen", "Eiertanten" o.ä. reden).
In der Regel wird irgendwie entsorgt. Verfüttern ist meiner Meinung nach eine gute Lösung.

Kurz zum Thema Blut:
Der Sauerstofftransport geschieht nicht über Hämoglobin sondern über Hämocyanin.
Dieses ist in der Regel farblos, bzw. je nach Sättigung leicht bläulich.

Gruß
Markus
 
@Mephistophele

Mit der Evolution hast du insofern recht, dass es meine Garnele nicht betrifft: sie hat offensichtlich einen Defekt. Unrecht hast du aber, indem du sagst, dass die Evolution nur Vorteile für eine Art hervorbringt: Die Natur hat sich schon oft geirrt in ihren miliardenlangen Tests und viele Versuche wieder eingestellt, wenn ich das mal so salopp ausdrücken darf. Wollte ich ganz böse sein, so würde ich sagen, dass auch der Mensch zu diesen Errata gehört, und zwar zur verfehltesten Sorte in der krurzen Zeit seit den Dinos.

Recht hast du wiederum mit deiner Bemerkung über Züchtung und Selektion: In einem Link oben #10 ist fatalerweise ein Garnele prämiert worden, die einen Defekt aufwies! So etwas darf nicht passieren.

"Tiere, die irgendwie weg müssen", werden von Züchtern im Internet als "Futtergarnelen" angepriesen, für recht teures Geld; statt sie an andere Tiere zu verfüttern, werden sie an unbedarfte Aquarianer wie mich teuer verhökert: 1,90 bis 3 Euro pro Stück als Futter bei die Fische? Seltsam.
Und dann wundere ich mich, dass der Nachwuchs irgendwie seltsam aussieht - von dem abgesehen, für mich als Privatperson aber überaus spannend, weil ich Diversifikation als wirkliche Überraschung empfinde.

Selektion ist natürlich für Züchter eine langwierige und oft heikle Aufgabe, was jeden Bereich des Lebens betrifft.

Zugegeben: Ich werde unsicher, ob meine Entscheidung zugunsten der deformierten "Drachenlady", wie ich sie jetzt nenne, wirklich rational richtig ist. Emotional aber liebe ich sie... Ich bin auch nur eine "Menschin"!

Danke noch für deinen Hinweis zur Blutfarbe.

Lieben Gruß

Trudel
 
Hi Trudel,

Unrecht hast du aber, indem du sagst, dass die Evolution nur Vorteile für eine Art hervorbringt: Die Natur hat sich schon oft geirrt in ihren miliardenlangen Tests und viele Versuche wieder eingestellt, wenn ich das mal so salopp ausdrücken darf.
evtl. nur eine semantische Spitzfindigkeit, aber ich verstehe es so, dass jede Änderung erstmal eine Mutation ist. Bringt diese Mutation einen Vorteil, der dazu führt, dass sich diese Änderung langfristig gegenüber der Vorversion durchsetzt, ist es Evolution. Diese sehe ich als ausnahmslos vorteilsbehaftet für die betreffende Art.

Wollte ich ganz böse sein, so würde ich sagen, dass auch der Mensch zu diesen Errata gehört, und zwar zur verfehltesten Sorte in der krurzen Zeit seit den Dinos.
Errata kannte ich nur in Bezug auf Druckerzeugnisse, meine aber zu wissen, was Du ausdrücken möchtest.
Ich sehe es allerdings anders. Der Mensch ist eines der (wenn nicht das) bisher erfolgreichsten Lebewesen auf diesem Planeten.
Vielleicht war die Menschheit zu erfolgreich und hat sich dadurch in Folge über ein gesundes Maß hinaus vermehrt, was dann zu den bekannten Problemen der heutigen Zeit führt.
Wo es hinführt, können wir nicht sagen, da wir halt nicht in die Zukunft schauen können.
Das führt hier allerdings etwas zu weit.

Schönen Gruß
Markus
 
Hi Markus,

Errata sind Irrtümer, nur auf Latein. Ich wollte damit nur meinen Bildungsstandard in die Höhe schrauben... :D

Zu weit führt in der Tat eine Diskussion über Auslese. Meine böse Anmerkung über den ach so tollen Menschen zielt nur auf eines ab: Bisher hat es noch keine Spezies geschafft, sein Heim und damit seine Umgebung auf ganz bewusste Weise zu ruinieren, nicht einmal der Urhamster... Auch die niedrigsten Lebewesen kämen nie auf diesen Gedanken, ihre Umwelt, sei sie auch noch so klein, zu zerstören; weil sie sich unbewusst bewusst sind, dass dann ihr Dasein unmöglich würde. Der Oberprimat aber ist sich bewusst, dass er die Welt zerstört. Deswegen halte ich den Menschen für einen Irrtum der Evolution; im einen winzigen Augenblick der Natur, also in weniger als 200 Jahren, wird diese besondere, überaus intelligente und zugleich saudumme Spezies getilgt sein, von ihrer eigen Welt eliminiert. Und die Natur ist froh, einen neuen Versuch starten zu können! Sie hat ja noch etwa 4 Milliarden Jahre, um die Evolution zu optimieren; kleine Defekte wie bei meiner Lieblingsgarnele sind nur für uns kleine Sterbliche interessant; die Große Natur interessiert sich einen Furz dafür, eher weniger.

Klar habe ich jetzt das Thema weit überschritten; ein Admin möge diesen Beitrag löschen, falls er der Meinung ist, dass der Artikel nicht passt.

Eine sehr nachdenkliche Trudel
 
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