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Wasserwerte, hier vor allem PH-Wert

Die meisten (oder gar alle?) Leitungswässer sind leicht basisch, wenn sie aus der Wand kommen. Die Wasserwerke setzen Zusatzstoffe hinzu, die den pH anheben, um die säurebedingte Korrosion von Anlagen und Rohrsystemen zu verhindern. Mein Wasserwerk gibt z.B. einen pH ab Werk von 7,97 an, in einem anderen Stadtteil sogar 8,1.
 
Ich war wieder einmal lange unterwegs und habe folgendes gefunden:

Ein Senken des pH-Wertes alleine genügt nicht, denn der KH-Wert beeinflusst auch den pH und möglicherweise auch umgekehrt. Manchmal werden deshalb Wasserwechsel von 90-90-90 empfohlen, da sowohl KH und pH des Wasserwerkes niedriger liegen.

Erlenzapfen, Buchen- und Eichenlaub werden zur geringfügigen Senkung empfohlen, wobei die Erlenzapfen bei mir keine Veränderung auslösten.
Erlenzäpfchen haben eine sehr geringe Enthärtungswirkung und werden hauptsächlich wegen ihres hohen Tanningehalts benutzt. Wie Torf können sie aber die Nitrat- und Phosphatwerte erhöhen.

Blätter färben das Wasser nicht so stark und enthalten weniger Huminsäuren, erzeugen aber entsprechend weniger Nitrat und Phosphat.
Buchenlaub habe ich heute zugegeben.

Ein pH-Wert nahe 8,5 soll für die meisten Fische tödlich sein! Und Garnelen sind da sicher noch empfindlicher. Ich erinnere an meinen pH-Wert von 8,33...

Warum die beiden Werte ansteigen, konnte ich nicht erfahren.

Ich denke, dass ich auf 90%ige Wasserechsel umsteige und zusätzlich Eichen- und Buchenblätter verwenden werde.Und dann natürlich immer vor und nach dem WW messen!

@Gyuri
Ich benutze immer die gleiche Gießkanne nur für das Frischwasser, und die wird für nichts anderes verwendet: Wasserleitung auf, rein in die Kanne; da kann nichts anderes zukommen. Danke für dein Mitdenken!

@Wolke
Die Angaben meines Wasserwerkes (7,44) konnte ich durch den Stäbchentest annähernd bestätigen. Was machst du bei dir bei einem so hohen pH-Wert? Hast du damit irgendwelche Probleme?

Viele Grüße
Trudel
 
Moin,

jetzt, da die Werte grob bestätigt sind, kann man sich mit Ursachenforschung beschäftigen. Vorher hätte das weniger Sinn gemacht, da wie beschrieben nicht klar war, ob sie denn auch stimmen.

Wenn der pH-Wert steigt, kann das vereinfacht gesprochen daran liegen, dass dem Wasser Säure(n) entzogen werden, sich Stoffe lösen, die alkalisch reagieren, oder beides.
Die Säuren im AQ sind hauptsächlich organische, wie die, die sich aus Holz, Herbstlaub, Erlenzäpfchen o.ä. lösen und die anorganische Kohlensäure, die aus einem kleinen Teil des gelösten CO2 (in Mittelchen zum Ansäuern des Aquarienwassers meist Phosphor- oder Salzsäure).
Leitungswasser kann CO2 enthalten, wenn keine CO2-Düngung vorhanden ist wird dieses tagsüber dann rasch von den Pflanzen aufgenommen. Aber das sollte dann auch nur wenig ausmachen. Vom tierischen Besatz wird auch ein wenig produziert, bei ausgeschaltetem Licht auch von Pflanzen. Daher gibt es auch tageszeitliche Schwankungen des pH. Sofern nicht nennenswert viel CO2 im Leitungswasser wäre, würd ich das als Ursache ausschließen.

Also widmen wir uns der KH/GH. Der niedrigere Wert der KH ist wieder der, der von den Wasserwerken angegeben wurde, nehme ich an. Da gilt wie beim pH, es handelt sich um einen Mittelwert aus dem vorangegangenen Messraum, kein aktueller. Es kann also sein, dass das Wass er bereits mit KH 16 aus der Leitung kommt. Wenn du das nächste mal zum Kölle gehst um Werte messen zu lassen, könntest du auch eine Probe vom leitungswasser mit nehmen. Wenn der Test näherungsweise zum gleichen Ergebnis käme, ist alles gut. Falls auch da eine Differenz besteht, müsste sich im Becken (Hydrogen)Karbonat lösen oder anderweitig eingetragen werden.
Die KH ist allerdings immer maximal so hoch wie die GH, egal was gemessen wird (siehe Gyuris Thread), dass der vom Kölle gemessene Wert der GH niedriger ist lässt darauf schließen, dass im Wasser nicht nur Erdalkalikarbonate (Calcium und Magnesium in der Hauptsache) gelöst sind, sondern auch Alkalikarbonate (wohl Natrium). Oft kommt dies durch Enthärtungsanlagen, wenn durch Ionentauscher Calcium (und ggf Magnesium) durch Natrium ersetzt werden. Das Wasser kann aber auch so schon aus der Leitung kommen, was bei dir offenbar der Fall ist.
Da wäre dann jetzt die komplette Wasseranalyse deines Versorgers spannend, ggf. könnt man daraus schon mal Hinweise bekommen, was da so in deinem AQ bzgl. pH abgeht.
Neben Kieseln sehe ich einen gerundeten hellen Granit (?) und einen rohen gräulichen oder grünlichen Stein. Granit ist soweit nicht unbedingt bedenklich (wobei, wäre er bspw. aus Heidelberg, würde ich ihn rausnehmen), bei dem andern Stein kommt es drauf an, der könnte je nach dem, was es ist, auch Karbonate enthalten. Nur, bei ohnehin leicht alkalischem Wasser und ohne CO2-Zufuhr würde sich da nicht annähernd so viel lösen, dass das die Schwankungen des pH und, falls die Messungen das dann bestätigen sollten, ggf. der KH erklären könnten. Gut zu wissen, was es ist wäre es trotzdem.

Ich habe auf dem Bild an deinen Pflanzen nichts sehen können, frage aber sicherheitshalber trotzdem nach, da das in diesem Zusammenhang aber eine Erklärung sein kann: Beobachtest du an manchen Pflanzen Kalkablagerungen, obwohl sie unter Wasser, nicht an der Oberfläche sind? In Frage käme das aber nur, wenn der gemessene Wert für die KH im AQ nicht höher wäre als im LW.
 
Erlenzapfen, Buchen- und Eichenlaub werden zur geringfügigen Senkung empfohlen, wobei die Erlenzapfen bei mir keine Veränderung auslösten.
Erlenzäpfchen haben eine sehr geringe Enthärtungswirkung und werden hauptsächlich wegen ihres hohen Tanningehalts benutzt. Wie Torf können sie aber die Nitrat- und Phosphatwerte erhöhen.

Blätter färben das Wasser nicht so stark und enthalten weniger Huminsäuren, erzeugen aber entsprechend weniger Nitrat und Phosphat.
Buchenlaub habe ich heute zugegeben.

Zum Enthärten sind weder Laub noch Zäpfchen sonderlich effektiv, da bräuchte es eher eine ordentliche Portion Torf, der ist aber a) bedenklich, wegen des Raubbaus an den Mooren (egal ob tropisch oder nicht) und kann b) je nach Herkunft beachtliche Mengen Phosphat enthalten. Merklichen Phosphateintrag durch Erlenzäpfchen konnte ich noch nicht verzeichnen. Meiner Erfahrung nach können sie je nach Herkunft, wann sie gesammelt und wie sie gelagert wurden ziemlich potent sein (wenn auch nicht so sehr wie Torf), das hängt aber natürlich auch von der Wasserhärte ab.

Falls du frisches und kein Herbstlaub zugegeben haben solltest, würde ich es wieder entfernen. Je nach Besatz kann es in geringen Mengen als Futter dienen, aber bei ohnehin instabilen Werten und einer dafür ungeklärten Ursache kann frisches Laub zu weiteren Problemen führen. Herbstlaub, das kaum noch Nährstoffe enthält, kann natürlich drin bleiben.
 
Was machst du bei dir bei einem so hohen pH-Wert? Hast du damit irgendwelche Probleme?
Ich bemerke überhaupt keine Probleme. Bei mir laufen derzeit 6 AQs mit verschiedenen Setups und Besetzungen, und nirgendwo sehe ich Schwierigkeiten. Es fluppt in allen 6 Pötten. Ich weiß gar nicht, was mein Wasser im AQ für Werte hat, ich habe glaube ich mal beim Einzug gemessen, danach nie wieder. Vielleicht ist der pH in den AQs gar nicht so hoch, ich weiß es wirklich nicht. Ich lasse mich in der Pflege meiner Becken nicht von Werten beeinflussen, sondern nur vom Verhalten der Bewohner. Wenn die Pflanzen explodieren und die Tiere sich vermehren, hab ich scheinbar nichts verkehrt gemacht.
 
@NebelGeist

Zu den Härten: KH 14,8 ist der Wert des Versorgers, 16 im Aqua; interessanterweise war die Messung von Ende Mai nur 14 und die GH nur 12! Allerdungs weiß ich nicht mehr, ob ich die Wasserprobe vor oder ein ppar Tage nach dem WW entnommen hatte.

Die Steine kommen alle vom Rheinufer in Ludwigshafen, am Anfang der Stadt; einer stammt glaube ich aus Elba von vor 12 Jahren, der mit dem Loch... Im Rhein gibt es viele Fische, und auch Baden ist erlaubt.

An den Pflanzen finde ich keine Ablagerungen. Allerdings verlieren alle roten Pflanzen ihre Blätter, nur ganz oben sind noch welche da.

Ich habe jetzt den Dünger und den Wasseraufbereiter gemäß Rat vom Kölle gewechselt:
tropica Premium Nutrition und amtra Pro Nature+. Mal sehen, ob sich etwas ändert.

Morgen ist in beiden Becken ein WW von 90 fällig. Vorher werde ich messen, und dann wieder vor dem nächsten WW; mal sehen, ob sich etwas ändert. So werde ich noch weitere zweimal verfahren, und danach nur 20% wechseln und eine Woche mit dem Messen warten.

Je nachdem, was sich ergibt, erscheint es mir dann als die einfachste Lösung, entweder immer 50 bis 90 % zu wechseln oder weniger. Die Ursache wird wohl im Trüben bleiben, da sich beide Becken gleich verhalten. Die Erlenzapfen nehme ich wieder raus, weil mir der Schwarzwassereffekt definit zu arg ist.

Laub: Die Buchenblätter sind vom letzten Herbst. Ebenso wie Seemandelbaumblätter dienen sie (hoffentlich) zur Wasserverbesserung, in verschiedenen Zersetzungsstadien auch als Weidefläche und Futter; letzteres kommt allerdings nicht so gut an...

@Wolke
Früher hatte ich mich auch nie um Wasserwerte gekümmert. Ich hatte mein 80er Fischbecken sogar zwei- bis dreimal im Jahr komplett ausgeräumt und den Kies ausgewaschen! Nicht mal das Scalar-Pärchen hatte sich daran gestört, es wurde steinalt. Vor 30 Jahren war alles anders ;-)
Aber wenn meine Garnelen haufenweise sterben, dann mache ich mir doch Gedanken...

Liebe Grüße
Trudel
 
Wie geschrieben, die Werte des Leitungswassers schwanken, der angegebene Mittelwert muss nicht der sein, den man am Hahn abzapft.

Wie geschrieben sind die meisten Granite okay, der Verweis auf die Fische im Rhein hingt allerdings. Ich hab als Beispiel den Heidelberger Granit genannt, bei Heidelberg gibts auch Tiere und Pflanzen, dennoch würde man den Granit nicht für den Innenausbau von Wohnungen verwenden, da er schwach radioaktiv ist (Vorlesungen sind zu lange her, weiß nicht mehr ob besonders viele metamikte Zirkone oder doch eher Seltenerdminerale verantwortlich waren. Diente aber hier auch nur als ein beispiel, dass es auch Ausnahmen gäbe).
Das hat an sich wenig Auswirkungen für die Menschen in heidelberg, wenn man diesen schwachen Strahlern aber im Wohnbereich dauernd ausgesetzt ist, oder gar ständig Hautkontakt hätte, wäre das trotzdem nicht völlig unbedenklich. Das Gleiche würde dann auch fürs AQ gelten, es wäre eine schwache Strahlungsquelle permanent ich recht geringem Abstand vorhanden, nicht vergleichbar mit dem selben Stein in einem riesigen Fließgewässer.

Bei großen Wasserwechseln gerade bei schwankenden pH-Werten daran denken, das Wechselwasser entsprechend langsam rein laufen zu lassen. Oder den WW lieber in Etappen zu machen, damit die pH-Schwankungen nicht zu groß sind.
 
Wie erkenne ich denn einen Granit?

Danke für den Hinweis mit dem großen WW! Ich habe das Wecheslwasser tatsächlich immer innerhalb von 5 Minuten reingegossen...

LG
Trudel
 
Hi
googelst du "Granit"...Bilder... und schaust die dir an.
 
Uff! Bei tausenden Granitbildern werde ich auch nicht schlauer, da es offensichtlich nicht nur eine Granitform oder -art gibt...

Aber mir ist etwas eingefallen: Auf dem Bild rechts Mitte, auf dem die Buce wächst: das könnte ein Granit sein; ich meine, dass ich ihn im Straßenschotter gefunden hatte. Der Buce scheint das zu gefallen, denn sie hat kürzlich geblüht: eine wunderschöne Erfahrung, denn ich hatte noch nie eine blühende Pflanze in einem Aqua!

Granit.jpg
 
ÜBERRASCHUNG!!!

Trotz allen Widrigkeiten habe ich vorhin eine leicht orangefarbene Fluse entdeckt, die kaum älter als einen Tag sein kann! Und wo eine ist, sollten ja auch noch mehr sein... Ich hoffe, sie zeigen Standvermögen! :-) :cheers2:
 
Hi, die roten Steine würde ich an deiner Stelle mal raus nehmen und eine Säureprobe damit machen. Quasi Eichenextrakt oder Essigessenz drauf tröpfeln. Wenn es anfängt zu schäumen härtet er dein Wasser suf.
Hatte vor zig Jahren mal ähnlich rote Steine in einem Becken. Habe mich immer gewundert, warum sämtliche Taiwan Bees umgefallen sind. Als ich dann Eichenextrakt darauf geträufelt habe, wusste ich warum.
 
Das, was ich beim ersten Bild meinte, es sähe aus wie ein Granit ist der Stein der links unter der mittigen Bucephalandra ist, der 'fleckige' mit den dunklen Sprenkeln. Dass du ihn bei Ludwigshafen vom Rhein hast bedeutet jetzt zwar eine geographische Nähe zu Heidelberg, es muss aber nicht zwingend heißen dass er eine erhöhte Strahlung hat. Leider hat ja nicht jeder einen Geigerzähler zu Hause, daher kann man das nicht einfach testen. Auswirkungen von Radioaktivität u.a. in Granit haben wir zwar auch unterm Mikroskop angeschaut, aber da wäre ein Geigerzähler günstiger :hehe:
Die Gesteinsformation ist recht weitläufig, ich weiß nicht mehr ob unsere Profs in dem Zusammenhang nur von dem Granit unmittelbar bei Heidelberg sprachen, oder das ganze meinten. Es gibt ja auch Steinbrüche da, ist nur die Frage, ob das Material nur für draußen oder auch drinnen verwendet wird. Ich hatte irgendwie erst Ludwigsburg gelesen, dachte mir dann aber, moment, Ludwigsburg liegt doch gar nicht am Rhein, und hatte nochmal nachgelesen. Bis dahin wollte ich eigentlich schreiben, es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Stein Probleme macht, aber jetzt würde ich persönlich ihn vielleicht doch raus nehmen.
Schwach strahlendes Material tötet natürlich nicht unmittelbar und Garnelen sind kurzlebig, es müsste also nicht mal Individuen innerhalb der Lebensspanne deutlich schädigen, wenn der Granit tatsächlich schwach radioaktiv wäre. Aber wie wir wissen kann dauerhafte Strahlung das Erbgut beeinträchtigen und man sieht ja als Aquarianer idR so einige Generationen durchs Aquarium ziehen. Hier kann es dann auf Dauer zu Problemen führen.
Aber der Granit ist nicht für die Probeleme mit den Wasserwerten verantwortlich.

Es gibt rote 'Kieselsteine', die aus Kalkgestein bestehen. Da die hier verwendeten vom Rhein stammen, würd ich aber auch bei denen denken, es solten echte Kiesel sein, (überwiegend) aus Quarz. Test schadet aber natürlich nicht.

Wie gesagt, ich hatte nicht geglaubt, dass biogene Entkalkung das Problem ist, mit der Frage nach den Ablagerungen an Pflanzen lässt sich die aber dann schon mal ausschließen. Ein merklicher pH-Anstieg kann dadurch nämlich leicht passieren.
Für die Spurensuche fehlen jetzt nur noch die aktuell gemessenen Vergleichswert für die Härte vom Leitungs- und Aquarienwasser um sicher zu sein, ob auch die KH wirklich im Becken steigt oder eben das Leitungswasser aktuell härter ist.

Und Glückwunsch zum Nachwuchs :D
 
pH-Meter: Der ist heute angekommen, zusammen mit Calibrierlösungen. Ich brauche nur noch destilliertes Wasser dazu, dann kann die Messerei losgehen!
Ich bin gespannt, ob sich die 18 Euro mit einem Gerät im vierstelligen Eurobereich lohnen! ;-)
 
Allgemeiner Hinweis:

Da es in diesem Forum offensichtlich üblich ist, sein Gesicht zu wahren - sprich: es nicht zu zeigen, warum auch immer -, habe ich mich mit einem neuen Avatar assimiliert...:censored:

Liebe Grüße
Riesenposthornschnecklie-Trudel!
 
Heute habe ich begonnen, die 10er-Pfütze komplett auszuräumen. Äußerst fatal, was da aus dem Kies zum Vorschein kam! Eine so braune Suppe war das, dass mir dabei fast schlecht wurde; und den restlichen Nelen wohl auch, denn ich konnte nicht alle rausangeln... Somit musste ich äußerst langwierig vorgehen, um den viel zu groben Kies zu entfernen, und gleichzeitig Wasser nachfüllen (mit Aufbereiter) und den Filter auf Hochtouren laufen zu lassen. Mit dieser Aufgabe werde ich erst morgen fertig.

Ich denke, dass dieser Dreck für die üblen Wasserwerte verantwortlich war: Der Kies war mit 2-3 mm viel zu grob und auch zu kantig, so dass eine Menge Futterreste und Kot hindurchsickerte und nicht verwertet werden konnte; auch die TDS konnten sich nicht eingraben. Und trotz großer WWs schnellte der pH-Wert schon nach 5 Tagen wieder nach oben! Sicher hätte ich bei diesem Kies oft einen Mulmheber benutzen müssen.

Jetzt meine Frage zum Neuaufbau: Ich habe Aquariensand besorgt mit einer Körnung von 0,4 bis 0,6 mm. Da ich gelesen hatte, dass Pflanzen im reinen Sand schlecht wurzeln, habe ich folgende Idee:
Meinen alten gewaschenen Kies als unterste Schicht für die Pflanzen, die ich wieder einsetze, dann eine dicke Schicht Sand daüber.
Oder ist es sinnvoller, komplett mit Sand aufzufüllen? Künftige neue Pflanzen (ich habe viele rausgeschmissen, weil sie zu hoch wurden) müssten dann wohl schon bewurzelt sein; andererseit würden aber durch das Einsetzen die beiden Schichten gemengt werden, was auch nicht der Hit ist. Stängelpflanzen könnten vielleicht nicht bewurzeln?

Habt ihr Erfahrungen und Ideen dazu?

Liebe Grüße
Trudel
 
Hi Trudel,

ein zu hoher pH kommt aber nicht vom Schlamm. Normalerweise drückt dieser den pH eher.
Wenn du dein Aquarium ohne CO2 betreibst, ziehen die Pflanzen erstmal das bisschen CO2 aus dem Wasser, was schon drin ist. Das treibt den pH schonmal höher. Im besten Fall stellt sich ein Gleichgewicht zwischen dem CO2 in der Luft und dem CO2 in deinem Wasser ein. Das habe ich im Lotsen mal ausgerechnet (Ganz unten). 0,5mg/l ist das Ergebnis bei Frischluft. Den Wert wirst du in keiner pH CO2 KH Tabelle für deine Werte finden :D
Wenn man die Werte aus deinem Eingangspost nimmt, kann man den zugehörigen CO2-Wert berechnen. Bei einem pH von 8,33 liegen CO2, Hydrogencarbonat und Carbonat etwa im Teilchenverhältnis von 1 : 100 : 1 vor. Hydrogencarbonat und Carbonat bilden das Säurebindungsvermögen (was wir Aquarianer als KH beziffern und auch messen! Nennen wir das einfach mal die "aquaristische KH" und die kann sehr wohl größer als die GH sein). Bei gegenwärtigem pH kommst du dann auf etwa 2,5 mg/l an CO2. Das entspricht etwa dem sich resultierenden CO2 Gehalt im Wasser, wenn man sehr selten lüftet (Hier steht, dass 0,14% schon schlechte Luft sind. Wenn man daraus den Partialdruck bestimmt, ergibt sich ein resultierender CO2 Gehalt von 2,1mg/l). Ich nehme mal an, dass der Schlamm hier mit reinspielt und CO2 produziert. Organischer Umsatz lässt das auch entstehen.
Da ich gelesen hatte, dass Pflanzen im reinen Sand schlecht wurzeln
Wer das behauptet, hatte noch nie Sand im Aquarium gehabt :D Ich hab hier viele Becken auf Sand und darin lassen sich Pflanzen wunderbar einpflanzen und auch vermehren. Eines davon ist mein 30l Cube. Das ist mit Sand ohne Weiteres möglich.

Könntest Du der Vollständigkeit halber noch einen Link zu deinen Wasserwerten vom Versorger dalassen?

Schöne Grüße
Kevin
 
Wer das behauptet, hatte noch nie Sand im Aquarium gehabt :D Ich hab hier viele Becken auf Sand und darin lassen sich Pflanzen wunderbar einpflanzen und auch vermehren.

Ich behaupte das! :D
Allerdings schrieb ich, dass bei mir erschwerend buddelnde Corys dazu kommen. Die graben wirklich alles aus, was Garnelen und Faunus ater drin gelassen haben.
 
Hi,

persönlich bin ich zwar kein Fan von sehr feinem Bodengrund, aber dass Pflanzen darin gar nicht wurzeln, sehe ich auch nicht. Je nach dem, wie leicht der Sand ist, kann es vielleicht hilfreich sein, darunter etwas gröberes zu haben, aber da du eh eine dickere Schicht einbringen willst, ist das nicht nötig, damit die Pflanzen im Boden bleiben.
Wenn du dein Aquarium ohne CO2 betreibst, ziehen die Pflanzen erstmal das bisschen CO2 aus dem Wasser, was schon drin ist.
Das würde aber vorraus setzen, dass im Leitungswasser nennenswert viel CO2 gelöst wäre, um solche recht starken Schwankungen zu erklären sogar ordentlich. Daher hatte ich das weiter oben als Ursache für das Problem weitestgehend ausgeschlossen.
Leider fehlt noch die Analyse des Wasserversorgers, die wäre immer noch spannend.
Nennen wir das einfach mal die "aquaristische KH" und die kann sehr wohl größer als die GH sein
Dass die 'gemessene KH' höher als die GH sein kann, habe ich nirgends bezweifelt, nur angemerkt, dass nicht die tatsächliche KH gemessen wird und diese nicht höher sein kann als die GH.
Die Chemie ist hier zudem um einiges komplexer. Zu versuchen, aus den Wasserwerten in einem Aquarium mit einer pH-Problematik Rückschlüsse auf den CO2-Gehalt der Raumluft und das Lüftungsverhalten des Nutzers zu schließen, das Ganze mit dem wenigen an Informationen hier, ist... mehr als fragwürdig.
 
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