Hallo,
ich kann das Osmoseproblem nicht wirklich nachvollziehen. Das Ganze nur mal in Zahlen gedacht:
Wenn wir von einem 50L Becken ausgehen, so reden wir hier von etwa 35L Wasser. Wer macht ein Becken schon randvoll. Bei 15L Wasserwechsel erreicht man einen Austausch von ca. 42% der Gesamtwassermenge. Völlig ausreichend für dein langfristigen Betrieb des Beckens, wenn man sonst keinen Blödsinn macht.
Nehmen wir also mal folgendes Vorgehen an:
Der Wasserwechsel erfolgt wöchentlich mit 15L Wasser, 1x im Monat werden 20L gewechselt. Das macht also 65L Osmosewasser im Monat.
Laut Herstellerangabe benötigt man 2g Saltyshrimp GH/KH+ um 10L Osmosewasser garnelengerecht zu machen. Das macht also 13g im Monat, oder 156g im Jahr.
Zur Sicherheit geben wir nochmal 2 100% Wasserwechsel für unvorhergesehene Ereignisse zu. Das sind bei insgesamt 70L Wasser nochmal 14g Aufhärtesalz.
Das macht zusammen einen geschätzten Verbrauch von 170g Aufhärtesalz im Jahr. Setzt man die 750g als Rechengrundlage an, so kostet das Gramm Aufhärtesalz 5,32 Eurocent. Übers Jahr kommen so 9,04 Euro zusammen.
Eine Einsteigerosmoseanlage kostet um die 50€. Mit einer teureren Anlage wird das Wasser auch nicht besser. Auch die Rückhalteraten der Osmoseanlagen unterscheiden sich nicht wirklich, da das Verfahren immer das Gleiche ist. Lediglich die maximal pro Zeiteinheit zu behandelnde Wassermenge ist von Membran zu Membran unterschiedlich. Die treibende Kraft hinter der Osmoseanlage ist immer der Wasserdruck. Der muss vorhanden sein. Ist er es nicht, so benötigt man eine Druckerhöhungspumpe.
Es ist auch völlig egal, ob das Osmosewasser hinterher mit 30µS oder 15µS aus dem Schlauch kommt. Zum Beweis für diese Behauptung lasse ich mal die Anwendungsanleitung des Saltyshrimp GH/KH+ zu Worte kommen:
Zitat:
"
Dosierung
Osmosewasser, Regenwasser, vollentsalztes Wasser etc. mit
Shrimp Mineral GH/KH+ bis ca. 6 °dGH und/oder einem Leitwert von ca. 300 +/- 50 µS (Mikrosiemens) aufhärten, das entspricht ungefähr einem gestrichenen Messlöffel (ca. 2 g) auf 10 Liter Wasser."
300µS +/- 50µS entspricht einer akzeptablen Abweichung von 1/6, das sind 16,67%. Dagegen sind die Restmineralien bei 15µS im Osmosewasser nun wirklich zu vernachlässigen.
Wenn man jetzt noch diese Zahlen mal im Hinterkopf behält, während man auf der Suche nach einem Leitwertmessgerät ist, so wird dem interessierten Beobachter auch klar, dass selbst die +/- 5% Genauigkeit des 8€ Leitwertmessgeräts von Opa Wu aus der Bucht für das Aufsalzen von Osmosewasser locker hinreicht.
Nach 6 Monaten wechselst du dann die beiden kleinen Filter kosten so rund 15€ würde ich schätzen.
Das halte ich, ehrlich gesagt, für absolut überflüssig. Der Sedimentfilter mit seinen 15 Micron, soll Schwebestoffe aus dem Wasser filtern, um die Membran zu schützen. Mmmh, ein Filter funktioniert solange, wie noch Wasser hindurch geht. Warum sollte ich den Filter also nach Kalender rauswerfen?
Ein Aktivkohlefilter um organische Verbindungen zu adsorbieren? Mmmh, da reichen mir die Vorgaben der Trinkwasserverordnung locker.
Es gibt also keinen wirklichen Grund, jedes halbe Jahr ein Drittel des Gesamtwerts der Osmoseanlage für neue Filter umzusetzen.
Unterm Strich ist man für rund 100€ also auf die nächsten 4 Jahre mit Wasseraufbereitungsequipment versorgt. Wozu also noch großartig Umwege gehen, oder durch Versuch und Fehler noch Fehlschlag und Enttäuschung riskieren?
VG vom Himalaya
Yeti