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Twinstar vs. Cladophora?

Stachelmaus

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Moin, Moin!
Melde mich aus der Sommerpause zurück. Während der sommerlichen Hitze hatte ich wenig Lust, viel Zeit in meiner Dachwohnung zu verbringen, dementsprechend wurden auch die Aquas nicht mehr so gut gepflegt und es hat sich überall die lästige Cladophora glomerata breitgemacht. Zwar habe ich das meiste ausgezupft, aber das Kraut ist doch sehr frohwüchsig, so dass es jetzt an der Zeit ist, tabula rasa zu machen.
Hat jemand von Euch Erfahrung mit dem Twinstar, speziell in Bezug auf Cladophora? Gibt es was zu beachten bei der Düngung etc.?
Für Hinweise wäre ich überaus dankbar.
 
Servus,
meines Wissens nach hilft hier nur H2O2 effektiv zur Eindämmung und dazu AlgExit in hoher Dosierung (bis zu 2x bis 3x überdosiert) um sie mit Glück loszuwerden.
 
Hei, Twinnstar generiert Wasserstoffperoxyd.
Nur Algen, oder Algensporen, die durch das Wasserstoffperoxyd schwimmen, können geschädigt werden.
Da Clacophora nicht schwimmt und sich auch nicht durch Sporen, sondern Bruchstücke vermehrt, halte ich das für nicht sinnvoll.
Was besser ist, ist ein Filter, der die Brüchstücke einsaugt. Im dunklen Filter können sie nicht leben und werden bei der Filterreinigung entsorgt.
In Alten Becken geht die Clado auch zurück und ein latenter, nicht sichtbarer Befall beleibt bestehen...
Ich denke, das liegt an Ausfällungen von Phosphat/Eisen/Calcium.
Das passt der Clado nicht und entzieht ihr die Lebensgrundlage.
Sie ist wie Wasserpflanzen, also wenn es denen gut geht, geht es der Clado auch gut. Im Gegensatz zu anderen Algen.
Deswegen kann man sie auch nicht auskonkurieren.
Auf jedenfall kommt die Clado wieder, wenn man dann gründlich den Filter reinigt..zb. HMF, dazu WW macht und düngt...
Das gefällt den Pflanzen super und der Clado auch...wupp ist sie wieder da.

Ich würde sie jetzt einfach mechanisch entfernen, Bruchstücke beim WW absaugen und schnellwachsende Pflanzen einsetzen...
zb. Hornkraut, Nixkraut usw. Nicht um sie auszukonkurieren, sondern um sie schlicht mit den überschüssigen Pflanzen zu entsorgen.
Außerdem Schatten die etwas ab. Im Schatten können sie nicht leben.
VG Monika
 
Moin,
Danke für Eure Tipps.

Nur Algen, oder Algensporen, die durch das Wasserstoffperoxyd schwimmen, können geschädigt werden.
Da Clacophora nicht schwimmt und sich auch nicht durch Sporen, sondern Bruchstücke vermehrt, halte ich das für nicht sinnvoll.
Monika, das verstehe ich nicht ganz. Durch den Twinstar wäre doch das ganze Aqua gesättigt mit H2O2, da müsste doch auch eine festsitzende Alge was abkriegen. Die Clado hat meines Wissens 2 verschiedene Vermehrungszyklen und vermehrt sich auch durch Zoosporen.
 
Hei, dann versuch es einfach oder frag in diversen Aquascaperforen.
Die haben die Dinger im Werk gehabt und können da sicher eine Aussage treffen...
Ja gehabt, weil viele die schonwieder abgestoßen haben, weil es nix gebracht hat.
Das soviel Wasserstoffperoxyd entsteht, das diese Alge kaputt geht, kann ich mir nicht vorstellen...
Sonst wären die Garnelen gepuhlt und die Fische gehäutet ;-)
Clado geht im gesamten WAsser erst mit einer für Tiere unverträglichen Dosis kaputt..das Zeug ist echt zäh...
Wenn die sich über Sporen vermehren würde, hätte ich sie in allen 32 Becken.
Aber ganz normal Hände waschen und Equipment gründlich abspülen reicht aus, das ich sie mir nicht in die neuen Becken einschleppe.
Mir ist auch schon Wasser aus Becken mit Clado in Becken ohne getropft (Beckenplatzer)...ich stinksauer, aber es ist nix passiert...
Was nicht geht, ist Pflanzen, Hardscape oder Filter/Zubehör in saubere Becken tun..da kann man davon ausgehen, das sie infiziert sind.
Ich mach das jetzt viele, viele Jahre...Clado hab ich seit ungefähr 2008, weil seitdem bin ich am Pflanzen tauschen und da hab ich sie auch her, weil ich am Anfang alles blauäugig, ohne Quarantöne in meine Becken gepfanzt habe.
Das mit dem Algexit wurde mir auch empfohlen, aber ich kann die Viecher nicht aus den Becken nehmen..also werd ich es mir nur für Eingangsquarantäne zulegen...
Wobei ich mich schäme in Laden zu gehen und so eine Flasche zu kaufen..das ist wie eine Niederlage :-(
VG Monika
 
Moin,
das mit der Konzentration habe ich schon befürchtet, daher habe ich auch erstmal gefragt, bevor ich Geld investiere.
Ich denke, dass sie latent bei mir immer vorhanden war, aktuell ist sie halt ausgeufert. Interessant ist auch, dass sie in weicherem Wasser nicht ganz so üppig ist.
Ich habe so ziemlich alles über diese Alge gelesen, was man so im Web findet, sie ist auch ziemlich gut erforscht, aber leider, wie Du schon sagtest, hat sie ähnliche Vorlieben wie höhere Wasserpflanzen und ist daher schwierig selektiv zu bekämpfen.
Der Twinstar wird allerdings damit beworben, dass er auch Clado bekämpft, aber nun ja, das muss nichts heißen.

Wobei ich mich schäme in Laden zu gehen und so eine Flasche zu kaufen..das ist wie eine Niederlage :-(
Geht mir ähnlich. Zumal die Wirkung auch zweifelhaft ist.
Blaualgen und Clado sind bei mir fast immer vorhanden, mit entsprechender Pfege lassen sie sich aber meist minimieren.
 
Ich habe in einem meiner Becken gerade eine AlgExit-Kur laufen, überdosiert und über 12 Wochen Laufzeit (Empfehlung so vorzugehen, stammt von @shrimpfarmffm )
Eingeschleppt habe ich mir das widerspenstige Zeug wahrscheinlich durch eine Mooskugel, das hat sich "wunderschön" von dort gezogen...

Garnelen (Red Sakura, also keine hochempfindlichen) und Schnecken (PHS, Blasenschnecken) sind noch drin und es scheint keine Auswirkungen auf die Tierchen gehabt zu haben, evt. haben sie nur die Vermehrung etwas eingestellt, ob das am AlgExit liegt, kann ich aber nicht genau sagen.

Einige andere Pflanzen haben etwas gelitten (merkwürdigerweise ausgerechnet die meist eigentlich wuchernden Pflanzen wie Hornkraut und Wasserlinsen), aber sonst war ich positiv überrascht.

Die 12 Wochen sind jetzt um, der/die/das Cladophora scheint schon seit einigen Wochen komplett verschwunden und ich setze es jetzt ab.
 
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Moin,
Danke für Deine Info, wie hoch hast Du das AlgExit dosiert?
 
Ich habe gute Erfahrungen mit EasyCarbo und den Clados gemacht. 3 Tage hintereinander die 5-fache Dosis und die Clado ist sichtbar verringert. Sie ist damit natürlich nicht ausgerottet, aber wenn sie wieder kommt, bekommt sie halt wieder eins mit EC drauf.

Einnebelmethode EC pur mit der Spritze direkt auf die Clado funktioniert natürlich auch.

Aufpassen, EC immer Morgens wenn das Licht an ist behandeln, Die Abbauprodukte benötigen Sauerstoff.

Thomas
 
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Moin,
Danke für Deine Info, wie hoch hast Du das AlgExit dosiert?

Philipp schrieb mir damals "15ml auf 100l Wasser", also 50% mehr als auf der Packung empfohlen.
Das Becken fasst 25 Liter brutto - ich habe beim wöchentlichen TWW etwas mehr als 2,5 ml zugeführt (eine 2,0 ml Spritze voll aufgezogen).
 
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Hallo,

Cladophora vermehrt sich entgegen der Literatur im Aquarium nie über Sporen. Ob diese Moosalge die Fähigkeit in der Natur tatsächlich hat vage ich auch zu bezweifeln. Wobei sie auch in emerser Kultur mit vor allem fissidens fontanus vorkommt und eventuell klappt eine Sporenvermehrung ja emers. Ich hab aber eigentlich nur Lust Forschung in eine Richtung zu betreiben, nämlich wie man sie los wird.

Da also Sporenvermehrung eindeutig nicht vorkommt, muss man sich diese Alge einschleppen. Das Einschleppen geschieht vor allem über fissidens Moos, was Großgärtnerein aus emerser Kultur entnehmen, da dort Cladophora und fissidens fontanus gemeinsam vorkommen.

Schafft man es alle Bruchstücke dieser Alge z.B. mit einem Löffel abzuheben und aus dem Aquarium zu entfernen, hat man schon gewonnen. Was so einfach klingt ist tatsächlich richtig schwierig, denn die Alge zerbricht schnell in kleine Stücke, die dann rasch neue Cladophora Nester bilden. Dennoch hab ich es so früher öfter geschafft die Alge loszuwerden.

Wenn die Alge sich bereits verbreitet hat, hilft meiner Erfahrung nach die oben beschriebene um 50% erhöhte Dosis Algexit am Besten. Die Erfolgsquote liegt bei konsequenter Anwendung über 12 Wochen bei 100%.
Während sich über Sporen vermehrende Algen danach wieder auftreten können, ist Cladophora danach vernichtet.
Schäden an Wasserpflanzen kann man minimieren, wenn man in der Behandlungszeit die Zufuhr von Eisenvolldünger verdoppelt.
Schneller wachsende Pflanzen sind stärker betroffen, da der Wirkstoff im Algexit die Bildung von Chlorophyll hemmt. Dadurch gehen rasch wachsende Pflanzen wie typischerweise gerade Algen ein.
Pflanzen die langsam wachsen behalten ihre älteren Zellen und hellen teilweise nicht mal auf. Gerade fissidens fontanus zeigt sich ausgesprochen unbeeindruckt von der Zugabe des Mittels. Erfreulich, da man so dieses Moos wunderbar in einem kleine Quarantäne-Becken behandeln kann, ohne dass es Schaden nimmt.

Der Twinstar ist meiner Erfahrung nach bei Cladophora vollkommen wirkungslos.
Wahrscheinlich weil die Alge sich über Bruchstücke ausbreitet und so der Wirkung des Twinstars entgeht.
 
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Moin,
Danke für die weiteren ausführlichen Infos.
Alle Bruchstücke zu entfernen wird mir im zugewucherten Aqua sicher nicht gelingen.
Zumindest in den nicht mit Garnelen besetzten Aquas könnte ich austesten, ob das mit Algexit funktioniert. An sich hatte ich gehofft, irgendwie drumrumzukommen, Zeugs ins Becken zu geben, aber ich habe jetzt echt genug herumgezupft.
 
Moin,
ist ja schon wieder eine Weile her, dass ich gepostet habe. Inzwischen konnte ich die Clado ein bisschen eindämmen, ohne Algenkiller.
Da ich eine Weile nicht gedüngt hatte, dünge ich jetzt vorsichtig wieder auf. Momentan nur mit Mikronährstoffen, da ich sehen möchte, wie sich die Alge ohne Nitratzufuhr verhält. Einmal pro Woche wird wie gewohnt Wasser gewechselt, allerdings mit 80% Osmose- und 20% Leitungswasser, um den Phosphatwert etwas zu reduzieren.
Außerdem wird gründlich gezupft. Die Pflanzen erholen sich schon wieder und die Alge wächst nicht mehr ganz so rasant.

In einem Becken ist mir ein unfreiwilliges Experiment geglückt. Der Heizstab war kaputtgegangen und hat das Wasser auf ca. 30°C aufgewärmt. Wie lange das so vor sich hin geköchelt hat, weiß ich nicht, habe natürlich den Heizstab entfernt, als ich das bemerkt habe.
Als interessanten Nebeneffekt hat sich ergeben, dass hier die Clado fast ganz verschwunden ist. Die Pflanzen haben es gut überlebt, sind stellenweise etwas blass geworden und der Pogostmon helferi ist aufgeschossen, wie Salatköpfe im Sommer.

Ich habe auch subjektiv den Eindruck, dass das Vorhandensein von Anubien und Bucen die Alge ebenfalls in Schach hält. Diese Pflanzen werden bei mir weit weniger befallen, als alle anderen und in den Becken wo sie drin sind, kommen insgesamt weniger Clados hoch. Vielleicht ist das Zufall, aber immerhin eine Beobachtung.

Mit Weidenrinde habe ich früher auch schon experimentiert, wegen des Salicylsäuregehalts. Hat bei mir nischt gebracht.
Vielleich gelingt es mir ja doch noch, die Clado zu besiegen, sie ist für mich die letzte Herausforderung, was Algen betrifft.
 
Hei, hab ja vor wenigen Tagen eine Hand voll trockene Kätzchenweidenblätter ins Becken rein..und ich finde, sie sieht heute etwas unwohl aus ;-)
Allerdings ist auch Wasserwechsel, Filterputz und Düngen fällig, warscheinlich explodiert sie anschließend wieder :-(

Die Schnecken sind begeistert von den Blätter und haben die schon ganzschön angeknabbert.
Hoffe das sich dadurch die Salycilsäure noch schneller im Becken verteilt und nicht abbaut?
Noch sind die Blätter nicht alle braun, werde jetzt mal einen Stoffbeutel grüne trocknen und dann auch einen Beutel braune...hab eh immer zu wenig Laub...
VG Monika
 
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Cladophora sp. wächst wie alle Fadenalgen prächtig bei Makronährstoffmangel und gleichzeitigiger Mikronährstoffverfügbarkeit.
Aber egal was man macht. Wenn Pflanzen gute Bedingungen haben wächst auch diese Alge prächtig.
 
Ja...klar...und wenn man unter Lowtecbedingungen zuviel NPK füttert, wächst sie nochmal so gut...
Ich hab aber immer den Eindruck, das viel Phosphat (voller HMF, alt eingelaufene Becken mit Depots im Boden/EisenIIIPhosphat) sie killt, oder zumindest in die Ecke drückt...klar, wenn Phosphat das Eisen lahmlegt..könnte eine Begründung sein...
Das wollte ich eigentlich mal auf der Fensterbank nachstellen...

In einem 12 Liter Becken versuch ich sie gerade als moosigen Bodendecker zu missbrauchen :-) Sieht sehr nett aus..is nur noch nicht fertig...
2 Plättchen noch...dann is der Rasen komplett :-)
Als weitere Pflanzen sind nur grobblättrige drin, wo man gut absammeln kann...
So als gezähmter Solist, ohne andere Moose, macht sie sich wirklich sehr nett :-)

Und manche Fische lieben sie als Ablaichsubstrat..und Garnelen sowieso als perfekte Weide...
Außerdem hält sie die Wasserwerte in Aufzuchtbecken stabil...

Trotzdem mag ich sie nicht überall drin haben...
VG Monika
 
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kann dir was beisteuern, löse mein 30er Cube auf in dem die Clado vorkommt.
Übrigens ist in meinem 60er Starklichtbecken mit idealen Pflanzenbedingungen (NO3: 15mg/L und Weichwasser) die Clado verschwunden nach täglichem Absammeln und ständigem neu setzen der Kopfstecklinge. Nur mit H2O2, kein Algexit.
 
Durch den Twinstar wäre doch das ganze Aqua gesättigt mit H2O2, da müsste doch auch eine festsitzende Alge was abkriegen.
Gesättigt wäre dann bei über 30% H2O2 im Becken, da lebt dann ganz sicher gar nichts mehr im Becken. Die vom Twinstar erzeugt Konzentration ist nur sehr gering und reagiert sehr schnell wieder ab, das hilft dir nicht viel.
Ich bin die Clado mit H2O2 in der Spritze losgeworden. Den Filter abschalten und dann mit einer Spritze mit Kanüle direkt auf die befallenen Stellen spritzen, dabei aber eine Konzentration von 5ppm H2O2 auf gar keinen Fall überschreiten.
Allerdings musst du bei dieser Methode mit Schäden an deinen Pflanzen rechnen, irgendwo hab ich mal eine Liste gesehen, welche Pflanzen da besonders empfindlich sind. Den Filter würde ich erst wieder anschalten, wenn nichts mehr sprudelt, nicht dass dir das H2O2 die Bakterien abtötet.
 
Hei, mir hat mal ein vertrauenswürdiger Wissender erklärt, das nur das Wasser das direkt über der Elektrode Wasserstoffperoxyd enthält. Also Schwebealgen, Bakterien, Ektoparasiten werden da abgetötet, aber schon 5cm daneben hat es keine Wirkung mehr..würde die Clado da durchschwimmen/driften, würde es evt. helfen...so aber nicht.
VG Monika
 
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