Hallo,
ich lese hier so mit einem Auge mit, aber nun denke ich ist es Zeit, mich mal zu äußern. Wenn ich die zitierten Sätze lese, so komme ich zu dem Schluss, dass dein Wissen noch zu lückenhaft ist um Garnelen zu halten.
Zumindest wenn du dafür großartige Wasseranpassungen vornehmen musst. Da brauchts jetzt eben ein wenig chemisches Verständnis und Hintergrundwissen.
Ich kann nur dazu raten den Anfängerleitfaden und noch ein wenig ergänzende Literatur zu studieren, bevor wieder eine Horde Shrimps das Harfespielen lernen muss, weil ihr ambitionierter, aber unbedarfter Halter sie unbeabsichtigt um die Ecke gebracht hat.
Danke nochmal für die Erläuterung. Chemie war nie so ganz meins.
Auch für dem Tipp zum Aufsalzen muss noch gucken was für ein Salz ich nehme.
Bisher scheint mir das SaltyShirmp Sulawesi 7,5 ganz geeignet zu sein.
Auf dem Sulawesi-Salz steht das Wort "Sulawesi" schon aus gutem Grund drauf. Es ist nämlich von der Mineralienzusammensetzung für Sulawesi-Garnelen gedacht. Ich habe schon eine Idee, warum du auf dieses Salz gekommen bist, denn aus der vorherigen Diskussion entnehme ich, dass du aus irgendeinem Grund den pH-Wert als den wichtigsten Wasserwert erkannt zu haben meinst, und nun irgenwie zu erreichen suchst.
Ich habe allerdings den Eindruck, dass du den Zusammenhang zwischen pH und KH nicht wirklich überblickst, denn auch mit einer KH von 10 wird der pH nicht wirklich runterkommen.
Das ist auch ganz logisch, denn pH ist eine logarithmische Größe. Hier nochmal die Definition: "Der pH-Wert ist der negativ-dekadische Logarithmus der H
+-Ionen Konzentation." Das bedeutet nichts anderes, als dass da eine Änderung des pH-Werts eine Änderung der H+-Ionen Konzentration um den Faktor 10 (deswegen dekadisch) erfordert.
Um z.B. von einem pH-Wert von 7 runter auf 6 zu kommen, muss die H+-Ionen-Konzentration sich verzehnfachen (saurer bedeutet ja mehr H+), auch wenn der pH als Zahl ja kleiner wird.
Man kann jetzt die KH natürlich nicht mit dem pH-Wert unmittelbar verrechnen, aber es wird vielleicht deutlich wie groß der Puffer hinter der KH ist, der den pH-Wert stabilisiert, oder eben da festnagelt wo man ihn gerade nicht haben will.
Das macht auch irgendwo deutlich, warum pH-Wert-Veränderungen nur in bereits relativ weichem Wasser über 2-3 Erlenzapfen funktionieren. Das ist ungefähr so, wenn man mit 1 Teebeutel versucht einen 10L Eimer Tee zu kochen.
Um eine KH von 17 mit Erlenzapfen weg zu bekommen, müsste man wahrscheinlich einen Teil des Bodengrunds durch Erlenzapfen ersetzen.
Ich kann es allerdings gerade auch nicht verstehen, warum es nun doch die 54L werden müssen. Ich hatte dir am Anfang der Diskussion mal vorgerechnet wie groß so ein Becken sein darf, wenn man mit 5L (1 Kanister) dest. Wasser pro Woche hinkommen will. Du möchtest ja keine Osmoseanlage und ein Ionentauscher kommt ohne das Wissen über den Umgang mit den notwendigen Chemikalien ja nicht in Frage, denn Salzsäure und Co sind nicht für ihre gesundheitsfördernde Wirkung bekannt. Abgesehen davon ist ein nicht regenerierbarer Mischbett-Tauscher auch nicht das Kostengünstigste.
Mit 54L Becken hast du deinen Wechselwasserbedarf nun verdoppelt bis verdreifacht. Man kann also im Mittel von 4,50€ nur für das dest. Wasser die Woche ausgehen. Macht 18€ im Monat und 234€ muntere Eurönchen im Jahr. Gegenüber 50€ für das Einsteigermodell einer Osmoseanlage nicht wirklich eine Verbesserung, würde ich sagen.
Auch das Wassertestset hättest du dir ersparen können, denn wenn du wirklich dest. oder Osmosewasser gezielt aufbereitest ist das Messen von GH, KH und pH vollkommen egal. Auch Nitrit ist völlig sinnlos, denn im Normalbetrieb nicht vorhanden. Hier interessiert sowieso nur ja oder nein und nicht wie viel. Das kann jeder Streifentest.
Abgesehen davon, dass der kleine Testkoffer von JBL mit ca. 40€ und der große Koffer mit ca. 80-90€ in die Rechnung eingeht. Hätte man das Geld sinnvoll für eine Osmoseanlage investiert, wäre man nun aller Probleme enthoben.
Ich formuliere das gerade bewusst hart, und es ist auch keinesfalls böse gemeint, aber ich habe das Gefühl, hier wird einfach drauflos gemacht, ohne die Hintergründe zu verstehen und die begrenzten Finanzmittel sinnvoll einzusetzen.
Das führt aber oft zum Misserfolg und einer Kiste mit unnötig angeschafftem Aquarienzubehör.
Daher wäre mein Tipp, erstmal zu verstehen welche Wasserwerte wann von Bedeutung sind und mir ein wenig den chemischen Background dazu anzueignen. Einfach machen und kaufen, nur weil man glaubt etwas zu brauchen oder wie etwas ungefähr sein müsste, ist nicht zielführend. Dass das Forum bereit ist zu helfen zeigt der Threadverlauf bis hierher ja schon, man muss das was man geraten bekommt dann nur umsetzen.
VG vom Himalaya
Yeti