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Gonzales on Tour !!! 060 !!! mit dem Yeti in Göteborg

TheYeti

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Hallo,

hier spricht mal wieder Gonzales. Wie ihr ja wisst, bin ich am Ende meiner Weltreise einfach beim Yeti eingezogen und was soll ich sagen? Die WG läuft.

Als Garnelen lebt es sich beim Yeti wahrlich nicht schlecht und als Reisegarnelen, die von Haus aus nicht an ein Aquarium gebunden ist sowieso.
Es war so etwa vor 2 Wochen, als der Yeti anfing seinen Kurztripp und Billiglflieger-Rucksack hervorzukramen. Das ist so ein Rucksack, der ganz gezielt nur so groß ist, bei den gängigen Low-Cost-Airlines problemlos als Handgepäck durchzugehen und für ein langes Wochenende genug Gepäck zu transportieren.

Natürlich habe ich dabei sofort Morgenluft gewittert, denn völlig sinnfrei wird der Yeti den Rucksack wohl nicht herumschleppen. Und Tatsache: Es stand ein Kurztripp nach Göteborg auf dem Programm. 4 Tage und 3 Nächte Schweden. Klar, dass ich da unbedingt dabei sein musste und so habe ich mir ein Plätzchen im Rucksack des Yetis gesichert.

Bevor es allerdings losging haben wir uns schon einmal ein wenig schlau gemacht um nicht ganz unwissend anzukommen.

Göteborg ist die zweitgrößte Stadt Schwedens und es gibt eine tägliche Fährverbindung von Kiel nach Göteborg. Wir haben uns allerdings für das Flugzeug entschieden, da man bei nur 4 Tagen nicht einen Tag und eine Nacht auf dem Schiff verbringen kann. Allerdings haben wir uns vorgenommen nochmal her zu kommen und dann die Fähre auszuprobieren.

Also auf zum Flughafen. Hier heisst es dann erstmal ein wenig warten, wobei es ein absoluter Vorteil ist am Tag zuvor den Online-Check-in durchlaufen und außerdem nur Handgepäck dabei zu haben.
Gonzales_wartet.jpg

Während wir so vor uns hin warten schauen wir den Flugzeugen vor dem Fenster zu:
20180524_001.jpg

Nach etwa 90 Minuten Flug sind wir da und der Airportshuttle, sowie eine grinsende Straßenbahn mit Überbiss bringen uns in 45 Minuten ins Hotel.
Straßenbahn.jpg

Da es noch früh am Tag ist, dem Morgenflug seis gedankt, haben wir natürlich noch eine Menge Zeit und werfen einen ersten Blick in die Stadt. Inzwischen ist auch die beste Freundin des Yetis eingetroffen, die eigentlich erst die Idee für einen Kurztrip hatte, da sie auch noch alten Urlaub abbauen musste.

Also ab in die Stadt:
Kanal.jpg

Auf den ersten Blick ist es hier wirklich schön und die Göteborger versichern und glaubhaft, dass wird zur besten Zeit des Jahres und mit dem besten Wetter seit langem hier sind. Das scheint auch zu stimmen, denn es ist knusprig warm und im Verlauf des Trips wird ein kleiner Sonnenbrand das noch unterstreichen.

Für den Anfang soll es an dieser Stelle mal reichen, denn ich denke ihr müsst die Überraschung, dass ich immer noch auf Tour bin auch erstmal verdauen und die nötigen Vorbereitungen zur Feier des !!! 60. !!!
Gonzales-Reiseberichts treffen.

Die Bilder sollten euch auch das Maul ausreichend wässrig gemacht haben, so dass ich ziemlich sicher bin, dass ihr auch weiter mitlest. :drool5:

Wenn nicht, dann ist euch wahrschienlich nicht zu helfen, denn Göteborg ist echt toll und eine weiteres Abenteuer der legendären Reisegarnelen schon fast besser als Indiana Jones (wo sind eigenlich meine Lederjacke, die Peitsche und der Fedora:?:)

Bis zur Fortsetzung

Yeti und Gonzales
 
Zuletzt bearbeitet:
:banana::carro::banana::chilli::gurke:
Gonzi on Tour in Schweden! Wie ich mich freue! :hurray:
 
Nach etwa 90 Minuten Flug sind wir da und der Airportshuttle, sowie eine grinsende Straßenbahn mit Überbiss[...].

:D :hehe: :hehe: :hehe:

Sehr schön, ich freue mich auf weitere Eindrücke aus Göteborg :thumbsup:
 
Göteborg! :tt1:
Eine hervorragende Wahl, das ist sicher ein schönes Ziel für reiselustige Garnelen. Mir hat es Anno 2011 sehr gut gefallen. Nehmt die Fähre nach Bränno, da ist jetzt im Sommer sicher einiges los.

Viel Spaß euch!
 
Hey Yeti, hallo Gonzi, :hurray:

das ist ja klasse, mal wieder was von Euch hier zu lesen! :cheers2:
Göteborg, sicher sehr schön, da bin ich mal gespannt. :yes: Ist jedenfalls jetzt schon ein netter Teaser. :thumbup:

wo sind eigenlich meine Lederjacke, die Peitsche und der Fedora:?:
Schau mal in Yetis Handgepäck-Rucksack nach, vielleicht hat er es ja für sich eingepackt. Uiuiui, Kopfkino (Flauschmod mit Peitsche?) ... :punk:

Hoffe Ihr habt / hattet viel Spaß und freue mich auf weitere News! :zeit:

Beste Grüße :reise v. Gonzi-Gastgeber aus Tourthread Nr. 057!
 
Hallo,

schauen wir mal ein wenig weiter, denn jetzt wurde es Zeit die Stadt zu entdecken. Zunächst kommen wir in das historische Stadtviertel "Haga" (Nein, NICHT Hägar, auch wenn wir uns in Schweden befinden).
Das Stadtviertel Haga wurde im 17. Jahrhundert auf Geheiß der damaligen Königin außerhalb der Stadtmauern errichtet. Man kann also sagen, dass es quasi ein Vorort war in dem vornehmlich Fischer, Seeleute und Tagelöhner lebten. Man fand das damals wohl ganz praktisch die Bevölkerung vom unteren Teil der Sozialpyramide quasi auszulagern, denn Baufläche innerhalb der Stadtmauern war begehrt und entsprechend rar. Außerdem wurde das Stadtbild so nicht durch billige Kneipen, Läden und arme Leute beeinträchtigt. Eigentlich tat man den Leuten ja auch noch etwas Gutes, wenn sie nach der Arbeit noch ein wenig an die frische Luft kamen und auf dem Heimweg erbaulichen Gedanken nachhängen konnten und nicht, oh bewahre, vielleicht eine Revolution anzuzetteln.

Naja, ob das wirklich so war, sei mal dahingestellt. Allerdings können solche Ideen schon einmal entstehen, wenn Yetis und Reisegarnelen nach einem ereignisreichen Tag beim Bierchen sitzen.
Haga.jpg

In den 60er Jahren war dann geplant das Viertel komplett abzureißen und neu zu bebauen. Zum Glück haben genug Göteborger aber rechtzeitig erkannt, dass man das besser bleiben lassen und ein wenig in die Denkmalpflege investieren sollte, weshalb das Viertel heute schön saniert und eine "In-Location" ist. und das nicht nur für Touristen, sondern auch dort zu wohnen ist unter den Göteborgern sehr angesagt.
Kirchlein.jpg

Zu dem Viertel gehört auch ein Kirche, die Hagakirkan. Lustigerweise umfasst die Kirche wirklich nur das Viertel, weshalb es sich hier um den kleinsten Kirchensprengel Schwedens handelt.
Haga ist auch nicht wirklich weit von der Universität entfernt, weshalb man in den Cafés und in den Parks viele junge Leute in studentischem Alter trifft, die die Sonne und frische Luft genießen oder mit einem Buch auf den Knien lernen.

Weiter geht es durch die Stadt und in Richtung Hafen:
Hafen.jpg

Hier entdecken wir dann auch ein Wahrzeichen Göteborgs, wobei sich die Göteborger noch nicht so ganz einig sind, ob sie so ein Wahrzeichen mögen oder nicht:
Lippenstift.jpg

Bei diesem, doch etwas auffälligem, Gebäude handelt es sich um eines der wenigen Hochhäuser Göteborgs. Gebaut wurde es Ende der 80er Jahre. Mit 86m ist es eigentlich gar nicht so hoch, aber wenn alles drumherum kleiner ist, irgendwie doch. Von den Einwohnern wird es "Läppstiftet", also Lippenstift genannt, aber auch "Vattenståndet", was soviel wie Pegelstab oder -marke bedeutet. Es soll aber auch Leute geben, die in etwas hormonell begünstigter Stimmungs- und Gedankenlage da etwas ganz anderes drin sehen, aber das können sich Gonzales und ich so gar nicht vorstellen.

Das viele Herumlaufen macht natürlich auch hungrig und durstig, also schauen wir uns mal nach einem netten Café um, und finden es in diesem Hinterhof
Kaffee.jpg

In dem gelben Haus befindet sich eine Schokoladen und Süsswarenmanufaktur, die wir zum Glück vor der Kaffeepause noch besuchen um uns durch das reichhaltige Lakritzsortiment zu probieren. Die Schweden stehen echt auf das Zeug und so viel Auswahl an einem Fleck haben wir bisher noch nicht gesehen. Wer hier die Geschmacksrichtung "extra saltig" probiert, der hat hinterher keine Zweifel mehr, warum Salzlakritz so heißt.

Aber warum schreibe ich "zum Glück"? Das liegt daran, dass wir im Kaffee einen Versuch mit dem lauwarmen Rhabarberkuchen gemacht haben, der dann doch etwas unerwartet verlief. Eigentlich hatten wir gedacht, es kommt eben ein Stück Blechkuchen und vielleicht ein Bisserl Sahne oben drauf, allerdings war das dann ein Irrtum, denn auf dem Teller erschien dann eine Art Crumble aus lauwarmen gedünsteten Rhabarberstücken und reichlich Butter-Vanille-Streusel, garniert mit warmer Vanillesoße. Superlecker, aber mit der gefühlten Dichte eines weißen Zwergs, kurz bevor er zur Supernova umsetzt. Kurzum, nach der Kaffeepause hätte beim besten Willen kein Stückchen Lakritz mehr gepasst. Das war echt fast schon Diabetes mit Ansage.
Kuchen.jpg

Nach diesem spannenden Tag haben wir uns dann mal ins Hostel getrollt, aber nicht ohne vorher noch ein wenig den Abend mit einem Bier ausklingen zu lassen. Das müssen wir euch aber nicht auch noch haarklein erzählen.

Nur soviel: Wir haben die Gelegenheit genutzt und dabei den Ausflug für den nächsten Tag geplant und das sehr erfolgreich, aber davon mehr im nächsten Teil.


VG vom Himalaya
Gonzales und Yeti
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ihr Beiden!

Sehr schön, Gonzales ist wieder auf Tour! Und dann noch im schönen Schweden! Früher waren wir da öfter... Ich merke schon, ich will auch mal wieder hin. Viel Spass weiterhin und viele Grüße aus Frankreich an Gonzi!
 
Hallo, Reisende am heimischen PC!

Schauen wir uns nun den nächsten Tag des Schweden-Abenteuers an.

Man nehme: Ein Fähre zur Schäre. Oder so ähnlich.

Viele der etwas lebensälteren User unter uns sind noch mit viel draußen spielen und dem Lesen von Büchern aufgewachsen. Man war einfach entschleunigt und nicht noch nicht so digital. In meiner Kindheit waren die Bücher von Astrid Lindgren und natürlich auch deren Verfilmungen Pflicht und fester Bestandteil des Ferienprogramms. Wenn man also von Schären spricht, so fällt einem natürlich "Ferien auf Saltkrokan" ein, eine Erzählung über eine auf der fiktiven Schäreninsel Saltkrokan urlaubende Familie aus Stockholm.
Entstanden sind die Schäreninseln während der letzten Eiszeit, als Inlandeis bei seiner Wanderung die Gesteinsschichten zurechtgeschliffen hat. Die Oberfläche der Schären ist daher größtenteils schön abgerundet, aber seit der letzten Eiszeit ist auch ein wenig Zeit vergangen währenddessen Meer und Wind weiter geraspelt haben.

Unsere Schären sind Göteborg etwa 12 Fährschiffskilometer vorgelagert. Die Fähren gehören zum ÖPNV-Netz Göteborgs, und können mit einer normalen Fahrkarte genutzt werden. Bei genauerer Betrachtung stellen wir fest, dass eine Tageskarte richtig Sinn macht, da wir mehrere Schären besuchen wollen. Teilweise sind die Schären sehr klein, so dass es für einen ganzen Tag wirklich nicht reicht, wenn man nur gucken und nicht picknicken oder so möchte.

Unser erstes Ziel ist Vrangö, die größte der Schäreninseln, wobei groß relativ ist: 0,5 Quadratkilometer und 350 Einwohner. Aber das ist ja schließlich auch das Besondere, was uns reizt.

Also ab auf die Fähre:
Fähre.jpg

Das Fahrwasser ist ziemlich eng und oft liegen die Steine nur knapp unter der Oberfläche, weshalb der Steuermann gut aufpassen muss. Das hindert ihn aber nicht daran ordentlich auf Gas zu langen:

Scharengarten_03.jpg


Es wohnt sich zuweilen recht einsam:
Scharengarten_02.jpg


Nach etwas über 30 Minuten sind wir da und auf Entdeckungstour. Unsere Fähre macht sich derweil wieder auf den Rückweg und klappert dabei wieder fleißig die Schären ab. Immerhin fahren die Fähren im Pendelverkehr teilweise bis 22:00 Uhr. Wir haben also reichlich Zeit.
Scharengarten_05.jpg



Eines muss man den Schweden wirklich lassen, sie haben einen ausgesprochen angenehmen Humor. Schließlich muss man ja wissen, wo es zum Zentrum oder zur Oper geht und eine Warnung vor nassen Elchen (bei 2km hat es nämlich schon lange "Platsch!" gemacht, wenn der Elch über die Schäre galoppiert), dient ja nur zum Schutz von Bevölkerung und Besuchern.

Humor.jpg

Obwohl Vrangö wahrlich nicht groß ist entdecken wir 2 Kirchen und das Spritzenhaus der freiwilligen Feuerwehr. Zum Einkaufen nimmt man hier die Fähre. Allerdings sollte man Einkaufszettel schreiben, damit man nichts vergisst, denn man ist schon eine Weile unterwegs und es ist doof, wenn man später merkt, dass die Hälfte fehlt.

Am Ende der Ortschaft wird es dann wild-romantisch, auch wenn man am Horizont die wartenden Frachter wie auf einer Perlenkette aufgereiht sieht und somit an die Zivilisation mit all ihren Begleiterscheinungen erinnert wird.
Vrangoe_01.jpg

Auf der höchsten Erhebung der Insel steht eine kleine Hütte, die früher der Stützpunkt der Lotsen war um von hier auf einlaufenden Schiffen an Bord zu gehen, und diese sicher durch das Schärengewirr in den Hafen zu bringen.

Lotsenhaus.jpg

Heute beinhaltet das Lotsenhäuschen den Telefon- und Handyverteiler Vrangös. Ich muss sagen, das klappt hier sehr gut, denn auf keiner Schäre hatte ich den ganzen Tag weniger als UMTS-Empfang, meistens sogar LTE. Das sieht hier in Deutschland leider anders aus, auch wenn hier schon lange über Digitalisierung und die notwendige Infrastruktur gesprochen wird.

Vielleicht liegt das aber auch daran, dass es bei Reden zum Thema Digitalisierung bei bestimmten PolitikerInnen in Deutschland immer so klingt, als würden sie über ein exotisches Eintopfgericht aus Asien reden.:rolleyes:

Beim Lotsenhäuschen angekommen hat man einen wunderschönen Ausblick über Vrangö und das Meer:

Ausblick_02.jpg

Im Laufe des Tages klappern wir so noch 3 weitere Schären ab, wobei wir immer mal wieder einen Stopp im jeweiligen Inselcafé machen. Aus Spaß an der Freude haben wir unsere Tageskarte dann auch fast bis zur Neige ausgekostet, denn als wir zurück in Göteborg waren, sind spontan wieder auf die nächste Fähre gehüpft, um die Schären noch einmal ohne Zwischenstopp von der Wasserseite mit den Augen aufzufressen. Es ist einfach schön hier.

Die Fotos davon behalten wir aber für uns, denn im Detail könnt ihr euch das ruhig selber anschauen und erkunden, wenn ihr dann selbst nach Göteborg fahrt.


Bis zur nächsten Folge

Gonzales und Yeti
 
Hach, ein Traum. Ist eindeutig schon zu lange her, dass ich in Schweden und speziell in Göteborg war. Falls es irgendwann mit dem Lottogewinn klappt, wird es sehr schwer, mich zwischen einem Häuschen auf Island und einem Häuschen auf einer Schäreninsel zu entscheiden. Andererseits: Wenn der Gewinn groß genug ist... ;)

Sehr schöne Fotos und wie ich sehe, hattet ihr Traumwetter dazu. Finde ich prima, so kann und soll das!
Und ja, Süßwaren und Lakritz können die Skandinavier richtig gut. Ich hoffe, ihr konntet Kanelbullar probieren? Oder, für die Marzipanfreunde, Prinsesstårta? Hach, lecker das alles...

Heja Sverige och hälsningar från
Mortifera
 
Wirklich ein toller Bericht :thumbup:

Schön informativ und trotzdem locker geschrieben und dazu passend schöne Bilder/Motive.
 
Hi,
Der Gonzo der hat es gut der hat Urlaub.
Und ich:heul:
Viel spass euch.
 
Hallo,

Zeit für Tag 3 unseres Göteborg-Abenteuers.

Nachdem wir gestern die Vorzüge der Fähren zum Besuch der Schäre (;)) entdeckt haben, hatten wir beim Abendessen die spontane Idee uns Göteborg noch von der Wasserseite anzugucken. Das geht sehr einfach, da es auch eine Fähre gibt, die mehrere Haltestellen im Hafengebiet abklappert.
Also rasch die passende Fährlinie herausgesucht und ab dafür:

Der Fähranleger befindet sich in der Nähe des "Lippenstifts" und auf dem Weg dahin kommen wir an einem alten Befestigungsturm vorbei, der auf einen Hügel über der Stadt steht. Da klettern wir doch mal hinauf:
Festungsturm.jpg

Von hier oben hat man einen tollen Ausblick über die Stadt und wir entdecken auch noch ein paar "Bierleichen", die auf der grünen Wiese ihren Rausch vom Vorabend ausschlafen. Es war wohl so etwas wie ein Open-Air-Konzert am Vorabend. Das die hier allerdings noch gegen 10:00 Uhr am Samstagmorgen vor sich sin ratzen ist schon ein wenig funny.

Ausblick_Festung.jpg

Der linke Kirchturm gehört übrigens zur Masthuggetskirkan, die wir noch besuchen werden.

Jetzt aber erstmal zu unserer Hafenrundfahrt:
Schiff_01.jpg

Es gibt hier auch einen Museumshafen und dieses gute Stück ist der Zerstörer HMS Småland. Ein Schiff der Halland-Klasse, Baujahr 1952. Zusammen mit dem Typschiff, HMS Halland umfasste die Klasse genau 2 Schiffe, die allerdings bis 1982 im Dienst der schwedischen Marine unterwegs waren. Mit 121m Länge über alles (Lüa) eher kleinere Zerstörer, aber 38kn und 6x12cm Geschütze sind in dieser Größenordnung recht ordentlich.

Wenn man dann noch bedenkt, das 1 Knoten einer Seemeile (1,852km) pro Stunde entspricht, dann wird klar, dass kein Shrimp so schnell schwimmt. Gelle, Gonzales? Immerhin sind das etwas über 70km/h.

Gebaut wurde die HMS Småland übrigens auch in Göteborg, nämlich schräg gegenüber auf der Eriksberg-Werft
Hafen_03.jpg

Dort, wo früher die Werkhallen der vielen Zulieferer für den Werftbetrieb standen, sind heute diverse Industrielofts entstanden bzw. befinden sich Teile der Universität ganz in der Nähe, weshalb es in diesem Viertel auch ein gewisses studentisches Leben gibt.
Hafen_02.jpg

Wo wir so am Hafen vorbeifahren gibts es auch kleine Schätze zu entdecken
Schiff_02.jpg

Mal Hand aufs Herz: Das schaut doch wirklich noch nach Schiff aus, oder?

Nachdem wir alles gesehen haben, wird es Zeit sich nach einem Mittagessen umzuschauen und einen Gang Richtung Busbahnhof zu machen, denn morgen geht es heimwärts und wenn man den Bus zum Flughafen nicht mehr suchen muss und das Ticket schon in der Tasche hat, bleibt mehr Zeit in Göteborg, bevor der Flieger am nächsten Abend abgeht.

Vor dem Bahnhof entdecken wir dann noch ein historisches Schätzchen, eine Straßenbahn aus den 1920er Jahren, die im Sommer an den Wochenenden noch Liniendienst verrichtet:
Straßenbahn_02.jpg

Auf das Blau scheint man hier in Göteborg schon länger abzufahren, wenn es um das Anmalen der öffentlichen Verkehrsmittel geht.:)

Den Nachmittag verbringen wir dann im botanischen Garten, bevor wir uns am Abend sehr schwedisch geben und uns mit einem kleinen Bierchen und einer Tüte Chips im Park auf die Wiese und zwischen die Göteborger Studis setzen und dem einfach die Szene auf uns wirken lassen.
Botanik.jpg

Auf dem Rückweg kommen wir dann noch an der Feskekörka, der Fischkirche vorbei. Auch wenn das Gebäude einer Kirche durchaus ähnlich sieht, handelt es sich hierbei jedoch um eine Markthalle, in der ausschließlich der frischeste Fisch und Meeresfrüchte in bester Qualität angeboten werden.
Aus Rücksicht auf Gonzales und zur Unfallverhütung haben wir uns das aber nur von außen angeschaut bzw. Gonzales ist bei dieser Gelegenheit im Hostel geblieben.
Fischkirche.jpg

So endet dann auch der dritte Tag in Göteborg und am nächsten Tag geht es schon wieder heim. Aber einen halben Tag haben wir noch vor uns, von dem wir in der nächsten Folge berichten werden.


VG vom Himalaya
Yeti und Gonzales
 
Moin,

ein wirklich informativer und schön bebilderter Bericht. :yes:
Zumal ich natürlich auch noch nie so weit nördlich unterwegs war. Ist Gonzo denn wirklich mit dabei, oder wurde er beim Check-In vergessen?
Mir fehlen einfach hier ein wenig die Bilder, auf denen unser geliebter kleiner Reiseracker auch zu sehen wäre.

Ich vermisse den Kleinen ein wenig, auch wenn ich hier eine ganze Famile von Häkelgarnelen habe... die schönen runden Augen hat einfach nur unser Gonzo. :tt1:

LG
dat nupsi
 
Ist Gonzo denn wirklich mit dabei, oder wurde er beim Check-In vergessen?

Was für eine seltsame Frage. :arrgw: Natürlich ist Gonzales dabei. :yes:

Der hat nur sehr strikte Auflagen seinen Aufenthalt betreffend, weshalb er auf vielen Fotos nicht zu sehen ist. Gerade bei den Klippen- und Fährschiffs-Aktionen ist es z.B. sehr windig. Da kann ich Gonzales nirgendwo zum Fototermin hinsetzen, denn wenn er da irgendwo runter oder über Bord fällt, bekomme ich den Häkelshrimp nämlich nicht so einfach wieder, wenn überhaupt. deswegen befindet er sich an folgendem Ort, wo ihm nichts passieren kann:

Hosenbein.jpg

Diese Aufenthaltsbeschränkung ist zwar nicht immer schön, aber bei entsprechender Notwendigkeit auf jeden Fall angezeigt, denn dass ein Ausflug mit dem endgültigen Ausbüchsen Gonzales' endet, sollte nicht passieren.
Außerdem sind im jetzigen Reisebericht alle Fotos mit dem Handy und nicht mit der Spiegelreflex gemacht, da ist es dann doppelt schwierig den Shrimp ins Bild zu bekommen ohne das Handy hinzuschmeißen oder den eigenen Daumen zu fotografieren.

Soviel also zur Annahme, dass Gonzales-Reiseberichte ohne Gonzales entstehen würden. :no:

Yeti
 
Heyho, Gonzi und Yeti,
sorry, muss mich momentan eher zurückhalten in der Länge meiner Kommentare, aber natürlich auch ganz lieben Gruß von mir und vielen Dank für diesen schönen Teil 3 und die zu Tanjas Fragen passenden, plausiblen Nachweise! :thumbsup:
Lieben Gruß u. alles Gute,
Euer Bernd
 
Hallo, hier ist wieder Gonzales!

Kommen wir heute zum letzten Tag unseres Ausflugs nach Göteborg. Der Yeti hat mir mal die Tastatur überlassen, nachdem hier wilde Verschwörungstheorien geäußert wurden, dass ich gar nicht in Göteborg sei und mich irgend wo anders herumtreiben würde.

Also nochmal: Ich war wirklich mit dem Yeti in Göteborg, nur wie der Yeti schon geschrieben hat, war es an manchen Stellen für mich besser ein wenig in Deckung zu gehen. Abgesehen von äußeren und Witterungseinflüssen, stehen die Schweden zu sehr auf Meeresfrüchte, und da bin ich den wirklich einfach zu lecker und verlockend. :tt1:
Aufgrund meines edlen Stammbaumes der Reisegarnelen habe ich ja Sakura-Gene (da war mal eine Ururur ...... ur-Großmutter von mir in Japan unterwegs). Die Garneliker hier wissen das, aber alle Anderen kennen eben nur meine armen Vettern, die dieses Farbe erst nach Behandlung durch den Küchenchef annehmen und kommen ggf. zu Fehlannahmen, mich betreffend.

Aber um auch die letzen Zweifler zu überzeugen kommen hier die X-Files zur Begutachtung:

Da wir schon am Nachmittag zum Flughafen müssen, bleibt natürlich keine Zeit für ein ausgiebiges Programm, allerdings liegt die Masthuggetskirkan in der Nähe und wir gehen dort mal schauen. Leider konnten wir in der Kirche nicht Fotografieren (kommt am Sonntagmorgen 30 Minuten vor der Messe nicht so gut) und das Bild von außen ist leider nichts geworden. Aber es gibt trotzdem ein wenig zu erzählen.

Die Kirche ist nämlich noch recht jung, erst 1913 gebaut. Öffentliche und Sakralbauten sind ja immer irgendwie ein Spiegel des gesellschaftlich-kulturellen Zeitgeists zum Zeitpunkt ihrer Entstehung. Das wird an dieser Kirche sehr deutlich, denn 1913, also kurz vor dem 1. Weltkrieg spielte die Nationalstaatlichkeit und das historisch-nationale Wir-Gefühl eigentlich überall auf der Welt eine große Rolle. So auch im damaligen Schweden.
Aus dieser Bewegung heraus wurde versucht beim Bau der Kirche versucht die Geschichte bzw. die Identität (oder besser: was man sich so romantisch darunter vorstellte) der nordischen Völker (z.B. Wikinger), sowie die damalige Vorstellung vom Mittelalter in die Architektur der Kirche einfließen zu lassen.
Zusammen mit den Elementen der Hafen- Fischerei- und Werftstadt Göteborg im frühen 20. Jahrhundert ist dabei ein interessanter Mix herausgekommen, der historisch nicht wirklich korrekt ist, aber sehr eindrucksvoll.
Eine Wikipediasuche hat aber dann doch eine Außenaufnahme der Kirche zu Tage gefördert, die ich hier mal einbinde. Vielen Dank an dieser Stelle an
Arild Vågen, der das Bild auf Wikimediacommons bereitgestellt hat.
640px-Masthuggskyrkan_September_2014_05.jpg
Av Arild Vågen - Eget arbete, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=35774817

Von Innen schaut es dann auch sehr "nordisch" aus. Beim Inventar handelt es sich teilweise um Kopien von Stücken aus mittelalterlichen Kirchen in Europa.
Auch hier liefert Wikimediacommons freundlicherweise ein Bild:
640px-Masthuggskyrkan_March_2015_02.jpg
Av Arild Vågen - Eget arbete, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=39198029

Der Besuch der Kirche blieb dann übrigens nicht ohne Nebenwirkungen, denn die Informationen, die ich oben verwendet habe, hat der Yeti vom örtlich Pfarrer, der ihm spontan eine Tasse Kaffee angeboten hat. Der Pfarrer war es dann auch, der den Yeti auf die Orgelempore zur Organistin gelassen hat. Die beiden hatten natürlich nichts besseres zu tun, als sofort zu fachsimpeln. Das einzig Gute daran war, dass die beiden das auf englisch machen mussten, und das Gespräch so nicht die epische Breite annehmen konnte, wie es sonst immer passiert, wenn der Yeti auf Reisen ausländische Organistenkollegen trifft.
Die nette Dame hat uns dann ihre Orgel gezeigt, und uns sehr begeistert vom jährlichen Orgelfestival in Göteborg erzählt, welches ausgehend von der Fakultät für Musik der Universität das größte in ganz Schweden sein soll. So hat Göteborg wohl auch offiziell die meisten Kirchenorgeln Schwedens.
Mir war sofort klar, dass ich 2019 wahrscheinlich wieder hier bin, denn dass der Yeti versuchen wird zum Orgelfestival wieder herzukommen, ist schon fast als sicher zu bezeichnen. Klar, dass ich den dann nicht allein nach Schweden lasse.:drool5:

Weil die Kirche auf der Klippe oberhalb des Hafens steht (Eigentlich ist ein guter Teil Göteborgs an und auf die Klippen gebaut), hat man eine sehr schöne Aussicht
Ausblick.jpg

Fernsicht.jpg

Links hinter mir sieht man übrigens die Aussichtsplattform des Seemannsturms. Ein 52m hoher Turm von 1933 mit einer Statue der "Frau am Meer" auf der Spitze. Der Turm selbst gehört zum Seefahrtsmuseum, was wir aber für einen Besuch bei schlechtem Wetter vorgemerkt und diesmal nicht besucht haben. Wir hatten nämlich nur ausgesprochen gutes Wetter.:D Btw: Ich war also nachweislich in Göteborg :yes:

Neben der schönen Aussicht nutze ich die Gelegenheit für ein kleines Sonnenbad
Ich.jpg

Nachdem wir hier noch ein wenig Sightseeing gemacht haben, erwartet uns zum Schluss noch eine Mutprobe der besonderen Art. Die Göteborger haben nämlich einen etwas eigenen Geschmack. Das in Skandinavien HotDogs sehr beliebt sind und es sie in den vielfältigsten Variationen gibt, ist einem Schweden- oder Dänemarkreisenden längst nicht mehr neu, und auch der Alibi-Schwede, der sich über einen IKEA-Besuch legitimiert hat sicher schon mal einen schwedischen HotDog zumindest gesehen.
Die Göteborger futtern ihren HotDog allerdings nicht einfach mit Senf, Ketchup, Gurke und Röstzwiebeln, nein sie haben da etwas gebastelt, was man "halv special" nennt.
Hierbei handelt es sich um ein HotDog-Brötchen mit einem heißen Würstchen und mit dem Eisportionierer aufgesetzten 3 Kugeln eines steifen Kartoffelbreis, der dann mit Ketchup, Senf und Röstzwiebeln garniert wird.:faint:

Ok, Reisen bildet, probieren wir es mal aus

Mutprobe.jpg

Naja, nachdem wir eine Weile gegrübelt haben, wie man das wohl unfallfrei über die Bühne bekommt, haben wir das Teil dann doch verputzt. Was soll man sagen? Es schmeckt auf alle Fälle "interessant". Nicht schlecht, aber der Yeti und ich sind uns einig, dass wir beim Standard-HotDog bleiben.

Wir schlendern hernach noch ein wenig durch die Stadt, immer in Richtung Busbahnhof, denn bald müssen wir zum Flieger. Hierbei kommen wir an einem Reiterstandbild vorbei, welches aber unter einem Baugerüst verschwunden ist und renoviert wird. Gegenüber habe ich aber einen adäquaten Ersatz ausgemacht, und während die beste Freundin vom Yeti nochmal bei H&M einfällt (ihr hättet das Gesicht vom Yeti sehen sollen:drool5:), passen wir auf das Gepäck auf und ich habe einen Fototermin:
Reiter.jpg

Da der "Halv Spezial" doch noch etwas schwer im Magen liegt und wir uns auch nicht so recht von Göteborg trennen mögen, entschließen wir uns zu einem letzten Kaffee (ok, am Flughafen hatten wir auch noch einen, aber ihr wisst wie ichs meine...).
LetzerKaffee.jpg

Man beachte hierbei übrigens die Aufschrift des Tabletts, das Café Kronhuset befindet sich nämlich hier: Postgatan 6, 411 13 Göteborg, was zufällig in Schweden liegt. Wer mag kann herkommen und nachschauen, wo ich heimlich eine Garnelen an die Mauer gemalt und "Gonzales was here" daneben geschrieben habe.:whistling:

Nach dem letzten Kaffee muss es dann leider sein und wir nehmen den Bus zum Flughafen.

Tschüss Göteborg, es war schön hier. Wir kommen wieder. :reise


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