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Garnelen sterben nacheinander

hitchhaker

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Liebe Garnelenfreunde,

meine Name ist Christian und ich komme aus Heidelberg.
Meine Freundin und ich haben seit Sommer 2017 einen Nano Cube mit 20 Litern. Ende des letzten Jahres wurden 10 Yellow Fire angeschafft, welche aber durch eine unbekannte Vergiftung bis auf eine Garnele eingegangen sind. Danach wurden alle Gegenstände bis auf eine Wurzel, Kies und Bodengrund getauscht und das Aquarium zu großen Teilen neu bepflanzt. 6 Wochen später wurden erneut 16 Garnelen eingesetzt, diesemal allerdings Red Rilis. Zudem wurde auf einen Verschnitt von Osmose- und Leitunsgwasser umgestellt. Jetzt sterben nach und nach allerdings wieder Garnelen. Die erste Garnele ist 1 Tag nach dem Einsetzen gestorben, dies konnten wir noch auf den Umzugsstress zurückführen. Allerdings geht das Sterben weiter und alle paar Tage liegt wieder eine tote Garnele im Becken. Die lebenden Garnelen verhalten sich allerdings vollkommen normal, abgesehen davon, dass keine von ihnen schwanger ist. Weder taumeln die Garnelen, noch knicken sie mit dem Schwanz ab.

Der Fragebogen sieht so aus:
Was ist genau das Problem?
Garnelen sterben nach und nach

- Seit wann tritt es auf?
1 Tag nach dem Einsetzen der Garnelen starb die erste.


- Wurde schon irgendetwas gemacht? Wenn ja: Was?

Großzügige Wasserwechsel


- Wie lange läuft das Becken bereits?

Seit September 2017, der Umbau erfolgte Ende Dezember 2017

- Wie groß ist das Becken?
20 Liter

- Wie wird es gefiltert?
Dennerle Nano Filter
- Welcher Bodengrund wird verwendet?
Dennerle Deponitmix, darüber Dennerle Garnelenkies
- Sind Pflanzen, Wurzeln, Steine im Becken? Wenn ja: Welche genau?
Pflanzen: Spiky und Triangelmoos, Microthaneum, Nadelsimse, 3 Mooskugeln, alles in-vitro
Deko: Eine Wurzel, ein "Baum" aus einem Ast auf einer Schieferplatte, alles aus dem Aquarienzubehör
- Wird das Wasser technisch oder chemisch aufbereitet? Womit?
Pro Wasserwechsel die entsprechende Menge Biotopol von JBL

- Wie sind folgende Wasserwerte im AQ:
PH: 7,5
GH: 7
KH: 10
Leitfähigkeit:-
Nitrit:0
Nitrat:0
Ammoniak: -
Kupfer:0

- Welche Temperatur hat das Wasser im Becken?
22 Grad, keine Heizung
- Wie oft wird ein Wasserwechsel gemacht und wieviel?
jede Woche 8-10 Liter
- Wie ist der genaue Besatz des Beckens?
min. 5, maximal 10 Garnelen
- Was wird gefüttert? Wie oft und wieviel?
2 mal pro Woche 1 Kräuterpellet eines bekannten Händlers
- Gab es in letzter Zeit Neukäufe von Tieren, Pflanzen oder Einrichtungsgegenständen?
Nein
- Wurden im Raum in dem das Becken steht irgendwelche Chemikalien (z.b. Raumspray, Insektenspray, Floh- oder Zeckenmitteln bei anderen Haustieren angewendet,etc.) verwendet?
Nein
- Sind im Aquarium irgendwelche unbekannten Tiere (Parasiten) zu sehen?
Nein

Es ist allerdings eine Kahmhaut auf der Oberfläche zu sehen.
In unserem 60L Aquarium geht es den Garnelen (Yellow Fire) gut, obwohl das Wasser aus dem Hahn kommt und eine Gesamthärte von >20° und Karbonathärte von 20° hat.

Ich hoffe ihr habt eine Idee, woran das Sterben liegen könnte.

Viele Grüße
Christian
 
Dennerle Deponitmix

*Meeep !!!*

Raus damit, der vergammelt wahrscheinlich. Les' mal im Forum quer, gibt einige die damit Probleme hatten :(

Nun ja, gibt auch welche, die kommen damit klar. Aber wozu das, wenn Du eh über die Wassersäule düngst ? Ich denke nicht, das Du da so stark wurzelnde Pflanzen im Becken hast.

Übrigens, je weniger Bogengrund, umso besser. Ideal ist, wenn die Garnelen das noch durchgraben können (<5mm Höhe).


2 mal pro Woche 1 Kräuterpellet eines bekannten Händlers

Ist das alles ? Ich meine das jetzt nicht mengenmäßig, sondern von der Vielfalt. Ißt Du auch nur trocken Brot ?

Übrigens, bei so wenigen Garnelen würde ein Blatt (Laub, les' mal im Forum quer) völlig ausreichen.

Thomas
 
Oh Mist das wäre natürlich der Supergau wenn es der Bodengrund wäre, da muss ich ja das ganze Aquarium umbauen. Kann ich das an irgendetwas erkennen, ob der Bodengrund Schuld ist?
Ich düge bisher gar nicht, das Moos wächst trotzdem wie verrückt.
Ok das mit dem Futter sehe ich ein, da werde ich bei Gelegenheit etwas Laub besorgen und ins Aquarium geben.

Wäre es ratsam die Garnelen ins große Becken zu evakuieren? Habe da nur etwas Bedenken, da die Wasserwerte anders sind.

Vielen Dank schonmal für die Hilfe!

Grüße Christian

Hab mal ein Bild des Beckens angehängt

img_20180311_185242.jpg.html


img_20180311_185242.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Rühr mal im Mix drin rum. Steigen Luftblasen auf ?

Thomas
 
Danke für den Tipp, das probiere ich morgen noch aus.
Ansonsten habe ich für Dienstag folgendes geplant:
Pflanzen und Deko raus und in einen Eimer.
Tiere in einen separaten Eimer.
Kies und Bodengrund raus und wegwerfen.
Neuen Kies, Pflanzen und Deko wieder rein, anschließen Garnelen wieder rein.
Ich wollte einen 2/3 Mix aus Alt- und Neuwasser verwenden, ist das ok?
Kann ich das überhaupt so machen?
Danke für deine Hilfe.
Viele Grüße
Christian
 
Hallo Christian,

wenn nun bereits der zweite Besatz an Garnelen das Zeitliche segnet, muss es einen Grund geben.
Ok, KH höher als GH ist schon etwas seltsam. Auch wenn man mit Osmosewasser "verschneidet", sollte die GH, welche die KH beinhaltet, doch immer höher sein?
Es sei denn, eine Enthärtungsanlage im Hauswasserwerk ist im Spiel.

Ansonsten wäre vielleicht noch interessant, aus welchen Wasserwerten die Garnelen so kommen. Neocaridinas sind schon recht tolerant bei den Wasserwerten, sie kommen im Idealfall auch mit leicht alkalischem und hartem Wasser klar. Das tun sie nur dann nicht, wenn sie z. B. von jemandem erworben werden, der sie auf leicht saurem Weichwasser zieht. Und das kommt öfter vor, als man denkt.

Deponitmix kann Ärger machen, in Form von Schwefelwassersteoff. Dann taumeln die Garnelen unglücklich herum, ehe sie auf der Backe liegen, wegen Vergiftung eben. Kann sein, muss aber nicht... wenn ich mir Dein Aquarium ansehe: Da wurzelt keine Pflanze sichtbar im Bodengrund? Dann ist ein stark vorgedüngter Bodengrund auch komplett sinnfrei, sorry.

Ich hab das ja 2013 mit meinem ersten Dennerle-Komplett-Set nicht anders gemacht. Keine Ahnung von Aquaristik, aber die beiliegende Bedienungsanleitung war doch Klasse. Deponiemix rein, Kies drauf, los ging es. Es dauerte auch nur 8 Monate, ehe alle 160 Garnelen wegen Schwefelwasserstoffvergiftung im Sommer das nette Glaskästchen in einen Friedhof umwandelten. :(

LG
Tanja
 
Zuletzt bearbeitet:
Ende des letzten Jahres wurden 10 Yellow Fire angeschafft, welche aber durch eine unbekannte Vergiftung bis auf eine Garnele eingegangen sind. Danach wurden alle Gegenstände bis auf eine Wurzel, Kies und Bodengrund getauscht und das Aquarium zu großen Teilen neu bepflanzt.
Verdacht am Rande: Die Giftstoffe könnten sich auch im Kies/Bodengrund abgelagert haben und immer noch aktiv sein.
Bei einer Vergiftung hätte ich vorsorglich gleich das ganze Aquarium neu gemacht und nichts behalten.
 
Danke für eure Tipps, ich mache heute den Bodengrund raus und gebe neuen Kies rein. Ich hoffe die Garnelen packen das. Ich werde euch berichten.

Viele Grüße
Christian
 
Update: Deponit-Mix ist raus und hat wirklich ekelhaft gestunken, so richtig nach Schwefel, so sehr, dass uns fast schlecht geworden ist. Becken ist wieder eingerichtet und Garnelen sind auch wieder drin. Haben noch Starterbakterien reingeworfen. Werden in den nächsten Tagen jeden Tag einen Nitrittest machen.

Viele Grüße
Christian
 
Hallo Christian,

dann war der Tausch die richtige Entscheidung.
Ich hoffe es geht nun Berg auf mit den Tieren.

LG
Kim
 
Hallo Christian,

Daumen sind gedrückt. Wirklich erbärmlich, dass der Bodengrund nach so kurzer Zeit bereits gammelt, aber das ist schon einigen so ergangen.

Mir kommt so etwas bestimmt nie wieder in irgend ein Aquarium hinein. :nono:

Beobachte die Garnelen intensiv, vor allem pass auf, dass Du nicht viel fütterst. Ich würde im Moment außer Laub erst einmal gar nichts anbieten. Denn nun ist das Aquarium einmal neu gestartet und dann würde ich zusehen, dass das Wasser nicht zu stark belastet wird.

LG
Tanja
 
Danke, Garnelen werden heute gar nicht und sonst nur spärlich gefüttert. Heute haben sie ein Seemandelbaumblatt bekommen, das sollte erstmal reichen. Manche der Kleinen wirken noch etwas verstört, andere flitzen bereits rum.

Viele Grüße
Christian
 
Ich drücke auch ganz arg die Daumen! Ich bin wirklich froh um dieses Forum. Mir wollte man im Laden auch unbedingt einen Nährboden aufschwatzen und ich hatte schon so viel schlechtes gelesen, dass ich es gelassen habe. Ich wünsch dir, dass es nun fluppt!
 
Mittlerweile frage ich mich wirklich warum Dennerle immernoch dieses Deponitmix verkauft und vorallem abstreitet das dieser gammeln kann. Sicherlich kann unter manchen Umständen jeder Bodengrund gammeln, was aber eher auf falsches Fütterungsverhalten zurückzuführen ist oder halt das sich der Soil auflöst und sich verdichtet. Aber nach nur einen halben Jahr das finde ich schon erschreckend. Ehrlich gesagt bin ich mittlerweile davon ausgegangen das sich das gammeln des Deponitmixes erledigt hat, weil ich schon ewig nichts mehr negatives darüber gelesen habe, aber so kann man sich täuschen. ;)

Christian ich wünsche dir das es jetzt bergauf geht und du viel Freude an deinen Garnelen hast. :thumbsup:

LG Thomas
 
Kurzer Zwischenstand: Den Garnelen geht es gut, bisher keine Ausfälle zu verzeichnen. Wasserwerte werden jeden Tag gemessen und sind bisher stabil.
Ab wann sollte ich wieder normal füttern? Bisher haben die Garnelen nur ein Seemandelbaumblatt bekommen. Wir haben noch Staubfutter für Babygarnelen, das soll wasserstabil sein, wäre das erstmal sinnvoller als Sticks zu füttern?

Noch eine Frage: Muss ich jetzt düngen? Es ist ja kein Nährboden mehr drin.
Viele Grüße
Christian
 
Hallo Christian,

Ich möchte nicht behaupten das ich viel Ahnung bzgl düngen habe, fange grad wieder an mit einen AQ. Düngen kannst und solltest Du auch mit Nährboden....abhängig von den Pflanzen. Ich würde immer nach Mangelanzeichen bei den Pflanzen schauen. Pauschal kann ich sagen Nitrat sollte nicht bei 0 liegen, Eisen solltest Du auch im Auge haben und da du auch Moose im AQ hast Kalium...

So spontan würde ich folgende Werte anstreben:

Nitrat >= 1 mg/l
Eisen 0,1 bis 0,2 mg/l
Kalium zwischen 8 bis 10 mg/l

Zuerst würde ich mir die Werte im von Deinen Ausgangswasser ansehen und dann entsprechend vorsichtig düngen. Wenn du den Bodengrund komplett getauscht hast kommt es einen Neustart des AQ nahe, so gesehen entspannt auf die Werte schauen und vorsichtig düngen...

Ist soweit meine Meinung, vielleicht sind hier aber auch Leute mit mehr Ahnung unterwegs.

Gruß
Klaus
 
So spontan würde ich folgende Werte anstreben:
Nitrat >= 1 mg/l
Eisen 0,1 bis 0,2 mg/l
Kalium zwischen 8 bis 10 mg/l


Hallo,

damit hätten wir dann die Anleitung zur Algenzucht. Bei niedrigem CO2 in Verbindung mit hohem Eisengehalt und entsprechend Kalium kann man wunderbar Pinselalgen erzeugen. Hat man die grüne Staubalge im Becken legt die auch fleissig zu und es gibt grüne Scheiben.
Nur mal so interessehalber: Woher kommen diese Werte?
Der Nitratwert ist viel zu niedrig, der Eisenwert etwa um das Doppelte zu hoch und der Kaliumwert mehr oder weniger irrelevant, da Kalium einfach da sein muss, aber nicht unbedingt in größerer Menge. Möcht sagen, den Kaliumwert kann man getrost dem Zufall überlassen, weil eigetlich alle Dünger irgendwie Kalium enthalten und automatisch immer genug eingebracht wird.

Kalium bei den meisten Düngekomponenten das Gegenkation dar:

Beim Nitratdünger ist es meisten Kaliumnitrat KNO3,
beim Phosphat oft Di-Kalium-Hydrogenphosphat K2HPO4 und auch der Eisendünger schleppt zusätzliches Kalium an.

Hier mal eine Düngeempfehlung, die ich als sinnvoller erachte:

Nitrat etwa 10-12 mg/L
Phosphat ca. 0,2 mg/L
Eisen 0,05 - 0,1 mg/L

Am einfachsten kommt man auf diese Werte, wenn man mit einem NPK-Dünger wie Z.B.dem Aquarebell NPK erst den Phosphatwert einstellt und dann mittels Einzelkomponente das fehlende Nitrat ergänzt. Hier verwende ich ganz gerne den Easy Life Nitro, weil er angenehm preiswert ist.
Um Eisen und Spurenelemente zu düngen verwendet man dann noch einen guten Eisenvolldünger, denn man mit einem gewissen zeitlichen Abstand (1 Tag) zu den anderen Düngern zugibt.

Will man den Pflanzen jetzt noch richtig was Gutes tun, so hängt man noch CO2 an. Bei den Nano-Becken geht das mit Bio-CO2 ausreichend gut. Wenn dann noch genug Licht da ist, wachsen die Pflanzen dann schon fröhlich vor sich hin.

VG vom Himalaya
Yeti
 
Moin Yeti, moin Christian,

Stimme Dir zu Yeti, möchte allerdings auch sagen das Düngeempfehlungen immer mit Vorsicht zu genießen sind. Ich habe mich zu Mengen Angaben hinreißen lassen und das ist nicht korrekt....

Eine kurze Antwort auf die Frage "Muss ich jetzt düngen? Es ist ja kein Nährboden mehr drin." wäre:

Ja Du solltest düngen, übrigens auch wenn du Nährboden im AQ hast.

Eine lange Antwort auf die obige Frage könnte lauten:

Ja Du solltest düngen, übrigens auch wenn du Nährboden im AQ hast, abhängig von der Pflanzenart, den Werten des WW (Nitrat, Kalium, Mg etc), des verwendeten Bodengrunds, der Beleuchtungsart, der Beleuchtungsstärkte, der Beleuchtungsdauer, der Menge an eingebrachten Co2, der Standlänge des AQ, der AQ Größe, der vorhandenen Pflanzenmenge, evtl. schon sichtbaren Mangelanzeichen, des vorhandenen/geplanten Besatz, wie gefüttert wird und was Du erreichen möchtest ("nur" gesunde Pflanzen, starken oder eher schwachen Wuchs etc).

Zusätzlich sollte man dann noch bedenken, dass nicht alle Pflanzen über die Wassersäule gedüngt werden können.

Das Thema Düngen kann sehr komplex werden, wenn ich allerdings lese: "Muss ich jetzt düngen? Es ist ja kein Nährboden mehr drin." bin ich sogar dazu geneigt zu sagen: Ein Volldünger + Eisendünger reicht für den Anfang, vorsichtig dosieren ein siebtel der empfohlenen Menge reicht für den Anfang schau wie die Pflanzen darauf reagieren und taste langsam dich an eine günstige Dosierung ran.

Gruß
Klaus
 
Hallo,

an dieser Stelle muss ich dann doch noch einmal einhaken, denn ich oben geäußerten Empfehlungen leide rnicht anschließen, weil ich sie aus meiner Überzeugung heraus als nicht zielführend erachte.


möchte allerdings auch sagen das Düngeempfehlungen immer mit Vorsicht zu genießen sind.
Eine Düngeempfehlung ist nur dann mit Vorsicht zu genießen, wenn sie nicht sinnvoll begründet ist. Allerdings kann ich meine Empfehlung begründen.


vorsichtig dosieren ein siebtel der empfohlenen Menge reicht für den Anfang

Nach meinem Verständnis ist auch das eine Dosierempfehlung auch wenn man keine Zahlen nennt und lediglich auf die Beschriftung der der Düngerflasche verweist. Da steht dann ja eine Dosierung drauf.

Aber ich hatte ja versprochen meine Düngeempfehlung zu begründen, fangen wir damit also mal an:

Grundsätzlich gehe ich einmal davon aus, dass wir uns am Liebigschen Minimumgesetz orientieren, was nicht anderes besagt, als dass die Limitierung der Nährstoffversorgung immer durch den Stoff hervorgerufen wird, der in zu geringer Menge vorliegt. Unabhängig der vorhandenen Konzetration der anderen Nährstoffe. Oder anders ausgedrückt: Alle Nährstoffe müssen gleichzeitig im richtigen Mengenverhältnis zueinander vorhanden sein.

Auf dieser Grundlage ist dann natürlich klar, dass sowohl Mikro- als auch Makronährstoffe in ausreichender Menge und zeitgleich zur Verfügung stehen müssen, sollen die Pflanzen diese auch nutzen können.

Unter dem Begriff Mikronährstoffe versteht man gemeinhin Eisen und den ganzen bunten Strauß der Spurenelemente wie Bor, Mangan Kupfer (ja Kupfer!) usw., während mit Makronährstoffen Nitrat, Phosphat, Kalium, Calcium, Schwefel usw. bezeichnet werden.

Ja Du solltest düngen, übrigens auch wenn du Nährboden im AQ hast, abhängig von der Pflanzenart, den Werten des WW (Nitrat, Kalium, Mg etc), des verwendeten Bodengrunds, der Beleuchtungsart, der Beleuchtungsstärkte, der Beleuchtungsdauer, der Menge an eingebrachten Co2, der Standlänge des AQ, der AQ Größe, der vorhandenen Pflanzenmenge, evtl. schon sichtbaren Mangelanzeichen, des vorhandenen/geplanten Besatz, wie gefüttert wird und was Du erreichen möchtest ("nur" gesunde Pflanzen, starken oder eher schwachen Wuchs etc).

Diese Aussagen sind mir ehrlich gesagt zu unspezifisch und der Threadersteller kann daraus für sich keine Handlungsempfehlung ableiten. Also keine Ifo, außer, dass man mal drüber gesprochen hat.

Zusätzlich sollte man dann noch bedenken, dass nicht alle Pflanzen über die Wassersäule gedüngt werden können.

Das ist bedingt richtig, aber betrifft gleichzeitig aber auch nur wirklich spezialisierte Pflanzen, die auch in ihrer submersen Form massiv über das Wurzelwerk zehren. Entweder man weiss das bei der Auswahl der Pflanzen bereits im Voraus, oder aber man düngt über die Wassersäule (was man sowieso muss) und schaut, ob alle Pflanzen damit zufrieden sind. Ist das nicht der Fall kann durch eine Düngekapsel, unter der betreffenden Pflanze in den Boden eingebracht, Abhilfe geschaffen werden. Andernfalls kann man sich auch von der Pflanze trennen, wenn nicht unbedingt das ganze Aquarianerherz daran hängt.


bin ich sogar dazu geneigt zu sagen: Ein Volldünger + Eisendünger reicht für den Anfang, vorsichtig dosieren ein siebtel der empfohlenen Menge reicht für den Anfang schau wie die Pflanzen darauf reagieren und taste langsam dich an eine günstige Dosierung ran.
An dieser muss ich nun komplett wiedersprechen, denn die genannten Wasserwerte zeigen dass kein Nitrat vorhanden ist. Diese Annahme kann auch mit hoher Wahrscheinlichkeit für Phosphat getroffen werden. Also gehen wir hier von einem bestehenden Fehl der Makronährstoffe Nitrat und Phosphat aus.
Hier kommt dann auch eine Besonderheit der Garnelenhaltung zum tragen, denn Garnelen sind bekannterweise sehr sparsam, was ihren Futterbedarf angeht. Auch sind sie mit einem hohen Anteil pflanzlicher Nahrung sehr glücklich. Dies führt aber dazu, dass in Garnelenbecken, anders als in Fischaquarien, nur ein geringer Eintrag an Nitrat und Phosphat über die Fütterung erfolgt. Oder ganz platt: Wenn ich vorne wenig einfülle, kann hinten auch nur wenig herauskommen.

Als Volldünger bezeichnet man für gewöhnlich einen Eisendünger der relativ hoch chelatiert ist und außerdem Spurenelemente enthält, während man mit Eisendünger einen Dünger mit gering chelatiertem, hoch verfügbaren Eisen bezeichnet. Es handelt sich also in beiden Fällen um verschiedene Formen von Eisendüngern,und der Mangel an Nitrat und Phosphat bleibt unbehoben, während Eisen bei gleichzeitiger Anwendung wahrscheinlich überdosiert wird.

Das Reduzieren der Dosis auf ein Siebtel würde nur bei einer täglichen Düngugn Sinn machen (gibt ja auch sieben Wochentage, gelle?), aber für eine wöchentliche Stoßdüngung ist das meiner Meinung nach eher Dünge-Homöopathie im Garnelenbecken. Da das ja angeblich auch immer viel mit "Daran glauben" zu tun hat, und mir keine gesicherten Informationen über die Gläubigkeit meiner Aquarienpflanzen vorliegen, beschreite ich daher lieber einen andern Weg und Dünge bis zur kompletten Dosis auf.

Diese Minidosen sind einfach nicht sinnvoll, denn auch bei einem Medikament muss ich mindestens die minimale Wirkdosis einwerfen, um einen Effekt zu haben. Alles darunter bringt nichts. Für Diejenigen hier, die auch gerne mal einen trinken (und ich weiss,da gibt es so Einige): Mit nur 40%-igem Rum brennt der Zuckerhut der Feuerzangenbowle einfach nicht gescheit, mit Stroh-Rum geht das allerdings ganz kolossal.

Aber bei den Pflanzen ist es natürlich etwas komplizierter:
Die Nährstoffe müssen ja irgendwie in die Pflanze hinein, gleichzeitig muss die Pflanze aber durch geeignete Maßnahmen die "Betriebsbedingungen" innerhalb einer Zelle stabil halten. Unkontrolliertes Herein-und Herausmaschieren von Stoffen muss also wirkungsvoll unterbunden werden.
Wie wirkungsvoll dies geschieh, zeigt ein einfaches Beispiel: Die aus dem Flüssigkeistdruck in einem Gewebe resultierende Gewebsspannung wird auch als Gewebsturgor bezeichnet. Dieser Gewebsturgor gibt z.B. einem Blatt Stabilität und Form, während ein Pflanzenstiel seine Form für gewöhlich durch einen stärkeren Verholzungsgrad erhält. Trocknet eine Pflanze aus, so sinkt der Gewebsturgor und die Blätter der Pflanze welken, während der Stiel seine Form behält.

Jetzt könnte man meinen, dass dies unter Wasser ja kein Problem darstellen sollte, aber gerade dort muss die Pflanzenzelle ja einen Gewebsdruck aufbauen der höher als der umgebende Wasserdruck ist, um ihre Form zu halten. Somit wird deutlich, dass die Pflanze sich gegen das Umfeld Aquarium gut abgrenzen muss, auch wenn ihr naturgemäß dort keine Austrocknung droht.

Diese Abschottungsmechanismen verhindern natürlich auch, dass Nährstoffe mal so eben nebenei in eine Pflanze hineinmarschieren. Genaugenommen ist es sogar so, dass es in der Zelloberfläche spezielle Transportmechnismen gibt, die bestimmte Nährstoffe gezielt in eine Zelle einschleusen und andere aussperren.

Grob gesagt unterscheidet man hier in passiven und aktiven Transport, wobei ich die detaillierte Erklärung der verschiendenen Transportmechanismen mal weglassen, da sie im Grundsatz nicht so wichtig sind. Wichtig ist nur im Hinterkopf zu behalten, dass die Nährstoffkonzentration im Umfeld für beide von Bedeutung ist, und ihre Effektivität beinflusst.

Den passiven Transport kann man sich als einfach Tür durch die Zellmebran für einen Nährstoff vorstellen. Der Nährstoff schwimmt also einfach um die Pflanzenzelle herum, trifft auf die Tür und wandert in die Zelle. Dies funktioniert aber nur, wenn es ein Konzentrationsgefälle zwischen dem Zellinneren und der Umgebung gibt, da die Stoffe immer vom Ort der höheren zum Ort der niedrigeren Konzentration wandern. Hierbei gilt: Je größer der Konzentrationsunterschied, desto größer auch die Wahrscheinlichkeit, das ein Stoff auf die Tür trifft und in die Zelle gelangt.
Eine sehr (zu) niedrige Stoffkonzentration kann es also erschweren ausreichend Nährstoffe aufzunehmen,auch wenn sie grundsätzlich vorhanden sind.

Beim aktiven Transport wendet die Zelle Energie auf, um einen Stoff, der eigentlich gar nicht in die Zelle will, gegen ein Konzentrationsgefälle ins Zellinnere zu transportieren. Mit diesem Trick kann sich eine Zelle auch bei geringen Umgebungskonzentrationen bestimmte Stoffe verschaffen.

All diese Transportmechanismen funktionieren aber nur in einem bestimmten Konzentrationsbereich optimal,weswegen man eine bestimmte Konzentration nicht unterschreiten sollte, um die Stoffaufnahme nicht unnötig zu erschweren.

Die oben von mir genannten Mengen stellen einen guten Kompromiss für den Anfang dar, denn sie sind mit leichten Korrekturen nach oben oder unten gut zu optimieren, da sie weder das obere bzw. untere Extrem der Düngeskala berühren und somit ausreichend Zeit zum Beobachten und korregieren lassen ohne zu massivem Algenwuchs oder Mangelerscheinungen zu führen.

VG vom Himalaya
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