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Diskussion zu: in-vitro-Pflanzen

pugasi

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27. Jan 2018
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Hallo,

ich hole etwas aus...

ich habe vor einigen Wochen nach längerer Pause wieder ein AQ eingerichtet, mein Sohn hat die letzten Tage nachgezogen.
Die Pflanzen für beide AQs kamen aus verschiedenen Quellen, u.a. waren auch einige in-vitro-Pflänzchen der bekannten Großhändler dabei, online bestellt. Ich hatte vorher gar keine Erfahrungen damit.

Was mir dabei auffiel:
Es scheint ein großer Trend/Markt zu sein. Ein auf die Schnelle durchgeführter Baumarktbesuch diese Woche ergab eine mengenmäßig große, aber von der Auswahl her eingeschränkte Auswahl an "normalen" Pflanzen. Das in-vitro-Regal war gut bestückt. Mir blieb dann nichts anderes übrig, als (wieder) zu den in-vitro-Töpfchen zu greifen.

Meine Erfahrung bisher:
- Die Vorteile sind mir schon klar, aber bisher hatte ich große Probleme, die Pflänzchen eingesetzt und "hoch" zu bekommen.

Woran liegt's?
- Die Töpfchen sind zwar gut besetzt, aber die Pflänzchen dennoch sehr klein und tw. zart. Sie müssen vor dem Einsetzen "vorbereitet" werden (also: Gel sauber abwaschen, Pflanzen teilen), leiden dadurch auch und werden gefühlt sehr schwierig zu händeln.
- Eingesetzt werden können sie fast nur mit Pinzette, jedenfalls kaum mit unkoordinierten Bewegungen.
- Nach dem Einsetzen wurden die Pflänzchen bei mir bisher zickig: Sie wurden braun, fielen zusammen und mussten regelrecht aufgepäppelt werden. Teile davon habe ich komplett entfernen müssen. Inzwischen sind sie zwar stabil und gut angewachsen. Dennoch: Ich denke, mit "normal" gezogenen Pflanzen hätte ich das deutlich einfacher haben können - mit denen ist mir das nicht/kaum passiert.

Meine Fragen - zur Diskussion:
- Warum sind Pflanzen aus in-vitro-Aufwuchs so beliebt?
- Meine Erfahrungen zeigen (mir), dass sie vielleicht(?) eher für "Profis"/Aquascaper geeignet scheinen. Warum werden sie dann in Massen (u.a. im Baumarkt!) angeboten?
Wobei ich nicht ausschließe, dass es (auch) an mir liegt bzw. ich irgendetwas falsch mache.
- Woran liegt's? Wie sind euere Erfahrungen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,
da ich bisher keine iIn vitro Pflanzen gekauft habe, (sind mir zu teuer) kann ich nur vermuten, dass es wahrscheinlich auch dort Qualitätsunterschiede gibt. Pflanzen aus dem Baumarkt genießen ja im allgemeinen keinen guten Ruf.

Die Vorteile liegen klar auf der Hand: keine eingeschleppten Parasiten, Schnecken oder Algen.
Außerdem können die Pflanzen sofort ins Garnelenbecken, da sie nicht mit Pestiziden behandelt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,
da ich bisher keine iIn vitro Pflanzen gekauft habe, (sind mir zu teuer) kann ich nur vermuten, dass es wahrscheinlich auch dort Qualitätsunterschiede gibt. Pflanzen aus dem Baumarkt genießen ja im allgemeinen keinen guten Ruf.

Gerade bei in-vitro sollte es aber keinen Unterschied geben, wo sie gekauft werden, es gibt eben die "üblichen Verdächtigen" von den bekannten Marken. Einmal war es (glaube ich) 1-2-grow, das andere Mal Dennerle. Die "Symptome" (die ich wahrgenommen habe) waren gleich und egal, ob online bestellt oder Baumarkt.

Klar liegen die Vorteile (keine Begleitfauna und -flora, kontrollierte Aufzucht, keine Behandlung der Pflanzen) auf der Hand, das fand ich anfangs auch überzeugend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey,

Ich kaufe nur noch Pflanzen von Privat oder wenn’s vom Händler sein muss dann invitro. Stella hat das schon schön dargestellt, man schleppt sich so einfach nichts Ungewolltes ein - sobald man mal ein laufendes Aq hat und etliche Tiere, möchte man das Risiko einfach nicht eingehen.
Ich habe schon mal aufgrund von eingeschleppter Cladophora fast alle Pflanzen entsorgen müssen - da zahl ich lieber 2€ mehr und habe den Ärger nicht, wenn es denn wirklich eine neue Pflanze sein muss.
 
Moin,
evt. liegt es auch daran, wie sie beim Zwischenhändler gelagergt wurden, hinzu kommen Schäden durch Transport, die derzeitigen Temperaturen etc.
Außerdem sind die Becherpflanzen emers gewachsen, müssen sich also erst an das Leben unter Wasser gewöhnen, da ist es normal, dass erstmal Blätter abgeworfen werden. Und sie kommen aus dem Labor, müssen sich also auch an die normalen Bedingungen mit Keimen, Algen etc. anpassen, das kostet Kraft.
 
Hey,
bislang habe ich HCC (Hemianthus callitrichoides "Cuba"), Pogostemon erectus, Staurogyne repens und Rotala wallichii in-vitro bezogen. Letzteres erst neulich. Bei vollständiger Nährstoffversorgung (hier CO2, N, P, K und Volldünger) zickt die nicht bei der Umstellung rum (obwohl als schwiegrig eingestuft). Lediglich das Wachstum braucht etwas, bis es einsetzt. Hier jetzt etwa 2 Wochen. Aber da wird nichts braun. Auch bei den anderen Dreien gab es keine Auffälligkeiten diesbezüglich.

Dass Pflanzen die Blätter abwerfen, kann auch beim Umsetzen in andere Aquarien passieren. Letztens faulten mir einige Cryptos beim Einsetzen bis auf das Rhizom weg. Bucephelandra das selbe, wenn auch nicht alle. Dabei stammten diese vollständig aus submerser privater Haltung. Das hängt also nicht ausschließlich mit der Umstellung von emers zu subers zusammen.

Denoch würde ich Pflanzen aus privater Haltung aus gut laufenden Aquarien bevorzugen, da sie bakterielle Vielfalt einbringen. Ob das nun ein Vor- oder Nachteil ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Grüße,
Kevin
 
Hei, Invitro hat noch einen Vorteil, bei manchen Arten sind einfach viel mehr Pflanzen drin.
Die könnte man submers überhaupt nicht bezahlen.
Zb. Cryptos oder Echinodorus
VG Monika
 
Der Gößte Vorteil für den Hersteller ist das In Vitropflanzen spotbillig sind. Von einer einzigen Zelle kann theoretisch eine Unbegrenzte Menge an Nachkommen gezogen werden. Der einzige große Kostenfaktor ist die Entwicklung des Nährbodens und die genaue Menge der Chemikalien die für die jeweilige Pflanze nötig sind. Sobald das erstellt wurde geht es industiell weiter. Je mehr produziert wird desto mehr verteilen sich die Anfangskosten und der Preis der Einzelpflanze sinkt. Trotzdem kann man beim Verkauf hohe Preise und damit Gewinne erzielen. Dazu sind die Kunden bereit da sie viele Pflanzen und eben die Vorteile keine Parasiten, Schnecken und Blinde Passagiere mitgeliefert bekommen.

Daher nimmt der Verkauf immer mehr zu trotz der Nachteile. Die Pflanzen müssen vom Sterilen perfekt angepassten Nährmedium auf Freilandbedingungen umgewöhnt werden. Das Kann Probleme wie oben beschrieben mitbringen. Allerdings geht das unter Wasser deutlich leichter als bei Landpflanzen. Mit ein Grund warum man keine In Vitropflanzen als Jungpflanzen in der Gartenabteilung bekommt, sie sind zu empfindlich.

Unbehandelt sind sie aber nicht. Das Nährmedeium muss einen exakt abgestimmten Cocktail aus Hormonen und Nährstoffen enthalten. Neben den bekannten Pflanzennährstoffen NPK und Spurenelementen sind zusätzlich noch Traubenzucker als Anfangsnahrung enthalten. Die Pflanzenhormone sind Napthylessigsäure, Indolylbuttersäure, Indolessigsäure, Benzylaminopurin und Gibberellinsäure. Allerdings in niedrigen Dosen und exakt auf die jeweilige Art abgestimmt. Es ist trotzdem wichtig das Nährmedium sehr gründlich auszuwaschen da die Inhaltsstoffe andere Aquarienpflanzen stören können. Es ist auch nicht klar wie sie auf Tiere im Becken wirken können.


VG Gernot
 
Hi.
Nachdem ich mit privaten Käufen und den damit eingeschleppten Planarien mal auf die Nase gefallen bin, arbeite ich ausser in der Schneckenvase nur noch mit InVitro Pflanzen.
Ich finde sie super einfach, ausspühlen und rein damit.
Man muss nur wissen, wieviel Licht welche Pflanze bevorzugt.
Ich hab es bisher auch erst 1x gehabt, das gelieferte inVitro Pflanzen buchstäblich hin waren.
Das Gel war schon kein Gel mehr, sondern schwarz.
Der Händler hat sie aber anstandslos ersetzt.

Bisher waren meine Erfahrungen auch auf das Wachstum bezogen nur positiv.
Mag sein das ich es mir einbilde, aber ich finde InVitro Pflanzen wachsen schneller an und sind kräftiger.

LG Bianca
 
Ja, ich finde auch dass die Invitro Sachen ihren Reiz haben. Ich habe auch vor Jahren mal Planarien nach einem Moos-Tausch gehabt und im Moment habe ich so viel Clado, dass ich meine überschüssigen Wasserpflanzen (vor allem Froschbiss und Büschelfarn) in die Biotonne entsorge und niemandem das Risiko einer Algenplage zumuten möchte. Entsprechend viel Angst hätte ich bei Pflanzentausch aus Becken, die ich nicht kenne.
Da die Invitro Pflanzen so klein sind, habe ich allerdings die Tage auch eine größere Pflanze im Topf bestellt. Allerdings beim Dealer meines Vertrauens. Die wässert jetzt noch. Die InvitroMoose, die ich mit bestellt habe, kann ich gleich verwenden. Das finde ich klasse!
 
Hallo zusammen,

Die Vorteile der in Vitro Pflanzen sind gleichzeitig auch ihre Nachteile.
Man bekommt nämlich nichts an Mikrofauna mit. Auch viele Algen nicht, die unseren Garnelen und Schnecken durchaus als wichtige Basisnahrung dienen. Daher würde ich sie jetzt nicht in den Himmel loben.
Auch Umwelttechnisch sehe ich sie durchaus kritisch. Manche Sorten wie z.B. Pogostemon helferi gammeln derart schnell weg, dass man als Händler ne ganze Menge in die Tonne kloppen kann.
Ausgefallene und neue Sorten bekommt man leider selten In Vitro.
Bis jetzt ist mir nicht mal Phönixmoos in Vitro begegnet. Dabei ist es der Haupteinträger von Cladophora und eine sicherlich stark gefragte Alternative zu den meist lächerlich besetzten und verseuchten Pads.
 
Hei, das mag stimmen...wenn ich aber neutrale Pflanzen habe, kann ich mein Becken nach meinem eigenen Geschmack animpfen ohne irgendwas mit reinzuholen, was ich nicht will...und wenn es nur Muschelkrebse und Fadenalgen sind...
Ich impfe gerne aus dem Wasserflohpott an...da ist alles drin, was es braucht...
Meistens kriegt man den Rest dann doch irgendwann rein...aber wenns mal ein halbes Jahr ohne is, find ich das prima :-)
VG Monika
 
Moin,

ich habe ein paar Pflanzen in vitro gekauft. Denen geht es soweit gut, kann nicht klagen.
Lag nun auch daran, dass genau diese gewünschten Pflanzen nicht in günstiger Form zu bekommen waren. Und ehe ich nun drei Geschäfte abklappere und unnütz Benzin verballer, zahle ich eben den kleinen Aufpreis, Hauptsache ich hab meine Pflanze. ;)

Allerdings musste ich feststellen, dass die ein oder andere gekaufte Pflanze (Topf oder Bündel) meine intensive Vorwässerung von 10 bis 14 Tagen nicht überlebte. Cryptocorynen und Vallisnerien allen voran wurden blass, gelb-braun und matschig. Das Risiko kann ich bei in vitro Pflanzen ausschließen.

Ich habe mir zwar noch nichts mit gekauftem Grünzeug eingeschleppt (klopf auf Holz), aber ich stehe gern auf der sicheren Seite. Wenn man die Pflanze nach dem Vorwässern aber wegwerfen kann, war sie immer noch zu teuer.

LG
Tanja
 
Danke für euere Antworten und die interessanten Aspekte.
Inzwischen muss ich tatsächlich sagen, dass die in-vitro-Pflanzen doch ganz gut angewachsen sind - jeweils aber nach einer gewissen Schwächelphase.
Mein Flame-Moos war auch in-vitro und das wuchs von Anfang an wie verrückt.

Dennoch sind mir "vitale" Pflanzen immer noch lieber und ich halte sie für anfängergeeigneter.
Vermutlich liegt es (bei mir) auch daran, dass ich diese besser "sehen" und "einschätzen" kann (was Größe und Flächenbedarf) angeht.
Ich kenne mich für Blindkäufe - und das sind für mich in-vitro-Töpfchen - einfach zu wenig mit den Pflanzen aus.
 
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