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The Shrimperiment

KeRo

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25. Aug 2017
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Garneleneier
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Hallo zusammen,

nein, es ist kein Laboraufbau in dem die Grenzen des Garnelismus ausgetestet werden :no:
Hier geht es mir darum, eine "neue" Betriebsweise für mich zu dokumentieren und diese auf Garnelentauglichkeit zu testen. Speziell die super-schönen Bienen/Taiwaner oder auch Mimosen genannt :D

Dabei will ich einen verstärken Blick auf die Destruenten werfen. Diese sind dazu da, organisches Material zu verwerten und schließlich zu mineralisieren. Um es anders zu sagen: Die kleinen Dinge im Becken halten es am Laufen.
Es geht darum, die Stoffkreisläufe im Aquarium weitestgehend zu gewährleisten.

Die Ziele sind:
- wenig Aufwand bei der Beckenpflege, da sich fast keine Schadstoffe anhäufen. Komplett ausschließen kann man das nie.
- Ein garnelentaugliches Milieu bieten, um die Standzeit von Garnelenbecken zu verlängern.
- Einen Mimosenstamm etablieren und vermehren.

Das Vorgehen bei diesem Becken ist etwas gemischt. Eigentlich übernehme ich die "normale" Betriebsweise weitestgehend, damit ich erstmal Erfahrung in der Haltung mit den Bienen/Taiwaner etc machen kann. Im Anschluss werden Garnelen aus diesem Stamm in andere Becken importiert, die auf die Destruenten-orientierte Aquaristik ausgelegt sind.

Warum mache ich das?
Es gibt Leute, die Bees und Co in hartem Wasser mit PH>7 halten. Der Leitwert liegt weit über den angestrebten/empfohlenen 250 µS/cm. Bei anderen geht das direkt in die Hose... Das ganze bekommt man erst rund, wenn man das bakterielle Milieu/ den Biofilm miteinbezieht. Da man den Biofilm aber so unglaublich schlecht vergleichen kann, probier ich mich mal daran. Vielleicht schaffe ich es, etwas reproduzierbares hinzustellen.
Das Ergebnis ist offen. Die Doku wird sich über mehrere Jahre erstrecken.

Zum Ziel-Setup:
  • 12L-Aquarium
  • Osmosewasser + Mineral GH+
  • Shrimp King Soil (1-4mm)
  • Wahnsinnig schlechte 5W-LED Funzel
  • Einfache Pflanzen (Bucen, Moose und noch eine Langsamwachsende)
  • wenn überhaupt... Bio-CO2
20171116_192926.jpeg
Das Flackern der Leuchte sieht man auf dem Foto leider nicht :P

Zum Einfahren:
Ich mache das mit einem Kompostaufguss, um schon einige Destruenten im Aquarium zu haben. Kompost/Walderde mineralisiert die organischen Abfälle und macht sie der Natur in Form von Nährstoffen wieder verfügbar. Genau das will ich im Becken haben!
Nährstoffe sind auch hinzugefügt worden.
NO3 auf 20mg/l, K auch in etwa 20mg/l, PO4 = 2mg/l und Fe auf etwa 0,2mg/l
Der Leitwert hat sich durch Kompost und Dünger auf 470µS/cm verändert. Sauerstoff soll auch genug vorhanden sein. Das ist wichtig! Daher der Skimmer mit 300lph. Der sorgt für ordentlich Bewegung.
20171116_193430.jpeg20171116_194659.jpeg
Der Skimmer ist schon etwas reduzierter. Die Kompoststücke haben den direkt verstopft. Nun läuft jetzt Headless, nur mit einem blauen Vorfilterschwamm im Pumpenmodus. Das Filtermaterial wird komplett entfernt, sobald sich der Kompost gestezt hat.
Das Licht bleibt aus, damit Algen im Biofilm systematisch unterdrückt werden. Damit bieten sich Räume für andere Bakterien/Pilze/Lebewesen.
Das bleibt jetzt 4-8 Wochen so stehen, damit sich ein hoffentlich gesunder Biofilm etablieren kann. Dann geht es weiter mit der Einrichtung :)

Viele Grüße,
Kevin
 
Cooles Experiment...
Ist alles neu?
Weil wenn Du keine Algen reintust, werden auch keine wachsen.
Staub/KIeselalgen zählen nicht als Algen
VG Monika
 
Das bleibt jetzt 4-8 Wochen so stehen, damit sich ein hoffentlich gesunder Biofilm etablieren kann.
Vergiss nicht den Biofilm zu füttern, sonst sind deine gewünschten Mineralisierer bei Einsetzen der Garnelen wiederum kaum vorhanden!

Ich habe insbesondere bei Hochzuchten die Erfahrung gemacht, dass starke Strömung, hoher Sauerstoffgehalt und ein eher zu groß gewählter Filter sehr wichtig für regelmäßige Nachzucht sind.
Wenn man dann noch gelegentlich Mulm absaugt, stehen die Becken quasi unbegrenzt. Das Neu-Aufsetzen ist meine ich garnicht nötig!
Die starke Filterung passt ja auch zum japanischen Konzept mit riesigen Filtern und kaum Wasserwechseln.
In der Zucht sollte man aber dennoch häufig große TWW machen. In Zuchtbecken wird einfach mehr gefüttert. Nicht dass der Keimdruck da dann doch mal zu hoch wird und unsere lieben Hochzuchten umkippen !
 
Hi Monika,
der Skimmer kommt aus einem recht heftigen Becken. Versuche das mit den Destruenten schon bei einem 30er-Cube, allerdings mit Besatz. Das hatte schon die grüne Staubalge, Punktalge, Bart- und Pinselalgen,... Algen wachsen dort nicht mehr, aber jetzt gibts ne grüne Cyanoblüte :D
Hab den Skimmer davor allerdings durchgespült.
Wenn alles klappt, dann wird das Becken auch algenresistent. D.h. eingebrachten Algen sterben einfach ab :) Mit Pinseln funktioniert das im 30er schon.

Hi Philipp,
womit soll ich die Füttern :D? Nährstoffe sind ja vorhanden. Organika werden durch den Kompost vorerst genug eingebracht. Der bakterielle Haushalt lässt sich vorerst nur als Blackbox betrachten, wenn es sichtbare Probleme gibt, muss man entsprechend handeln.
Das mit dem großen Filter will ich nicht. Die Anzahl der Bakterien steht in direkten Zusammenhang mit der verfügbaren Futtermenge. Wenn das Aquarium schon genug Oberfläche bietet, braucht es keine zusätzlichen Flächen. Die Frage ist eben, was "genug" Oberfläche bedeutet. Meiner Erfahrung nach, braucht es kein zusätzliches Filtermaterial für Garnelenbecken.

Grüße,
Kevin
 
Zuletzt bearbeitet:
Hei, Kompost bringt normal wenig Stickstoff mit. Je nachdem was kompostiert wird (C/N Verhältnis). Rasenschnitt ist Stickstoffreich, Holziges oder hartes hat wenig Stickstoff.
Stickstoff wird bei der Heißrotte verbraucht und um Ligninge aufzuspalten. Deswegen muß man beim Ausbringen spätestens Stickstoff düngen.
VG Monika
 
Zuletzt bearbeitet:
womit soll ich die Füttern :D? Nährstoffe sind ja vorhanden.
Z.b.mit Harnstoff. Das wäre auch in Aqua Rebell Makro Spezial N enthalten. Oder du gehst in die Apotheke und besorgst es dir in Reinform. Damit übertreiben es aber manche dann etwas. Man muss da schon sehr genau dosieren.

Auch möglich wäre es ein pulverisiertes Hauptfutter einzurbringen. Ich denke da z.b. an Tima Garnelenstaub.
Damit füttert man dann auch alle Kleinstlebewesen.
 
Hei, den Spezial N habe ich hier auch in der Auswahl.
Allerdings gebe ich den nur, wenn die Filter perfekt laufen.
Möchte nicht erleben, das es Probleme mit Amoniak in manchen Becken gibt, zb. wenn der Filter frisch gereinigt ist, oder sich kurzgeschlossen hat, weil er voll ist.
Den Dünger verwende ich mit sehr viel Respekt.
VG Monika
 
Hi,
Harnstoff, reps. Urea hab ich noch etwa 1kg im Keller. Das ist mein favourisierter Stickstoffdünger. Die Dosierung geht mit Feinwaage und 100ml Tropffläschchen auch ganz gut in Nanos <10L.
Um die Bakterien aber im Sud stehen zu lassen, habe ich 20mg/l NO3 als Ureaäquivalent zugegeben.
Nährstoffe sind auch hinzugefügt worden.
NO3 auf 20mg/l, K auch in etwa 20mg/l, PO4 = 2mg/l und Fe auf etwa 0,2mg/l

Aber danke für den Hinweis, Philipp. Das ist im Eingangspost nicht rübergekommen!

Der Vollständigkeit halber noch die Nährsalzkonzentrationen der Düngermischungen.
Urea: 100g/l, Kaliumdihydrogenphosphat: 5g/l, Pottasche: 60gr/l. Eisenvolldünger ist Kramerdrak, der auch noch ordentlich K mit sich bringt. Das habe ich bislang vernachlässigt. Muss ich bei den nächsten Düngeplänen mal berücksichtigen^^
Das Urea ist für den "guten" Start da. Es sollen sich viele Nitrifikanten bilden. Da alles dunkel steht, können Algen nicht wachsen, womit das alles den unsichtbaren, gewollten Erscheinungen im Biofilm zugute kommt.

Von sonstigen Futtereinträgen will ich momentan keinen Gebrauch machen. Ich weiß nicht, wieso es so ist, aber organische Belastung beim Einfahren ist hinderlich bzgl der Biofilmzusammensetzung (die will ich positiv beeinflussen). Könnte mir vorstellen, dass es am Sauerstoffaustrag durch Verstoffwechslung liegt.
Mir ist es wichtig, dass ich hier nich zu viele Unbekannte einbringe. Deshalb auch "nur" die Chemikalien. Der Kompost ist momentan eine riesige Unbekannte (ungewollte Organika, unbekannter Nährstoffeintrag, unbekannte Zusammensetzung, ...). Aber der dient der Destruenteneinbringun (Bakterien, Begleitfauna) und ist am vielversprechensten, um eine vollständige Abbaukette organischer Substanzen zu gewährleisten.
Der wird später komplett entfernt. Das wird in 4 Wochen der Fall sein. Dann läuft das weitere 4 Wochen ohne Kompost und nur mit dem Nährstoffhaushalt. Kein Boden, keine Pflanzen, kein Futter, keine Tiere, außer Blasenschnecken. Die tragen den Biofilm ab, damit der sich regenerieren muss.

Zur Ureadünung: Ammoniak entsteht bei höhreren PH-Werten. Ich finde das PH-Abhängige Dissoziationsgleichgewicht nicht mehr.
Aber:
"Liegt ein pH-Wert einer Lösung, die eine Säure enthält, zwei Einheiten unter dem pKs-Wert, werden nur noch ein Hundertstel der H3O+-Ionen gebildet." (wiki)
Der pKs-Wert von Ammonium-Ammoniak liegt bei 9,25. D.h. bei PH=7 haben wir weniger als ein Hunderstel der Ammoniumionen als Ammoniak vorliegen. Kommen wir bei PH 6,25 an, so beträgt der Faktor ein Tausenstel. Die Verzehnfachung liegt an der Definition des Logarithmus.
Deshalb empfiehlt es sich, ein schwach saures Wasser zu halten.
Ammoniak entsteht dann einfach nicht merklich.

Aber wenn man den Ureadünger wegen der Ammoniakgefahr nicht nutzen mag, dann sollte man auch nicht mehr füttern ^^

Viele Grüße,
Kevin
 
Hei, Du wirst lachen, aber wenn die Filter frisch geputzt sind, gibts bei mir nicht volle Dröhnung Futter.
Ich mach das jetzt 30 Jahre und glaub mir...ich hatte da auch schon diverse Unfälle, damals bei meinem ersten Becken.
Ich finde es ganz schrecklich, wenn man zum Aquarium kommt und es schwimmt alles Bauch oben... Das war noch die Zeit, als ein Eheim mit Filterwatte bestückt wurde..furchtbar
Dann lieber vorsichtig sein, entgegen aller Verharmlosungsversuche.
Wie mit vielem...grau ist jede Theorie...

Wenn man länger dabei ist, macht man das intuitiv richtig.
Wer noch nicht lange dabei ist, sollte lieber Nachdenken bevor er was tut. Manchmal ist es nur ein winziger Handgriff der es zu einem Desaster ausarten läßt.
Deswegen Vorsicht...viele Anfänger lesen mit...nicht das es einer in den falschen Hals kriegt.
Übrigens...die Geduld solange Spielchen mit einem Aquarium zu machen wie Du, hätt ich nicht...
2 Wochen einlaufen lassen...die ersten Viecher rein und los gehts.
Allerdings mit mind. 1x wöchentlich 70% Wasserwechsel...und nie zuviele auf einmal.
Dann brauchts in dem Fall auch kein Urea
VG Monika
 
Zuletzt bearbeitet:
Abend zusammen,

zur Zeit rühre ich täglich drin rum, dass sich die Stoffe besser lösen und verteilen. Mittlerweile hat das Wasser einen heftigen Braunstich. Was Erlenzapfen können, kann mein Kompost auch :D
Dass ich damit die bakterielle Infektion verlangsamen konnte, hatte ich ja schon einmal geschrieben.
20171121_193641.jpeg
Es hat sich eine Kahmhaut gebildet. Allerdings lässt diese sich ganz leicht wegwischen. Diese bildet dann weiße "Schlieren". Bei meinen Mikrofex-Gläsern gab es genau dieselbe anfangs auch. Das Schiebe ich auf die organische Belastung. Damals bei den Mikrofex konnte man die wunderbar mit dem Futter steuern. Hier dürfte das auf die Kappe von Urea+Kompost gehen. Ich lasse sie drauf. Die wird verstoffwechselt.

Den Leitwert habe ich die letzten 4 Tage gemessen:
470, 683, 650(gestern), 720(heute)
Allerdings habe ich bemerkt, dass der Leitwert direkt auf 450 µS/cm fällt, wenn das Licht an ist... Die Funzel ist also nicht richtig EMV-geprüft ^^ Ab heute werden alle Messungen hinten rechts im Eck gemacht, wo der größte Abstand zu allen Kabeln ist. Elektrische Geräte sind während der Messung aus. Die pfuschen wider Erwartens doch ganz schön in die Messung. Der einzige repräsentative Wert ist also der von heute...

Filterschwamm musste ich täglich ausdrücken, weil sich doch viele feine Stoffe vom Kompost lösten.

Das wars auch schon.
Schöne Grüße,
Kevin
 
Hallo,
seit dem Aufsetzen ist nun knapp ein Monat vergangen. Die Leitfähigkeit stieg auf über 850µS/cm. Es hat sich also eine ganze Menge vom Kompost gelöst. Den habe ich nun entfernt, um wieder ein übersichtliches Setup zu bekommen.
Das ganze Wasser wurde abgesaugt, dann nochmals mit lauwarmen Leitungswasser durchgespült und anschließend mit Osmosewasser aufgefüllt. Somit bleibt nur der Biofilm an den Scheiben vorhanden. Das reicht, um dem ganzen eine vernünftige, auf dem Kompost entstandene Basis zu bieten.

Aufdüngung:
Salty-Shrimp GH+ um LW 250µS/cm entspricht etwa 26mg/l Calcium, 10mg/l Magnesium
Kalium: 15mg/l (5mg/l durch Eisenvolldünger, sollten eigentlich 10mg/l sein)
Nitrat : 15mg/l (mit Urea)
Phosphat : 1,5mg/l
Eisen : 0,5mg/l (Kramerdrak)

Mit dem Soil warte ich noch bis ins neue Jahr. Möchte mir anschauen, ob sich PO4 und NO3 halten. Morgen messe ich die Werte mal nach und schaue, ob das, was drin sein soll, auch wirklich drin ist. Beim Nitrat bin ich gespannt, weil das Urea erst mal verstoffwechselt werden muss.
Kalium kann ich im übrigen nicht mehr messen... der Test ist hypersensitiv. Zeigt über 6mg/l bei einer 1mg/l Referenzlösung an.

Ansonsten ist das Becken wie erwartet recht unauffällig.
2017_12_15SSr.jpeg
Es zeigt lediglich an jeder Scheibe den hier gezeigten braunen Belag. Das sind die Reste vom Kompostaufguss, der sich in den Biofilm eingearbeitet hat. Bin mal mit der Hand drüber gegangen. Das geht nicht ab. Müsste dazu die Scheibe frei "kratzen". Will ich aber nicht. Beobachte das und schaue, ob das AQ das nicht von selbst abgebaut bekommt.
20171215comp.jpeg
Die Frontscheibe hat im übrigen den gleichen Belag drauf, wie die Seitenscheibe aus dem ersten Bild. Man sieht es nicht von vorne. Auch ist der Biofilm nicht glitschig. Die Scheiben fühlen sich wie nasses Glas an. Aber dort wo der Biofilm sitzt, quietscht es nicht mehr, wenn man an der Scheibe rubbelt.

Nächste Schritte:
PO4 Beobachten. Gibt es Ausfällungen? Wenn ja, sieht man diese?
Wurzel einsetzen (wird momentan gewässert)

Eine schöne Vorweihnachtszeit euch allen :xmas2:,
Kevin
 
Hallo,

eben wurden die Messungen durchgeführt.
NO3: 0,5mg/l < Istwert < 1mg/l. Definitiv stärker gefärbt, als <0,5mg/l , aber schwächer als 1mg/l. Steht unter Beobachtung.
PO4: >1,8, aber nicht viel mehr. Denke es wird momentan ein Wert um die 2mg/l sein. Im anderen Becken hatte ich schon höhere Werte und da war der Test schön stahlblau.
Die Unstimmigkeiten zwischen Messen und Berechnung können auf das kleinere Wasservolumen zurückgeführt werden. Da dürften momentan um die 8l und nicht 10l (wie für die Düngung angenommen) drin sein.

Grüße,
Kevin
 
Guten Tag,

mittlerweile ist der Soil drin, ebenso eine Wurzel. Bilder gibt es, sobald ich die Beleuchtung installiert habe.
Zwischenzeitlich habe ich Pflanzen für 2 Wochen ins Becken gegeben, die aus meinem zu dieser Zeit noch Hulk genannten Becken stammen. Zur Zeit der Entnahme sah das Becken so aus.
IMG-20171105-WA0010.jpg
Algen gibt es in diesem Becken zuhaufe, auch wenn nur latent (Scheibenpest, Pinsel-, Bartalgen, grüne Punktalgen und natürlich die Schwebealge). Mit dem Pflanzenimport kommt auch der Biofilm mit und der besteht eben auch aus den Algen. Dennoch bin ich sehr zuversichtlich, dass das Shrimperiment besser laufen wird, wie der Hulk :D

NO3 ist auf 10mg/l eingestellt. Kalium rechnerisch auf 5, PO4 wird vom Soil gnadenlos vernichtet. Den versuche ich gerade zu sättigen. Möchte gerne PO4 auf 0,1 halten. 10mg/l an Phosphat nuckelt der mir binnen weniger Tage weg.
Gibt's eigentlich Messungen dazu, wie viel Soil aufnehmen kann?

Grüße,
Kevin
 
Es werde Licht!

Das mit dem Knipsen muss mir mal gezeigt werden. Vllt taugt das Handy auch einfach nicht für mehr...
20180129_064736.jpeg
Von der Bepflanzung bin ich noch nicht ganz zufrieden. Aber warten wir mal ab, wie es aussieht, wenn das Holz gut bewachsen ist.
Alle Pflanzen (Riccardia spp., Fissidens fontanus und irgendeine Buce ohne Name) sind mit Sekundenkleber angebracht.
Der MiniPat läuft auf unterer Stufe. Die Leuchte ist ein Eigenbau aus Resten und sieht entsprechend stümperhaft aus :D Es sind 4x Samsung LM301B Star Platinen. Gekühlt werden diese nicht extra. Jedes Modul läuft mit 1/2W was auf etwa 400lm hinausläuft. Bei den 12L Becken kommen wir also auf außreichend viel Licht. Im Hintergrund sieht man noch die Lüsterklemme, die die Leuchte mit dem "Dimmer" verbindet. Das ist ein Buck-Converter, dessen Spannung man mit einem Poti einstellen kann. In Zukunft soll das eine Stromquelle werden. Über den Strom lassen sich die LEDs viel besser in der Helligkeit steuern als über die Spannung.

Was ich sehr interessant finde, sind die Kleintiere darin. Hüpferlinge, Nematoden und Schnecken konnte ich schon sichten. Mikrofex und Wasserflöhe hab ich als Lebendfutter hier noch stehen. Ich probier's mit denen mal da drin :cheers2:

Soil schluckt immer noch PO4...

Schöne Grüße,
Kevin
 
Hallo,
es geht weiter. Der Soil scheint "gesättigt" zu sein. Im Sinne von PO4 ist dauerhaft nachweisbar. Dazu brauchte es bei mir 35mg/l, um einen Pegel von etwa 0,1-0,2mg/l dauerhaft im Becken zu halten. Gar nicht vorzustellen, wie viel das wäre, wenn ich mehr als nur 1cm Soil drin hätte ^^
Wasserwechsel gab es bis heute keinen. Verdunstetes Wasser wird nachgefüllt. Etwa 2-3l pro Woche.
Nitrat wird nun täglich hinzugegeben, um die 10mg/l zu halten. Letzte Woche habe ich täglich mit 5/7 mg/l gedüngt. Dabei fiel NO3 von 10mg/l auf 5mg/l. Nun gebe ich doppelt so viel dazu, also 10mg/l über die Woche verteilt. Ganz schön anstrengend den genauen Verbrauch zu treffen ^^
Heute gabs auch mal 5mg/l an Kalium hinzu. Da ich mit kaliumreduzierter Düngung bisher den besten Erfolg im Wachstum hatte, werde ich da auch weiterhin knauserig sein.
Leitfähigkeit: 382µS/cm

Das Becken sieht momentan so aus
20180210_komplettansicht.jpeg
Das Spinatblatt ist das erste Futter seit dem Aufsetzen im November. Eigentlich wollte ich beobachten, wie schnell es vom Becken, bzw. dessen Mirkobiologie, zersetzt wird. Nunja, Schnecken mögen es auch :rolleyes:

Und es gibt einige neue Mitbewohner, die ich euch nicht vorenthalten möchte:
20180210_hydrawald.jpeg
Hydra sind augenscheinlich Gruppentiere :D

Allerdings sieht das Riccia nicht mehr gut aus. Das bleibt aber so lange drin, bis es vollständig gestorben ist. Noch gebe ich die Hoffnung nicht auf!
Das Moos hat einige Algen mitgebracht. Irgendwas Fadenalgenartiges. Mal sehen, wie es sich entwickelt.

Feedback ist erwünscht :)

Viele Grüße,
Kevin
 
Hallo,

Hydra sind immer noch vorhanden. Becken dümpelt so vor sich hin. Das Fissidens wächst gut. Die neuen Triebe sind saftig grün. Allerdings war im Moos auch ne schöne Portion Clado versteckt.
AlgExit-Kur ist seit Sonntag begonnen. Wasser wird nun gewechselt, weil ich die Wirkung von AlgExit mit der Salicylsäure nicht abschätzen kann. Die Hydra versuch ich mal mit NaCl entgegenzuwirken. Schauen wir mal, wie Fissidens und Bucen darauf reagieren. Das Riccardia-Moos ist abgesaugt. War total matschig^^
Schauen wir mal in 12-14 Wochen, wie sich die Clado (zurück!?) entwickelt.

Grüße,
Kevin
 
Hi Kevin,

Dein Vorhaben in allen Ehren, aber zwischen deinem ersten Post und deinem neusten Update bist du ja ganz schön von deinem Ansatz abgewichen.... wenn ich auf die Mikroflora setze, dann gebe ich doch kein algexit und nacl ins Aq?!
In so einem Fall würde ich das betroffene Moos gründlich entfernen und versuchen, der Clado so Herr zu werden. In Zukunft explizit drauf achten, dass du nur Moose aus Clado freien Aquarien bekommst.

Am aller wichtigsten hat sich für meine Taiwaner nicht zu viel Mulm heraus gestellt. Was bei anderen Garnelen noch völlig ok wäre, ist für die schon zu viel.

Trotzdem viel Spaß mit deinem Projekt, die Clado lässt einem ein bisschen zweifeln, leider! (Bei mir hat nur alles wegschmeißen was damit bewachsen war geholfen)
 
Hi Julia,
vielen Dank für die Antwort. Dass die Mikroflora jetzt leidet, weiß ich :( Aber die Clado ist in meinen Augen nicht tolerierbar und die Hydra werden den Nachwuchs sehr wahrscheinlich dezimieren. Da es schlussendlich doch auf die erfolgreiche und langwierige Haltung von Taiwanern hinausläuft, muss ich das leider durchführen.
Da es meine erste Konfrontation mit der Clado (in gleich 3 von 4 Becken...) ist, wollte ich das Ausradieren mit AlgExit mal testen. Sollte nach 4 Monaten noch Clado übrig sein, mache ich es wie du es vorschlägst. Hoffentlich funktioniert es ohne die Reißleine^^

Der Hinweis auf den Mulm ist wertvoll! Wie handhabst du das? Ich hätte jetzt alle Monate mal etwas abgesaugt.
Trotzdem viel Spaß mit deinem Projekt
:cheers2:Danke! Noch bin ich zuversichtlich. Aber ich weiß auch, dass die Zeit so einiges an positiver Einstellung zunichte machen kann :D

Ein schönes Wochenende wünscht
Kevin
 
Ohh 3 Monate schon vorbei,

viel ist nicht los. Mittlerweile sind Red Fire darin umgezogen. Die können auch in Weichwasser. Gegenüber den vorherigen KH=10°dH strahlen die hier im Becken viel mehr! Eiertragende sind auch dabei. Das wird.
Die Cladophora ist weg. Grüne Hydra waren bis vor kurzem noch da. Bin da direkt wieder mit NaCl hinterher gegangen. Diesmal ist mir fast das Pilo-Moos eingegangen. Braun war es schon^^ Die neuen Triebe sind grün.

Zu den Pflanzen: Hinten links Rotala wallichii rechts eine Rotala Khao yai, müsste nach dem Gebiet der Findung benannt sein. Wächst, langsam... aber wächst! Das Becken läuft ohne CO2. Hatte eigentlich mit biogener Entkalkung gerechnet, aber nada. Hängt das mit dem pH zusammen? Die wird ja über den (Dennerle) Soil definiert.
Gedüngt wird sehr selten. PO4 gab es schon seit Monaten nicht mehr. Nitrat und K bei den Wasserwechseln, die gezwungenermaßen durch das NaCl durchgeführt werden mussten. Bleiben die Hydra aus, wird nur noch bei Problemen das Wasser ausgetauscht. Damit fahre ich in den anderen Becken gut. Die Düngung richte ich dann nach dem Mangelbild, sofern das überhaupt auftritt...
Nur Volldünger gibt es in "rauen" Mengen. Da füge ich etwa die doppelte empfohlene Menge hinzu (Ferrdrakon). Die anfänglichen Grünalgen an den Scheiben gehen zurück. Pinselalgen breiten sich auch nicht aus, bzw. gehen zurück (die Anubia hat welche importiert). Die Spurenelementeversorgung wird in meinen Augen mittlerweile stark unterschätzt. Das geht inzwischen soweit, dass ich die synthetischen Chelate anzweifle. Mein Cube verträgt das gar nicht. Da komme ich um organisch chelatiertes nicht drum herum (Citronensäure, die zum Putzen ist hier super :D). Den Grund für die unterschiedlichen Reaktionen mag ich noch herausfinden.

Was an dem Becken echt toll ist, ist die geringe Größe! Sobald ich eine kleine Änderung am Setup vornehme, sieht man direkt eine Reaktion. Letztens habe ich den Filter aufgrund des geringen Wasserstandes ausgeschaltet. Dannach war es 3 Tage trüb. Diese Trübung ist nun weg. Das konnte ich beliebig oft reproduzieren. Lässt für mich den Schluss zu, dass durchströmtes Filtermaterial für Bakterien attraktiver ist, als undurchströmtes (um genau zu sein: durch Diffusion durchströmtes).

Was mir noch nicht gefällt, ist die Kahmhaut. Die ist dezent, aber vorhanden.

Das ursprüngliche Ziel: Taiwaner, ist nicht vergessen. Davor aber mag ich die Kiste ans Laufen bringen. D.h. optische Algenfreiheit, saubere Abbaukette. Mulm entsteht in schlecht laufenden Becken zuhauf. Dazu braucht es nichtmal Besatz. Da ist das Becken noch lange nicht.

Nächster Schritt ist dann das übrige NaCl rauszuwechseln und die Moose zu stutzen.

Einen schönen Start in das WE,
wünscht
Kevin
 

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Hallo zusammen,

Soil und ich werden keine Freunde^^ Zur transparenten Düngung trägt der Ionentauscher einfach nicht bei.
Mittlerweile läuft das Becken mit Quasrzsand vom Hornbach, der ist feiner als der Poolfiltersand und weißer. Drüber hängt eine Chihiros A30.
20181002_183052.jpeg
Ein wenig Salvinia auriculata bringt tolle Lichteffekte ein. Die R. wallichi tut auch gut - ohne CO2, n.n. Phosphat.
Ansonsten gibt es da hald noch die Cladophora. Muss man aber genau hinsehen... :leaving:
Ansonsten läuft das mit Osmosewasser aufgesalzen mit Salty Shrimp GH+ nach Anleitung, Nitrat auf 15mg/l über Urea, Kalium auf 5mg/l und 2ml Ferrdrakon. Zusätzlich gibt es noch 2ml Ferrdrakon über die Woche verteilt. Phosphat gibt es nur, wenn die andere Rotala, die rechts noch unsichtbar ist, einen kleinen Durchmesser bekommt. Das ist teilweise über einen Monat nicht nachweisbar, bevor sich da etwas bemerkbar macht.
Die KH ist <0,5 dementsprechend wird der pH niedrig sein.
Pinselalgen gibt es nicht. Würde mich aber interessieren, wie die da kommen würden^^ Wer eine Spende hat, darf sich gerne melden.
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Bucephelandra sp. Cladophora.

Gerade gibt es eine dreifache Überdosis an AlgExit. Sind in Woche 2. Noch tut sich nichts. Die Überdosis deshalb, weil diese Clado damals beim Soil bei doppelter Dosis nicht ausgestorben ist. Sie war eine Weile weg. Kam dann aber zurück:rolleyes:.

Das Becken werde ich jetzt erstmal geradeziehen. Bakteriell steht es gut da. Keine Kahmhaut, keine Cyanos und eingebrachtes Grünzeug zersetzt sich binnen weniger Tage vollständig. Die Algen dünge ich weg. Dauert nur etwas. Mal sehen, was nach der AlgExit-Kur übrig bleibt. Eine Red Fire hat sich beim Rausfangen nicht erwischen lassen. Der scheint es gut zu gehen:thumbup:

Wenn es dann stabil ist, d.h. dass auch die Scheiben nie mehr gereintgt werden müssen, werde ich auf einen Soilfilter umstellen, damit die Werte für die Taiwaner dann stabiler bleiben.

Viele Grüße und einen schönen Feiertag
Kevin
 
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