Hallo Jazhara,
Aber die Tiere vorsichtig etwas toleranter züchten bei den Wasserwerten finde ich in Ordnung, weil damit auch die Ausfallsraten gesenkt werden.
Betrachtet man die Garnele wie sie ist und wo sie herkommt wird man feststellen, dass die meisten Tiere in der Natur aus Weich- und Frischwasser Habitaten bis runter zu 20-30 Mikrosiemens kommen. Eine Haltung im Aquarium mit seinen nicht habitatsnahen Aspekten wie ständig Frischwasser und geringste Keimbelastung ist an sich schon eine Grundbelastung. Stellt man sich das Immunsystem auf einer Skala von 1 bis 10 vor, wobei 1 bedeutet das Immunsystem chillt gerade und bei 10 ist die Garnele tot weil das Immunsystem die anliegende Belastung nicht gepackt hat, sind die Tiere in unseren Aquarien halt zwischen 1 und 9 am paddeln. Ist die Umgebung so, dass sie bei 1 - 3 paddelt, dann geht es ab, die Vermehrung passt, massig Junge kommen hoch. Ist sie bei 4-7, ist auch alles super, mit der Vermehrung ist man zufrieden. Bei 8-9, da geht vielleicht nicht mehr so viel mit Nachwuchs, lässt auf sich warten oder kommt nicht zahlreich hoch. So in etwa muss man es betrachten, wenn doch nicht für bare Münze, den es spielen natürlich auch andere Faktoren hier rein, Beispiel: Ohne (gutes) Futter kann das Immunsystem bei 1 sein und es geht langsam an Vermehrung, Junge kommen spärlich hoch.
Ist nun zu viel KH im Wasser, ist das wohl ein Punkt der das Immunsystem etwas hochspringen lässt. Ich kann dir aber nicht sagen woran das genau liegt, es sind einfach Beobachtungen von vielen, deshalb, ohne KH läuft es besser. Vielleicht weil es ein Schrittchen Richtung Habitat ist, wer weis das schon.
Oft sagt man ja bzw. liest, Neocaridina brauchen es härter (mit KH). Das ist an sich nicht richtig, den auch Neocaridina lieben Bienenwasser. Sie zeigen das, mit (sehr) viel (und häufig) Nachwuchs. Wobei natürlich im KH Wasser auch viel Nachwuchs kommt. Hat man aber zwei Becken und vergleicht, wird man sehen es kann deutlich effektiver im Weichwasser laufen. Man kann die Reproduktion der Neos auch mit den Hasen vergleichen, Bienen,Tiger,Taiwan Bees kommen da nicht ganz so mit.
Der Vollständigkeit halber: Es gibt auch Garnelenfamilien, die bei KH oder wenn das Wasser härter ist besser klar kommen (sollen) als ohne KH. Das sind aber zumindest was mich erreichte teilweise "Bauchgefühl-Aussagen" und nicht wirklich belegbar da es auch Gegenaussagen gibt.
Meine persönliche Meinung ist, die Qualität des Wassers - im Bezug auf Schadstoffe welche durch Futtergabe im Wasser sich anreichern - ist wichtiger als optimales, habitatsnahes Wasser (von den Grundwerten her gesehen). Dazu spielt noch großartig die Keimbelastung im Wasser herein. In Kombination mit Schadstoffen sind das die Hemmer #1.
LG Tom